ratur auf den Untiefen, weshalb man, nach Franklins Entdeckung, durch das Thermometer Untiefen entdecken kann und wieder eine andere Temperatur findet sich in den Strömungen, durch welche oft Temperaturen verschiedener Breiten mit einander vermischt werden.
Betrachtung des Organischen.S. 17
Das Organische der Erde ist entweder Pflanzenstoff oder Tierstoff, oder Zwitter von denen es noch nicht ausge- macht ist ob es diesem oder jenem angehört z. E. die Priest- leysche Materie.
Man meinte früher das Licht sei nöthig zur Entwi- ckelung organischer Stoffe, so Lavoisier, der die Mythe von Prometheus hierauf bezog. Indeß ist diese Idee mehr poetisch als wahr; denn wir wißen daß so tief unsere Bergwerke gehen und in allen Höhlen unterirdische Vegetabilien sich finden, ja in der Tiefe des Meeres selbst grüne vegetabilische Stoffe; ja die Eingeweidewürmer selbst sind fern von allem Licht in gleichmäßiger Tem- peratur. Wunderbar daß diese in den verschiedenen Species desselben Genus in allen Welttheilen gleich sind!S. 18
Pflanzenwelt. Der rothe Schnee aus der Polarwelt der in Europa noch sehr fortvegetirt hat, besteht aus kleinen organischen Theilen, tragella nivaetemella nivea nach Brown. Er findet sich unter dem Gefrierpunkt, kommt aber auch in der Wärme fort. Ihm gegenüber in der Pflanzenwelt stehen ähnliche Wesen, welche in den heißen Quellen über 65° FahrenheithReaumur?
Hitze leben. Beide sind die ersten Keime der Pflanzen.
ratur auf den Untiefen, weshalb man, nach Franklins Entdeckung, durch das Thermometer Untiefen entdecken kann und wieder eine andere Temperatur findet sich in den Strömungen, durch welche oft Temperaturen verschiedener Breiten mit einander vermischt werden.
Betrachtung des Organischen.S. 17
Das Organische der Erde ist entweder Pflanzenstoff oder Tierstoff, oder Zwitter von denen es noch nicht ausge- macht ist ob es diesem oder jenem angehört z. E. die Priest- leysche Materie.
Man meinte früher das Licht sei nöthig zur Entwi- ckelung organischer Stoffe, so Lavoisier, der die Mÿthe von Prometheus hierauf bezog. Indeß ist diese Idee mehr poetisch als wahr; denn wir wißen daß so tief unsere Bergwerke gehen und in allen Höhlen unterirdische Vegetabilien sich finden, ja in der Tiefe des Meeres selbst grüne vegetabilische Stoffe; ja die Eingeweidewürmer selbst sind fern von allem Licht in gleichmäßiger Tem- peratur. Wunderbar daß diese in den verschiedenen Species desselben Genus in allen Welttheilen gleich sind!S. 18
Pflanzenwelt. Der rothe Schnee aus der Polarwelt der in Europa noch sehr fortvegetirt hat, besteht aus kleinen organischen Theilen, tragella nivaetemella nivea nach Brown. Er findet sich unter dem Gefrierpunkt, kommt aber auch in der Wärme fort. Ihm gegenüber in der Pflanzenwelt stehen ähnliche Wesen, welche in den heißen Quellen über 65° FahrenheithReaumur?
Hitze leben. Beide sind die ersten Keime der Pflanzen.
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[[13]/0019]
ratur auf den Untiefen, weshalb man, nach Franklins
Entdeckung, durch das Thermometer Untiefen entdecken
kann und wieder eine andere Temperatur findet sich
in den Strömungen, durch welche oft Temperaturen
verschiedener Breiten mit einander vermischt werden.
Betrachtung des Organischen.
Das Organische der Erde ist entweder Pflanzenstoff
oder Tierstoff, oder Zwitter von denen es noch nicht ausge-
macht ist ob es diesem oder jenem angehört z. E. die Priest-
leysche Materie.
Man meinte früher das Licht sei nöthig zur Entwi-
ckelung organischer Stoffe, so Lavoisier, der die Mÿthe
von Prometheus hierauf bezog. Indeß ist diese Idee mehr
poetisch als wahr; denn wir wißen daß so tief unsere
Bergwerke gehen und in allen Höhlen unterirdische
Vegetabilien sich finden, ja in der Tiefe des Meeres
selbst grüne vegetabilische Stoffe; ja die Eingeweidewürmer
selbst sind fern von allem Licht in gleichmäßiger Tem-
peratur. Wunderbar daß diese in den verschiedenen
Species desselben Genus in allen Welttheilen gleich sind!
S. 18
Pflanzenwelt. Der rothe Schnee aus der Polarwelt
der in Europa noch sehr fortvegetirt hat, besteht aus
kleinen organischen Theilen, temella nivea nach Brown.
Er findet sich unter dem Gefrierpunkt, kommt aber auch in
der Wärme fort. Ihm gegenüber in der Pflanzenwelt stehen
ähnliche Wesen, welche in den heißen Quellen über 65° Reaumur
Hitze leben. Beide sind die ersten Keime der Pflanzen.
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/19>, abgerufen am 22.02.2025.
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