Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.im Wesentlichen auf die Verfassung von 1831. Der gegenwärtige König, Johann, folgte seinem Bruder Friedrich August 1854. als dieser den 9. August im Tyrol durch den Umsturz des Postwagens verunglückt war. (Ueber S. vergl. die Werke von Pölitz, Böttiger, Meynert, Gretschel, Stichart.) Sachsen, das Königreich, liegt zwischen Böhmen, Bayern, Reuß, S.-Weimar. S.-Altenburg u. den preuß. Provinzen S. und Schlesien und zählt auf 272 #M. 1987000 E., die außer 34000 Katholiken. 2500 Reformirten. 1700 Rongeanern und etwas über 1000 Juden lutherische Protestanten sind. An der böhm. Gränze zieht sich vom linken Elbufer bis ins Voigtland das Erzgebirge (s. d.), das durch das Sandsteingebirge der sog. sächs. Schweiz u. das Lausitzer Gebirge mit dem Riesengebirge in Verbindung steht; nordwärts fällt S. in eine weite Ebene ab. Hauptfluß ist die Elbe; Nebenflüsse sind die beiden Elstern, Pleiße, Mulde, Spree. Das Klima ist das mitteldeutsche, im Erzgebirge ist es rauh. S. ist im Ganzen fruchtbar; es erzeugt alle Arten von Feldfrüchten der gemäßigten Zone, von Pilnitz abwärts auch etwas Wein; die Viehzucht ist gut, die Schafzucht seit der Einführung der Merinos (1765) eine Quelle des Nationalwohlstands. Sehr groß ist der Mineralreichthum; S. hat Ueberfluß an Sandstein und Marmor, liefert Porzellanerde, Jaspise, Achate, Amethyste, Topase. Turmaline, Bergkrystalle, namentlich aber Stein- und Braunkohlen, Silber, Eisen, Blei, Zinn, Arsenik, Spießglanz, Wismuth, Vitriol, Alaun; der Bergbau beschäftigt 300 Beamte und bei 13000 Berg- u. Hüttenleute. Weltbekannt ist die sächs. Industrie, die fast 3/5 der Gesammtbevölkerung ernährt; sie verarbeitet die verschiedene Mineralausbeute, liefert sodann fast alle Arten von Baumwolle-, Leine- u. Wollwaaren, ferner Spitzen, Porzellan und Fayence, chemische Fabrikate, musikalische Instrumente etc. Der Industrie entsprechend ist der Handelsverkehr, der durch die Leipziger Messen, Eisenbahnen, Elbeschiffahrt u. gute Landstraßen außerordentlich begünstigt wird. Für das Unterrichtswesen geschieht sehr viel; S. besitzt 1 Universität zu Leipzig, 11 Gymnasien, 1 polytechnische Schule zu Dresden, 3 mittlere Gewerbeschulen, 5 Baugewerkschulen, 5 Handelslehranstalten, 1 Bergakademie zu Freiberg, 1 Forstschule zu Tharand, Akademien zu Dresden und Leipzig, 1 musikalisches Conservatorium zu Leipzig, 9 Schullehrerseminare, 1942 Elementarschulen, in den meisten Städten höhere Bürgerschulen. Das Budget der Staatseinnahmen für die Jahre 1855-57 ist auf jährlich 9040902 Thlr. u. ebenso hoch das der Ausgaben berechnet. Die Staatsschuld belief sich 1854 auf 53991186 Thlr., darunter 7 Mill. unverzinsliche Kassenbillets. Die Militärmacht beträgt 25396 Mann aller Waffengattungen, das Bundescontingent 12000 Mann, welche die erste Division des 9. Armeecorps bilden. Einzige Festung ist Königstein. S. ist eine constitutionelle Monarchie; der gegenwärtige König Johann wurde geb. 12. Decbr. 1801. Im deutschen Bunde hat S. den 4. Platz, im Plenum 4 Stimmen. An der Spitze der Verwaltung stehen 6 Ministerien; da der König Katholik ist, wird die landesherrliche Suprematie in prot. Kirchensachen von dem Cultminister, der Protestant sein muß, und wenigstens 2 andern Mitgliedern des Gesammtministeriums ausgeübt. Zum Zwecke der innern Verwaltung zerfällt das ganze Land in die 4 Kreisdirectionsbezirke: Dresden. Leipzig, Zwickau u. Bautzen. (Vgl. Bose "Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreichs S." Dresd. 1847; Bülau "Verfassung u. Verwaltung des Königreichs S." Leipzig 1833. Sachsen, preuß. Provinz, größtentheils aus dem von S. 1815 abgetretenen Lande bestehend, gränzt an Brandenburg, Schlesien, das Königreich S., an die sächs. Herzogthümer, an die schwarzburgischen u. reußischen Fürstenthümer, Kurhessen. Hannover u. Braunschweig, ist 4601/2 #M. groß mit 1829000 meist prot. E. und in die 3 Reg.-Bez.: Magdeburg. Merseburg u. Erfurt eingetheilt, diese in 41 landräthliche Kreise. Hauptfluß ist die Elbe mit der schwarzen im Wesentlichen auf die Verfassung von 1831. Der gegenwärtige König, Johann, folgte seinem Bruder Friedrich August 1854. als dieser den 9. August im Tyrol durch den Umsturz des Postwagens verunglückt war. (Ueber S. vergl. die Werke von Pölitz, Böttiger, Meynert, Gretschel, Stichart.) Sachsen, das Königreich, liegt zwischen Böhmen, Bayern, Reuß, S.-Weimar. S.-Altenburg u. den preuß. Provinzen S. und Schlesien und zählt auf 272 □M. 1987000 E., die außer 34000 Katholiken. 2500 Reformirten. 1700 Rongeanern und etwas über 1000 Juden lutherische Protestanten sind. An der böhm. Gränze zieht sich vom linken Elbufer bis ins Voigtland das Erzgebirge (s. d.), das durch das Sandsteingebirge der sog. sächs. Schweiz u. das Lausitzer Gebirge mit dem Riesengebirge in Verbindung steht; nordwärts fällt S. in eine weite Ebene ab. Hauptfluß ist die Elbe; Nebenflüsse sind die beiden Elstern, Pleiße, Mulde, Spree. Das Klima ist das mitteldeutsche, im Erzgebirge ist es rauh. S. ist im Ganzen fruchtbar; es erzeugt alle Arten von Feldfrüchten der gemäßigten Zone, von Pilnitz abwärts auch etwas Wein; die Viehzucht ist gut, die Schafzucht seit der Einführung der Merinos (1765) eine Quelle des Nationalwohlstands. Sehr groß ist der Mineralreichthum; S. hat Ueberfluß an Sandstein und Marmor, liefert Porzellanerde, Jaspise, Achate, Amethyste, Topase. Turmaline, Bergkrystalle, namentlich aber Stein- und Braunkohlen, Silber, Eisen, Blei, Zinn, Arsenik, Spießglanz, Wismuth, Vitriol, Alaun; der Bergbau beschäftigt 300 Beamte und bei 13000 Berg- u. Hüttenleute. Weltbekannt ist die sächs. Industrie, die fast 3/5 der Gesammtbevölkerung ernährt; sie verarbeitet die verschiedene Mineralausbeute, liefert sodann fast alle Arten von Baumwolle-, Leine- u. Wollwaaren, ferner Spitzen, Porzellan und Fayence, chemische Fabrikate, musikalische Instrumente etc. Der Industrie entsprechend ist der Handelsverkehr, der durch die Leipziger Messen, Eisenbahnen, Elbeschiffahrt u. gute Landstraßen außerordentlich begünstigt wird. Für das Unterrichtswesen geschieht sehr viel; S. besitzt 1 Universität zu Leipzig, 11 Gymnasien, 1 polytechnische Schule zu Dresden, 3 mittlere Gewerbeschulen, 5 Baugewerkschulen, 5 Handelslehranstalten, 1 Bergakademie zu Freiberg, 1 Forstschule zu Tharand, Akademien zu Dresden und Leipzig, 1 musikalisches Conservatorium zu Leipzig, 9 Schullehrerseminare, 1942 Elementarschulen, in den meisten Städten höhere Bürgerschulen. Das Budget der Staatseinnahmen für die Jahre 1855–57 ist auf jährlich 9040902 Thlr. u. ebenso hoch das der Ausgaben berechnet. Die Staatsschuld belief sich 1854 auf 53991186 Thlr., darunter 7 Mill. unverzinsliche Kassenbillets. Die Militärmacht beträgt 25396 Mann aller Waffengattungen, das Bundescontingent 12000 Mann, welche die erste Division des 9. Armeecorps bilden. Einzige Festung ist Königstein. S. ist eine constitutionelle Monarchie; der gegenwärtige König Johann wurde geb. 12. Decbr. 1801. Im deutschen Bunde hat S. den 4. Platz, im Plenum 4 Stimmen. An der Spitze der Verwaltung stehen 6 Ministerien; da der König Katholik ist, wird die landesherrliche Suprematie in prot. Kirchensachen von dem Cultminister, der Protestant sein muß, und wenigstens 2 andern Mitgliedern des Gesammtministeriums ausgeübt. Zum Zwecke der innern Verwaltung zerfällt das ganze Land in die 4 Kreisdirectionsbezirke: Dresden. Leipzig, Zwickau u. Bautzen. (Vgl. Bose „Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreichs S.“ Dresd. 1847; Bülau „Verfassung u. Verwaltung des Königreichs S.“ Leipzig 1833. Sachsen, preuß. Provinz, größtentheils aus dem von S. 1815 abgetretenen Lande bestehend, gränzt an Brandenburg, Schlesien, das Königreich S., an die sächs. Herzogthümer, an die schwarzburgischen u. reußischen Fürstenthümer, Kurhessen. Hannover u. Braunschweig, ist 4601/2 □M. groß mit 1829000 meist prot. E. und in die 3 Reg.-Bez.: Magdeburg. Merseburg u. Erfurt eingetheilt, diese in 41 landräthliche Kreise. Hauptfluß ist die Elbe mit der schwarzen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="7"/> im Wesentlichen auf die Verfassung von 1831. Der gegenwärtige König, Johann, folgte seinem Bruder Friedrich August 1854. als dieser den 9. August im Tyrol durch den Umsturz des Postwagens verunglückt war. 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S. ist im Ganzen fruchtbar; es erzeugt alle Arten von Feldfrüchten der gemäßigten Zone, von Pilnitz abwärts auch etwas Wein; die Viehzucht ist gut, die Schafzucht seit der Einführung der Merinos (1765) eine Quelle des Nationalwohlstands. Sehr groß ist der Mineralreichthum; S. hat Ueberfluß an Sandstein und Marmor, liefert Porzellanerde, Jaspise, Achate, Amethyste, Topase. Turmaline, Bergkrystalle, namentlich aber Stein- und Braunkohlen, Silber, Eisen, Blei, Zinn, Arsenik, Spießglanz, Wismuth, Vitriol, Alaun; der Bergbau beschäftigt 300 Beamte und bei 13000 Berg- u. Hüttenleute. Weltbekannt ist die sächs. Industrie, die fast <hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> der Gesammtbevölkerung ernährt; sie verarbeitet die verschiedene Mineralausbeute, liefert sodann fast alle Arten von Baumwolle-, Leine- u. 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Die Militärmacht beträgt 25396 Mann aller Waffengattungen, das Bundescontingent 12000 Mann, welche die erste Division des 9. Armeecorps bilden. Einzige Festung ist Königstein. S. ist eine constitutionelle Monarchie; der gegenwärtige König Johann wurde geb. 12. Decbr. 1801. Im deutschen Bunde hat S. den 4. Platz, im Plenum 4 Stimmen. An der Spitze der Verwaltung stehen 6 Ministerien; da der König Katholik ist, wird die landesherrliche Suprematie in prot. Kirchensachen von dem Cultminister, der Protestant sein muß, und wenigstens 2 andern Mitgliedern des Gesammtministeriums ausgeübt. Zum Zwecke der innern Verwaltung zerfällt das ganze Land in die 4 Kreisdirectionsbezirke: Dresden. Leipzig, Zwickau u. Bautzen. (Vgl. Bose „Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreichs S.“ Dresd. 1847; Bülau „Verfassung u. Verwaltung des Königreichs S.“ Leipzig 1833.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sachsen</hi>, <hi rendition="#g">preuß. 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im Wesentlichen auf die Verfassung von 1831. Der gegenwärtige König, Johann, folgte seinem Bruder Friedrich August 1854. als dieser den 9. August im Tyrol durch den Umsturz des Postwagens verunglückt war. (Ueber S. vergl. die Werke von Pölitz, Böttiger, Meynert, Gretschel, Stichart.)
Sachsen, das Königreich, liegt zwischen Böhmen, Bayern, Reuß, S.-Weimar. S.-Altenburg u. den preuß. Provinzen S. und Schlesien und zählt auf 272 □M. 1987000 E., die außer 34000 Katholiken. 2500 Reformirten. 1700 Rongeanern und etwas über 1000 Juden lutherische Protestanten sind. An der böhm. Gränze zieht sich vom linken Elbufer bis ins Voigtland das Erzgebirge (s. d.), das durch das Sandsteingebirge der sog. sächs. Schweiz u. das Lausitzer Gebirge mit dem Riesengebirge in Verbindung steht; nordwärts fällt S. in eine weite Ebene ab. Hauptfluß ist die Elbe; Nebenflüsse sind die beiden Elstern, Pleiße, Mulde, Spree. Das Klima ist das mitteldeutsche, im Erzgebirge ist es rauh. S. ist im Ganzen fruchtbar; es erzeugt alle Arten von Feldfrüchten der gemäßigten Zone, von Pilnitz abwärts auch etwas Wein; die Viehzucht ist gut, die Schafzucht seit der Einführung der Merinos (1765) eine Quelle des Nationalwohlstands. Sehr groß ist der Mineralreichthum; S. hat Ueberfluß an Sandstein und Marmor, liefert Porzellanerde, Jaspise, Achate, Amethyste, Topase. Turmaline, Bergkrystalle, namentlich aber Stein- und Braunkohlen, Silber, Eisen, Blei, Zinn, Arsenik, Spießglanz, Wismuth, Vitriol, Alaun; der Bergbau beschäftigt 300 Beamte und bei 13000 Berg- u. Hüttenleute. Weltbekannt ist die sächs. Industrie, die fast 3/5 der Gesammtbevölkerung ernährt; sie verarbeitet die verschiedene Mineralausbeute, liefert sodann fast alle Arten von Baumwolle-, Leine- u. Wollwaaren, ferner Spitzen, Porzellan und Fayence, chemische Fabrikate, musikalische Instrumente etc. Der Industrie entsprechend ist der Handelsverkehr, der durch die Leipziger Messen, Eisenbahnen, Elbeschiffahrt u. gute Landstraßen außerordentlich begünstigt wird. Für das Unterrichtswesen geschieht sehr viel; S. besitzt 1 Universität zu Leipzig, 11 Gymnasien, 1 polytechnische Schule zu Dresden, 3 mittlere Gewerbeschulen, 5 Baugewerkschulen, 5 Handelslehranstalten, 1 Bergakademie zu Freiberg, 1 Forstschule zu Tharand, Akademien zu Dresden und Leipzig, 1 musikalisches Conservatorium zu Leipzig, 9 Schullehrerseminare, 1942 Elementarschulen, in den meisten Städten höhere Bürgerschulen. Das Budget der Staatseinnahmen für die Jahre 1855–57 ist auf jährlich 9040902 Thlr. u. ebenso hoch das der Ausgaben berechnet. Die Staatsschuld belief sich 1854 auf 53991186 Thlr., darunter 7 Mill. unverzinsliche Kassenbillets. Die Militärmacht beträgt 25396 Mann aller Waffengattungen, das Bundescontingent 12000 Mann, welche die erste Division des 9. Armeecorps bilden. Einzige Festung ist Königstein. S. ist eine constitutionelle Monarchie; der gegenwärtige König Johann wurde geb. 12. Decbr. 1801. Im deutschen Bunde hat S. den 4. Platz, im Plenum 4 Stimmen. An der Spitze der Verwaltung stehen 6 Ministerien; da der König Katholik ist, wird die landesherrliche Suprematie in prot. Kirchensachen von dem Cultminister, der Protestant sein muß, und wenigstens 2 andern Mitgliedern des Gesammtministeriums ausgeübt. Zum Zwecke der innern Verwaltung zerfällt das ganze Land in die 4 Kreisdirectionsbezirke: Dresden. Leipzig, Zwickau u. Bautzen. (Vgl. Bose „Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreichs S.“ Dresd. 1847; Bülau „Verfassung u. Verwaltung des Königreichs S.“ Leipzig 1833.
Sachsen, preuß. Provinz, größtentheils aus dem von S. 1815 abgetretenen Lande bestehend, gränzt an Brandenburg, Schlesien, das Königreich S., an die sächs. Herzogthümer, an die schwarzburgischen u. reußischen Fürstenthümer, Kurhessen. Hannover u. Braunschweig, ist 4601/2 □M. groß mit 1829000 meist prot. E. und in die 3 Reg.-Bez.: Magdeburg. Merseburg u. Erfurt eingetheilt, diese in 41 landräthliche Kreise. Hauptfluß ist die Elbe mit der schwarzen
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