Man sagt gewöhnlich daß das Zodiakal Licht von Cassini 1683 entdeckt worden sei. Man war damals zuerst aufmerksam geworden daß im Frühjahr nach Sonnenuntergang, ein Schein pyramidalisch sich erhob. Cassini selbst stellte die Frage auf, ob, dieß nicht erst jetzt erschienen sei, und starb mit der Idee, daß es große Veränderungen hervor- bringen könne. - Zu derselben Zeit war es in Persien ebenfalls gesehen, und von Jardin /?/ beobachtet worden; man erfuhr hier daß es bei den Bewohnern in den Tropengegenden schon längst bekannt war und den Namen Niafatsch führte. - Doc fand in Paris in einem mexikanischen Codex wo unter den Wundern [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]von dieer Ankunft von Cortez eine pyramidalische Licht Erscheinung genannt wird, die man gegen Osten gesehen habe.
Meron, Cassini und mehrere andre haben behauptet, daß das Zodiakal Licht im Zusammenhange mit dem Nordlicht wäre, ja daß selbst die Sonnen- flecke damit in Verbindung ständen. Neuere
Beob-
Vom Zodiakal Licht.
Man ſagt gewöhnlich daß das Zodiakal Licht von Casſini 1683 entdeckt worden ſei. Man war damals zuerſt aufmerkſam geworden daß im Frühjahr nach Sonnenuntergang, ein Schein pyramidaliſch ſich erhob. Casſini ſelbſt ſtellte die Frage auf, ob, dieß nicht erſt jetzt erſchienen ſei, und ſtarb mit der Idee, daß es große Veränderungen hervor- bringen könne. – Zu derſelben Zeit war es in Perſien ebenfalls geſehen, und von Jardin /?/ beobachtet worden; man erfuhr hier daß es bei den Bewohnern in den Tropengegenden ſchon längſt bekannt war und den Namen Niafatsch führte. – Doc fand in Paris in einem mexikaniſchen Codex wo unter den Wundern [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]von dieer Ankunft von Cortez eine pyramidaliſche Licht Erſcheinung genannt wird, die man gegen Oſten geſehen habe.
Meron, Casſini und mehrere andre haben behauptet, daß das Zodiakal Licht im Zuſammenhange mit dem Nordlicht wäre, ja daß ſelbſt die Sonnen- flecke damit in Verbindung ſtänden. Neuere
Beob-
<TEI><text><body><divtype="session"n="23"><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0200"/><divn="3"><head>Vom Zodiakal Licht.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Man ſagt gewöhnlich daß das Zodiakal Licht von<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119408007 http://d-nb.info/gnd/119408007">Casſini</persName></hi> 1683 entdeckt worden ſei. Man war damals<lb/>
zuerſt aufmerkſam geworden daß im Frühjahr<lb/>
nach Sonnenuntergang, ein Schein pyramidaliſch<lb/>ſich erhob. <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119408007 http://d-nb.info/gnd/119408007">Casſini</persName></hi>ſelbſt ſtellte die Frage auf, ob,<lb/>
dieß nicht erſt jetzt erſchienen ſei, und ſtarb mit<lb/>
der Idee, daß es große Veränderungen hervor-<lb/>
bringen könne. – Zu derſelben Zeit war es in<lb/>
Perſien ebenfalls geſehen, und von <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119384086 http://d-nb.info/gnd/119384086">Jardin</persName></hi> /?/<lb/>
beobachtet worden; man erfuhr hier daß es bei<lb/>
den Bewohnern in den Tropengegenden ſchon längſt<lb/>
bekannt war und den Namen <hirendition="#aq">Niafatsch</hi> führte. –<lb/><hirendition="#aq">Doc</hi> fand in Paris in einem mexikaniſchen Codex<lb/>
wo unter den Wundern <subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="words"quantity="1"/></del><addplace="across"><unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">von</unclear></add></subst> d<subst><delrendition="#ow">ie</del><addplace="across">er</add></subst> Ankunft von<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118522280 http://d-nb.info/gnd/118522280">Cortez</persName></hi> eine pyramidaliſche <addplace="superlinear">Licht </add>Erſcheinung genannt<lb/>
wird, die man gegen Oſten geſehen habe.</p><lb/><p><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11931035X http://d-nb.info/gnd/11931035X">Meron</persName></hi>, <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119408007 http://d-nb.info/gnd/119408007">Casſini</persName></hi> und mehrere andre haben behauptet,<lb/>
daß das Zodiakal Licht im Zuſammenhange mit<lb/>
dem Nordlicht wäre, ja daß ſelbſt die Sonnen-<lb/>
flecke damit in Verbindung ſtänden. Neuere<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">Beob-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0200]
Vom Zodiakal Licht.
Man ſagt gewöhnlich daß das Zodiakal Licht von
Casſini 1683 entdeckt worden ſei. Man war damals
zuerſt aufmerkſam geworden daß im Frühjahr
nach Sonnenuntergang, ein Schein pyramidaliſch
ſich erhob. Casſini ſelbſt ſtellte die Frage auf, ob,
dieß nicht erſt jetzt erſchienen ſei, und ſtarb mit
der Idee, daß es große Veränderungen hervor-
bringen könne. – Zu derſelben Zeit war es in
Perſien ebenfalls geſehen, und von Jardin /?/
beobachtet worden; man erfuhr hier daß es bei
den Bewohnern in den Tropengegenden ſchon längſt
bekannt war und den Namen Niafatsch führte. –
Doc fand in Paris in einem mexikaniſchen Codex
wo unter den Wundern von der Ankunft von
Cortez eine pyramidaliſche Licht Erſcheinung genannt
wird, die man gegen Oſten geſehen habe.
Meron, Casſini und mehrere andre haben behauptet,
daß das Zodiakal Licht im Zuſammenhange mit
dem Nordlicht wäre, ja daß ſelbſt die Sonnen-
flecke damit in Verbindung ſtänden. Neuere
Beob-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/200>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.