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Mährisches Tagblatt. Nr. 40, Olmütz, 18.02.1889.

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[Spaltenumbruch]

kais. Hoheit Kronprinz Rudolf zu Ende ge-
gangen ist. Näheres über diese Unterhaltung
werden wir seinerzeit mittheilen.

(Unglücksfall.)

Der Director der Schiefer-
bergbau-Actien-Gesellschaft, Herr Bohler, hatte
gestern in Waltersdorf, wohin er sich von Olmütz
aus begeben hatte, das Unglück, sich den Fuß zu
brechen. Herr Bohler wurde von Waltersdorf nach
Olmütz überführt, und befindet sich nun in ärztlicher
Behandlung und häuslicher Pflege.

(Vom Theater.)

Gestern ging an unserer
Bühne als Novität der tolle, französische Schwank:
"O diese Schwiger mutter!" von A. Bison
und A. Mars in Scene und hatte einen vollen
Lacherfolg. Die Autoren gehen von der Prämisse
aus, daß die Ehe trennbar ist und es den Ge-
schiedenen gestattet sei, sich anderweitig zu ver-
heirathen, etwas, das, wie bekannt, selbst in
Frankreich, wo die Handlung des Stückes
spielt, nicht gestattet ist. Die Autoren nehmen es
jedoch nicht so genan; sie lassen einen jungen
Ehemann, Herrn Duval, der von seiner Schwie-
germutter, Madame Bonivand arg gequält wird
-- sie verabreicht ihm sogar eine kräftige Ohr-
feige -- sich von seiner Gattin scheiden, worauf
er eine neue Ehe eingeht. Der Schwiegervater
Duvals heiratet, ohne daß Duval hievon eine
Ahnung hat, dessen geschiedene Frau, wodurch
letztere die Schwiegermutter Duvals wird und
Madame Bonivard abermals in verwandtschaft-
liche Beziehungen zu Duval kommt. Schließlich
wird die Ehe des Schwiegervaters ganz auf die-
selbe Art gelöst, wie es bei jener Duvals der
Fall war, und Madame Bonivard verläßt nun
definitiv Duvals Haus.

Das Stück enthält einige derbe "Schlager", aber
es ist so lustig gemacht und enthält so drastische
Situatianen, daß das Publicum thatsächlich nicht
aus dem Lachen kommt. Die Aufführung war
eine ziemlich flotte, namentlich spielte Herr Nerz
den gequälten Ehemann ganz trefflich. Frau Neu-
mann-Groß gab die Schwiegermntter Duvals mit
der nöthigen Schärfe; aber sie sprach hie und
da viel zu undeutlich, so daß manches Wort
verloren ging. Ziemlich farblos spielten die
Damen Metzl und Müller ihre Rollen. Herr
Nadler, der den heirathslustigen "Schwieger-
vater" gab, erhielt nach einer Scene des zwei-
ten Actes lebhaften Beifall, der auch den
andern Darstellern gezollt wurde. Das Haus
war schwach besucht, trotzdem aber die Stimmung
des Publicums eine sehr heitere.

(Theaternachrichten.)

Wie man uns
mittheilt, beabsichtigt Herr Director Sl[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ck nun-
mehr doch eine Wagner'sche Oper in der heuri-
gen Saison aufzuführen. Er will den "Lohengrin"
mit Herrn De Beer in der Titelpartie und
Frl. Vilmore als Elsa geben. -- Morgen
findet die Beneficevorstellung des Herrn C[a]-
pellmeisters Eibenschütz statt, bei welcher die
beiden Suppe'schen Operetten "Die schöne
Galathee" und "Flotte Bursche", sowie eine
Scene aus "Die Wienerstadt in Wort und Bild"
aufgeführt werden. -- Im Abonnement finden in
dieser Saison noch 34 Vorstellungen statt, außer
Abonnement 21 Vorstellungen, vor ausgesetzt, daß die
Saison am Palmsonntag geschlossen wird. Für die
nächste Saison der Olmützer Bühne wurden engagirt:
Frl. Rosa Schulmann von Düsseldorf und Herr
Rudolf Bittner von Hannover. -- Unter den
Bewerbern um die Josefstädter-Bühne in Wien
tritt auch Herr Emanuel Raul auf. -- Unser
Landsmann Herr Jaques Pollak erfreut sich
in seiner Wirksamkeit als Opernsänger und Re-
gisseur am Chemnitzer Stadttheater, der unge-
theilteu Anerkennung der dortigen Kritik. Für die
nächste Saisan hat derselbe in gleicher Eigenschaft
ein Engagement an die Opernbühne von Halle a./S.
abgeschlossen.

(Militär-Concert.)

Samstag Abends fand
in der Neunowitzer Bierhalle am Niederring ein
von der Militärcapelle des Inftr.-Regts. Nr. 54
ausgeführtes Coacert statt, welches sich eines sehr
zahlreichen Besuches erfreute. Die trefflichen
Leistungen der Musikcapelle, welche einige Novi-
täten zur Aufführung brachte, fanden vielen Beifall.

(Maskenball.)

Der gestern im städt. Re-
doutensaale stattgefundene Maskenball, bei welchem
die Militärcapelle des 54. Infanterie-Regimentes
und die städt. Musikcapelle die Tanzmusik besorgten,
war sehr zahlreich besucht und bot den Theilneh[-]
mern dieser Unterhaltung viel Amusement. Nach-
dem heuer sonst keine Tanzunterhaltungen statt-
[Spaltenumbruch] finden, dürfte auch die nächste Maskenredoute sich
eines zahlreichen Besuches erfreuen.

(Regulirung der Witwen-Pensionen.)

Bekanntlich sind die vielseitigen Anregungen in Betreff
der Regulirung und zeitmäßigen Erhöhung der
Pensionen für Witwen und Waisen nach Civil-
Staatsbeamten und Dienern bereits in parlamenta-
rische Verhandlung gezogen und ist die Angelegenheit
der Regierung zur geeigneten Würdigung und Be-
richterstattung zugewiesen worden. In Regierungs-
kreisen werden die diesfalls nothwendigen Erhebungen
zur Gewinnung statistischer Daten eifrigst betrieben,
indeß auch Studien über die Art und Weise ange-
stellt, wie ohne directe Inanspruchnahme der Staats-
Finanzen die anerkannt nothwendige Regulirung,
beziehungsweise Aufbesserung der Pensionen für
Witwen und Waisen nach Civil-Staatsbeamten durch-
zuführen wären. Bis zur definitiven Regelung dürften
wohl noch viele Jahre verfließen; dagegen besteht
die Absicht, in der Uebergangsperiode wenigstens
einigermaßen die bisherigen Härten auszugleichen
und den Witwen nach Beamten gleicher Rangsclassen
auch gleiche Ruhegenüsse zu gewähern.

(Ball der freiwilligen Feuerwehr von
Powel-Neustift)

Am Samstag, den 16. d. M.,
veranstalteten die Mitglieder der Powel-Neustifter
freiw. Feuerwehr im Saale des Gasthauses "zur
Weintraube" in Neustift ihren diesjährigen Vereins-
ball, der sehr gelungen ausfiel. Die Stirnseite des
Saales war mit den Feuerwehremblemen, die anderen
Wände mit Wappen und sonstigem Schmuck decorirt
und bot das Ganze einen sehr hübschen Anblick,
welcher noch durch die große Zahl von anmuthigen
und flotten Tänzerinnen erhöht wurde. Bei den
heiteren Klängen der unermüdlich zum Tanze auf-
spielenden Musikcapelle unterhielt sich die zahlreiche
Gesellschaft vortrefflich und nur allzurasch schwanden
die fröhlichen Stunden geselligen Beisammenseins.
In der Mitternachtsstunde wurde zu Gunsten der
Krankenunterstützungscassa ein Schinken verlicitirt,
wobei der Betrag von 12 fl. erzielt wurde.
Aus dem Ueberschuße der Balleinnahme dürfte der
genannten Cassa auch ein kleiner Betrag zufließen.
Die Feuerwehr kann auf das durchwegs gelungene
Ballfest mit Befriedigung zurückblicken und verdient
hiefür alle Anerkennung. Mehrere Gäste aus Olmütz
und Neugasse beehrten das Ballfest mit ihrer Ge-
genwart.

(Traurige Folgen von Kraftproben.)

Im Laufe des gestrigen Tages waren mehrere Gäste,
welche dem Balle der Powel-Neustifter freiw. Feuer-
wehr beiwohnten, in einem Gasthause in Neustift
versammelt, welche allerhand Ulk trieben und hiebei
auch Kraftproben vornahmen. Ein Gast wettete im
Stande zu sein, zwei Männer zu tragen, was ihm
auch gelang. Ein zweiter Gast, namens K. Sp. be-
hauptete, dasselbe im Stande zu sein, und während
er zwei Männer auf seinen Rücken nahm, stürzte er,
als dieser Kraft nicht gewachsen, zu Boden, wobei
er sich eine derartige Verletzung an den Füßen zu-
zog, daß er nicht mehr im Stande war, selbst nach
Hause zu gehen, sondern auf einem Wagen geführt
werden mußte.

(Steckbrieflich verfolgt.)

Der ehemalige
Pfarrer Adalbert Bittner aus Hermersdorf,
zuletzt in Kaltenlautsch und Braunöthutten wohn-
haft gewesen, wurde vom k. k. Kreisgerichte
Olmütz
zu dreizehn Monaten schweren Ker-
kers abgeurtheilt und wird wegen Abbüßung
seiner Strafe steckbrieflich verfolgt. Derselbe hat
bekanntlich seinerzeit wegen Verleumdung des
Gendarmerie-Wachtmeisters Goreiß in Brüsau
eine mehrjährige Kerkerstrafe abgebüßt.

(Verkauf einer Dampfmühle.)

Am 11.
d. M., fand bei dem k. k. Bezirksgerichte zu
Proßnitz die executive Feilbietung der Proßnitzer
Dampfmühle, bisher im Besitze des Herrn Alphons
Horezica statt. Dieselbe war auf 42000 fl. ge-
schätzt und wurde bei dem dritten Felbietungs-
termine von der Proßnitzer städt. Sparcasse um
den Betrag von 24000 fl. erstanden.

(Schadenfeuer.)

Samstag brach am Dach-
boden eines Hauses in Dollein ein Schadenfeuer
aus, welches den Dachstuhl einäscherte. Die
Weskaer freiw. Feuerwehr eilte zur Hilfeleistung
herbei.




Vom Tage.
(Aus Pester Hofkreisen)

wird gemeldet:
Obwohl Se. Majestät der Kaiser schon um sechs
Uhr Morgens angekleidet ist, befindet sich Ihre
Majestät die Kaiserin schon an der Seite des
[Spaltenumbruch] Monarchen, mit dem sie sämmtliche Mahlzeiten
theilt und auch die Spaziergänge im reservirten
Theile des Schloßparks macht. Die Kaiserin
verläßt den Kaiser nur, wenn dieser Audienzen
ertheilt. Auch dann weilt die Kaiserin in näch-
ster Nähe ihres Gemahls in einem Seitengemach.
Die Lebensweise des Kaiserpaares in der Ofner-
Burg ist die denkbar einfachste und bürgerlichste.




Telegramme.
(Orig.-Tel. d. "Mähr.
Tagbl.")

In parlamentarischen Kreisen verlautet,
daß die Clericalen der Reichsrathsmajorität mit der
Beschwichtigung des Minister-Präsidenten, welche ge-
lautet haben soll: "Man wünscht jetzt Ruhe" sich
nicht zufrieden geben wollen. Die Clericalen sollen
auch den Generalstäblern der Rechten (Executivcomite)
erklärt haben: "Wir haben Euch Dienste geleistet,
die Regierung muß uns etwas geben, damit wir,
wenn wir vor unsere Landtagswähler hintreten, auch
auf einen Erfolg hinweisen können!"

(Orig.-Tel. d. "Mähr.
Tagbl.") Den letzten Nachrichten zufolge würden
blos Rouvier Casimir, Perier und Waldeck-Rousseau
die Geneigtheit zeigen, in eine Combination Meline
einzutreten. Gewisse Journale nennen auch Loubet;
andere versichern, Waldeck-Rousseau würde noch zögern.
Mehrere Journale glauben, Meline werde endgiltig
an der Frage der Vertheilung der Portefeuilles
scheitern.

(Orig.-Tel. des
"Mähr. Tagbl.") Die Finanzcommission des Re-
präsentantenhauses legte demselben einen Entwurf vor,
nach welchem die Einnahmen um 40 Millionen
Dollars herabgesetzt würden, sowie einen Entwurf
betreffs Verminderung der Voranschläge um 42
Millionen. Es gilt für wenig wahrscheinlich, daß
diese Entwürfe im Laufe der Session angenommen
werden.




(Getreide-Preise)

in der königl. Hauptstadt
Olmütz am Wochenmarkt den 16. Februar 1889
Weizen pr. Hectoliter 6.15, 6.41, 6.82, Korn,.
4.49, 5.31, 5.67, Gerste 4.52, 5.09, 5.45,
Hafer --.--, 2.83, --.--, Prosso --.--, 5.63,
--.--, Erbsen --.--, --.--. --.--, Linsen --.--,
6.96, --.--, Wicken --.--, --.--, --.--, Hanf-
samen --.--, --.--, --.--, Leinsamen --.--, --.--,
--.--, Mohn --.--, --.--, --.--, Heu 100
Kilo --.--, 3.50, --.--, Stroh, ein Schock
--.--, --.--, --.--, Stroh 100 Kilo --.--,
2.56, --.--.




(Wochenmarkt-Durchschnittspreise)

der
Stadtgemeinde Müglitz vom 16. Februar 1889.
Preis pr. Meter-Centner. Weizen 8.09, 7.85,
7.56, Korn 6.82, 6.72, 6.54, Gerste 8.01, 7.32,
6.76, Hafer 5.28, 5.15, 4.89, Erbsen 11.12,
[9].88, 8.66, Linsen 12.37, 12.22, --.--, Fisolen
11.--, --.--, --.--, Prosso 8.02, 7.95,
7.88, Hirse 12.--, --.--, --.--, Kukuruz,
5.80, --.--, --.--, Wicken 6.86. --.--, --.--,
Bohnen --.--, --.--, --.--, Mohn --.--, --.--,
--.--, Erdäpfel 2.--, --.--, --.--, Heu 3.20,
2.70, --.--, Korn-Stroh 2.--, 1.70, --.--,
Kleesamen 59--, 58.--, --.--, Leinsamen --.--,
--.--, --.--.




[irrelevantes Material]
[Spaltenumbruch]

kaiſ. Hoheit Kronprinz Rudolf zu Ende ge-
gangen iſt. Näheres über dieſe Unterhaltung
werden wir ſeinerzeit mittheilen.

(Unglücksfall.)

Der Director der Schiefer-
bergbau-Actien-Geſellſchaft, Herr Bohler, hatte
geſtern in Waltersdorf, wohin er ſich von Olmütz
aus begeben hatte, das Unglück, ſich den Fuß zu
brechen. Herr Bohler wurde von Waltersdorf nach
Olmütz überführt, und befindet ſich nun in ärztlicher
Behandlung und häuslicher Pflege.

(Vom Theater.)

Geſtern ging an unſerer
Bühne als Novität der tolle, franzöſiſche Schwank:
„O dieſe Schwiger mutter!“ von A. Biſon
und A. Mars in Scene und hatte einen vollen
Lacherfolg. Die Autoren gehen von der Prämiſſe
aus, daß die Ehe trennbar iſt und es den Ge-
ſchiedenen geſtattet ſei, ſich anderweitig zu ver-
heirathen, etwas, das, wie bekannt, ſelbſt in
Frankreich, wo die Handlung des Stückes
ſpielt, nicht geſtattet iſt. Die Autoren nehmen es
jedoch nicht ſo genan; ſie laſſen einen jungen
Ehemann, Herrn Duval, der von ſeiner Schwie-
germutter, Madame Bonivand arg gequält wird
— ſie verabreicht ihm ſogar eine kräftige Ohr-
feige — ſich von ſeiner Gattin ſcheiden, worauf
er eine neue Ehe eingeht. Der Schwiegervater
Duvals heiratet, ohne daß Duval hievon eine
Ahnung hat, deſſen geſchiedene Frau, wodurch
letztere die Schwiegermutter Duvals wird und
Madame Bonivard abermals in verwandtſchaft-
liche Beziehungen zu Duval kommt. Schließlich
wird die Ehe des Schwiegervaters ganz auf die-
ſelbe Art gelöſt, wie es bei jener Duvals der
Fall war, und Madame Bonivard verläßt nun
definitiv Duvals Haus.

Das Stück enthält einige derbe „Schlager“, aber
es iſt ſo luſtig gemacht und enthält ſo draſtiſche
Situatianen, daß das Publicum thatſächlich nicht
aus dem Lachen kommt. Die Aufführung war
eine ziemlich flotte, namentlich ſpielte Herr Nerz
den gequälten Ehemann ganz trefflich. Frau Neu-
mann-Groß gab die Schwiegermntter Duvals mit
der nöthigen Schärfe; aber ſie ſprach hie und
da viel zu undeutlich, ſo daß manches Wort
verloren ging. Ziemlich farblos ſpielten die
Damen Metzl und Müller ihre Rollen. Herr
Nadler, der den heirathsluſtigen „Schwieger-
vater“ gab, erhielt nach einer Scene des zwei-
ten Actes lebhaften Beifall, der auch den
andern Darſtellern gezollt wurde. Das Haus
war ſchwach beſucht, trotzdem aber die Stimmung
des Publicums eine ſehr heitere.

(Theaternachrichten.)

Wie man uns
mittheilt, beabſichtigt Herr Director Sl[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ck nun-
mehr doch eine Wagner’ſche Oper in der heuri-
gen Saiſon aufzuführen. Er will den „Lohengrin“
mit Herrn De Beer in der Titelpartie und
Frl. Vilmore als Elſa geben. — Morgen
findet die Beneficevorſtellung des Herrn C[a]-
pellmeiſters Eibenſchütz ſtatt, bei welcher die
beiden Suppé’ſchen Operetten „Die ſchöne
Galathee“ und „Flotte Burſche“, ſowie eine
Scene aus „Die Wienerſtadt in Wort und Bild“
aufgeführt werden. — Im Abonnement finden in
dieſer Saiſon noch 34 Vorſtellungen ſtatt, außer
Abonnement 21 Vorſtellungen, vor ausgeſetzt, daß die
Saiſon am Palmſonntag geſchloſſen wird. Für die
nächſte Saiſon der Olmützer Bühne wurden engagirt:
Frl. Roſa Schulmann von Düſſeldorf und Herr
Rudolf Bittner von Hannover. — Unter den
Bewerbern um die Joſefſtädter-Bühne in Wien
tritt auch Herr Emanuel Raul auf. — Unſer
Landsmann Herr Jaques Pollak erfreut ſich
in ſeiner Wirkſamkeit als Opernſänger und Re-
giſſeur am Chemnitzer Stadttheater, der unge-
theilteu Anerkennung der dortigen Kritik. Für die
nächſte Saiſan hat derſelbe in gleicher Eigenſchaft
ein Engagement an die Opernbühne von Halle a./S.
abgeſchloſſen.

(Militär-Concert.)

Samſtag Abends fand
in der Neunowitzer Bierhalle am Niederring ein
von der Militärcapelle des Inftr.-Regts. Nr. 54
ausgeführtes Coacert ſtatt, welches ſich eines ſehr
zahlreichen Beſuches erfreute. Die trefflichen
Leiſtungen der Muſikcapelle, welche einige Novi-
täten zur Aufführung brachte, fanden vielen Beifall.

(Maskenball.)

Der geſtern im ſtädt. Re-
doutenſaale ſtattgefundene Maskenball, bei welchem
die Militärcapelle des 54. Infanterie-Regimentes
und die ſtädt. Muſikcapelle die Tanzmuſik beſorgten,
war ſehr zahlreich beſucht und bot den Theilneh[-]
mern dieſer Unterhaltung viel Amuſement. Nach-
dem heuer ſonſt keine Tanzunterhaltungen ſtatt-
[Spaltenumbruch] finden, dürfte auch die nächſte Maskenredoute ſich
eines zahlreichen Beſuches erfreuen.

(Regulirung der Witwen-Penſionen.)

Bekanntlich ſind die vielſeitigen Anregungen in Betreff
der Regulirung und zeitmäßigen Erhöhung der
Penſionen für Witwen und Waiſen nach Civil-
Staatsbeamten und Dienern bereits in parlamenta-
riſche Verhandlung gezogen und iſt die Angelegenheit
der Regierung zur geeigneten Würdigung und Be-
richterſtattung zugewieſen worden. In Regierungs-
kreiſen werden die diesfalls nothwendigen Erhebungen
zur Gewinnung ſtatiſtiſcher Daten eifrigſt betrieben,
indeß auch Studien über die Art und Weiſe ange-
ſtellt, wie ohne directe Inanſpruchnahme der Staats-
Finanzen die anerkannt nothwendige Regulirung,
beziehungsweiſe Aufbeſſerung der Penſionen für
Witwen und Waiſen nach Civil-Staatsbeamten durch-
zuführen wären. Bis zur definitiven Regelung dürften
wohl noch viele Jahre verfließen; dagegen beſteht
die Abſicht, in der Uebergangsperiode wenigſtens
einigermaßen die bisherigen Härten auszugleichen
und den Witwen nach Beamten gleicher Rangsclaſſen
auch gleiche Ruhegenüſſe zu gewähern.

(Ball der freiwilligen Feuerwehr von
Powel-Neuſtift)

Am Samſtag, den 16. d. M.,
veranſtalteten die Mitglieder der Powel-Neuſtifter
freiw. Feuerwehr im Saale des Gaſthauſes „zur
Weintraube“ in Neuſtift ihren diesjährigen Vereins-
ball, der ſehr gelungen ausfiel. Die Stirnſeite des
Saales war mit den Feuerwehremblemen, die anderen
Wände mit Wappen und ſonſtigem Schmuck decorirt
und bot das Ganze einen ſehr hübſchen Anblick,
welcher noch durch die große Zahl von anmuthigen
und flotten Tänzerinnen erhöht wurde. Bei den
heiteren Klängen der unermüdlich zum Tanze auf-
ſpielenden Muſikcapelle unterhielt ſich die zahlreiche
Geſellſchaft vortrefflich und nur allzuraſch ſchwanden
die fröhlichen Stunden geſelligen Beiſammenſeins.
In der Mitternachtsſtunde wurde zu Gunſten der
Krankenunterſtützungscaſſa ein Schinken verlicitirt,
wobei der Betrag von 12 fl. erzielt wurde.
Aus dem Ueberſchuße der Balleinnahme dürfte der
genannten Caſſa auch ein kleiner Betrag zufließen.
Die Feuerwehr kann auf das durchwegs gelungene
Ballfeſt mit Befriedigung zurückblicken und verdient
hiefür alle Anerkennung. Mehrere Gäſte aus Olmütz
und Neugaſſe beehrten das Ballfeſt mit ihrer Ge-
genwart.

(Traurige Folgen von Kraftproben.)

Im Laufe des geſtrigen Tages waren mehrere Gäſte,
welche dem Balle der Powel-Neuſtifter freiw. Feuer-
wehr beiwohnten, in einem Gaſthauſe in Neuſtift
verſammelt, welche allerhand Ulk trieben und hiebei
auch Kraftproben vornahmen. Ein Gaſt wettete im
Stande zu ſein, zwei Männer zu tragen, was ihm
auch gelang. Ein zweiter Gaſt, namens K. Sp. be-
hauptete, dasſelbe im Stande zu ſein, und während
er zwei Männer auf ſeinen Rücken nahm, ſtürzte er,
als dieſer Kraft nicht gewachſen, zu Boden, wobei
er ſich eine derartige Verletzung an den Füßen zu-
zog, daß er nicht mehr im Stande war, ſelbſt nach
Hauſe zu gehen, ſondern auf einem Wagen geführt
werden mußte.

(Steckbrieflich verfolgt.)

Der ehemalige
Pfarrer Adalbert Bittner aus Hermersdorf,
zuletzt in Kaltenlautſch und Braunöthutten wohn-
haft geweſen, wurde vom k. k. Kreisgerichte
Olmütz
zu dreizehn Monaten ſchweren Ker-
kers abgeurtheilt und wird wegen Abbüßung
ſeiner Strafe ſteckbrieflich verfolgt. Derſelbe hat
bekanntlich ſeinerzeit wegen Verleumdung des
Gendarmerie-Wachtmeiſters Goreiß in Brüſau
eine mehrjährige Kerkerſtrafe abgebüßt.

(Verkauf einer Dampfmühle.)

Am 11.
d. M., fand bei dem k. k. Bezirksgerichte zu
Proßnitz die executive Feilbietung der Proßnitzer
Dampfmühle, bisher im Beſitze des Herrn Alphons
Horezica ſtatt. Dieſelbe war auf 42000 fl. ge-
ſchätzt und wurde bei dem dritten Felbietungs-
termine von der Proßnitzer ſtädt. Sparcaſſe um
den Betrag von 24000 fl. erſtanden.

(Schadenfeuer.)

Samſtag brach am Dach-
boden eines Hauſes in Dollein ein Schadenfeuer
aus, welches den Dachſtuhl einäſcherte. Die
Weskaer freiw. Feuerwehr eilte zur Hilfeleiſtung
herbei.




Vom Tage.
(Aus Peſter Hofkreiſen)

wird gemeldet:
Obwohl Se. Majeſtät der Kaiſer ſchon um ſechs
Uhr Morgens angekleidet iſt, befindet ſich Ihre
Majeſtät die Kaiſerin ſchon an der Seite des
[Spaltenumbruch] Monarchen, mit dem ſie ſämmtliche Mahlzeiten
theilt und auch die Spaziergänge im reſervirten
Theile des Schloßparks macht. Die Kaiſerin
verläßt den Kaiſer nur, wenn dieſer Audienzen
ertheilt. Auch dann weilt die Kaiſerin in näch-
ſter Nähe ihres Gemahls in einem Seitengemach.
Die Lebensweiſe des Kaiſerpaares in der Ofner-
Burg iſt die denkbar einfachſte und bürgerlichſte.




Telegramme.
(Orig.-Tel. d. „Mähr.
Tagbl.“)

In parlamentariſchen Kreiſen verlautet,
daß die Clericalen der Reichsrathsmajorität mit der
Beſchwichtigung des Miniſter-Präſidenten, welche ge-
lautet haben ſoll: „Man wünſcht jetzt Ruhe“ ſich
nicht zufrieden geben wollen. Die Clericalen ſollen
auch den Generalſtäblern der Rechten (Executivcomité)
erklärt haben: „Wir haben Euch Dienſte geleiſtet,
die Regierung muß uns etwas geben, damit wir,
wenn wir vor unſere Landtagswähler hintreten, auch
auf einen Erfolg hinweiſen können!“

(Orig.-Tel. d. „Mähr.
Tagbl.“) Den letzten Nachrichten zufolge würden
blos Rouvier Caſimir, Perier und Waldeck-Rouſſeau
die Geneigtheit zeigen, in eine Combination Meline
einzutreten. Gewiſſe Journale nennen auch Loubet;
andere verſichern, Waldeck-Rouſſeau würde noch zögern.
Mehrere Journale glauben, Meline werde endgiltig
an der Frage der Vertheilung der Portefeuilles
ſcheitern.

(Orig.-Tel. des
„Mähr. Tagbl.“) Die Finanzcommiſſion des Re-
präſentantenhauſes legte demſelben einen Entwurf vor,
nach welchem die Einnahmen um 40 Millionen
Dollars herabgeſetzt würden, ſowie einen Entwurf
betreffs Verminderung der Voranſchläge um 42
Millionen. Es gilt für wenig wahrſcheinlich, daß
dieſe Entwürfe im Laufe der Seſſion angenommen
werden.




(Getreide-Preiſe)

in der königl. Hauptſtadt
Olmütz am Wochenmarkt den 16. Februar 1889
Weizen pr. Hectoliter 6.15, 6.41, 6.82, Korn,.
4.49, 5.31, 5.67, Gerſte 4.52, 5.09, 5.45,
Hafer —.—, 2.83, —.—, Proſſo —.—, 5.63,
—.—, Erbſen —.—, —.—. —.—, Linſen —.—,
6.96, —.—, Wicken —.—, —.—, —.—, Hanf-
ſamen —.—, —.—, —.—, Leinſamen —.—, —.—,
—.—, Mohn —.—, —.—, —.—, Heu 100
Kilo —.—, 3.50, —.—, Stroh, ein Schock
—.—, —.—, —.—, Stroh 100 Kilo —.—,
2.56, —.—.




(Wochenmarkt-Durchſchnittspreiſe)

der
Stadtgemeinde Müglitz vom 16. Februar 1889.
Preis pr. Meter-Centner. Weizen 8.09, 7.85,
7.56, Korn 6.82, 6.72, 6.54, Gerſte 8.01, 7.32,
6.76, Hafer 5.28, 5.15, 4.89, Erbſen 11.12,
[9].88, 8.66, Linſen 12.37, 12.22, —.—, Fiſolen
11.—, —.—, —.—, Proſſo 8.02, 7.95,
7.88, Hirſe 12.—, —.—, —.—, Kukuruz,
5.80, —.—, —.—, Wicken 6.86. —.—, —.—,
Bohnen —.—, —.—, —.—, Mohn —.—, —.—,
—.—, Erdäpfel 2.—, —.—, —.—, Heu 3.20,
2.70, —.—, Korn-Stroh 2.—, 1.70, —.—,
Kleeſamen 59—, 58.—, —.—, Leinſamen —.—,
—.—, —.—.




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[[7]/0007] kaiſ. Hoheit Kronprinz Rudolf zu Ende ge- gangen iſt. Näheres über dieſe Unterhaltung werden wir ſeinerzeit mittheilen. (Unglücksfall.) Der Director der Schiefer- bergbau-Actien-Geſellſchaft, Herr Bohler, hatte geſtern in Waltersdorf, wohin er ſich von Olmütz aus begeben hatte, das Unglück, ſich den Fuß zu brechen. Herr Bohler wurde von Waltersdorf nach Olmütz überführt, und befindet ſich nun in ärztlicher Behandlung und häuslicher Pflege. (Vom Theater.) Geſtern ging an unſerer Bühne als Novität der tolle, franzöſiſche Schwank: „O dieſe Schwiger mutter!“ von A. Biſon und A. Mars in Scene und hatte einen vollen Lacherfolg. Die Autoren gehen von der Prämiſſe aus, daß die Ehe trennbar iſt und es den Ge- ſchiedenen geſtattet ſei, ſich anderweitig zu ver- heirathen, etwas, das, wie bekannt, ſelbſt in Frankreich, wo die Handlung des Stückes ſpielt, nicht geſtattet iſt. Die Autoren nehmen es jedoch nicht ſo genan; ſie laſſen einen jungen Ehemann, Herrn Duval, der von ſeiner Schwie- germutter, Madame Bonivand arg gequält wird — ſie verabreicht ihm ſogar eine kräftige Ohr- feige — ſich von ſeiner Gattin ſcheiden, worauf er eine neue Ehe eingeht. Der Schwiegervater Duvals heiratet, ohne daß Duval hievon eine Ahnung hat, deſſen geſchiedene Frau, wodurch letztere die Schwiegermutter Duvals wird und Madame Bonivard abermals in verwandtſchaft- liche Beziehungen zu Duval kommt. Schließlich wird die Ehe des Schwiegervaters ganz auf die- ſelbe Art gelöſt, wie es bei jener Duvals der Fall war, und Madame Bonivard verläßt nun definitiv Duvals Haus. Das Stück enthält einige derbe „Schlager“, aber es iſt ſo luſtig gemacht und enthält ſo draſtiſche Situatianen, daß das Publicum thatſächlich nicht aus dem Lachen kommt. Die Aufführung war eine ziemlich flotte, namentlich ſpielte Herr Nerz den gequälten Ehemann ganz trefflich. Frau Neu- mann-Groß gab die Schwiegermntter Duvals mit der nöthigen Schärfe; aber ſie ſprach hie und da viel zu undeutlich, ſo daß manches Wort verloren ging. Ziemlich farblos ſpielten die Damen Metzl und Müller ihre Rollen. Herr Nadler, der den heirathsluſtigen „Schwieger- vater“ gab, erhielt nach einer Scene des zwei- ten Actes lebhaften Beifall, der auch den andern Darſtellern gezollt wurde. Das Haus war ſchwach beſucht, trotzdem aber die Stimmung des Publicums eine ſehr heitere. (Theaternachrichten.) Wie man uns mittheilt, beabſichtigt Herr Director Sl_ck nun- mehr doch eine Wagner’ſche Oper in der heuri- gen Saiſon aufzuführen. Er will den „Lohengrin“ mit Herrn De Beer in der Titelpartie und Frl. Vilmore als Elſa geben. — Morgen findet die Beneficevorſtellung des Herrn Ca- pellmeiſters Eibenſchütz ſtatt, bei welcher die beiden Suppé’ſchen Operetten „Die ſchöne Galathee“ und „Flotte Burſche“, ſowie eine Scene aus „Die Wienerſtadt in Wort und Bild“ aufgeführt werden. — Im Abonnement finden in dieſer Saiſon noch 34 Vorſtellungen ſtatt, außer Abonnement 21 Vorſtellungen, vor ausgeſetzt, daß die Saiſon am Palmſonntag geſchloſſen wird. Für die nächſte Saiſon der Olmützer Bühne wurden engagirt: Frl. Roſa Schulmann von Düſſeldorf und Herr Rudolf Bittner von Hannover. — Unter den Bewerbern um die Joſefſtädter-Bühne in Wien tritt auch Herr Emanuel Raul auf. — Unſer Landsmann Herr Jaques Pollak erfreut ſich in ſeiner Wirkſamkeit als Opernſänger und Re- giſſeur am Chemnitzer Stadttheater, der unge- theilteu Anerkennung der dortigen Kritik. Für die nächſte Saiſan hat derſelbe in gleicher Eigenſchaft ein Engagement an die Opernbühne von Halle a./S. abgeſchloſſen. (Militär-Concert.) Samſtag Abends fand in der Neunowitzer Bierhalle am Niederring ein von der Militärcapelle des Inftr.-Regts. Nr. 54 ausgeführtes Coacert ſtatt, welches ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches erfreute. Die trefflichen Leiſtungen der Muſikcapelle, welche einige Novi- täten zur Aufführung brachte, fanden vielen Beifall. (Maskenball.) Der geſtern im ſtädt. Re- doutenſaale ſtattgefundene Maskenball, bei welchem die Militärcapelle des 54. Infanterie-Regimentes und die ſtädt. Muſikcapelle die Tanzmuſik beſorgten, war ſehr zahlreich beſucht und bot den Theilneh- mern dieſer Unterhaltung viel Amuſement. Nach- dem heuer ſonſt keine Tanzunterhaltungen ſtatt- finden, dürfte auch die nächſte Maskenredoute ſich eines zahlreichen Beſuches erfreuen. (Regulirung der Witwen-Penſionen.) Bekanntlich ſind die vielſeitigen Anregungen in Betreff der Regulirung und zeitmäßigen Erhöhung der Penſionen für Witwen und Waiſen nach Civil- Staatsbeamten und Dienern bereits in parlamenta- riſche Verhandlung gezogen und iſt die Angelegenheit der Regierung zur geeigneten Würdigung und Be- richterſtattung zugewieſen worden. In Regierungs- kreiſen werden die diesfalls nothwendigen Erhebungen zur Gewinnung ſtatiſtiſcher Daten eifrigſt betrieben, indeß auch Studien über die Art und Weiſe ange- ſtellt, wie ohne directe Inanſpruchnahme der Staats- Finanzen die anerkannt nothwendige Regulirung, beziehungsweiſe Aufbeſſerung der Penſionen für Witwen und Waiſen nach Civil-Staatsbeamten durch- zuführen wären. Bis zur definitiven Regelung dürften wohl noch viele Jahre verfließen; dagegen beſteht die Abſicht, in der Uebergangsperiode wenigſtens einigermaßen die bisherigen Härten auszugleichen und den Witwen nach Beamten gleicher Rangsclaſſen auch gleiche Ruhegenüſſe zu gewähern. (Ball der freiwilligen Feuerwehr von Powel-Neuſtift) Am Samſtag, den 16. d. M., veranſtalteten die Mitglieder der Powel-Neuſtifter freiw. Feuerwehr im Saale des Gaſthauſes „zur Weintraube“ in Neuſtift ihren diesjährigen Vereins- ball, der ſehr gelungen ausfiel. Die Stirnſeite des Saales war mit den Feuerwehremblemen, die anderen Wände mit Wappen und ſonſtigem Schmuck decorirt und bot das Ganze einen ſehr hübſchen Anblick, welcher noch durch die große Zahl von anmuthigen und flotten Tänzerinnen erhöht wurde. Bei den heiteren Klängen der unermüdlich zum Tanze auf- ſpielenden Muſikcapelle unterhielt ſich die zahlreiche Geſellſchaft vortrefflich und nur allzuraſch ſchwanden die fröhlichen Stunden geſelligen Beiſammenſeins. In der Mitternachtsſtunde wurde zu Gunſten der Krankenunterſtützungscaſſa ein Schinken verlicitirt, wobei der Betrag von 12 fl. erzielt wurde. Aus dem Ueberſchuße der Balleinnahme dürfte der genannten Caſſa auch ein kleiner Betrag zufließen. Die Feuerwehr kann auf das durchwegs gelungene Ballfeſt mit Befriedigung zurückblicken und verdient hiefür alle Anerkennung. Mehrere Gäſte aus Olmütz und Neugaſſe beehrten das Ballfeſt mit ihrer Ge- genwart. (Traurige Folgen von Kraftproben.) Im Laufe des geſtrigen Tages waren mehrere Gäſte, welche dem Balle der Powel-Neuſtifter freiw. Feuer- wehr beiwohnten, in einem Gaſthauſe in Neuſtift verſammelt, welche allerhand Ulk trieben und hiebei auch Kraftproben vornahmen. Ein Gaſt wettete im Stande zu ſein, zwei Männer zu tragen, was ihm auch gelang. Ein zweiter Gaſt, namens K. Sp. be- hauptete, dasſelbe im Stande zu ſein, und während er zwei Männer auf ſeinen Rücken nahm, ſtürzte er, als dieſer Kraft nicht gewachſen, zu Boden, wobei er ſich eine derartige Verletzung an den Füßen zu- zog, daß er nicht mehr im Stande war, ſelbſt nach Hauſe zu gehen, ſondern auf einem Wagen geführt werden mußte. (Steckbrieflich verfolgt.) Der ehemalige Pfarrer Adalbert Bittner aus Hermersdorf, zuletzt in Kaltenlautſch und Braunöthutten wohn- haft geweſen, wurde vom k. k. Kreisgerichte Olmütz zu dreizehn Monaten ſchweren Ker- kers abgeurtheilt und wird wegen Abbüßung ſeiner Strafe ſteckbrieflich verfolgt. Derſelbe hat bekanntlich ſeinerzeit wegen Verleumdung des Gendarmerie-Wachtmeiſters Goreiß in Brüſau eine mehrjährige Kerkerſtrafe abgebüßt. (Verkauf einer Dampfmühle.) Am 11. d. M., fand bei dem k. k. Bezirksgerichte zu Proßnitz die executive Feilbietung der Proßnitzer Dampfmühle, bisher im Beſitze des Herrn Alphons Horezica ſtatt. Dieſelbe war auf 42000 fl. ge- ſchätzt und wurde bei dem dritten Felbietungs- termine von der Proßnitzer ſtädt. Sparcaſſe um den Betrag von 24000 fl. erſtanden. (Schadenfeuer.) Samſtag brach am Dach- boden eines Hauſes in Dollein ein Schadenfeuer aus, welches den Dachſtuhl einäſcherte. Die Weskaer freiw. Feuerwehr eilte zur Hilfeleiſtung herbei. Vom Tage. (Aus Peſter Hofkreiſen) wird gemeldet: Obwohl Se. Majeſtät der Kaiſer ſchon um ſechs Uhr Morgens angekleidet iſt, befindet ſich Ihre Majeſtät die Kaiſerin ſchon an der Seite des Monarchen, mit dem ſie ſämmtliche Mahlzeiten theilt und auch die Spaziergänge im reſervirten Theile des Schloßparks macht. Die Kaiſerin verläßt den Kaiſer nur, wenn dieſer Audienzen ertheilt. Auch dann weilt die Kaiſerin in näch- ſter Nähe ihres Gemahls in einem Seitengemach. Die Lebensweiſe des Kaiſerpaares in der Ofner- Burg iſt die denkbar einfachſte und bürgerlichſte. Telegramme. Wien, 18. Februar. (Orig.-Tel. d. „Mähr. Tagbl.“) In parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß die Clericalen der Reichsrathsmajorität mit der Beſchwichtigung des Miniſter-Präſidenten, welche ge- lautet haben ſoll: „Man wünſcht jetzt Ruhe“ ſich nicht zufrieden geben wollen. Die Clericalen ſollen auch den Generalſtäblern der Rechten (Executivcomité) erklärt haben: „Wir haben Euch Dienſte geleiſtet, die Regierung muß uns etwas geben, damit wir, wenn wir vor unſere Landtagswähler hintreten, auch auf einen Erfolg hinweiſen können!“ Paris, 18. Februar. (Orig.-Tel. d. „Mähr. Tagbl.“) Den letzten Nachrichten zufolge würden blos Rouvier Caſimir, Perier und Waldeck-Rouſſeau die Geneigtheit zeigen, in eine Combination Meline einzutreten. Gewiſſe Journale nennen auch Loubet; andere verſichern, Waldeck-Rouſſeau würde noch zögern. Mehrere Journale glauben, Meline werde endgiltig an der Frage der Vertheilung der Portefeuilles ſcheitern. Waſhington, 18. Februar. (Orig.-Tel. des „Mähr. Tagbl.“) Die Finanzcommiſſion des Re- präſentantenhauſes legte demſelben einen Entwurf vor, nach welchem die Einnahmen um 40 Millionen Dollars herabgeſetzt würden, ſowie einen Entwurf betreffs Verminderung der Voranſchläge um 42 Millionen. Es gilt für wenig wahrſcheinlich, daß dieſe Entwürfe im Laufe der Seſſion angenommen werden. (Getreide-Preiſe) in der königl. Hauptſtadt Olmütz am Wochenmarkt den 16. Februar 1889 Weizen pr. Hectoliter 6.15, 6.41, 6.82, Korn,. 4.49, 5.31, 5.67, Gerſte 4.52, 5.09, 5.45, Hafer —.—, 2.83, —.—, Proſſo —.—, 5.63, —.—, Erbſen —.—, —.—. —.—, Linſen —.—, 6.96, —.—, Wicken —.—, —.—, —.—, Hanf- ſamen —.—, —.—, —.—, Leinſamen —.—, —.—, —.—, Mohn —.—, —.—, —.—, Heu 100 Kilo —.—, 3.50, —.—, Stroh, ein Schock —.—, —.—, —.—, Stroh 100 Kilo —.—, 2.56, —.—. (Wochenmarkt-Durchſchnittspreiſe) der Stadtgemeinde Müglitz vom 16. Februar 1889. Preis pr. Meter-Centner. Weizen 8.09, 7.85, 7.56, Korn 6.82, 6.72, 6.54, Gerſte 8.01, 7.32, 6.76, Hafer 5.28, 5.15, 4.89, Erbſen 11.12, 9.88, 8.66, Linſen 12.37, 12.22, —.—, Fiſolen 11.—, —.—, —.—, Proſſo 8.02, 7.95, 7.88, Hirſe 12.—, —.—, —.—, Kukuruz, 5.80, —.—, —.—, Wicken 6.86. —.—, —.—, Bohnen —.—, —.—, —.—, Mohn —.—, —.—, —.—, Erdäpfel 2.—, —.—, —.—, Heu 3.20, 2.70, —.—, Korn-Stroh 2.—, 1.70, —.—, Kleeſamen 59—, 58.—, —.—, Leinſamen —.—, —.—, —.—. _

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 40, Olmütz, 18.02.1889, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches40_1889/7>, abgerufen am 26.04.2024.