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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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dechtniß seines Todes / welcher ist das einige Opffer / dadurch alle Sünde könte vnd muste versönet werden.

Auch haben sie gelehret / daß jhre zusetze / als nötig / musten bey der Messe gehalten werden. Das ist auch ein Irrthumb / Aber vmb der Einfeltigen willen / vnd auff daß nach S. Pauli Regel / 1. Corin. 14. alles fein ördentlich zu gehe in der Gemeine / (nicht aus Papistischer Superstition / vnd falschem Aberglauben) behalten wir den gewönlichen Kirchen Ornat / vnd anders / so nicht wieder GOttes Wort ist.

Aber die rechte Messe Christi vnd der Apostel / ist des HErrn Nachtmal halten in der Gemeine / so wir nach der Einsetzung Christi / vnd nach der Apostel Brauch / den Leib des HERRN essen / vnd sein Blut trincken / zu seinem Gedechtniß / vnd verkündigen den heilsamen Tod des HERRN / bis Er kömpt / das ist / bis an den Tag des Jüngsten Gerichts. Dis ist das Gedechtniß seiner Wunder / wie es der 111. Psalm nennet / Daß Er allein für vns alle gestorben ist / darumb daß wir alle gestorben sind / Vnd in der andern zun Corinthern am 5. Vnd ist wieder aufferstanden von den Todten / nach der Schrifft / vnd hat vnser Feinde / die Sünde / den Tod vnd Teuffel / vberwunden / vnd nu zur Rechten Hand des Vatersregieret in Ewigkeit / daß wir auch mit jhm herrschen werden. Wie können alle Creaturen jmmermehr diese vberaus herrliche Werck vnsers einigen Erlösers Christi gnug verwundern vnd preisen? Daß Er vnser Sünde durch sein eigen Blut getilget hat / vnsern Tod durch seinen Tod verschlungen / vnd den Teuffel vberwunden durch sich selbs / Coloss. 2. Also wird jetzt erfüllet / das der 111. Psalm weissaget: Er sendet seinem Volck Erlösung / Er verheisset / daß sein Bund ewiglich bleiben sol. Denn solchen vberaus herrlichen Sieg an vnsern Feinden hat Gott vns gegeben / durch JEsum Christum vnsern HERRN.

Solches möchtestu kürtzer fassen auff diese Weise:

Die heilige Schrifft saget allein von einem einigen Sündopffer / das ist das besonder grosse Opffer / daß Gottes Sohn JEsus Christus sich selbs am Creutze einmal dem Vater für vns auffgeopffert / vnd den bittern Tod gelidden hat / vnd damit alle vnsere Sünde auff einmal bezahlet / vnd vns Gott dem Vater wiederumb versönet hat / Wer das gleubet / der wird from vnd Selig / Denn er wird gewißlich sein Leben bessern / vnd hinfurt Christlich leben / Die-

dechtniß seines Todes / welcher ist das einige Opffer / dadurch alle Sünde könte vnd muste versönet werden.

Auch haben sie gelehret / daß jhre zusetze / als nötig / musten bey der Messe gehalten werden. Das ist auch ein Irrthumb / Aber vmb der Einfeltigen willen / vnd auff daß nach S. Pauli Regel / 1. Corin. 14. alles fein ördentlich zu gehe in der Gemeine / (nicht aus Papistischer Superstition / vnd falschem Aberglauben) behalten wir den gewönlichen Kirchen Ornat / vnd anders / so nicht wieder GOttes Wort ist.

Aber die rechte Messe Christi vnd der Apostel / ist des HErrn Nachtmal halten in der Gemeine / so wir nach der Einsetzung Christi / vnd nach der Apostel Brauch / den Leib des HERRN essen / vnd sein Blut trincken / zu seinem Gedechtniß / vnd verkündigen den heilsamen Tod des HERRN / bis Er kömpt / das ist / bis an den Tag des Jüngsten Gerichts. Dis ist das Gedechtniß seiner Wunder / wie es der 111. Psalm nennet / Daß Er allein für vns alle gestorben ist / darumb daß wir alle gestorben sind / Vnd in der andern zun Corinthern am 5. Vnd ist wieder aufferstanden von den Todten / nach der Schrifft / vnd hat vnser Feinde / die Sünde / den Tod vnd Teuffel / vberwunden / vnd nu zur Rechten Hand des Vatersregieret in Ewigkeit / daß wir auch mit jhm herrschen werden. Wie können alle Creaturen jmmermehr diese vberaus herrliche Werck vnsers einigen Erlösers Christi gnug verwundern vnd preisen? Daß Er vnser Sünde durch sein eigen Blut getilget hat / vnsern Tod durch seinen Tod verschlungen / vnd den Teuffel vberwunden durch sich selbs / Coloss. 2. Also wird jetzt erfüllet / das der 111. Psalm weissaget: Er sendet seinem Volck Erlösung / Er verheisset / daß sein Bund ewiglich bleiben sol. Denn solchen vberaus herrlichen Sieg an vnsern Feinden hat Gott vns gegeben / durch JEsum Christum vnsern HERRN.

Solches möchtestu kürtzer fassen auff diese Weise:

Die heilige Schrifft saget allein von einem einigen Sündopffer / das ist das besonder grosse Opffer / daß Gottes Sohn JEsus Christus sich selbs am Creutze einmal dem Vater für vns auffgeopffert / vnd den bittern Tod gelidden hat / vnd damit alle vnsere Sünde auff einmal bezahlet / vnd vns Gott dem Vater wiederumb versönet hat / Wer das gleubet / der wird from vnd Selig / Denn er wird gewißlich sein Leben bessern / vnd hinfurt Christlich leben / Die-

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[17/0685] dechtniß seines Todes / welcher ist das einige Opffer / dadurch alle Sünde könte vnd muste versönet werden. Auch haben sie gelehret / daß jhre zusetze / als nötig / musten bey der Messe gehalten werden. Das ist auch ein Irrthumb / Aber vmb der Einfeltigen willen / vnd auff daß nach S. Pauli Regel / 1. Corin. 14. alles fein ördentlich zu gehe in der Gemeine / (nicht aus Papistischer Superstition / vnd falschem Aberglauben) behalten wir den gewönlichen Kirchen Ornat / vnd anders / so nicht wieder GOttes Wort ist. Aber die rechte Messe Christi vnd der Apostel / ist des HErrn Nachtmal halten in der Gemeine / so wir nach der Einsetzung Christi / vnd nach der Apostel Brauch / den Leib des HERRN essen / vnd sein Blut trincken / zu seinem Gedechtniß / vnd verkündigen den heilsamen Tod des HERRN / bis Er kömpt / das ist / bis an den Tag des Jüngsten Gerichts. Dis ist das Gedechtniß seiner Wunder / wie es der 111. Psalm nennet / Daß Er allein für vns alle gestorben ist / darumb daß wir alle gestorben sind / Vnd in der andern zun Corinthern am 5. Vnd ist wieder aufferstanden von den Todten / nach der Schrifft / vnd hat vnser Feinde / die Sünde / den Tod vnd Teuffel / vberwunden / vnd nu zur Rechten Hand des Vatersregieret in Ewigkeit / daß wir auch mit jhm herrschen werden. Wie können alle Creaturen jmmermehr diese vberaus herrliche Werck vnsers einigen Erlösers Christi gnug verwundern vnd preisen? Daß Er vnser Sünde durch sein eigen Blut getilget hat / vnsern Tod durch seinen Tod verschlungen / vnd den Teuffel vberwunden durch sich selbs / Coloss. 2. Also wird jetzt erfüllet / das der 111. Psalm weissaget: Er sendet seinem Volck Erlösung / Er verheisset / daß sein Bund ewiglich bleiben sol. Denn solchen vberaus herrlichen Sieg an vnsern Feinden hat Gott vns gegeben / durch JEsum Christum vnsern HERRN. Solches möchtestu kürtzer fassen auff diese Weise: Die heilige Schrifft saget allein von einem einigen Sündopffer / das ist das besonder grosse Opffer / daß Gottes Sohn JEsus Christus sich selbs am Creutze einmal dem Vater für vns auffgeopffert / vnd den bittern Tod gelidden hat / vnd damit alle vnsere Sünde auff einmal bezahlet / vnd vns Gott dem Vater wiederumb versönet hat / Wer das gleubet / der wird from vnd Selig / Denn er wird gewißlich sein Leben bessern / vnd hinfurt Christlich leben / Die-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/685>, abgerufen am 21.11.2024.