[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]setzt wird, während sie bei den Thieren hervorgebracht wird. Die Masse des Organischen. Es giebt eine viel größere vegetabilische Masse als ani- [55. Vorlesung, 17. April 1828] Geographie der Pflanzen. Diese Wissenschaft verbindet die Klimatologie mit den orga- setzt wird, während sie bei den Thieren hervorgebracht wird. Die Masse des Organischen. Es giebt eine viel größere vegetabilische Masse als ani- [55. Vorlesung, 17. April 1828] Geographie der Pflanzen. Diese Wissenschaft verbindet die Klimatologie mit den orga- <TEI> <text> <body> <div type="session" n="54"> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0292" n="[286]"/> setzt wird, während sie bei den Thieren hervorgebracht wird.</p><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#u">Die Masse des Organischen</hi>.</head><lb/> <p>Es giebt eine viel größere vegetabilische Masse als ani-<lb/> malische, auf dem Continent, doch umgekehrt ist es im Meer.<lb/> Hier ist die Pflanzenmasse geringer; man kennt bis jetzt nur<lb/> 300 bis 350 <hi rendition="#aq">species</hi>; auch die Masse der Individuen ist geringer:<lb/> das animalische herrscht bedeutend vor.</p> </div> </div> </div> </div><lb/> <div type="session" n="55"> <head> <supplied resp="#BF">55. Vorlesung, <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1828-04-17">17. April 1828</date></ref></supplied> </head><lb/> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <head><hi rendition="#u">Geographie der Pflanzen</hi>.</head><lb/> <p>Diese Wissenschaft verbindet die Klimatologie mit den orga-<lb/> nischen Erscheinungen selbst <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> ist die Beschreibung der dermaligen<lb/><note place="left" hand="#pencil">278<lb/></note>Vertheilung der Vegetabilien auf der Erdoberfläche. Fälschlich<lb/> hat man oft Geographie <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> Geschichte der Pflanzen mit einander ver-<lb/> wechselt; selbst <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117345822 http://d-nb.info/gnd/117345822">Stomeÿer</persName></hi><note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Stromeyer.</note> überschrieb noch seine Dissertationen<lb/> über diesen Gegenstand: <hi rendition="#aq">historia vegetabilium</hi>. Die Geogra-<lb/> phie der Pflanzen ist eine noch neuere Wissenschaft als die Geog-<lb/> nosie. Freilich unterschied man schon früh: Wasserpflanzen, Al-<lb/> penpflanzen <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> Wiesenpflanzen; dies drückt aber nur die Sta-<lb/> tionen der Pflanzen aus, nicht ihre <hi rendition="#aq">habitationen</hi>. In der persi-<lb/> schen Sprache werden sehr gut unterschieden: Pflanzen des warmen<lb/> Landes (<hi rendition="#aq">germe sire</hi>) <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> des kalten Landes (<hi rendition="#aq">cher sire</hi>). Was der<lb/> Cardinal <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118658115 http://d-nb.info/gnd/118658115">Bembo</persName></hi> schon im 16<hi rendition="#sup">ten</hi> <hi rendition="#aq">saec</hi>. sehr poetisch beschrieben hat<lb/> in seinen: <hi rendition="#aq">Aetna dialogus</hi>, das hat in neueren Zeiten <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117628905 http://d-nb.info/gnd/117628905">Tour-<lb/> nefort</persName></hi> beschäftigt, der am Abhange des Gebirges die Vegeta-<lb/> tionsschichten übereinander liegen sah, wie wenn er nach dem<lb/> Norden zu gereist wäre. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118573349 http://d-nb.info/gnd/118573349">Linnée</persName></hi> hat in 2 Abtheilungen das-<lb/> selbe Thema behandelt <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> aus orientalischen Mÿthen erklärt.<lb/> D<subst><del rendition="#ow">e</del><add place="across">a</add></subst>nn haben <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11903705X http://d-nb.info/gnd/11903705X">Menin</persName>s</hi> <metamark>(?)</metamark> <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118591371 http://d-nb.info/gnd/118591371">Pallas</persName></hi>, <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118522027 http://d-nb.info/gnd/118522027">Cook</persName>s</hi> Reisen, ohne es zu wissen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[286]/0292]
setzt wird, während sie bei den Thieren hervorgebracht wird.
Die Masse des Organischen.
Es giebt eine viel größere vegetabilische Masse als ani-
malische, auf dem Continent, doch umgekehrt ist es im Meer.
Hier ist die Pflanzenmasse geringer; man kennt bis jetzt nur
300 bis 350 species; auch die Masse der Individuen ist geringer:
das animalische herrscht bedeutend vor.
55. Vorlesung, 17. April 1828
Geographie der Pflanzen.
Diese Wissenschaft verbindet die Klimatologie mit den orga-
nischen Erscheinungen selbst und ist die Beschreibung der dermaligen
Vertheilung der Vegetabilien auf der Erdoberfläche. Fälschlich
hat man oft Geographie und Geschichte der Pflanzen mit einander ver-
wechselt; selbst Stomeÿer überschrieb noch seine Dissertationen
über diesen Gegenstand: historia vegetabilium. Die Geogra-
phie der Pflanzen ist eine noch neuere Wissenschaft als die Geog-
nosie. Freilich unterschied man schon früh: Wasserpflanzen, Al-
penpflanzen und Wiesenpflanzen; dies drückt aber nur die Sta-
tionen der Pflanzen aus, nicht ihre habitationen. In der persi-
schen Sprache werden sehr gut unterschieden: Pflanzen des warmen
Landes (germe sire) und des kalten Landes (cher sire). Was der
Cardinal Bembo schon im 16ten saec. sehr poetisch beschrieben hat
in seinen: Aetna dialogus, das hat in neueren Zeiten Tour-
nefort beschäftigt, der am Abhange des Gebirges die Vegeta-
tionsschichten übereinander liegen sah, wie wenn er nach dem
Norden zu gereist wäre. Linnée hat in 2 Abtheilungen das-
selbe Thema behandelt und aus orientalischen Mÿthen erklärt.
Dann haben Menins (?) Pallas, Cooks Reisen, ohne es zu wissen
278
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |