Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.große Aussicht Papst zu werden, st. aber 1417, bevor die Wahl (11. Novbr.) vorgenommen wurde. Unter seinen gedruckten Werken befindet sich neben Erläuterungen des canonischen Rechtes eine Schrift: De schismatibus auctoritate imperatoris tollendis, welche der Protestant Schardius 1609 zu Straßburg herausgab und die mit dem Beisatz: donec expurgentur im Index steht. Lebensbeschreibungen von Hecht (Greiz 1775) und G. Vedova (ital., Padua 1829). Zabern, Name von 3 Städten auf dem linken Rheinufer; 2 derselben, Berg-Z. (s. d.) u. östl. von demselben Rhein-Z. (mit 2000 E.) liegen in der bayer. Pfalz; Elsaß-Z., franz. Saverne (als röm. Colonie Tabernae). im franz. Depart. Niederrhein, an der Straßburg-Pariser Eisenbahn u. dem Rhein-Marnekanal, hat 5500 E., rege Industrie. 1525 Niedermetzelung der aufständischen elsäss. Bauern durch Herzog Anton von Lothringen. Zabier, s. Sabäer. Zabulon, s. Sebulon. Zacatecas, Binnenstaat der mexikan. Bundesrepublik, etwas über 800 #M. groß mit 250000 E., ist ein kühles, wasserarmes Plateau, 6500' über dem Ocean, wichtig durch seine reichen Silbergruben. Die Hauptstadt Z., mit 23000 E., ist die zweite Bergstadt Mexikos; wichtigster Handelsplatz ist Aguas Calientes mit warmen Bädern. Zaccaria, Antonio Maria, ein Stifter der jüngern Barnabiten, geb. 1500 zu Cremona, zuerst Arzt, dann Priester und ein feuriger Kanzelredner, st. 1539 in seiner Vaterstadt. - Z., Francesco Antonio, ein großer Gelehrter des Jesuitenordens, geb. 1714 zu Venedig, 1731 Jesuit, wurde 1754 Conservator der herzogl. Bibliothek zu Modena, verlor nach der Aufhebung seines Ordens seinen Gehalt, wurde durch Pius VI. (1775 bis 1799) aber Vorstand der neuen Akademie für adelige Geistliche, sowie Lehrer der Kirchengeschichte an der Sapienza; st. 1795. Außer vielen Handschriften hinterließ Z. 106 gedruckte Werke u. ist namentlich verdient um die Literärgeschichte (Literärgeschichte Italiens in 16 Bdn., fortgesetzt durch die annali litterati d'Italia mit 3 Bdn.). Elogio storico von Cuccagni, Rom 1796. Zach, Franz Freiherr von, geb. 1754 zu Preßburg, zuerst k. k. Officier, 1787 bis 1806 Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha, lebte hierauf in Frankfurt a. M., Genua, Marseille etc., st. 1832 zu Paris, ein ausgezeichneter Mathematiker und Astronom. (Correspondance astronomique; Tabulae motuum solis novae et correctae; Tabulae speciales aberrationis et mutationis.) Sein Bruder Anton, geb. 1747 zu Pesth, schwang sich im k. k. Kriegsdienste zum Generalquartiermeister der k. k. Armee in Italien empor (1799), wurde aber bei Marengo gefangen, weil sein Pferd ihn mitten unter die Feinde trug, starb 1826 als Feldzeugmeister. Zachariä, Justus Friedr. Wilh., Dichter, geb. 1723 zu Frankenhausen in Thüringen, gest. 1777 als Professor der Dichtkunst zu Braunschweig; er suchte Popes und Boileaus komisches Heldengedicht bei uns einzuführen, aber seine Leistungen sind ungenießbar mit Ausnahme des "Renommisten" (1744), worin Z. die Schicksale oder vielmehr das wüste Treiben eines relegirten Jenaer Studenten zu Leipzig in Alexandrinern besingt; das Verdienst dieses Gedichtes liegt in der Frische und Wahrheit der Schilderung des Burschenlebens jener Zeit. Den Thomson ahmte Z. in "Tageszeiten" mitunter nicht übel nach, dagegen bewährte er sich in der "Schöpfung der Hölle" als ein sehr unglücklicher Nachahmer Klopstocks. Zachariä von Lingenthal, Karl Salomo, ein berühmter Jurist, geb. 1769 zu Meißen, Professor in Wittenberg, 1807 in Heidelberg, zeigte als Abgeordneter der Universität in der 1. bad. Kammer absolutistische Ansichten, wurde 1842 geadelt, st. 1843. Z. machte sich um Bearbeitung der Rechtsphilosophie, des Staats- und Lehenrechtes verdient, seine berühmtesten Schriften waren ein Handbuch des franz. Civilrechtes (3. Aufl., Heidelb. 1827) u. die "Vierzig Bücher vom Staate" (Stuttg. 1820-32). - Z. von Lingenthal, Karl Eduard, Sohn des Vorigen, gleichfalls ein tüchtiger Jurist, geb. 1812 in Heidelberg, große Aussicht Papst zu werden, st. aber 1417, bevor die Wahl (11. Novbr.) vorgenommen wurde. Unter seinen gedruckten Werken befindet sich neben Erläuterungen des canonischen Rechtes eine Schrift: De schismatibus auctoritate imperatoris tollendis, welche der Protestant Schardius 1609 zu Straßburg herausgab und die mit dem Beisatz: donec expurgentur im Index steht. Lebensbeschreibungen von Hecht (Greiz 1775) und G. Vedova (ital., Padua 1829). Zabern, Name von 3 Städten auf dem linken Rheinufer; 2 derselben, Berg-Z. (s. d.) u. östl. von demselben Rhein-Z. (mit 2000 E.) liegen in der bayer. Pfalz; Elsaß-Z., franz. Saverne (als röm. 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(1775 bis 1799) aber Vorstand der neuen Akademie für adelige Geistliche, sowie Lehrer der Kirchengeschichte an der Sapienza; st. 1795. Außer vielen Handschriften hinterließ Z. 106 gedruckte Werke u. ist namentlich verdient um die Literärgeschichte (Literärgeschichte Italiens in 16 Bdn., fortgesetzt durch die annali litterati d'Italia mit 3 Bdn.). Elogio storico von Cuccagni, Rom 1796. Zach, Franz Freiherr von, geb. 1754 zu Preßburg, zuerst k. k. Officier, 1787 bis 1806 Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha, lebte hierauf in Frankfurt a. M., Genua, Marseille etc., st. 1832 zu Paris, ein ausgezeichneter Mathematiker und Astronom. (Correspondance astronomique; Tabulae motuum solis novae et correctae; Tabulae speciales aberrationis et mutationis.) Sein Bruder Anton, geb. 1747 zu Pesth, schwang sich im k. k. Kriegsdienste zum Generalquartiermeister der k. k. Armee in Italien empor (1799), wurde aber bei Marengo gefangen, weil sein Pferd ihn mitten unter die Feinde trug, starb 1826 als Feldzeugmeister. Zachariä, Justus Friedr. Wilh., Dichter, geb. 1723 zu Frankenhausen in Thüringen, gest. 1777 als Professor der Dichtkunst zu Braunschweig; er suchte Popes und Boileaus komisches Heldengedicht bei uns einzuführen, aber seine Leistungen sind ungenießbar mit Ausnahme des „Renommisten“ (1744), worin Z. die Schicksale oder vielmehr das wüste Treiben eines relegirten Jenaer Studenten zu Leipzig in Alexandrinern besingt; das Verdienst dieses Gedichtes liegt in der Frische und Wahrheit der Schilderung des Burschenlebens jener Zeit. Den Thomson ahmte Z. in „Tageszeiten“ mitunter nicht übel nach, dagegen bewährte er sich in der „Schöpfung der Hölle“ als ein sehr unglücklicher Nachahmer Klopstocks. Zachariä von Lingenthal, Karl Salomo, ein berühmter Jurist, geb. 1769 zu Meißen, Professor in Wittenberg, 1807 in Heidelberg, zeigte als Abgeordneter der Universität in der 1. bad. Kammer absolutistische Ansichten, wurde 1842 geadelt, st. 1843. Z. machte sich um Bearbeitung der Rechtsphilosophie, des Staats- und Lehenrechtes verdient, seine berühmtesten Schriften waren ein Handbuch des franz. Civilrechtes (3. Aufl., Heidelb. 1827) u. die „Vierzig Bücher vom Staate“ (Stuttg. 1820–32). – Z. von Lingenthal, Karl Eduard, Sohn des Vorigen, gleichfalls ein tüchtiger Jurist, geb. 1812 in Heidelberg, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0765" n="764"/> große Aussicht Papst zu werden, st. aber 1417, bevor die Wahl (11. Novbr.) vorgenommen wurde. 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Zabern, Name von 3 Städten auf dem linken Rheinufer; 2 derselben, Berg-Z. (s. d.) u. östl. von demselben Rhein-Z. (mit 2000 E.) liegen in der bayer. Pfalz; Elsaß-Z., franz. Saverne (als röm. Colonie Tabernae). im franz. Depart. Niederrhein, an der Straßburg-Pariser Eisenbahn u. dem Rhein-Marnekanal, hat 5500 E., rege Industrie. 1525 Niedermetzelung der aufständischen elsäss. Bauern durch Herzog Anton von Lothringen.
Zabier, s. Sabäer.
Zabulon, s. Sebulon.
Zacatecas, Binnenstaat der mexikan. Bundesrepublik, etwas über 800 □M. groß mit 250000 E., ist ein kühles, wasserarmes Plateau, 6500' über dem Ocean, wichtig durch seine reichen Silbergruben. Die Hauptstadt Z., mit 23000 E., ist die zweite Bergstadt Mexikos; wichtigster Handelsplatz ist Aguas Calientes mit warmen Bädern.
Zaccaria, Antonio Maria, ein Stifter der jüngern Barnabiten, geb. 1500 zu Cremona, zuerst Arzt, dann Priester und ein feuriger Kanzelredner, st. 1539 in seiner Vaterstadt. – Z., Francesco Antonio, ein großer Gelehrter des Jesuitenordens, geb. 1714 zu Venedig, 1731 Jesuit, wurde 1754 Conservator der herzogl. Bibliothek zu Modena, verlor nach der Aufhebung seines Ordens seinen Gehalt, wurde durch Pius VI. (1775 bis 1799) aber Vorstand der neuen Akademie für adelige Geistliche, sowie Lehrer der Kirchengeschichte an der Sapienza; st. 1795. Außer vielen Handschriften hinterließ Z. 106 gedruckte Werke u. ist namentlich verdient um die Literärgeschichte (Literärgeschichte Italiens in 16 Bdn., fortgesetzt durch die annali litterati d'Italia mit 3 Bdn.). Elogio storico von Cuccagni, Rom 1796.
Zach, Franz Freiherr von, geb. 1754 zu Preßburg, zuerst k. k. Officier, 1787 bis 1806 Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha, lebte hierauf in Frankfurt a. M., Genua, Marseille etc., st. 1832 zu Paris, ein ausgezeichneter Mathematiker und Astronom. (Correspondance astronomique; Tabulae motuum solis novae et correctae; Tabulae speciales aberrationis et mutationis.) Sein Bruder Anton, geb. 1747 zu Pesth, schwang sich im k. k. Kriegsdienste zum Generalquartiermeister der k. k. Armee in Italien empor (1799), wurde aber bei Marengo gefangen, weil sein Pferd ihn mitten unter die Feinde trug, starb 1826 als Feldzeugmeister.
Zachariä, Justus Friedr. Wilh., Dichter, geb. 1723 zu Frankenhausen in Thüringen, gest. 1777 als Professor der Dichtkunst zu Braunschweig; er suchte Popes und Boileaus komisches Heldengedicht bei uns einzuführen, aber seine Leistungen sind ungenießbar mit Ausnahme des „Renommisten“ (1744), worin Z. die Schicksale oder vielmehr das wüste Treiben eines relegirten Jenaer Studenten zu Leipzig in Alexandrinern besingt; das Verdienst dieses Gedichtes liegt in der Frische und Wahrheit der Schilderung des Burschenlebens jener Zeit. Den Thomson ahmte Z. in „Tageszeiten“ mitunter nicht übel nach, dagegen bewährte er sich in der „Schöpfung der Hölle“ als ein sehr unglücklicher Nachahmer Klopstocks.
Zachariä von Lingenthal, Karl Salomo, ein berühmter Jurist, geb. 1769 zu Meißen, Professor in Wittenberg, 1807 in Heidelberg, zeigte als Abgeordneter der Universität in der 1. bad. Kammer absolutistische Ansichten, wurde 1842 geadelt, st. 1843. Z. machte sich um Bearbeitung der Rechtsphilosophie, des Staats- und Lehenrechtes verdient, seine berühmtesten Schriften waren ein Handbuch des franz. Civilrechtes (3. Aufl., Heidelb. 1827) u. die „Vierzig Bücher vom Staate“ (Stuttg. 1820–32). – Z. von Lingenthal, Karl Eduard, Sohn des Vorigen, gleichfalls ein tüchtiger Jurist, geb. 1812 in Heidelberg,
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