Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2881, Wien, 1698.weil sich jetzo die Zeit zu Formirung deß Campements bey Compiegne her- Auß Antorff/ den 26. Augusti. Die Brieffe vom 8 dieses von Pampelona confirmiren die letzt avisir- Auß Cölln/ vom 28. Augusti. Zeit deß guten Wetters ein Tag oder 5. hat der Land-Mann Tag und Auß Warschau/ den 22. Augusti. Ihro Königl. Mayestät hat nach Dero Abreise an den Herrn Ploez- halten
weil sich jetzo die Zeit zu Formirung deß Campements bey Compiegne her- Auß Antorff/ den 26. Augusti. Die Brieffe vom 8 dieses von Pampelona confirmiren die letzt avisir- Auß Cölln/ vom 28. Augusti. Zeit deß guten Wetters ein Tag oder 5. hat der Land-Mann Tag und Auß Warschau/ den 22. Augusti. Ihro Königl. Mayestät hat nach Dero Abreise an den Herrn Ploez- halten
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> weil sich jetzo die Zeit zu Formirung deß Campements bey Compiegne her-<lb/> an nähert/ defiliren die dahin gewidmete Trouppen Regimenter- und Ba-<lb/> taillons-weiß dahin/ gestalten auß Ipern schon 6. Regimenter abmarschirt/<lb/> und wie von den Frantzös. Frontieren geschrieben wird/ solle alles <hi rendition="#aq">magni-<lb/> fic</hi> im Lager hergehen/ und unter andern seye auff dasiger Ebne ein Fort<lb/> gebauet/ davon der König Gouverneur seyn/ und von <hi rendition="#aq">Duc de Bourgogne</hi><lb/> durch den Printzen <hi rendition="#aq">de Conti souteni</hi>rt/ und <hi rendition="#aq">attaqui</hi>rt werden soll/ in 11. Ta-<lb/> gen sollen die Trencheen eröffnet seyn/ den 12. Tag wird man die Minen<lb/> ans Corps <hi rendition="#aq">de la Place</hi> anhencken/ und nach Eroberung aller Aussenwer-<lb/> cker/ den 13. Tag die Mine springen lassen/ und darauff den 14ten ca-<lb/> pituliren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Antorff/ den 26. Augusti.</head><lb/> <p>Die Brieffe vom 8 dieses von <hi rendition="#aq">Pampelona confirmi</hi>ren die letzt avisir-<lb/> te gute Gesundheit unsers allergnädigsten Königs in Spanien. Das <hi rendition="#aq">In-<lb/> dulte</hi> der Gallionen sollte endlich umb eine Million <hi rendition="#aq">Pesos,</hi> an Se. Mäy.<lb/> zu zahlen/ <hi rendition="#aq">adjusti</hi>rt und <hi rendition="#aq">concert</hi>irt worden seyn/ als würden die Silber-<lb/> Gallionen nun ehestens völlig zur Außladung offen gestellt werden. Von<lb/> Rissel hat man/ daß in selbigem <hi rendition="#aq">District</hi> auff Kön. Ordre 60. biß 70000.<lb/> Malter Korn/ zu Anfüllung der Flanderis. <hi rendition="#aq">Magazin</hi>en/ auffgekaufft werden<lb/> sollten; Es wäre zwar der Orten zu einer reichen Erndt gute Hoffnung/<lb/> allein/ weilen das gemeine Volck dermahlen noch ohne Handel und Wandel<lb/> lebte/ als <hi rendition="#aq">apprehendi</hi>rte man/ daß der Auffkauff obgemeldter Früchten<lb/> eine Theurung nach sich ziehen dörffte. Die Arbeiter zu <hi rendition="#aq">Charlemont</hi> ha-<lb/> ben die Frantzosen biß zu 3000. Mann verstärcken lassen/ dann sie ver-<lb/> meynen noch vor dem Winter die angefangene neue tieffe und breite Gra-<lb/> ben/ sambt etlichen andern Wercken zu <hi rendition="#aq">perfectioni</hi>ren. Zwischen der<lb/> Sambre und Maase/ machen die Frantzosen offtmals solche Mouvemen-<lb/> ten/ gleich als obs Kriegs-Zeiten wären.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Cölln/ vom 28. Augusti.</head><lb/> <p>Zeit deß guten Wetters ein Tag oder 5. hat der Land-Mann Tag und<lb/> Nacht im Feld gearbeitet/ und seynd die Früchten dieser Orten nun fast<lb/> alle eingescheuret. Passagiers auß der Eiffel bringen/ daß es diesen Mo-<lb/> nat her so kalt als im Winter der Orten gewesen/ und hätte es im Lüxem-<lb/> burgischen Land zu drey Fuß hoch geschneyet gehabt; so bey dieser Zeit<lb/> ohnerhört ist.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Warschau/ den 22. Augusti.</head><lb/> <p>Ihro Königl. Mayestät hat nach Dero Abreise an den Herrn Ploez-<lb/> kischen Weywoden geschrieben/ daß er/ als hiesiger Starost dieses Orts<lb/> pfleget/ zum wenigsten auff dem Schloß einen Besatz <hi rendition="#aq">propter securitatem</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom">halten</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
weil sich jetzo die Zeit zu Formirung deß Campements bey Compiegne her-
an nähert/ defiliren die dahin gewidmete Trouppen Regimenter- und Ba-
taillons-weiß dahin/ gestalten auß Ipern schon 6. Regimenter abmarschirt/
und wie von den Frantzös. Frontieren geschrieben wird/ solle alles magni-
fic im Lager hergehen/ und unter andern seye auff dasiger Ebne ein Fort
gebauet/ davon der König Gouverneur seyn/ und von Duc de Bourgogne
durch den Printzen de Conti soutenirt/ und attaquirt werden soll/ in 11. Ta-
gen sollen die Trencheen eröffnet seyn/ den 12. Tag wird man die Minen
ans Corps de la Place anhencken/ und nach Eroberung aller Aussenwer-
cker/ den 13. Tag die Mine springen lassen/ und darauff den 14ten ca-
pituliren.
Auß Antorff/ den 26. Augusti.
Die Brieffe vom 8 dieses von Pampelona confirmiren die letzt avisir-
te gute Gesundheit unsers allergnädigsten Königs in Spanien. Das In-
dulte der Gallionen sollte endlich umb eine Million Pesos, an Se. Mäy.
zu zahlen/ adjustirt und concertirt worden seyn/ als würden die Silber-
Gallionen nun ehestens völlig zur Außladung offen gestellt werden. Von
Rissel hat man/ daß in selbigem District auff Kön. Ordre 60. biß 70000.
Malter Korn/ zu Anfüllung der Flanderis. Magazinen/ auffgekaufft werden
sollten; Es wäre zwar der Orten zu einer reichen Erndt gute Hoffnung/
allein/ weilen das gemeine Volck dermahlen noch ohne Handel und Wandel
lebte/ als apprehendirte man/ daß der Auffkauff obgemeldter Früchten
eine Theurung nach sich ziehen dörffte. Die Arbeiter zu Charlemont ha-
ben die Frantzosen biß zu 3000. Mann verstärcken lassen/ dann sie ver-
meynen noch vor dem Winter die angefangene neue tieffe und breite Gra-
ben/ sambt etlichen andern Wercken zu perfectioniren. Zwischen der
Sambre und Maase/ machen die Frantzosen offtmals solche Mouvemen-
ten/ gleich als obs Kriegs-Zeiten wären.
Auß Cölln/ vom 28. Augusti.
Zeit deß guten Wetters ein Tag oder 5. hat der Land-Mann Tag und
Nacht im Feld gearbeitet/ und seynd die Früchten dieser Orten nun fast
alle eingescheuret. Passagiers auß der Eiffel bringen/ daß es diesen Mo-
nat her so kalt als im Winter der Orten gewesen/ und hätte es im Lüxem-
burgischen Land zu drey Fuß hoch geschneyet gehabt; so bey dieser Zeit
ohnerhört ist.
Auß Warschau/ den 22. Augusti.
Ihro Königl. Mayestät hat nach Dero Abreise an den Herrn Ploez-
kischen Weywoden geschrieben/ daß er/ als hiesiger Starost dieses Orts
pfleget/ zum wenigsten auff dem Schloß einen Besatz propter securitatem
halten
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