[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]sind, um mit denselben gleichzeitig ihr Grab zu finden. - Durch diese Annah- Wir gehen nunmehr zu einem andern Theile des Naturgemäldes Die Metalle insbesondere sind geeignet diesen 3fachen Zustand anzu- nehmen,
sind, um mit denselben gleichzeitig ihr Grab zu finden. – Durch diese Annah- Wir gehen nunmehr zu einem andern Theile des Naturgemäldes Die Metalle insbesondere sind geeignet diesen 3fachen Zustand anzu- nehmen,
<TEI> <text> <body> <div type="session" n="5"> <p><pb facs="#f0048" n="22v"/> sind, um mit denselben gleichzeitig ihr Grab zu finden. – Durch diese Annah-<lb/> me ist zugleich das Räthsel gelöst, wie zum Theil colossale Thiere durch ei-<lb/> ne verhältnismäßig viel zu enge Oeffnung in diese Höhlen gelangen konn-<lb/> ten. – Herr <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116828315 http://d-nb.info/gnd/116828315">Buckland</persName></hi> hat zur Bestätigung seiner sinnreichen Hypo-<lb/> these, assimilirte Theile in den Höhlen gefunden, die von den Wärtern ei-<lb/> ner <hi rendition="#aq">Ménagerie</hi> in <hi rendition="#aq">London</hi>, sogleich für Excremente von Hyänen erkannt<lb/> worden sind. –<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 85: Halbgeviertstrich fehlt.</note></p><lb/> </div> <div type="session" n="6"> <head type="leftMargin">6<choice><abbr><hi rendition="#sup #u">t</hi></abbr><expan resp="#CT"><hi rendition="#sup #u">te</hi></expan></choice> <choice><abbr>Vorl.</abbr><expan resp="#CT">Vorlesung</expan></choice> <supplied resp="#CT">(<ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1828-01-17">17. Januar 1828</date></ref>)</supplied></head><lb/> <p>Wir gehen nunmehr zu einem andern Theile des Naturgemäldes<lb/> über, zur Betrachtung der flüssigen Hüllen des Erdkörpers, der Luft und<lb/> des Meeres. – Zuvörderst bemerke ich, daß derjenige Zustand der Kör-<lb/> per den man mit fest, flüssig, tropfbar oder gasförmig zu bezeichnen pflegt,<lb/> nur einen relativen Begriff ausdrückt, indem ein und derselbe Körper<lb/> alle diese Zustände zu durchgehen fähig ist. So kennen wir den Schwefel<lb/> als einen festen Körper, welcher, der Wärme ausgesetzt, schmilzt, und<lb/> bei noch größerer Hitze sich verflüchtigt<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 85: "verflüssigt".</note>. Das flüssige Quecksilber wird<lb/> durch das Feuer sublimirt, und gefriert zum harten Körper bei einer Tempe-<lb/> ratur von <choice><sic>32°</sic><corr>−32°</corr></choice> <hi rendition="#aq">Reaum.</hi> (So blieb auf der Reise des <hi rendition="#aq">Capt. <persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116048166 http://d-nb.info/gnd/116048166">Parry</persName></hi> gegen den<lb/> Nordpol, während seines Aufenthalts auf <hi rendition="#aq">Melville Island</hi>, 4–5 Monate lang<lb/> ununterbrochen das Quecksilber gefroren, da das Thermometer stets <hi rendition="#sup">0</hi>/<hi rendition="#sub">32°</hi><lb/> zeigte. Dennoch fehlt es in jenen Gegenden nicht an Thieren, welche im Stande<lb/> sind dieser Kälte zu widerstehen. Es leben dort Rennthiere, Hasen, und<lb/> eine Art Ochsen, von dem Geruche ihrer Häute, Muskusochsen genannt.)</p><lb/> <p>Die Metalle insbesondere sind geeignet diesen <choice><orig>3 fachen</orig><reg resp="#CT">3fachen</reg></choice> Zustand anzu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nehmen,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [22v/0048]
sind, um mit denselben gleichzeitig ihr Grab zu finden. – Durch diese Annah-
me ist zugleich das Räthsel gelöst, wie zum Theil colossale Thiere durch ei-
ne verhältnismäßig viel zu enge Oeffnung in diese Höhlen gelangen konn-
ten. – Herr Buckland hat zur Bestätigung seiner sinnreichen Hypo-
these, assimilirte Theile in den Höhlen gefunden, die von den Wärtern ei-
ner Ménagerie in London, sogleich für Excremente von Hyänen erkannt
worden sind. –
6t Vorl. (17. Januar 1828)
Wir gehen nunmehr zu einem andern Theile des Naturgemäldes
über, zur Betrachtung der flüssigen Hüllen des Erdkörpers, der Luft und
des Meeres. – Zuvörderst bemerke ich, daß derjenige Zustand der Kör-
per den man mit fest, flüssig, tropfbar oder gasförmig zu bezeichnen pflegt,
nur einen relativen Begriff ausdrückt, indem ein und derselbe Körper
alle diese Zustände zu durchgehen fähig ist. So kennen wir den Schwefel
als einen festen Körper, welcher, der Wärme ausgesetzt, schmilzt, und
bei noch größerer Hitze sich verflüchtigt. Das flüssige Quecksilber wird
durch das Feuer sublimirt, und gefriert zum harten Körper bei einer Tempe-
ratur von −32° Reaum. (So blieb auf der Reise des Capt. Parry gegen den
Nordpol, während seines Aufenthalts auf Melville Island, 4–5 Monate lang
ununterbrochen das Quecksilber gefroren, da das Thermometer stets 0/32°
zeigte. Dennoch fehlt es in jenen Gegenden nicht an Thieren, welche im Stande
sind dieser Kälte zu widerstehen. Es leben dort Rennthiere, Hasen, und
eine Art Ochsen, von dem Geruche ihrer Häute, Muskusochsen genannt.)
Die Metalle insbesondere sind geeignet diesen 3 fachen Zustand anzu-
nehmen,
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Zitationshilfe: | [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 22v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/48>, abgerufen am 22.02.2025. |