den Strömungen ihre Fortpflanzung verdanken; auch sind 1827 in Brasilien einige sp[:]ec: gefunden von denen man glaubt, daß sie unsern ganz gleich sind; doch können es auch ersetzende Formen sein. Was nun dieselbe Hemisphaere anlangt, so finden sich in Nordamerika etwa 400 species wie in Nordeuropa, doch glaube ich, daß diese Zahl viel zu groß ist. Farrenkräuter finden sich nur 8 welche in beiden Erdtheilen gleich wären. Manche genera fehlen uns ganz als die mit folia pennata u. a. m. Was die Identität der temperirten südlichen[u.]und temp[:]erirtennördlichen Zone anlangt, so finden sich nur wenige Beispiele z. E. das Farrenkraut aspi- deum aculeatum findet sich in England [u.]und am Cap d[.]er guten Hoffnung, aber nicht in der mittlern Zone; capillus veneris findet sich in allen temperirten Zonen beider Hemisphaeren. Einwandern können Pflanzen freilich sehr leicht; so wurde eine peruanische Pflanze wild im botanischen Garten bei Berlin [u.]und wächst jetzt zwischen diesem [u.]und dem Thore der Stadt. Bei Montpel- lier wo Baumwolle getrocknet wird hat man viele Pflanzen aus d[.]ersüdlichen Hemisphaere gefunden, welche mit der Baumwolle mit- gebracht wurden. Auch durch Strömungen sind viele Pflanzen ausgebreitet [u.]und namentlich durch die Kultur da es den Menschen eigen ist, namentlich Monokotyledonen allgemein herrschend zu machen. vide Link Urwelt 4 Thl: 2 Abschnitt.Vgl. Link, Heinrich Friedrich: Die Urwelt und das Alterthum: erläutert durch die Naturkunde. 2 Bde. Berlin 1821-1822. Wie aus anderen Nachschriften hervorgeht, sind eigentlich gemeint: 1. Band, S. 173-249 (Fünfter Abschnitt); 2. Band, S. 78-160 (Vierter Abschnitt). Online verfügbar: Band 1, ÖNB Wien, abgerufen am 11.12.2015, Band 2, ÖNB Wien, abgerufen am 11.12.2015.
5., Verbreitung der Zahl der Arten nach den verschiedenen Gruppen. Man hat diese kennen gelernt durch die Bestimmung der Zahl der Formen. Wenn man z. E. die Quantität der Grasarten kennt, so kann man darnach bestimmen wie viel juncusarten es dort giebt. Brown hat hierfür sehr viel gethan. Er hat die
den Strömungen ihre Fortpflanzung verdanken; auch sind 1827 in Brasilien einige sp[:]ec: gefunden von denen man glaubt, daß sie unsern ganz gleich sind; doch können es auch ersetzende Formen sein. Was nun dieselbe Hemisphaere anlangt, so finden sich in Nordamerika etwa 400 species wie in Nordeuropa, doch glaube ich, daß diese Zahl viel zu groß ist. Farrenkräuter finden sich nur 8 welche in beiden Erdtheilen gleich wären. Manche genera fehlen uns ganz als die mit folia pennata u. a. m. Was die Identität der temperirten südlichen[u.]und temp[:]erirtennördlichen Zone anlangt, so finden sich nur wenige Beispiele z. E. das Farrenkraut aspi- deum aculeatum findet sich in England [u.]und am Cap d[.]er guten Hoffnung, aber nicht in der mittlern Zone; capillus veneris findet sich in allen temperirten Zonen beider Hemisphaeren. Einwandern können Pflanzen freilich sehr leicht; so wurde eine peruanische Pflanze wild im botanischen Garten bei Berlin [u.]und wächst jetzt zwischen diesem [u.]und dem Thore der Stadt. Bei Montpel- lier wo Baumwolle getrocknet wird hat man viele Pflanzen aus d[.]ersüdlichen Hemisphaere gefunden, welche mit der Baumwolle mit- gebracht wurden. Auch durch Strömungen sind viele Pflanzen ausgebreitet [u.]und namentlich durch die Kultur da es den Menschen eigen ist, namentlich Monokotÿledonen allgemein herrschend zu machen. vide Link Urwelt 4 Thl: 2 Abschnitt.Vgl. Link, Heinrich Friedrich: Die Urwelt und das Alterthum: erläutert durch die Naturkunde. 2 Bde. Berlin 1821–1822. Wie aus anderen Nachschriften hervorgeht, sind eigentlich gemeint: 1. Band, S. 173–249 (Fünfter Abschnitt); 2. Band, S. 78–160 (Vierter Abschnitt). Online verfügbar: Band 1, ÖNB Wien, abgerufen am 11.12.2015, Band 2, ÖNB Wien, abgerufen am 11.12.2015.
5., Verbreitung der Zahl der Arten nach den verschiedenen Gruppen. Man hat diese kennen gelernt durch die Bestimmung der Zahl der Formen. Wenn man z. E. die Quantität der Grasarten kennt, so kann man darnach bestimmen wie viel juncusarten es dort giebt. Brown hat hierfür sehr viel gethan. Er hat die
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den Strömungen ihre Fortpflanzung verdanken; auch sind 1827
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Nordamerika etwa 400 species wie in Nordeuropa, doch glaube
ich, daß diese Zahl viel zu groß ist. Farrenkräuter finden sich
nur 8 welche in beiden Erdtheilen gleich wären. Manche genera
fehlen uns ganz als die mit folia pennata u. a. m. Was die
Identität der temperirten südl: und temperirten nördl: Zone anlangt,
so finden sich nur wenige Beispiele z. E. das Farrenkraut aspi-
deum aculeatum findet sich in England und am Cap der guten
Hoffnung, aber nicht in der mittlern Zone; capillus veneris
findet sich in allen temperirten Zonen beider Hemisphaeren.
Einwandern können Pflanzen freilich sehr leicht; so wurde eine
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wächst jetzt zwischen diesem und dem Thore der Stadt. Bei Montpel-
lier wo Baumwolle getrocknet wird hat man viele Pflanzen aus
der südl: Hemisphaere gefunden, welche mit der Baumwolle mit-
gebracht wurden. Auch durch Strömungen sind viele Pflanzen
ausgebreitet und namentlich durch die Kultur da es den Menschen
eigen ist, namentlich Monokotÿledonen allgemein herrschend
zu machen. vide Link Urwelt 4 Thl: 2 Abschnitt.
5., Verbreitung der Zahl der Arten nach den verschiedenen Gruppen.
Man hat diese kennen gelernt durch die Bestimmung der Zahl
der Formen. Wenn man z. E. die Quantität der Grasarten
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [297]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/303>, abgerufen am 22.02.2025.
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