[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.An den Christlichen Leser. SOLI CHRISTO VICTORIA ET GLORIA. ES ist zweiffels ohn vnter andern ChristlichenDie Warheit helffen verthe digen / ist ein nöttger Gottesdienst. Tugenden nicht der geringste Gottesdienst / sich der notleidenden Warheit annemen / vnd dieselbige mit wahren Gründen aus der H. Schrifft vnd Zeugnissen der alten rechtgleubigen Kirchen / souiel müglich / befestigen / vnd von der Gegenlehr / so Menschliche Vernunfft dawider pflegt ein zuwenden / abzusondern. Denn hiedurch die Kirchen Gottes erbawet / der Trost in der Rechtgleubigen hertzen gestercket / die Schwachen zum erkentnis der seligmachenden Warheit erwecket / vnd die Bekenner selbst von tag zu tag / mit mehrerm Liecht begnadet werden / So verheisset auch GOtt seinen Schutz dazu / wie der schöne Spruch lautet: Streite für die Warheit biß in den Todt / so wird der HERR dein Gott für dich streiten / Syrach 4. Jedoch soll mit allem fleis in acht genommen werden / das man das nötige von dem vnnötigen vnterscheide / vnd so viel jmmer müglich / der Kirchen Gottes mit vergeblichem Gezencke verschone. Wo aber die Sach der wichtigkeit ist / das sie ohne verletzung der Gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott neben gebürlichem Christlichen Eyfer / die schöne Tugend der Sanfftmut / bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd arbeite / das die Warheit erkleret vnd bewehret / die falsche Lehr aber mit grunde refutiret vnd widerleget werde. In betrachtung dieses / haben die Anhaltischen Prediger bißher allen fleis angewandt / das der hochwichtige Artickel / darinn man jre Meinung begeret hat / nemlich von der Person / An den Christlichen Leser. SOLI CHRISTO VICTORIA ET GLORIA. ES ist zweiffels ohn vnter andern ChristlichenDie Warheit helffen verthe digen / ist ein nöttger Gottesdienst. Tugenden nicht der geringste Gottesdienst / sich der notleidenden Warheit annemen / vnd dieselbige mit wahren Gründen aus der H. Schrifft vnd Zeugnissen der alten rechtgleubigen Kirchen / souiel müglich / befestigen / vnd von der Gegenlehr / so Menschliche Vernunfft dawider pflegt ein zuwenden / abzusondern. Denn hiedurch die Kirchen Gottes erbawet / der Trost in der Rechtgleubigen hertzen gestercket / die Schwachen zum erkentnis der seligmachenden Warheit erwecket / vnd die Bekenner selbst von tag zu tag / mit mehrerm Liecht begnadet werden / So verheisset auch GOtt seinen Schutz dazu / wie der schöne Spruch lautet: Streite für die Warheit biß in den Todt / so wird der HERR dein Gott für dich streiten / Syrach 4. Jedoch soll mit allem fleis in acht genommen werden / das man das nötige von dem vnnötigen vnterscheide / vñ so viel jmmer müglich / der Kirchen Gottes mit vergeblichem Gezencke verschone. Wo aber die Sach der wichtigkeit ist / das sie ohne verletzung der Gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott neben gebürlichem Christlichen Eyfer / die schöne Tugend der Sanfftmut / bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd arbeite / das die Warheit erkleret vnd bewehret / die falsche Lehr aber mit grunde refutiret vnd widerleget werde. 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An den Christlichen Leser.
SOLI CHRISTO VICTORIA ET GLORIA.
ES ist zweiffels ohn vnter andern Christlichen Tugenden nicht der geringste Gottesdienst / sich der notleidenden Warheit annemen / vnd dieselbige mit wahren Gründen aus der H. Schrifft vnd Zeugnissen der alten rechtgleubigen Kirchen / souiel müglich / befestigen / vnd von der Gegenlehr / so Menschliche Vernunfft dawider pflegt ein zuwenden / abzusondern.
Die Warheit helffen verthe digen / ist ein nöttger Gottesdienst. Denn hiedurch die Kirchen Gottes erbawet / der Trost in der Rechtgleubigen hertzen gestercket / die Schwachen zum erkentnis der seligmachenden Warheit erwecket / vnd die Bekenner selbst von tag zu tag / mit mehrerm Liecht begnadet werden / So verheisset auch GOtt seinen Schutz dazu / wie der schöne Spruch lautet: Streite für die Warheit biß in den Todt / so wird der HERR dein Gott für dich streiten / Syrach 4.
Jedoch soll mit allem fleis in acht genommen werden / das man das nötige von dem vnnötigen vnterscheide / vñ so viel jmmer müglich / der Kirchen Gottes mit vergeblichem Gezencke verschone. Wo aber die Sach der wichtigkeit ist / das sie ohne verletzung der Gewissen nicht kan vnuorantwortet bleiben / so fodert Gott neben gebürlichem Christlichen Eyfer / die schöne Tugend der Sanfftmut / bescheidenheit vnd lindigkeit / vnd wil / das man fürnemlich dahin sehe / vnd arbeite / das die Warheit erkleret vnd bewehret / die falsche Lehr aber mit grunde refutiret vnd widerleget werde.
In betrachtung dieses / haben die Anhaltischen Prediger bißher allen fleis angewandt / das der hochwichtige Artickel / darinn man jre Meinung begeret hat / nemlich von der Person /
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