der Dichtigkeit, und des Salzgehalts im Meeres- wasser in den verschiedenen Zonen eben so un- beträchtlich ist, als der des Sauerstoffs in der Atmos- phäre. Auch ist es noch nicht erwiesen, daß die tiefern Wassertheile salziger sind, als die höhern. Chemische Beschaffenheit. - Bisher hat man 4 Stoffe mit Bestimmtheit im Meereswasser ge- funden: Salzsaures Natrum, 2, 6. Bittererde 0,5. schwefelsaures Natrum, 0,46. salzsauren Kalk 0,1. Davy und Fife fanden kein Jod im Meereswas- ser. Später wurden aber Brom und Jod darin entdeckt. Bullaston entdeckte salzsaures und schwefelsaures Kali 1/2000, nie hat man salpetersaures Salz gefunden. Ein merkwürdiger Bestandtheil ist die [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Kohlensaure Kalkerde: wahrscheinlich von den Schnalen der Con- chilien herstammend.
Reinigung des Wassers. Man findet oft mitten im Meere Stellen süßen Wassers, die so ent- fernt von einander sind, daß man nicht glauben kann, sie könnten durch hydrostatischen Druck hervor- gebracht sein.
Man hat das Meereswasser durch Destillation vollkommen gereinigt. Eine andere Art durch
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der Dichtigkeit, und des Salzgehalts im Meeres- waſser in den verſchiedenen Zonen eben ſo un- beträchtlich iſt, als der des Sauerſtoffs in der Atmos- phäre. Auch iſt es noch nicht erwiesen, daß die tiefern Waſsertheile ſalziger ſind, als die höhern. Chemiſche Beſchaffenheit. – Bisher hat man 4 Stoffe mit Beſtim̃theit im Meereswaſser ge- funden: Salzsaures Natrum, 2, 6. Bittererde 0,5. ſchwefelſaures Natrum, 0,46. ſalzſauren Kalk 0,1. Davÿ und Fife fanden kein Jod im Meereswas- ſer. Später wurden aber Brom und Jod darin entdeckt. Bullaſton entdeckte ſalzſaures und ſchwefelſaures Kali 1/2000, nie hat man ſalpeterſaures Salz gefunden. Ein merkwürdiger Beſtandtheil iſt die [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Kohlenſaure Kalkerde: wahrſcheinlich von den Schnalen der Con- chilien herſtammend.
Reinigung des Waſsers. Man findet oft mitten im Meere Stellen ſüßen Waſsers, die ſo ent- fernt von einander ſind, daß man nicht glauben kann, ſie könnten durch hÿdroſtatiſchen Druck hervor- gebracht ſein.
Man hat das Meereswaſser durch Deſtillation vollkom̃en gereinigt. Eine andere Art durch
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der Dichtigkeit, und des Salzgehalts im Meeres-
waſser in den verſchiedenen Zonen eben ſo un-
beträchtlich iſt, als der des Sauerſtoffs in der Atmos-
phäre. Auch iſt es noch nicht erwiesen, daß die
tiefern Waſsertheile ſalziger ſind, als die höhern.
Chemiſche Beſchaffenheit. – Bisher hat man
4 Stoffe mit Beſtim̃theit im Meereswaſser ge-
funden: Salzsaures Natrum, 2, 6. Bittererde 0,5.
ſchwefelſaures Natrum, 0,46. ſalzſauren Kalk 0,1.
Davÿ und Fife fanden kein Jod im Meereswas-
ſer. Später wurden aber Brom und Jod darin entdeckt.
Bullaſton entdeckte ſalzſaures und ſchwefelſaures Kali
1/2000, nie hat man ſalpeterſaures Salz gefunden.
Ein merkwürdiger Beſtandtheil iſt die Kohlenſaure
Kalkerde: wahrſcheinlich von den Schnalen der Con-
chilien herſtammend.
Reinigung des Waſsers. Man findet oft mitten
im Meere Stellen ſüßen Waſsers, die ſo ent-
fernt von einander ſind, daß man nicht glauben
kann, ſie könnten durch hÿdroſtatiſchen Druck hervor-
gebracht ſein.
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/390>, abgerufen am 21.11.2024.
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