[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]beweisen; 1819 haben Arago und Humboldt durch ein optisches [25. Vorlesung, 30. Januar 1828] Man sieht also, daß die Cometen Noch vor 8-9 Jahren kannte man nur die Wiederkehr beweisen; 1819 haben Arago und Humboldt durch ein optisches [25. Vorlesung, 30. Januar 1828] Man sieht also, daß die Cometen Noch vor 8–9 Jahren kannte man nur die Wiederkehr <TEI> <text> <body> <div type="session" n="24"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0121" n="[115]"/> beweisen; 1819 haben <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118554700 http://d-nb.info/gnd/118554700">Humboldt</persName></hi><note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: ich.</note> durch ein optisches<lb/> Mittel diese Behauptung bewiesen und gezeigt, daß sein Licht<lb/> ein reflectirtes sei und er eine colorirte Polarisation be-<lb/> sitze. Die Zahl der Cometen ist schwer zu bestimmen. Man<lb/> hat historische Kenntniße von 400; beobachtet sind hiervon 128;<lb/> im 17<hi rendition="#sup">ten</hi> <choice><orig><hi rendition="#aq">saec</hi></orig><reg resp="#BF"><hi rendition="#aq">saec</hi>:</reg></choice> 10, im 18<hi rendition="#sup">ten</hi> 65, die übrigen alle im 19<hi rendition="#sup">ten</hi> <hi rendition="#aq">saec</hi>: Die<lb/> Probabilitätsrechnung bringt etwa eine Zahl von 400,000 als<lb/> Gränze des <hi rendition="#aq">minimums.</hi></p> </div> </div> </div> </div><lb/> <div type="session" n="25"> <head> <supplied resp="#BF">25. Vorlesung, <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1828-01-30">30. Januar 1828</date></ref></supplied> </head><lb/> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p>Man sieht also, daß die Cometen<lb/> bei weitem den größten Theil der Bevölkerung unsers<lb/> Sonnensÿstems ausmachen. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118733133 http://d-nb.info/gnd/118733133">Messier</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117689505 http://d-nb.info/gnd/117689505">Vons</persName></hi><note resp="#BF" type="editorial" xml:id="pons">In Anonym 1934 geändert zu: Pons.</note>, früher in<lb/><hi rendition="#aq">Marseille</hi> jetzt in <hi rendition="#aq">Italien</hi>, sind als die beiden Astronomen<lb/> zu nennen, welche die größte Menge von Cometen entdeckt<lb/> haben, doch sind wir auch in der neusten Zeit für Cometen-<lb/> Beobachtungen sehr begünstigt gewesen, denn von 1769–1807<lb/> ist kein großer Comet erschienen, <choice><sic>denn</sic><corr resp="#BF">dann</corr></choice> aber kamen die be-<lb/> deutenden von 1807, 1811 und 1819.</p><lb/> <p>Noch vor 8–9 Jahren kannte man nur die Wiederkehr<lb/> des einzigen <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Halleÿ</persName></hi>schen Cometen mit Sicherheit, welche 1682<lb/> berechnet wurde. Dann erschien er 1759 und wird 1835 wieder-<lb/> kehren. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116471727 http://d-nb.info/gnd/116471727">Encke</persName></hi> machte 1819 die glänzende Entdeckung, daß ein<lb/> kleiner Comet in ungefähr 3 Jahren um die Sonne gehe,<lb/> und welchen die Franzosen deshalb <hi rendition="#aq">Comête de courte période</hi><lb/> nannten. Der 3<hi rendition="#sup">te</hi> <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116164603 http://d-nb.info/gnd/116164603">Biela</persName></hi>sche Comet wurde erst 1826 erkannt.<lb/> Zwar hat <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858975X http://d-nb.info/gnd/11858975X">Olbers</persName></hi> einen Cometen von 1815 elliptisch berechnet,<lb/> und seine Periode auf 75 Jahr bestimmt: allein es findet sich gar<lb/> kein früherer Comet welcher dazu paßte und die Zukunft wird<lb/> entscheiden ob er Recht hatte. Auch hielt man die beiden Cometen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[115]/0121]
beweisen; 1819 haben Arago und Humboldt durch ein optisches
Mittel diese Behauptung bewiesen und gezeigt, daß sein Licht
ein reflectirtes sei und er eine colorirte Polarisation be-
sitze. Die Zahl der Cometen ist schwer zu bestimmen. Man
hat historische Kenntniße von 400; beobachtet sind hiervon 128;
im 17ten saec 10, im 18ten 65, die übrigen alle im 19ten saec: Die
Probabilitätsrechnung bringt etwa eine Zahl von 400,000 als
Gränze des minimums.
25. Vorlesung, 30. Januar 1828
Man sieht also, daß die Cometen
bei weitem den größten Theil der Bevölkerung unsers
Sonnensÿstems ausmachen. Messier und Vons, früher in
Marseille jetzt in Italien, sind als die beiden Astronomen
zu nennen, welche die größte Menge von Cometen entdeckt
haben, doch sind wir auch in der neusten Zeit für Cometen-
Beobachtungen sehr begünstigt gewesen, denn von 1769–1807
ist kein großer Comet erschienen, dann aber kamen die be-
deutenden von 1807, 1811 und 1819.
Noch vor 8–9 Jahren kannte man nur die Wiederkehr
des einzigen Halleÿschen Cometen mit Sicherheit, welche 1682
berechnet wurde. Dann erschien er 1759 und wird 1835 wieder-
kehren. Encke machte 1819 die glänzende Entdeckung, daß ein
kleiner Comet in ungefähr 3 Jahren um die Sonne gehe,
und welchen die Franzosen deshalb Comête de courte période
nannten. Der 3te Bielasche Comet wurde erst 1826 erkannt.
Zwar hat Olbers einen Cometen von 1815 elliptisch berechnet,
und seine Periode auf 75 Jahr bestimmt: allein es findet sich gar
kein früherer Comet welcher dazu paßte und die Zukunft wird
entscheiden ob er Recht hatte. Auch hielt man die beiden Cometen
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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