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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Nachträge.

Admont, Marktflecken in Obersteyermark an der Enns, mit 900 E., Senseschmieden; das uralte Benediktinerkloster A., durch Pflege der Wissenschaften von jeher rühmlich bekannt, hat eine theologische Lehranstalt, schöne Bibliothek und Naturaliensammlung.


Aiblinger, Joh. Kasp., geb. um 1775 in Altbayern, geachteter Componist, bildete sich durch eigenes Studium, lernte während eines mehrjährigen Aufenthalts in Italien die neue ital. Musik gründlich würdigen und wandte sich deßwegen entschieden der deutschen Musik zu, für welche er als vieljähriger Kapellmeister am vormaligen ital. Theater in München wirkte. Unter seinen Compositionen nehmen die kirchlichen den obersten Rang ein.


Aluminium, s. Thonerde; nach den neuesten Berichten macht seine technische Verwendung Fortschritte. Die Adler der franz. Armee sowie verschiedenes Tischgeräthe sollen aus diesem neuen Metalle verfertigt werden; ein Kilogr. A. koste 225 Francs, während das gleiche Gewicht Silber auf 300 zu stehen kommt.


Alzog, Joh. Baptist, ein ausgezeichneter Kirchenhistoriker, geb. 1808 zu Ohlau in Schlesien, studierte zu Brieg, alsdann Philosophie und Theologie zu Breslau u. Bonn, war 1830-33 Privatlehrer bei einer Familie in Aachen. 1834 wurde er zu Köln zum Priester geweiht, im darauffolgenden Jahre zu Münster Doctor der Theologie (seine Promotionsabhandlung: explicatio catholicorum systematis de interpretatione litterarum sacrarum, Monast. 1835, fand auch bei Protestanten große Anerkennung) und Professor der Exegese und Kirchengeschichte im erzbischöfl. Klerikalseminar zu Posen. Dem Erzbischof Dunin (s. d.) leistete A. auch in dem bekannten Kirchenstreite treue Dienste (so verfaßte er z. B. die so entschiedene öffentliche Darlegung der Handlungsweise des genannten Kirchenfürsten vom 5. Jan. 1839 gegen die Anklage der preuß. Regierung in der damaligen Staatszeitung vom 31. Dezbr. 1838), 1840 aber kam in Mainz sein berühmt gewordenes, ebenso inhaltreiches als hinsichtlich der Thatsachen u. Literatur genaues "Lehrbuch der Universalgeschichte der christlichen Kirche" heraus, von welchem 1854 bereits die 6. neue durchgearbeitete Auflage erschien. Von diesem Werke erschienen Uebersetzungen in Italien, Frankreich, Belgien, Böhmen und Polen in den Landessprachen, die Mechitaristen gaben eine armenische heraus, eine latein. Bearbeitung mit besonderer Berücksichtigung der romanischen und slavischen Völker soll in naher Aussicht stehen. 1845 als Domcapitular, Professor und Regens des bischöfl. Klerikalseminars nach Hildesheim berufen, setzte er hier unter anderem eine Erweiterung der Lehrkräfte sowie des Studienplanes der philosophisch-theologischen Lehranstalt durch, 1853 aber wurde er geistlicher Rath u. Professor der Kirchengeschichte zu Freiburg i. B., trat sein Amt mit einer gediegenen Rede über die Aufgabe des kathol. Kirchenhistorikers bei dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Staude der Kirchengeschichtschreibung (Freiburg 1854) an und wirkt als einer der ausgezeichnetsten u. beliebtesten akademischen Lehrer. A. lieferte auch in das Aschbachsche sowie in das Wetzer-Welte'sche Kirchen-Lexikon umfangreiche Aufsätze.


Amt (althochdeutsch Ampaht, mittelhochdeutsch Ambahte, Ambet), Dienst, Pflicht, Geschäft; Bezirk eines Beamten, Haus desselben. - A., gleichbedeumit Messe (s. d.).


Balmes, Jayme Luciano, einer der ausgezeichnetsten Theologen, Philosophen und Politiker unserer Zeit, geb. 1810 zu Vich in Katalonien, wo er 1837 Lehrer der Mathematik wurde. Bald nahm er seinen Wohnsitz in Barcelona u. erwarb als Schriftsteller einen europ. Namen; nach Espartero's Sturze aber wurde B. 1843 nach Madrid berufen, wo er eine Zeitschrift (el pensamiento de la Nacion,


Nachträge.

Admont, Marktflecken in Obersteyermark an der Enns, mit 900 E., Senseschmieden; das uralte Benediktinerkloster A., durch Pflege der Wissenschaften von jeher rühmlich bekannt, hat eine theologische Lehranstalt, schöne Bibliothek und Naturaliensammlung.


Aiblinger, Joh. Kasp., geb. um 1775 in Altbayern, geachteter Componist, bildete sich durch eigenes Studium, lernte während eines mehrjährigen Aufenthalts in Italien die neue ital. Musik gründlich würdigen und wandte sich deßwegen entschieden der deutschen Musik zu, für welche er als vieljähriger Kapellmeister am vormaligen ital. Theater in München wirkte. Unter seinen Compositionen nehmen die kirchlichen den obersten Rang ein.


Aluminium, s. Thonerde; nach den neuesten Berichten macht seine technische Verwendung Fortschritte. Die Adler der franz. Armee sowie verschiedenes Tischgeräthe sollen aus diesem neuen Metalle verfertigt werden; ein Kilogr. A. koste 225 Francs, während das gleiche Gewicht Silber auf 300 zu stehen kommt.


Alzog, Joh. Baptist, ein ausgezeichneter Kirchenhistoriker, geb. 1808 zu Ohlau in Schlesien, studierte zu Brieg, alsdann Philosophie und Theologie zu Breslau u. Bonn, war 1830–33 Privatlehrer bei einer Familie in Aachen. 1834 wurde er zu Köln zum Priester geweiht, im darauffolgenden Jahre zu Münster Doctor der Theologie (seine Promotionsabhandlung: explicatio catholicorum systematis de interpretatione litterarum sacrarum, Monast. 1835, fand auch bei Protestanten große Anerkennung) und Professor der Exegese und Kirchengeschichte im erzbischöfl. Klerikalseminar zu Posen. Dem Erzbischof Dunin (s. d.) leistete A. auch in dem bekannten Kirchenstreite treue Dienste (so verfaßte er z. B. die so entschiedene öffentliche Darlegung der Handlungsweise des genannten Kirchenfürsten vom 5. Jan. 1839 gegen die Anklage der preuß. Regierung in der damaligen Staatszeitung vom 31. Dezbr. 1838), 1840 aber kam in Mainz sein berühmt gewordenes, ebenso inhaltreiches als hinsichtlich der Thatsachen u. Literatur genaues „Lehrbuch der Universalgeschichte der christlichen Kirche“ heraus, von welchem 1854 bereits die 6. neue durchgearbeitete Auflage erschien. Von diesem Werke erschienen Uebersetzungen in Italien, Frankreich, Belgien, Böhmen und Polen in den Landessprachen, die Mechitaristen gaben eine armenische heraus, eine latein. Bearbeitung mit besonderer Berücksichtigung der romanischen und slavischen Völker soll in naher Aussicht stehen. 1845 als Domcapitular, Professor und Regens des bischöfl. Klerikalseminars nach Hildesheim berufen, setzte er hier unter anderem eine Erweiterung der Lehrkräfte sowie des Studienplanes der philosophisch-theologischen Lehranstalt durch, 1853 aber wurde er geistlicher Rath u. Professor der Kirchengeschichte zu Freiburg i. B., trat sein Amt mit einer gediegenen Rede über die Aufgabe des kathol. Kirchenhistorikers bei dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Staude der Kirchengeschichtschreibung (Freiburg 1854) an und wirkt als einer der ausgezeichnetsten u. beliebtesten akademischen Lehrer. A. lieferte auch in das Aschbachsche sowie in das Wetzer-Welte'sche Kirchen-Lexikon umfangreiche Aufsätze.


Amt (althochdeutsch Ampaht, mittelhochdeutsch Ambahte, Ambet), Dienst, Pflicht, Geschäft; Bezirk eines Beamten, Haus desselben. – A., gleichbedeumit Messe (s. d.).


Balmes, Jayme Luciano, einer der ausgezeichnetsten Theologen, Philosophen und Politiker unserer Zeit, geb. 1810 zu Vich in Katalonien, wo er 1837 Lehrer der Mathematik wurde. Bald nahm er seinen Wohnsitz in Barcelona u. erwarb als Schriftsteller einen europ. Namen; nach Espartero's Sturze aber wurde B. 1843 nach Madrid berufen, wo er eine Zeitschrift (el pensamiento de la Nacion,

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[803/0804] Nachträge. Admont, Marktflecken in Obersteyermark an der Enns, mit 900 E., Senseschmieden; das uralte Benediktinerkloster A., durch Pflege der Wissenschaften von jeher rühmlich bekannt, hat eine theologische Lehranstalt, schöne Bibliothek und Naturaliensammlung. Aiblinger, Joh. Kasp., geb. um 1775 in Altbayern, geachteter Componist, bildete sich durch eigenes Studium, lernte während eines mehrjährigen Aufenthalts in Italien die neue ital. Musik gründlich würdigen und wandte sich deßwegen entschieden der deutschen Musik zu, für welche er als vieljähriger Kapellmeister am vormaligen ital. Theater in München wirkte. Unter seinen Compositionen nehmen die kirchlichen den obersten Rang ein. Aluminium, s. Thonerde; nach den neuesten Berichten macht seine technische Verwendung Fortschritte. Die Adler der franz. Armee sowie verschiedenes Tischgeräthe sollen aus diesem neuen Metalle verfertigt werden; ein Kilogr. A. koste 225 Francs, während das gleiche Gewicht Silber auf 300 zu stehen kommt. Alzog, Joh. Baptist, ein ausgezeichneter Kirchenhistoriker, geb. 1808 zu Ohlau in Schlesien, studierte zu Brieg, alsdann Philosophie und Theologie zu Breslau u. Bonn, war 1830–33 Privatlehrer bei einer Familie in Aachen. 1834 wurde er zu Köln zum Priester geweiht, im darauffolgenden Jahre zu Münster Doctor der Theologie (seine Promotionsabhandlung: explicatio catholicorum systematis de interpretatione litterarum sacrarum, Monast. 1835, fand auch bei Protestanten große Anerkennung) und Professor der Exegese und Kirchengeschichte im erzbischöfl. Klerikalseminar zu Posen. Dem Erzbischof Dunin (s. d.) leistete A. auch in dem bekannten Kirchenstreite treue Dienste (so verfaßte er z. B. die so entschiedene öffentliche Darlegung der Handlungsweise des genannten Kirchenfürsten vom 5. Jan. 1839 gegen die Anklage der preuß. Regierung in der damaligen Staatszeitung vom 31. Dezbr. 1838), 1840 aber kam in Mainz sein berühmt gewordenes, ebenso inhaltreiches als hinsichtlich der Thatsachen u. Literatur genaues „Lehrbuch der Universalgeschichte der christlichen Kirche“ heraus, von welchem 1854 bereits die 6. neue durchgearbeitete Auflage erschien. Von diesem Werke erschienen Uebersetzungen in Italien, Frankreich, Belgien, Böhmen und Polen in den Landessprachen, die Mechitaristen gaben eine armenische heraus, eine latein. Bearbeitung mit besonderer Berücksichtigung der romanischen und slavischen Völker soll in naher Aussicht stehen. 1845 als Domcapitular, Professor und Regens des bischöfl. Klerikalseminars nach Hildesheim berufen, setzte er hier unter anderem eine Erweiterung der Lehrkräfte sowie des Studienplanes der philosophisch-theologischen Lehranstalt durch, 1853 aber wurde er geistlicher Rath u. Professor der Kirchengeschichte zu Freiburg i. B., trat sein Amt mit einer gediegenen Rede über die Aufgabe des kathol. Kirchenhistorikers bei dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Staude der Kirchengeschichtschreibung (Freiburg 1854) an und wirkt als einer der ausgezeichnetsten u. beliebtesten akademischen Lehrer. A. lieferte auch in das Aschbachsche sowie in das Wetzer-Welte'sche Kirchen-Lexikon umfangreiche Aufsätze. Amt (althochdeutsch Ampaht, mittelhochdeutsch Ambahte, Ambet), Dienst, Pflicht, Geschäft; Bezirk eines Beamten, Haus desselben. – A., gleichbedeumit Messe (s. d.). Balmes, Jayme Luciano, einer der ausgezeichnetsten Theologen, Philosophen und Politiker unserer Zeit, geb. 1810 zu Vich in Katalonien, wo er 1837 Lehrer der Mathematik wurde. Bald nahm er seinen Wohnsitz in Barcelona u. erwarb als Schriftsteller einen europ. Namen; nach Espartero's Sturze aber wurde B. 1843 nach Madrid berufen, wo er eine Zeitschrift (el pensamiento de la Nacion,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/804>, abgerufen am 21.11.2024.