Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Die Menschenracen sind häufig sehr verschieden be-
trachtet worden. - Die frühere Klassifizirungen nach
Knochenbau, Haut, Haar, Farbe u.s.w. sind sehr un-
bestimmt, man muß so wie bei den Thieren und
Pflanzen es bereits geschehen ist von großen allgemei-
nen umfassenden Abtheilungen ausgehen, und darin
kleine Gruppen betrachten. -

Uebersicht der Kosmographie.


Wir wollen die Erde betrachten

1, In Bezug auf ihren astronomischen Verhältnissen.
2, Auf ihre geognostischen Verhältnisse
3, In Bezug auf ihre Hüllen, Wasser und Luft.
4, In Bezug auf ihre organischen Gebilde - Pflanzen,
Thiere, Menschen.

Man sollte glauben daß in einer so kurzen Zeit
nicht alle diese Theile erschöpft werden könnten; dem
ist jedoch zu entgegnen, daß wir keinesweges ober-
flächlich oder encyclopädisch diese Punkte betreiben
wollen, sondern unsere Zeit dahin geht alles zu
erschöpfen. Man muß jedoch sich überzeugt haben,
daß je vollkommener eine Wissenschaft ist, um so
mehr läßt sie sich in wenige [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]Principien zusammen
bringen. Es kommt hier [verlorenes Material]nicht d[unleserliches Material]arauf an, sehr ins Ein-
zelne einzugehen und die Details zu behandeln, sondern

den

Die Menſchenracen ſind häufig ſehr verſchieden be-
trachtet worden. – Die frühere Klaſsifizirungen nach
Knochenbau, Haut, Haar, Farbe u.ſ.w. ſind ſehr un-
beſtimmt, man muß ſo wie bei den Thieren und
Pflanzen es bereits geſchehen iſt von großen allgemei-
nen umfaſsenden Abtheilungen ausgehen, und darin
kleine Gruppen betrachten. –

Ueberſicht der Kosmographie.


Wir wollen die Erde betrachten

1, In Bezug auf ihren aſtronomiſchen Verhältniſsen.
2, Auf ihre geognoſtiſchen Verhältniſse
3, In Bezug auf ihre Hüllen, Waſser und Luft.
4, In Bezug auf ihre organiſchen Gebilde – Pflanzen,
Thiere, Menſchen.

Man ſollte glauben daß in einer ſo kurzen Zeit
nicht alle dieſe Theile erſchöpft werden könnten; dem
iſt jedoch zu entgegnen, daß wir keinesweges ober-
flächlich oder encyclopädiſch dieſe Punkte betreiben
wollen, ſondern unſere Zeit dahin geht alles zu
erſchöpfen. Man muß jedoch ſich überzeugt haben,
daß je vollkommener eine Wiſsenſchaft iſt, um ſo
mehr läßt ſie ſich in wenige [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]Principien zuſammen
bringen. Es kommt hier [verlorenes Material]nicht d[unleserliches Material]arauf an, ſehr ins Ein-
zelne einzugehen und die Details zu behandeln, ſondern

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="4">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0020"/>
            <p>Die Men&#x017F;chenracen &#x017F;ind häufig &#x017F;ehr ver&#x017F;chieden be-<lb/>
trachtet worden. &#x2013; Die frühere Kla&#x017F;sifizirungen nach<lb/>
Knochenbau, Haut, Haar, Farbe u.&#x017F;.w. &#x017F;ind &#x017F;ehr un-<lb/>
be&#x017F;timmt, man muß &#x017F;o wie bei den Thieren und<lb/>
Pflanzen es bereits ge&#x017F;chehen i&#x017F;t von großen allgemei-<lb/>
nen umfa&#x017F;senden Abtheilungen ausgehen, und darin<lb/>
kleine Gruppen betrachten. &#x2013;</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>Ueber&#x017F;icht der Kosmographie.</head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p>Wir wollen die Erde betrachten</p><lb/>
            <list>
              <item>1, In Bezug auf ihren a&#x017F;tronomi&#x017F;chen Verhältni&#x017F;sen.</item><lb/>
              <item>2, Auf ihre geogno&#x017F;ti&#x017F;chen Verhältni&#x017F;se</item><lb/>
              <item>3, In Bezug auf ihre Hüllen, Wa&#x017F;ser und Luft.</item><lb/>
              <item>4, In Bezug auf ihre organi&#x017F;chen Gebilde &#x2013; Pflanzen,<lb/>
Thiere, Men&#x017F;chen.</item><lb/>
            </list>
            <p>Man &#x017F;ollte glauben daß in einer &#x017F;o kurzen Zeit<lb/>
nicht alle die&#x017F;e Theile er&#x017F;chöpft werden könnten; dem<lb/>
i&#x017F;t jedoch zu entgegnen, daß wir keinesweges ober-<lb/>
flächlich oder encycl<add place="intralinear">o</add>pädi&#x017F;ch die&#x017F;e Punkte betreiben<lb/>
wollen, &#x017F;ondern un&#x017F;ere Zeit dahin g<unclear reason="illegible" cert="high" resp="#BF">e</unclear>ht alles zu<lb/>
er&#x017F;chöpfen. Man muß jedoch &#x017F;ich überzeugt haben,<lb/>
daß je vollkommener eine Wi&#x017F;sen&#x017F;chaft i&#x017F;t, um &#x017F;o<lb/>
mehr läßt &#x017F;ie &#x017F;ich in wenige <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/></del><add place="across">Principien</add></subst> zu&#x017F;ammen<lb/>
bringen. Es kommt hier <subst><del rendition="#erased"><gap reason="lost"/></del><add place="across">nicht</add></subst> d<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">arauf</add></subst> an, &#x017F;ehr ins Ein-<lb/>
zelne einzugehen und die Details zu behandeln, &#x017F;ondern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">den</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0020] Die Menſchenracen ſind häufig ſehr verſchieden be- trachtet worden. – Die frühere Klaſsifizirungen nach Knochenbau, Haut, Haar, Farbe u.ſ.w. ſind ſehr un- beſtimmt, man muß ſo wie bei den Thieren und Pflanzen es bereits geſchehen iſt von großen allgemei- nen umfaſsenden Abtheilungen ausgehen, und darin kleine Gruppen betrachten. – Ueberſicht der Kosmographie. Wir wollen die Erde betrachten 1, In Bezug auf ihren aſtronomiſchen Verhältniſsen. 2, Auf ihre geognoſtiſchen Verhältniſse 3, In Bezug auf ihre Hüllen, Waſser und Luft. 4, In Bezug auf ihre organiſchen Gebilde – Pflanzen, Thiere, Menſchen. Man ſollte glauben daß in einer ſo kurzen Zeit nicht alle dieſe Theile erſchöpft werden könnten; dem iſt jedoch zu entgegnen, daß wir keinesweges ober- flächlich oder encyclopädiſch dieſe Punkte betreiben wollen, ſondern unſere Zeit dahin geht alles zu erſchöpfen. Man muß jedoch ſich überzeugt haben, daß je vollkommener eine Wiſsenſchaft iſt, um ſo mehr läßt ſie ſich in wenige Principien zuſammen bringen. Es kommt hier nicht darauf an, ſehr ins Ein- zelne einzugehen und die Details zu behandeln, ſondern den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/20
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/20>, abgerufen am 21.12.2024.