[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Tschudischen Stämme, welche man fälschlich mongolischen Ur- 1., Die Basken oder Iberier 2, " Kelten 3, " Germanen 4, " Finnen, Tschuden zu denen die Matscharen in Un- garn gehören. 5, " hellenisch-thyrhenischen in Italien. 6, " Slaven [u.]und Letten Zu den Finnen oder Tschuden gehörten auch die Hunnen, Zu dieser kaukasischen Race sollen auch noch gehören: die Araber, [62. Vorlesung, 26. April 1828] Die Zahl der ganzen Race Tschudischen Stämme, welche man fälschlich mongolischen Ur- 1., Die Basken oder Iberier 2, 〃 Kelten 3, 〃 Germanen 4, 〃 Finnen, Tschuden zu denen die Matscharen in Un- garn gehören. 5, 〃 hellenisch-thÿrhenischen in Italien. 6, 〃 Slaven [u.]und Letten Zu den Finnen oder Tschuden gehörten auch die Hunnen, Zu dieser kaukasischen Race sollen auch noch gehören: die Araber, [62. Vorlesung, 26. April 1828] Die Zahl der ganzen Race <TEI> <text> <body> <div type="session" n="61"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0319" n="[313]"/> Tschudischen Stämme, welche man fälschlich mongolischen Ur-<lb/> sprungs hielt. Man kann kaum alle Stämme Europas auf<lb/> 5 oder 6 bringen. Fangen wir <choice><sic>in</sic><corr resp="#BF">im</corr></choice> Westen an, so folgen sie so:<lb/><list><item>1., Die <hi rendition="#aq">Basken</hi> oder <hi rendition="#aq">Iberier</hi></item><lb/><item>2, 〃 <hi rendition="#aq">Kelten</hi></item><lb/><item>3, 〃 <hi rendition="#aq">Germanen</hi></item><lb/><item>4, 〃 <hi rendition="#aq">Finnen</hi>, <hi rendition="#aq">Tschuden</hi> zu denen die <hi rendition="#aq">Matscharen</hi> in Un-<lb/> garn gehören.</item><lb/><item>5, 〃 <hi rendition="#aq">hellenisch-thÿrheni</hi>schen in Italien.</item><lb/><item>6, 〃 <hi rendition="#aq">Slaven</hi> <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> <hi rendition="#aq">Letten</hi></item></list></p><lb/> <p>Zu den Finnen oder <hi rendition="#aq">Tschuden</hi> gehörten auch die Hunnen,<lb/> welche man fälschlich mit den <hi rendition="#aq">Hiong-hus</hi><note resp="#BF" type="editorial">Gemeint sind die Xiōngnú (vgl. <ref target="https://de.wikipedia.org/wiki/Xiongnu">Wikipedia</ref>).</note> verwechselt hat.<lb/> Diese Hunnen geben uns freilich keine glänzende Idee von den<lb/> zuerst aus Asien hervorgekommenen tschudischen Stämmen.<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118797069 http://d-nb.info/gnd/118797069">Sidonius v. Apollonia</persName></hi> Bischof von <hi rendition="#aq">Clermont</hi> beschrieb sie<lb/><hi rendition="#aq">saec</hi>. 6: <hi rendition="#aq">oculis absentibus</hi>, andere sagten: <hi rendition="#aq">oculi sicut puncti</hi><choice><sic/><corr resp="#BF">.</corr></choice><lb/> Die Na<subst><del rendition="#erased">m</del><add place="across">s</add></subst>enlosigkeit war Folge eines frühern Eindrucks der<lb/> Nase. Zu dem finnischen Stamm gehören auch gewiß die <hi rendition="#aq">Mat-<lb/> scharen</hi> in Ungarn, ein sehr schöner Menschenschlag, wahrsch<subst><del rendition="#erased">lich</del><add place="across">einlich</add></subst><lb/> hervorgegangen aus einer Mischung mit den Türken, welche<lb/> viele andere Stämme auch verschönert haben wovon ein Beispiel<lb/> die schöne Familie des Groß-Moguls in Indien war.</p><lb/> <p>Zu dieser kaukasischen Race sollen auch noch gehören: die Araber<choice><sic/><corr resp="#BF">,</corr></choice><lb/> Perser, Indier, Abÿ<subst><del rendition="#ow">ß</del><add place="across">ss</add></subst>inier. Wie schwer es ist, diese alle hier<lb/> unterzubringen, sieht jeder leicht ein.</p> </div> </div> </div> </div> </div> </div><lb/> <div type="session" n="62"> <head> <supplied resp="#BF">62. Vorlesung, <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1828-04-26">26. April 1828</date></ref></supplied> </head><lb/> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p>Die Zahl der ganzen Race<lb/> giebt man an auf 440 Millionen von denen ¼ indischen Ur-<lb/> sprungs sind. Ihre Sprache besteht in Europa aus 3 Stämmen: der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[313]/0319]
Tschudischen Stämme, welche man fälschlich mongolischen Ur-
sprungs hielt. Man kann kaum alle Stämme Europas auf
5 oder 6 bringen. Fangen wir im Westen an, so folgen sie so:
1., Die Basken oder Iberier
2, 〃 Kelten
3, 〃 Germanen
4, 〃 Finnen, Tschuden zu denen die Matscharen in Un-
garn gehören.
5, 〃 hellenisch-thÿrhenischen in Italien.
6, 〃 Slaven und Letten
Zu den Finnen oder Tschuden gehörten auch die Hunnen,
welche man fälschlich mit den Hiong-hus verwechselt hat.
Diese Hunnen geben uns freilich keine glänzende Idee von den
zuerst aus Asien hervorgekommenen tschudischen Stämmen.
Sidonius v. Apollonia Bischof von Clermont beschrieb sie
saec. 6: oculis absentibus, andere sagten: oculi sicut puncti.
Die Nasenlosigkeit war Folge eines frühern Eindrucks der
Nase. Zu dem finnischen Stamm gehören auch gewiß die Mat-
scharen in Ungarn, ein sehr schöner Menschenschlag, wahrscheinlich
hervorgegangen aus einer Mischung mit den Türken, welche
viele andere Stämme auch verschönert haben wovon ein Beispiel
die schöne Familie des Groß-Moguls in Indien war.
Zu dieser kaukasischen Race sollen auch noch gehören: die Araber,
Perser, Indier, Abÿssinier. Wie schwer es ist, diese alle hier
unterzubringen, sieht jeder leicht ein.
62. Vorlesung, 26. April 1828
Die Zahl der ganzen Race
giebt man an auf 440 Millionen von denen ¼ indischen Ur-
sprungs sind. Ihre Sprache besteht in Europa aus 3 Stämmen: der
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Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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