[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.recht vnd heilig heissen vnd seyn / aus lauter Gnade vnd Barmhertzigkeit in Christo / vber vns außgeschüt vnd außgebreit. Darumb können wir nicht rhümen viel Verdienst vnser Werck / wo sie ohn Gnad vnd Barmhertzigkeit angesehen werden / Sondern wie geschrieben stehet / 1. Corinth. 1. Wer sich rhümet / der rhüme sich des HERRN / das ist / Daß er einen gnedigen Gott hat / so ists alles gut. Sagen auch weiter / Daß / wo Gute Werck nicht folgen / so ist der Glaube falsch / vnd nicht recht. Von Klostergelübden. XIIII. WEil die Klostergelübde stracks wieder den ersten Heuptartickel streiten / so sollen sie schlecht abe seyn. Denn sie sinds / da Christus von saget / Matth. am 24. Egosum Christus, &c. Denn wer da gelobet ein Klosterleben / der gleubet / daß er ein besser Leben führe / denn der gemein Christen Man / vnd wil durch seine Werck nicht allein jhm selber / Sondern auch andern / zum Himmel helffen / Das heist Christum verleugnen. Vnd sie rhümen aus jhrem S. Thoma, daß Klostergelübde der Tauffe gleich sey / Das ist eine Gotteslesterung. Von Menschen Satzungen. XV. DAß die Papisten sagen / Menschen Satzungen dienen zu Vergebung der Sünden / oder verdienen die Seligkeit / Das ist vnchristlich / vnd verdampt / wie Christus spricht: Vergeblich dienen sie Mir / weil sie lehren solche Lehre / die nichts sind / recht vnd heilig heissen vnd seyn / aus lauter Gnade vnd Barmhertzigkeit in Christo / vber vns außgeschüt vnd außgebreit. Darumb können wir nicht rhümen viel Verdienst vnser Werck / wo sie ohn Gnad vnd Barmhertzigkeit angesehen werden / Sondern wie geschrieben stehet / 1. Corinth. 1. Wer sich rhümet / der rhüme sich des HERRN / das ist / Daß er einen gnedigen Gott hat / so ists alles gut. Sagen auch weiter / Daß / wo Gute Werck nicht folgen / so ist der Glaube falsch / vnd nicht recht. Von Klostergelübden. XIIII. WEil die Klostergelübde stracks wieder den ersten Heuptartickel streiten / so sollen sie schlecht abe seyn. Deñ sie sinds / da Christus von saget / Matth. am 24. Egosum Christus, &c. Denn wer da gelobet ein Klosterleben / der gleubet / daß er ein besser Leben führe / denn der gemein Christen Man / vnd wil durch seine Werck nicht allein jhm selber / Sondern auch andern / zum Himmel helffen / Das heist Christum verleugnen. Vnd sie rhümen aus jhrem S. Thoma, daß Klostergelübde der Tauffe gleich sey / Das ist eine Gotteslesterung. Von Menschen Satzungen. XV. DAß die Papisten sagen / Menschen Satzungen dienen zu Vergebung der Sünden / oder verdienen die Seligkeit / Das ist vnchristlich / vnd verdampt / wie Christus spricht: Vergeblich dienen sie Mir / weil sie lehren solche Lehre / die nichts sind / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0642"/> recht vnd heilig heissen vnd seyn / aus lauter Gnade vnd Barmhertzigkeit in Christo / vber vns außgeschüt vnd außgebreit. Darumb können wir nicht rhümen viel Verdienst vnser Werck / wo sie ohn Gnad vnd Barmhertzigkeit angesehen werden / Sondern wie geschrieben stehet / 1. Corinth. 1. Wer sich rhümet / der rhüme sich des HERRN / das ist / Daß er einen gnedigen Gott hat / so ists alles gut. Sagen auch weiter / Daß / wo Gute Werck nicht folgen / so ist der Glaube falsch / vnd nicht recht.</p> </div> <div> <head>Von Klostergelübden. XIIII.</head><lb/> <p>WEil die Klostergelübde stracks wieder den ersten Heuptartickel streiten / so sollen sie schlecht abe seyn. Deñ sie sinds / da Christus von saget / Matth. am 24. <hi rendition="#i">Egosum Christus, &c.</hi> Denn wer da gelobet ein Klosterleben / der gleubet / daß er ein besser Leben führe / denn der gemein Christen Man / vnd wil durch seine Werck nicht allein jhm selber / Sondern auch andern / zum Himmel helffen / Das heist Christum verleugnen. Vnd sie rhümen aus jhrem <hi rendition="#i">S. Thoma,</hi> daß Klostergelübde der Tauffe gleich sey / Das ist eine Gotteslesterung.</p> </div> <div> <head>Von Menschen Satzungen. XV.</head><lb/> <p>DAß die Papisten sagen / Menschen Satzungen dienen zu Vergebung der Sünden / oder verdienen die Seligkeit / Das ist vnchristlich / vnd verdampt / wie Christus spricht: Vergeblich dienen sie Mir / weil sie lehren solche Lehre / die nichts sind / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0642]
recht vnd heilig heissen vnd seyn / aus lauter Gnade vnd Barmhertzigkeit in Christo / vber vns außgeschüt vnd außgebreit. Darumb können wir nicht rhümen viel Verdienst vnser Werck / wo sie ohn Gnad vnd Barmhertzigkeit angesehen werden / Sondern wie geschrieben stehet / 1. Corinth. 1. Wer sich rhümet / der rhüme sich des HERRN / das ist / Daß er einen gnedigen Gott hat / so ists alles gut. Sagen auch weiter / Daß / wo Gute Werck nicht folgen / so ist der Glaube falsch / vnd nicht recht.
Von Klostergelübden. XIIII.
WEil die Klostergelübde stracks wieder den ersten Heuptartickel streiten / so sollen sie schlecht abe seyn. Deñ sie sinds / da Christus von saget / Matth. am 24. Egosum Christus, &c. Denn wer da gelobet ein Klosterleben / der gleubet / daß er ein besser Leben führe / denn der gemein Christen Man / vnd wil durch seine Werck nicht allein jhm selber / Sondern auch andern / zum Himmel helffen / Das heist Christum verleugnen. Vnd sie rhümen aus jhrem S. Thoma, daß Klostergelübde der Tauffe gleich sey / Das ist eine Gotteslesterung.
Von Menschen Satzungen. XV.
DAß die Papisten sagen / Menschen Satzungen dienen zu Vergebung der Sünden / oder verdienen die Seligkeit / Das ist vnchristlich / vnd verdampt / wie Christus spricht: Vergeblich dienen sie Mir / weil sie lehren solche Lehre / die nichts sind /
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