Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

schiefen Ebene in das Wasser hinabgleitet. Nun werden Masten, Steuerruder etc. angebracht und der innere Ausbau vollendet. Der Bau soll einestheils auf Schnelligkeit des Fahrzeugs berechnet sein, anderntheils auf die Erhaltung des Gleichgewichts. Das Metacentrum des Schiffes ist der Punkt, wo eine senkrechte Linie. welche durch die Mitte des Schiffes gedacht wird. die Oberfläche des Wassers durchschneidet; jedes Schiff hat 2 solcher Punkte, den des ganzen Schiffs sammt dem Takelwerk und den des eingetauchten Theiles oder des von ihm aus seiner Stelle verdrängten Wassers. Die Lage des Metacentrums wird durch die Bauart des Schiffes und die Vertheilung der Last bedingt.


Schiffsboot, s. Nautilus.


Schiffsgeschütze, die groben Geschütze auf Kriegsschiffen; sie haben kürzeres Rohr als die Feldkanonen. aber größeres Kaliber und sind gewöhnlich aus Eisen gegossen. Es gehören hieher die schweren Kanonen, Carronaden u. Paixhanse. Auch die Lafetten haben eine besondere Construktion.


Schiffsgulden, hießen die in den Niederlanden für die ostind. Colonien geprägten leichten Gulden.


Schiffshalter (Echineis), eine Gattung Fische aus der Ordnung der Kehlflosser, ausgezeichnet durch die auf dem Kopfe befindliche flache Saugscheibe, die aus einer nach den Arten veränderlichen Anzahl knorpeliger Querplatten besteht, die in der Mitte der Länge nach mit einer Leiste verbunden sind. Sie bedienen sich derselben, um sich an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe, andere Fische anzuheften. Es geschieht dieß durch Andrücken u. Aufrichten der Querplatten, wodurch ein luftleerer Raum entsteht. Es sind schlechte Schwimmer ohne Schwimmblase. Der schlanke S. (E. naucrates), mit 22-24 Blättern, gegen 5' lang; in allen Meeren. Der gemeine S. (E. remora) bloß 1' lang, mit 16-18 Blättern; im Mittelmeer.


Schiffspfund, Handelsgewicht von 21/2 bis 4 Ctr.; vgl. Liespfund.


Schiiten d. h. Sektirer, diejenigen mohammed. Sekten. welche im Gegensatze zu der herrschenden, zu den Sunniten, den Ali, Abu Talebs Sohn und Schwiegersohn Mohammeds sammt dessen Gemahlin Fatime außerordentlich verehren und ferner die Sunnah d. h. die authentische Tradition des Korans, welche Aussprüche der Aischa (s. d.) zur Grundlage hat, mehr oder weniger entschieden verwerfen. Die S. haben in die Geschichte der mohammed. Völkerschaften oft gewaltig eingegriffen; extreme S. waren die Ismaeliten, Bateniten, Assassinen u. sind noch heute die Drusen, die gemäßigten setzten sich während des Mittelalters in Aegypten und seit dem 16. Jahrh. in Persien fest.


Schikaneder, Emmanuel, Schauspieler und Theaterdichter, geb. 1751 zu Regensburg, erwarb auf österr. Theatern frühzeitig Ruhm als Komiker, leitete das Theater in Prag. dann das Leopoldstädter in Wien. gründete reichgeworden das große Theater an der Wien, das am 13. Juni 1801 eröffnet wurde. st. 1812 zu Wien in Armuth, in welche er sich als Verschwender gestürzt hatte. S. dichtete eine Menge Singspiele, wurde der Schöpfer der Wiener Local- und Zauberoper, gewann aber Nachruhm nur durch seine "Zauberflöte", indem Mozart die Musik dazu lieferte.


Schild, allgemeine Schutzwaffe vor der Erfindung des Schießpulvers, oval oder viereckig, aus Holz, Geflecht, Leder, am Rande mit Eisen beschlagen, wurde an ledernen Riemen am linken Arm getragen. - S. knappe. s. Knappe.


Schilda, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg mit 1500 E., früher vom Volkswitze närrischer Streiche (Schildbürgerstreiche) beschuldigt.


Schildberg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 2500 E.


Schilddrüse (glandula thyreoidea), die Gefäßdrüse des menschlichen Körpers am untern Theile des Halses beim Beginne der Luftröhre, wo sie ihre 2 Seitenlappen zu beiden Seiten des Kehlkopfs halbmondförmig in die Höhe richtet; sie ist ohne Ausführungsgang und ihre Verrichtung noch unbekannt. erleidet häufig eine abnorme Vergrößerung u. bildet so den dicken Hals od. Kropf.


Schilder, Karl Andrejewitsch, geb.

schiefen Ebene in das Wasser hinabgleitet. Nun werden Masten, Steuerruder etc. angebracht und der innere Ausbau vollendet. Der Bau soll einestheils auf Schnelligkeit des Fahrzeugs berechnet sein, anderntheils auf die Erhaltung des Gleichgewichts. Das Metacentrum des Schiffes ist der Punkt, wo eine senkrechte Linie. welche durch die Mitte des Schiffes gedacht wird. die Oberfläche des Wassers durchschneidet; jedes Schiff hat 2 solcher Punkte, den des ganzen Schiffs sammt dem Takelwerk und den des eingetauchten Theiles oder des von ihm aus seiner Stelle verdrängten Wassers. Die Lage des Metacentrums wird durch die Bauart des Schiffes und die Vertheilung der Last bedingt.


Schiffsboot, s. Nautilus.


Schiffsgeschütze, die groben Geschütze auf Kriegsschiffen; sie haben kürzeres Rohr als die Feldkanonen. aber größeres Kaliber und sind gewöhnlich aus Eisen gegossen. Es gehören hieher die schweren Kanonen, Carronaden u. Paixhanse. Auch die Lafetten haben eine besondere Construktion.


Schiffsgulden, hießen die in den Niederlanden für die ostind. Colonien geprägten leichten Gulden.


Schiffshalter (Echineis), eine Gattung Fische aus der Ordnung der Kehlflosser, ausgezeichnet durch die auf dem Kopfe befindliche flache Saugscheibe, die aus einer nach den Arten veränderlichen Anzahl knorpeliger Querplatten besteht, die in der Mitte der Länge nach mit einer Leiste verbunden sind. Sie bedienen sich derselben, um sich an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe, andere Fische anzuheften. Es geschieht dieß durch Andrücken u. Aufrichten der Querplatten, wodurch ein luftleerer Raum entsteht. Es sind schlechte Schwimmer ohne Schwimmblase. Der schlanke S. (E. naucrates), mit 22–24 Blättern, gegen 5' lang; in allen Meeren. Der gemeine S. (E. remora) bloß 1' lang, mit 16–18 Blättern; im Mittelmeer.


Schiffspfund, Handelsgewicht von 21/2 bis 4 Ctr.; vgl. Liespfund.


Schiiten d. h. Sektirer, diejenigen mohammed. Sekten. welche im Gegensatze zu der herrschenden, zu den Sunniten, den Ali, Abu Talebs Sohn und Schwiegersohn Mohammeds sammt dessen Gemahlin Fatime außerordentlich verehren und ferner die Sunnah d. h. die authentische Tradition des Korans, welche Aussprüche der Aïscha (s. d.) zur Grundlage hat, mehr oder weniger entschieden verwerfen. Die S. haben in die Geschichte der mohammed. Völkerschaften oft gewaltig eingegriffen; extreme S. waren die Ismaeliten, Bateniten, Assassinen u. sind noch heute die Drusen, die gemäßigten setzten sich während des Mittelalters in Aegypten und seit dem 16. Jahrh. in Persien fest.


Schikaneder, Emmanuel, Schauspieler und Theaterdichter, geb. 1751 zu Regensburg, erwarb auf österr. Theatern frühzeitig Ruhm als Komiker, leitete das Theater in Prag. dann das Leopoldstädter in Wien. gründete reichgeworden das große Theater an der Wien, das am 13. Juni 1801 eröffnet wurde. st. 1812 zu Wien in Armuth, in welche er sich als Verschwender gestürzt hatte. S. dichtete eine Menge Singspiele, wurde der Schöpfer der Wiener Local- und Zauberoper, gewann aber Nachruhm nur durch seine „Zauberflöte“, indem Mozart die Musik dazu lieferte.


Schild, allgemeine Schutzwaffe vor der Erfindung des Schießpulvers, oval oder viereckig, aus Holz, Geflecht, Leder, am Rande mit Eisen beschlagen, wurde an ledernen Riemen am linken Arm getragen. – S. knappe. s. Knappe.


Schilda, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg mit 1500 E., früher vom Volkswitze närrischer Streiche (Schildbürgerstreiche) beschuldigt.


Schildberg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 2500 E.


Schilddrüse (glandula thyreoidea), die Gefäßdrüse des menschlichen Körpers am untern Theile des Halses beim Beginne der Luftröhre, wo sie ihre 2 Seitenlappen zu beiden Seiten des Kehlkopfs halbmondförmig in die Höhe richtet; sie ist ohne Ausführungsgang und ihre Verrichtung noch unbekannt. erleidet häufig eine abnorme Vergrößerung u. bildet so den dicken Hals od. Kropf.


Schilder, Karl Andrejewitsch, geb.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0079" n="78"/>
schiefen Ebene in das Wasser hinabgleitet. Nun werden Masten, Steuerruder etc. angebracht und der innere Ausbau vollendet. Der Bau soll einestheils auf Schnelligkeit des Fahrzeugs berechnet sein, anderntheils auf die Erhaltung des Gleichgewichts. Das Metacentrum des Schiffes ist der Punkt, wo eine senkrechte Linie. welche durch die Mitte des Schiffes gedacht wird. die Oberfläche des Wassers durchschneidet; jedes Schiff hat 2 solcher Punkte, den des ganzen Schiffs sammt dem Takelwerk und den des eingetauchten Theiles oder des von ihm aus seiner Stelle verdrängten Wassers. Die Lage des Metacentrums wird durch die Bauart des Schiffes und die Vertheilung der Last bedingt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiffsboot</hi>, s. Nautilus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiffsgeschütze</hi>, die groben Geschütze auf Kriegsschiffen; sie haben kürzeres Rohr als die Feldkanonen. aber größeres Kaliber und sind gewöhnlich aus Eisen gegossen. Es gehören hieher die schweren Kanonen, Carronaden u. Paixhanse. Auch die Lafetten haben eine besondere Construktion.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiffsgulden</hi>, hießen die in den Niederlanden für die ostind. Colonien geprägten leichten Gulden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiffshalter</hi><hi rendition="#i">(Echineis)</hi>, eine Gattung Fische aus der Ordnung der Kehlflosser, ausgezeichnet durch die auf dem Kopfe befindliche flache Saugscheibe, die aus einer nach den Arten veränderlichen Anzahl knorpeliger Querplatten besteht, die in der Mitte der Länge nach mit einer Leiste verbunden sind. Sie bedienen sich derselben, um sich an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe, andere Fische anzuheften. Es geschieht dieß durch Andrücken u. Aufrichten der Querplatten, wodurch ein luftleerer Raum entsteht. Es sind schlechte Schwimmer ohne Schwimmblase. Der <hi rendition="#g">schlanke</hi> S. <hi rendition="#i">(E. naucrates)</hi>, mit 22&#x2013;24 Blättern, gegen 5' lang; in allen Meeren. Der <hi rendition="#g">gemeine</hi> S. (<hi rendition="#i">E. remora)</hi> bloß 1' lang, mit 16&#x2013;18 Blättern; im Mittelmeer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiffspfund</hi>, Handelsgewicht von 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> bis 4 Ctr.; vgl. Liespfund.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schiiten</hi> d. h. Sektirer, diejenigen mohammed. Sekten. welche im Gegensatze zu der herrschenden, zu den <hi rendition="#g">Sunniten</hi>, den Ali, Abu Talebs Sohn und Schwiegersohn Mohammeds sammt dessen Gemahlin Fatime außerordentlich verehren und ferner die <hi rendition="#g">Sunnah</hi> d. h. die authentische Tradition des Korans, welche Aussprüche der Aïscha (s. d.) zur Grundlage hat, mehr oder weniger entschieden verwerfen. Die S. haben in die Geschichte der mohammed. Völkerschaften oft gewaltig eingegriffen; extreme S. waren die Ismaeliten, Bateniten, Assassinen u. sind noch heute die Drusen, die gemäßigten setzten sich während des Mittelalters in Aegypten und seit dem 16. Jahrh. in Persien fest.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schikaneder</hi>, Emmanuel, Schauspieler und Theaterdichter, geb. 1751 zu Regensburg, erwarb auf österr. Theatern frühzeitig Ruhm als Komiker, leitete das Theater in Prag. dann das Leopoldstädter in Wien. gründete reichgeworden das große Theater an der Wien, das am 13. Juni 1801 eröffnet wurde. st. 1812 zu Wien in Armuth, in welche er sich als Verschwender gestürzt hatte. S. dichtete eine Menge Singspiele, wurde der Schöpfer der Wiener Local- und Zauberoper, gewann aber Nachruhm nur durch seine &#x201E;Zauberflöte&#x201C;, indem Mozart die Musik dazu lieferte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schild</hi>, allgemeine Schutzwaffe vor der Erfindung des Schießpulvers, oval oder viereckig, aus Holz, Geflecht, Leder, am Rande mit Eisen beschlagen, wurde an ledernen Riemen am linken Arm getragen. &#x2013; S. <hi rendition="#g">knappe.</hi> s. Knappe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schilda</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg mit 1500 E., früher vom Volkswitze närrischer Streiche (Schildbürgerstreiche) beschuldigt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schildberg</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 2500 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schilddrüse</hi> (<hi rendition="#i">glandula thyreoidea),</hi> die Gefäßdrüse des menschlichen Körpers am untern Theile des Halses beim Beginne der Luftröhre, wo sie ihre 2 Seitenlappen zu beiden Seiten des Kehlkopfs halbmondförmig in die Höhe richtet; sie ist ohne Ausführungsgang und ihre Verrichtung noch unbekannt. erleidet häufig eine abnorme Vergrößerung u. bildet so den dicken Hals od. Kropf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schilder</hi>, Karl Andrejewitsch, geb.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0079] schiefen Ebene in das Wasser hinabgleitet. Nun werden Masten, Steuerruder etc. angebracht und der innere Ausbau vollendet. Der Bau soll einestheils auf Schnelligkeit des Fahrzeugs berechnet sein, anderntheils auf die Erhaltung des Gleichgewichts. Das Metacentrum des Schiffes ist der Punkt, wo eine senkrechte Linie. welche durch die Mitte des Schiffes gedacht wird. die Oberfläche des Wassers durchschneidet; jedes Schiff hat 2 solcher Punkte, den des ganzen Schiffs sammt dem Takelwerk und den des eingetauchten Theiles oder des von ihm aus seiner Stelle verdrängten Wassers. Die Lage des Metacentrums wird durch die Bauart des Schiffes und die Vertheilung der Last bedingt. Schiffsboot, s. Nautilus. Schiffsgeschütze, die groben Geschütze auf Kriegsschiffen; sie haben kürzeres Rohr als die Feldkanonen. aber größeres Kaliber und sind gewöhnlich aus Eisen gegossen. Es gehören hieher die schweren Kanonen, Carronaden u. Paixhanse. Auch die Lafetten haben eine besondere Construktion. Schiffsgulden, hießen die in den Niederlanden für die ostind. Colonien geprägten leichten Gulden. Schiffshalter (Echineis), eine Gattung Fische aus der Ordnung der Kehlflosser, ausgezeichnet durch die auf dem Kopfe befindliche flache Saugscheibe, die aus einer nach den Arten veränderlichen Anzahl knorpeliger Querplatten besteht, die in der Mitte der Länge nach mit einer Leiste verbunden sind. Sie bedienen sich derselben, um sich an andere Gegenstände, Felsen, Schiffe, andere Fische anzuheften. Es geschieht dieß durch Andrücken u. Aufrichten der Querplatten, wodurch ein luftleerer Raum entsteht. Es sind schlechte Schwimmer ohne Schwimmblase. Der schlanke S. (E. naucrates), mit 22–24 Blättern, gegen 5' lang; in allen Meeren. Der gemeine S. (E. remora) bloß 1' lang, mit 16–18 Blättern; im Mittelmeer. Schiffspfund, Handelsgewicht von 21/2 bis 4 Ctr.; vgl. Liespfund. Schiiten d. h. Sektirer, diejenigen mohammed. Sekten. welche im Gegensatze zu der herrschenden, zu den Sunniten, den Ali, Abu Talebs Sohn und Schwiegersohn Mohammeds sammt dessen Gemahlin Fatime außerordentlich verehren und ferner die Sunnah d. h. die authentische Tradition des Korans, welche Aussprüche der Aïscha (s. d.) zur Grundlage hat, mehr oder weniger entschieden verwerfen. Die S. haben in die Geschichte der mohammed. Völkerschaften oft gewaltig eingegriffen; extreme S. waren die Ismaeliten, Bateniten, Assassinen u. sind noch heute die Drusen, die gemäßigten setzten sich während des Mittelalters in Aegypten und seit dem 16. Jahrh. in Persien fest. Schikaneder, Emmanuel, Schauspieler und Theaterdichter, geb. 1751 zu Regensburg, erwarb auf österr. Theatern frühzeitig Ruhm als Komiker, leitete das Theater in Prag. dann das Leopoldstädter in Wien. gründete reichgeworden das große Theater an der Wien, das am 13. Juni 1801 eröffnet wurde. st. 1812 zu Wien in Armuth, in welche er sich als Verschwender gestürzt hatte. S. dichtete eine Menge Singspiele, wurde der Schöpfer der Wiener Local- und Zauberoper, gewann aber Nachruhm nur durch seine „Zauberflöte“, indem Mozart die Musik dazu lieferte. Schild, allgemeine Schutzwaffe vor der Erfindung des Schießpulvers, oval oder viereckig, aus Holz, Geflecht, Leder, am Rande mit Eisen beschlagen, wurde an ledernen Riemen am linken Arm getragen. – S. knappe. s. Knappe. Schilda, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Merseburg mit 1500 E., früher vom Volkswitze närrischer Streiche (Schildbürgerstreiche) beschuldigt. Schildberg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 2500 E. Schilddrüse (glandula thyreoidea), die Gefäßdrüse des menschlichen Körpers am untern Theile des Halses beim Beginne der Luftröhre, wo sie ihre 2 Seitenlappen zu beiden Seiten des Kehlkopfs halbmondförmig in die Höhe richtet; sie ist ohne Ausführungsgang und ihre Verrichtung noch unbekannt. erleidet häufig eine abnorme Vergrößerung u. bildet so den dicken Hals od. Kropf. Schilder, Karl Andrejewitsch, geb.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/79
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/79>, abgerufen am 22.12.2024.