Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Schleuder, eine der ursprünglichen Wurfwaffen, ehemals bei Hebräern, Griechen, Römern, Germanen, Spaniern etc. wie bei vielen wilden Stämmen noch jetzt üblich. S.maschine, Balliste (s. d.). Schleusingen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt. mit 3300 E., Eisen- und Kupferwerken, Fichtennadeldampfbad. Schleuße nennt man ein aus Holz oder Stein errichtetes Bauwerk an Flüssen oder Bächen, mit fest schließbaren Thorflügeln an beiden Enden. Die S.n haben den Zweck, einen beliebigen, einem bestimmten Bedürfniß entsprechenden Wasserstand an dieser Stelle hervorzubringen, entweder bleibend od. vorübergehend, so zum Ueberführen des Wassers auf Wiesen, auf Mühlräder etc. (Stau-S.n), od. zur Hebung von Schiffen von einem niederen Wasserspiegel auf einen höhern u. umgekehrt (Schiffahrts-S.n). Letztere namentlich sind oft großartige Bauwerke an Verbindungskanälen zwischen 2 Strömen, deren Wasserspiegel von ungleicher Höhe ist. Schley, Slie, schmale, über 5 Ml. lange Bucht der Ostsee im östl. Schleswig, an deren Westende die Stadt Schleswig liegt. Schlich, Erzschlich, sein gepulverte und geschlemmte Erze. Schlichtegroll, Adolf Heinrich Friedrich, geb. 1765 zu Waltershausen bei Gotha, gest. 1822 als Director der Hofbibliothek in München, schrieb über alte Münzen u. geschnittene Steine geschätzte Werke und einen "Nekrolog der Deutschen" (28 Bde., Gotha 1791-1806). Schlik, altadelige böhmische Familie. Kaspar S., Kanzler dreier Kaiser. wurde 1422 in den Reichsgrafenstand erhoben u. reich begütert. Zwei Grafen S. zeichneten sich im 30jährigen und im span. Erbfolgekriege als kaiserl. Generale aus. Franz. Graf von S. zu Passaun und Weißkirchen. geb. 1789 zu Prag. focht 1809 als Cavallerielieutenant gegen die Franzosen, wurde 1813 Rittmeister und Ordonnanzoffizier des Kaisers, stieg bis 1848 zum Feldmarschallieutenant, bewies sich im ungar. Revolutionskriege als einen der fähigsten und entschlossensten Heerführer, befehligte 1854 die 4. Armee (in Galizien aufgestellt). Schlingen oder Schlucken (deglutitio), nennt man die physiologische Thätigkeit. durch welche feste oder flüssige Stoffe aus dem Munde durch die Speiseröhre in den Magen geschafft werden, eine Thätigkeit, an der alle Theile der Mundhöhle und des obern Halses Theil nehmen. Es zerfällt in drei rasch sich folgende Akte, von denen der erste und zum Theil auch noch der zweite willkürlich sind, der dritte unwillkürlich. Zuerst wird der Bissen durch die Thätigkeit der Zunge, indem sie sich allmälig von der Spitze gegen die Wurzel andrückt, bis unter das Gaumensegel geschoben, wobei auch die Wangenmuskeln mitwirken. Durch Zusammenziehung des Gaumensegels gelangt der Bissen über den sich rückwärts legenden u. den Eingang in die Luftröhre verschließenden Kehldeckel hinweg in den Schlundkopf; von da in die Speiseröhre und wird durch diese in Folge der unwillkürlichen Zusammenziehungen ihrer Muskeln in den Magen befördert. Häufig wird das S. durch örtliche Krankheiten der Schlingwerkzeuge gestört oder erschwert, besonders durch Zerstörung oder Mißbildung des Kehldeckels, wobei leicht Stoffe in die Luftwege gelangen (Verschlucken, Ueberfangen). Schlinger (Pythonoideae), Abtheilung der giftlosen Schlangen, welche die größten Schlangen enthält, wie die Riesen- und Pythonschlangen, von denen zuweilen Exemplare bis zu 40' Länge getroffen werden. Sie zeichnen sich aus durch stummelartige Hervorragungen zu beiden Seiten des Afters, als schwache Rudimente der Hinterfüße, sind alle schön gezeichnet und wegen ihrer Größe von furchtbarem Ansehen, indeß im Ganzen dem Menschen wenig gefährlich. Schlingern, die schwankende Bewegung des Schiffes von einer Seite zur andern bei hohler See; die auf- u. niedersteigende Bewegung des Schiffes seiner Länge nach heißt Stampfen. Schlingpflanzen, s. Lianen. Schlippenbach, adeliges Geschlecht in Liv- und Kurland; ein S. erscheint als Feldherr Karls XII. von Schweden. Ulrich Gust., Freiherr von S., geb. 1774 zu Groß-Wormsahten in Kurland, Schleuder, eine der ursprünglichen Wurfwaffen, ehemals bei Hebräern, Griechen, Römern, Germanen, Spaniern etc. wie bei vielen wilden Stämmen noch jetzt üblich. S.maschine, Balliste (s. d.). Schleusingen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt. mit 3300 E., Eisen- und Kupferwerken, Fichtennadeldampfbad. Schleuße nennt man ein aus Holz oder Stein errichtetes Bauwerk an Flüssen oder Bächen, mit fest schließbaren Thorflügeln an beiden Enden. Die S.n haben den Zweck, einen beliebigen, einem bestimmten Bedürfniß entsprechenden Wasserstand an dieser Stelle hervorzubringen, entweder bleibend od. vorübergehend, so zum Ueberführen des Wassers auf Wiesen, auf Mühlräder etc. (Stau-S.n), od. zur Hebung von Schiffen von einem niederen Wasserspiegel auf einen höhern u. umgekehrt (Schiffahrts-S.n). Letztere namentlich sind oft großartige Bauwerke an Verbindungskanälen zwischen 2 Strömen, deren Wasserspiegel von ungleicher Höhe ist. Schley, Slie, schmale, über 5 Ml. lange Bucht der Ostsee im östl. Schleswig, an deren Westende die Stadt Schleswig liegt. Schlich, Erzschlich, sein gepulverte und geschlemmte Erze. Schlichtegroll, Adolf Heinrich Friedrich, geb. 1765 zu Waltershausen bei Gotha, gest. 1822 als Director der Hofbibliothek in München, schrieb über alte Münzen u. geschnittene Steine geschätzte Werke und einen „Nekrolog der Deutschen“ (28 Bde., Gotha 1791–1806). Schlik, altadelige böhmische Familie. Kaspar S., Kanzler dreier Kaiser. wurde 1422 in den Reichsgrafenstand erhoben u. reich begütert. Zwei Grafen S. zeichneten sich im 30jährigen und im span. Erbfolgekriege als kaiserl. Generale aus. Franz. Graf von S. zu Passaun und Weißkirchen. geb. 1789 zu Prag. focht 1809 als Cavallerielieutenant gegen die Franzosen, wurde 1813 Rittmeister und Ordonnanzoffizier des Kaisers, stieg bis 1848 zum Feldmarschallieutenant, bewies sich im ungar. Revolutionskriege als einen der fähigsten und entschlossensten Heerführer, befehligte 1854 die 4. Armee (in Galizien aufgestellt). Schlingen oder Schlucken (deglutitio), nennt man die physiologische Thätigkeit. durch welche feste oder flüssige Stoffe aus dem Munde durch die Speiseröhre in den Magen geschafft werden, eine Thätigkeit, an der alle Theile der Mundhöhle und des obern Halses Theil nehmen. Es zerfällt in drei rasch sich folgende Akte, von denen der erste und zum Theil auch noch der zweite willkürlich sind, der dritte unwillkürlich. Zuerst wird der Bissen durch die Thätigkeit der Zunge, indem sie sich allmälig von der Spitze gegen die Wurzel andrückt, bis unter das Gaumensegel geschoben, wobei auch die Wangenmuskeln mitwirken. Durch Zusammenziehung des Gaumensegels gelangt der Bissen über den sich rückwärts legenden u. den Eingang in die Luftröhre verschließenden Kehldeckel hinweg in den Schlundkopf; von da in die Speiseröhre und wird durch diese in Folge der unwillkürlichen Zusammenziehungen ihrer Muskeln in den Magen befördert. Häufig wird das S. durch örtliche Krankheiten der Schlingwerkzeuge gestört oder erschwert, besonders durch Zerstörung oder Mißbildung des Kehldeckels, wobei leicht Stoffe in die Luftwege gelangen (Verschlucken, Ueberfangen). Schlinger (Pythonoideae), Abtheilung der giftlosen Schlangen, welche die größten Schlangen enthält, wie die Riesen- und Pythonschlangen, von denen zuweilen Exemplare bis zu 40' Länge getroffen werden. Sie zeichnen sich aus durch stummelartige Hervorragungen zu beiden Seiten des Afters, als schwache Rudimente der Hinterfüße, sind alle schön gezeichnet und wegen ihrer Größe von furchtbarem Ansehen, indeß im Ganzen dem Menschen wenig gefährlich. Schlingern, die schwankende Bewegung des Schiffes von einer Seite zur andern bei hohler See; die auf- u. niedersteigende Bewegung des Schiffes seiner Länge nach heißt Stampfen. Schlingpflanzen, s. Lianen. Schlippenbach, adeliges Geschlecht in Liv- und Kurland; ein S. erscheint als Feldherr Karls XII. von Schweden. Ulrich Gust., Freiherr von S., geb. 1774 zu Groß-Wormsahten in Kurland, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0096" n="95"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schleuder</hi>, eine der ursprünglichen <hi rendition="#g">Wurfwaffen</hi>, ehemals bei Hebräern, Griechen, Römern, Germanen, Spaniern etc. wie bei vielen wilden Stämmen noch jetzt üblich. S.<hi rendition="#g">maschine</hi>, Balliste (s. d.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schleusingen</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt. mit 3300 E., Eisen- und Kupferwerken, Fichtennadeldampfbad.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schleuße</hi> nennt man ein aus Holz oder Stein errichtetes Bauwerk an Flüssen oder Bächen, mit fest schließbaren Thorflügeln an beiden Enden. Die S.n haben den Zweck, einen beliebigen, einem bestimmten Bedürfniß entsprechenden Wasserstand an dieser Stelle hervorzubringen, entweder bleibend od. vorübergehend, so zum Ueberführen des Wassers auf Wiesen, auf Mühlräder etc. (Stau-S.n), od. zur Hebung von Schiffen von einem niederen Wasserspiegel auf einen höhern u. umgekehrt (Schiffahrts-S.n). Letztere namentlich sind oft großartige Bauwerke an Verbindungskanälen zwischen 2 Strömen, deren Wasserspiegel von ungleicher Höhe ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schley</hi>, <hi rendition="#g">Slie</hi>, schmale, über 5 Ml. lange Bucht der Ostsee im östl. Schleswig, an deren Westende die Stadt Schleswig liegt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlich</hi>, <hi rendition="#g">Erzschlich</hi>, sein gepulverte und geschlemmte Erze.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlichtegroll</hi>, Adolf Heinrich Friedrich, geb. 1765 zu Waltershausen bei Gotha, gest. 1822 als Director der Hofbibliothek in München, schrieb über alte Münzen u. geschnittene Steine geschätzte Werke und einen „Nekrolog der Deutschen“ (28 Bde., Gotha 1791–1806).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlik</hi>, altadelige böhmische Familie. <hi rendition="#g">Kaspar</hi> S., Kanzler dreier Kaiser. wurde 1422 in den Reichsgrafenstand erhoben u. reich begütert. Zwei Grafen S. zeichneten sich im 30jährigen und im span. Erbfolgekriege als kaiserl. Generale aus. <hi rendition="#g">Franz.</hi> Graf von S. zu Passaun und Weißkirchen. geb. 1789 zu Prag. focht 1809 als Cavallerielieutenant gegen die Franzosen, wurde 1813 Rittmeister und Ordonnanzoffizier des Kaisers, stieg bis 1848 zum Feldmarschallieutenant, bewies sich im ungar. Revolutionskriege als einen der fähigsten und entschlossensten Heerführer, befehligte 1854 die 4. Armee (in Galizien aufgestellt).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlingen</hi> oder <hi rendition="#g">Schlucken</hi> <hi rendition="#i">(deglutitio)</hi>, nennt man die physiologische Thätigkeit. durch welche feste oder flüssige Stoffe aus dem Munde durch die Speiseröhre in den Magen geschafft werden, eine Thätigkeit, an der alle Theile der Mundhöhle und des obern Halses Theil nehmen. Es zerfällt in drei rasch sich folgende Akte, von denen der erste und zum Theil auch noch der zweite willkürlich sind, der dritte unwillkürlich. Zuerst wird der Bissen durch die Thätigkeit der Zunge, indem sie sich allmälig von der Spitze gegen die Wurzel andrückt, bis unter das Gaumensegel geschoben, wobei auch die Wangenmuskeln mitwirken. Durch Zusammenziehung des Gaumensegels gelangt der Bissen über den sich rückwärts legenden u. den Eingang in die Luftröhre verschließenden Kehldeckel hinweg in den Schlundkopf; von da in die Speiseröhre und wird durch diese in Folge der unwillkürlichen Zusammenziehungen ihrer Muskeln in den Magen befördert. Häufig wird das S. durch örtliche Krankheiten der Schlingwerkzeuge gestört oder erschwert, besonders durch Zerstörung oder Mißbildung des Kehldeckels, wobei leicht Stoffe in die Luftwege gelangen (Verschlucken, Ueberfangen).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlinger</hi><hi rendition="#i">(Pythonoideae)</hi>, Abtheilung der giftlosen Schlangen, welche die größten Schlangen enthält, wie die Riesen- und Pythonschlangen, von denen zuweilen Exemplare bis zu 40' Länge getroffen werden. Sie zeichnen sich aus durch stummelartige Hervorragungen zu beiden Seiten des Afters, als schwache Rudimente der Hinterfüße, sind alle schön gezeichnet und wegen ihrer Größe von furchtbarem Ansehen, indeß im Ganzen dem Menschen wenig gefährlich.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlingern</hi>, die schwankende Bewegung des Schiffes von einer Seite zur andern bei hohler See; die auf- u. niedersteigende Bewegung des Schiffes seiner Länge nach heißt <hi rendition="#g">Stampfen.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlingpflanzen</hi>, s. Lianen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schlippenbach</hi>, adeliges Geschlecht in Liv- und Kurland; ein S. erscheint als Feldherr Karls XII. von Schweden. <hi rendition="#g">Ulrich Gust.</hi>, Freiherr von S., geb. 1774 zu Groß-Wormsahten in Kurland, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0096]
Schleuder, eine der ursprünglichen Wurfwaffen, ehemals bei Hebräern, Griechen, Römern, Germanen, Spaniern etc. wie bei vielen wilden Stämmen noch jetzt üblich. S.maschine, Balliste (s. d.).
Schleusingen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Erfurt. mit 3300 E., Eisen- und Kupferwerken, Fichtennadeldampfbad.
Schleuße nennt man ein aus Holz oder Stein errichtetes Bauwerk an Flüssen oder Bächen, mit fest schließbaren Thorflügeln an beiden Enden. Die S.n haben den Zweck, einen beliebigen, einem bestimmten Bedürfniß entsprechenden Wasserstand an dieser Stelle hervorzubringen, entweder bleibend od. vorübergehend, so zum Ueberführen des Wassers auf Wiesen, auf Mühlräder etc. (Stau-S.n), od. zur Hebung von Schiffen von einem niederen Wasserspiegel auf einen höhern u. umgekehrt (Schiffahrts-S.n). Letztere namentlich sind oft großartige Bauwerke an Verbindungskanälen zwischen 2 Strömen, deren Wasserspiegel von ungleicher Höhe ist.
Schley, Slie, schmale, über 5 Ml. lange Bucht der Ostsee im östl. Schleswig, an deren Westende die Stadt Schleswig liegt.
Schlich, Erzschlich, sein gepulverte und geschlemmte Erze.
Schlichtegroll, Adolf Heinrich Friedrich, geb. 1765 zu Waltershausen bei Gotha, gest. 1822 als Director der Hofbibliothek in München, schrieb über alte Münzen u. geschnittene Steine geschätzte Werke und einen „Nekrolog der Deutschen“ (28 Bde., Gotha 1791–1806).
Schlik, altadelige böhmische Familie. Kaspar S., Kanzler dreier Kaiser. wurde 1422 in den Reichsgrafenstand erhoben u. reich begütert. Zwei Grafen S. zeichneten sich im 30jährigen und im span. Erbfolgekriege als kaiserl. Generale aus. Franz. Graf von S. zu Passaun und Weißkirchen. geb. 1789 zu Prag. focht 1809 als Cavallerielieutenant gegen die Franzosen, wurde 1813 Rittmeister und Ordonnanzoffizier des Kaisers, stieg bis 1848 zum Feldmarschallieutenant, bewies sich im ungar. Revolutionskriege als einen der fähigsten und entschlossensten Heerführer, befehligte 1854 die 4. Armee (in Galizien aufgestellt).
Schlingen oder Schlucken (deglutitio), nennt man die physiologische Thätigkeit. durch welche feste oder flüssige Stoffe aus dem Munde durch die Speiseröhre in den Magen geschafft werden, eine Thätigkeit, an der alle Theile der Mundhöhle und des obern Halses Theil nehmen. Es zerfällt in drei rasch sich folgende Akte, von denen der erste und zum Theil auch noch der zweite willkürlich sind, der dritte unwillkürlich. Zuerst wird der Bissen durch die Thätigkeit der Zunge, indem sie sich allmälig von der Spitze gegen die Wurzel andrückt, bis unter das Gaumensegel geschoben, wobei auch die Wangenmuskeln mitwirken. Durch Zusammenziehung des Gaumensegels gelangt der Bissen über den sich rückwärts legenden u. den Eingang in die Luftröhre verschließenden Kehldeckel hinweg in den Schlundkopf; von da in die Speiseröhre und wird durch diese in Folge der unwillkürlichen Zusammenziehungen ihrer Muskeln in den Magen befördert. Häufig wird das S. durch örtliche Krankheiten der Schlingwerkzeuge gestört oder erschwert, besonders durch Zerstörung oder Mißbildung des Kehldeckels, wobei leicht Stoffe in die Luftwege gelangen (Verschlucken, Ueberfangen).
Schlinger (Pythonoideae), Abtheilung der giftlosen Schlangen, welche die größten Schlangen enthält, wie die Riesen- und Pythonschlangen, von denen zuweilen Exemplare bis zu 40' Länge getroffen werden. Sie zeichnen sich aus durch stummelartige Hervorragungen zu beiden Seiten des Afters, als schwache Rudimente der Hinterfüße, sind alle schön gezeichnet und wegen ihrer Größe von furchtbarem Ansehen, indeß im Ganzen dem Menschen wenig gefährlich.
Schlingern, die schwankende Bewegung des Schiffes von einer Seite zur andern bei hohler See; die auf- u. niedersteigende Bewegung des Schiffes seiner Länge nach heißt Stampfen.
Schlingpflanzen, s. Lianen.
Schlippenbach, adeliges Geschlecht in Liv- und Kurland; ein S. erscheint als Feldherr Karls XII. von Schweden. Ulrich Gust., Freiherr von S., geb. 1774 zu Groß-Wormsahten in Kurland,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |