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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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gemeinschaftliche Zollsätze den Verkehr erleichterten, den Schmuggel erschwerten, also den Zollertrag steigerten, der nach festen Bestimmungen vertheilt wird; allein auf den Zollcongressen machte sich die Forderung von Schutzzöllen geltend, die wenigstens theilweise durchdrang, wozu Nöthigung zu Repressalien durch die Zollmaßregeln anderer Staaten nicht wenig beitrug. Indem Preußen 1851 Hannover u. damit den ganzen sog. Steuerverein hereinzog u. da mit den Z. bis an das deutsche Meer ausdehnte, also dessen Bedeutung unberechenbar steigerte, erbitterte es andere Z. sstaaten, weil es ohne deren Vorwissen und Auftrag gehandelt hatte, so daß es sich, wenn der Z. nicht seine Mitglieder im südlichen u. theilweise auch im mittleren Deutschland verlieren wollte, zu einem Zoll- und Handels vertrag des Z.s mit Oesterreich (1853) verstehen mußte. Aus diesem Vertrage soll eine weitere Annäherung hervorgehen, der man sogar das Prognosticon eines förmlichen Z.s mit Oesterreich stellt, wodurch Deutschland vorerst eine einheitliche national-ökonomische Politik erhielte, aus der eine allgemeine nationale Politik erwachsen müßte, was die deutsche Nation mit der Vielherrschaft versöhnen würde.


Zombor Sombor, Distriktshauptstadt in der österr. Wojwodschaft Serbien, mit 22000 E., Produktenhandel.


Zona, Zone, griech. u. lat., Gürtel.


Zonaras, Joh., einer der byzantin. Historiker, begleitete mehre Staatsämter, wurde Mönch auf dem Berge Athos, st. nach 1118; sein von Erschaffung der Welt bis 1118 n. Chr. reichendes Chronicon gehört unter die bessern Leistungen der Byzantiner, obwohl er die Vorzeit nur in der Art behandelt, daß er Auszüge aus anderen Werken aneinander knüpft und nur über seine eigene Zeit selbständig und unparteiisch erzählt. Erste Ausgabe von Wolf, Bas. 1557, beste von Pinder (Bonn 1841 ff., 2 Bde.). Ein griech. Lexikon des Z. gab zum erstenmale J. A. H. Tittmann heraus (Lips. 1808).


Zone, in der Stereometrie jeder von zwei parallelen Kreisen eingeschlossene Theil einer Kugeloberfläche. Zn oder Erdgürtel heißen bestimmte Abtheilungen der Erdoberfläche, welche durch vier, dem Aequator parallele Kreise (die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise) begränzt werden. Der Erdgürtel innerhalb der Wendekreise heißt die heiße Z.; zu beiden Seiten der heißen Z., zwischen einem Wendekreise u. dem nächsten Polarkreise, liegen die gemäßigten Z.n, eine nördliche u. südliche, über die Polarkreise hinaus die beiden kalten Z.n, nördliche u. südliche, jede mit ihrem Pol in der Mitte.


Zoochemie, griechisch, Thierchemie d. h. die Lehre von der chemischen Bildung der thierischen Körper; Zoodynamie, die thierische Lebenskraft; Zoogen, Thierstoff; Zoogenie, das Gebären lebendiger Jungen; Zoogonologie, die Lehre von der thierischen Fortpflanzung; Zooglyph, Mineral, das ein Thier abzubilden scheint; Zoographie, Thierbeschreibung und Abbildung; Zoolatrie, Thierdienst; Zoolith, Thierversteinerung.


Zoologie, griech.-deutsch, ein Theil der Naturgeschichte, nämlich die systematische Darstellung des Thierreichs; Zoolog, wer sich mit der Z. beschäftigt.


Zoonomie, die Physiologie der Thiere; Zoonosologie, Zoopathologie, die Lehre von den Krankheiten der Thiere; Zoophänomenologie, die Lehre von den Lebenserscheinungen der Thiere; Zoopharmakologie, Thierarzneimittelkunde; zoophorisch heißt eine Säule, wenn sie eine Thiergestalt hat; Zooplast, wer Thiergestalten nachbildet.


Zoophyten, s. Pflanzenthiere.


Zootherapie, die ärztliche Behandlung kranker Thiere; Zootoken, Thierarten, die lebendige Junge gebären; Zootomie, die Anatomie der Thiere.


Zopf, das lange zusammengebundene od. geflochtene Haupthaar, bei den Frauen von jeher gewöhnlich; auch bei Männern, jedoch nur bei barbarischen Nationen. Der moderne männliche Z. kam unter Ludwig XIV. auf und wurde, besonders von Friedrich Wilhelm I. cultivirt, allgemeine Auszeichnung des Militärs, welcher erst die französische Revolution den Garaus machte; in Kurhessen erlebte der Z. jedoch das Jahr 1821. Z. zeit d. h. geschmacklose Zeit,

gemeinschaftliche Zollsätze den Verkehr erleichterten, den Schmuggel erschwerten, also den Zollertrag steigerten, der nach festen Bestimmungen vertheilt wird; allein auf den Zollcongressen machte sich die Forderung von Schutzzöllen geltend, die wenigstens theilweise durchdrang, wozu Nöthigung zu Repressalien durch die Zollmaßregeln anderer Staaten nicht wenig beitrug. Indem Preußen 1851 Hannover u. damit den ganzen sog. Steuerverein hereinzog u. da mit den Z. bis an das deutsche Meer ausdehnte, also dessen Bedeutung unberechenbar steigerte, erbitterte es andere Z. sstaaten, weil es ohne deren Vorwissen und Auftrag gehandelt hatte, so daß es sich, wenn der Z. nicht seine Mitglieder im südlichen u. theilweise auch im mittleren Deutschland verlieren wollte, zu einem Zoll- und Handels vertrag des Z.s mit Oesterreich (1853) verstehen mußte. Aus diesem Vertrage soll eine weitere Annäherung hervorgehen, der man sogar das Prognosticon eines förmlichen Z.s mit Oesterreich stellt, wodurch Deutschland vorerst eine einheitliche national-ökonomische Politik erhielte, aus der eine allgemeine nationale Politik erwachsen müßte, was die deutsche Nation mit der Vielherrschaft versöhnen würde.


Zombor Sombor, Distriktshauptstadt in der österr. Wojwodschaft Serbien, mit 22000 E., Produktenhandel.


Zona, Zone, griech. u. lat., Gürtel.


Zonaras, Joh., einer der byzantin. Historiker, begleitete mehre Staatsämter, wurde Mönch auf dem Berge Athos, st. nach 1118; sein von Erschaffung der Welt bis 1118 n. Chr. reichendes Chronicon gehört unter die bessern Leistungen der Byzantiner, obwohl er die Vorzeit nur in der Art behandelt, daß er Auszüge aus anderen Werken aneinander knüpft und nur über seine eigene Zeit selbständig und unparteiisch erzählt. Erste Ausgabe von Wolf, Bas. 1557, beste von Pinder (Bonn 1841 ff., 2 Bde.). Ein griech. Lexikon des Z. gab zum erstenmale J. A. H. Tittmann heraus (Lips. 1808).


Zone, in der Stereometrie jeder von zwei parallelen Kreisen eingeschlossene Theil einer Kugeloberfläche. Zn oder Erdgürtel heißen bestimmte Abtheilungen der Erdoberfläche, welche durch vier, dem Aequator parallele Kreise (die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise) begränzt werden. Der Erdgürtel innerhalb der Wendekreise heißt die heiße Z.; zu beiden Seiten der heißen Z., zwischen einem Wendekreise u. dem nächsten Polarkreise, liegen die gemäßigten Z.n, eine nördliche u. südliche, über die Polarkreise hinaus die beiden kalten Z.n, nördliche u. südliche, jede mit ihrem Pol in der Mitte.


Zoochemie, griechisch, Thierchemie d. h. die Lehre von der chemischen Bildung der thierischen Körper; Zoodynamie, die thierische Lebenskraft; Zoogen, Thierstoff; Zoogenie, das Gebären lebendiger Jungen; Zoogonologie, die Lehre von der thierischen Fortpflanzung; Zooglyph, Mineral, das ein Thier abzubilden scheint; Zoographie, Thierbeschreibung und Abbildung; Zoolatrie, Thierdienst; Zoolith, Thierversteinerung.


Zoologie, griech.-deutsch, ein Theil der Naturgeschichte, nämlich die systematische Darstellung des Thierreichs; Zoolog, wer sich mit der Z. beschäftigt.


Zoonomie, die Physiologie der Thiere; Zoonosologie, Zoopathologie, die Lehre von den Krankheiten der Thiere; Zoophänomenologie, die Lehre von den Lebenserscheinungen der Thiere; Zoopharmakologie, Thierarzneimittelkunde; zoophorisch heißt eine Säule, wenn sie eine Thiergestalt hat; Zooplast, wer Thiergestalten nachbildet.


Zoophyten, s. Pflanzenthiere.


Zootherapie, die ärztliche Behandlung kranker Thiere; Zootoken, Thierarten, die lebendige Junge gebären; Zootomie, die Anatomie der Thiere.


Zopf, das lange zusammengebundene od. geflochtene Haupthaar, bei den Frauen von jeher gewöhnlich; auch bei Männern, jedoch nur bei barbarischen Nationen. Der moderne männliche Z. kam unter Ludwig XIV. auf und wurde, besonders von Friedrich Wilhelm I. cultivirt, allgemeine Auszeichnung des Militärs, welcher erst die französische Revolution den Garaus machte; in Kurhessen erlebte der Z. jedoch das Jahr 1821. Z. zeit d. h. geschmacklose Zeit,

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[790/0791] gemeinschaftliche Zollsätze den Verkehr erleichterten, den Schmuggel erschwerten, also den Zollertrag steigerten, der nach festen Bestimmungen vertheilt wird; allein auf den Zollcongressen machte sich die Forderung von Schutzzöllen geltend, die wenigstens theilweise durchdrang, wozu Nöthigung zu Repressalien durch die Zollmaßregeln anderer Staaten nicht wenig beitrug. Indem Preußen 1851 Hannover u. damit den ganzen sog. Steuerverein hereinzog u. da mit den Z. bis an das deutsche Meer ausdehnte, also dessen Bedeutung unberechenbar steigerte, erbitterte es andere Z. sstaaten, weil es ohne deren Vorwissen und Auftrag gehandelt hatte, so daß es sich, wenn der Z. nicht seine Mitglieder im südlichen u. theilweise auch im mittleren Deutschland verlieren wollte, zu einem Zoll- und Handels vertrag des Z.s mit Oesterreich (1853) verstehen mußte. Aus diesem Vertrage soll eine weitere Annäherung hervorgehen, der man sogar das Prognosticon eines förmlichen Z.s mit Oesterreich stellt, wodurch Deutschland vorerst eine einheitliche national-ökonomische Politik erhielte, aus der eine allgemeine nationale Politik erwachsen müßte, was die deutsche Nation mit der Vielherrschaft versöhnen würde. Zombor Sombor, Distriktshauptstadt in der österr. Wojwodschaft Serbien, mit 22000 E., Produktenhandel. Zona, Zone, griech. u. lat., Gürtel. Zonaras, Joh., einer der byzantin. Historiker, begleitete mehre Staatsämter, wurde Mönch auf dem Berge Athos, st. nach 1118; sein von Erschaffung der Welt bis 1118 n. Chr. reichendes Chronicon gehört unter die bessern Leistungen der Byzantiner, obwohl er die Vorzeit nur in der Art behandelt, daß er Auszüge aus anderen Werken aneinander knüpft und nur über seine eigene Zeit selbständig und unparteiisch erzählt. Erste Ausgabe von Wolf, Bas. 1557, beste von Pinder (Bonn 1841 ff., 2 Bde.). Ein griech. Lexikon des Z. gab zum erstenmale J. A. H. Tittmann heraus (Lips. 1808). Zone, in der Stereometrie jeder von zwei parallelen Kreisen eingeschlossene Theil einer Kugeloberfläche. Zn oder Erdgürtel heißen bestimmte Abtheilungen der Erdoberfläche, welche durch vier, dem Aequator parallele Kreise (die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise) begränzt werden. Der Erdgürtel innerhalb der Wendekreise heißt die heiße Z.; zu beiden Seiten der heißen Z., zwischen einem Wendekreise u. dem nächsten Polarkreise, liegen die gemäßigten Z.n, eine nördliche u. südliche, über die Polarkreise hinaus die beiden kalten Z.n, nördliche u. südliche, jede mit ihrem Pol in der Mitte. Zoochemie, griechisch, Thierchemie d. h. die Lehre von der chemischen Bildung der thierischen Körper; Zoodynamie, die thierische Lebenskraft; Zoogen, Thierstoff; Zoogenie, das Gebären lebendiger Jungen; Zoogonologie, die Lehre von der thierischen Fortpflanzung; Zooglyph, Mineral, das ein Thier abzubilden scheint; Zoographie, Thierbeschreibung und Abbildung; Zoolatrie, Thierdienst; Zoolith, Thierversteinerung. Zoologie, griech.-deutsch, ein Theil der Naturgeschichte, nämlich die systematische Darstellung des Thierreichs; Zoolog, wer sich mit der Z. beschäftigt. Zoonomie, die Physiologie der Thiere; Zoonosologie, Zoopathologie, die Lehre von den Krankheiten der Thiere; Zoophänomenologie, die Lehre von den Lebenserscheinungen der Thiere; Zoopharmakologie, Thierarzneimittelkunde; zoophorisch heißt eine Säule, wenn sie eine Thiergestalt hat; Zooplast, wer Thiergestalten nachbildet. Zoophyten, s. Pflanzenthiere. Zootherapie, die ärztliche Behandlung kranker Thiere; Zootoken, Thierarten, die lebendige Junge gebären; Zootomie, die Anatomie der Thiere. Zopf, das lange zusammengebundene od. geflochtene Haupthaar, bei den Frauen von jeher gewöhnlich; auch bei Männern, jedoch nur bei barbarischen Nationen. Der moderne männliche Z. kam unter Ludwig XIV. auf und wurde, besonders von Friedrich Wilhelm I. cultivirt, allgemeine Auszeichnung des Militärs, welcher erst die französische Revolution den Garaus machte; in Kurhessen erlebte der Z. jedoch das Jahr 1821. Z. zeit d. h. geschmacklose Zeit,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 790. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/791>, abgerufen am 21.11.2024.