Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Theissing herauskommenden "Geschichtsquellen des Bisthums Münster". Nach dem Falle Münsters zersplitterten sich die W. in mehre Parteien, unter denen die der Taufgesinnten od. Mennoniten (s. Menno) am meisten Bedeutung gewannen u. die Tonangeber aller andern wurden. Die Regierungen vermochten dem W. thum nirgends ein völliges Ende zu machen; noch 1585 bedrohte die Berner Regierung die W. mit Landesverweisung, 1614 köpften die Züricher einen W., der nicht aus ihrem Gebiete fort wollte, 1601 hatte Kaiser Rudolf II. den W.n Räumung des Landes bei Verlust von Leib und Leben befohlen, aber 1618 sollen allein in Mähren gegen 70000 W. gelebt haben (vgl. böhm. u. mähr. Brüder). In den Niederlanden empfahlen sich die W. durch Geldspenden den Statthaltern und errangen 1572 Duldung, 1626 staatliche Anerkennung, in England traten sie als Baptisten auf, gewannen unter Wilhelm III. völlige Religionsfreiheit und taufen noch heute in Flüssen. Von Holland, der Pfalz und England aus wanderten W. nach Nordamerika, wo es jetzt bei 6 Mill. geben soll. Derzeit sind die W. in den meisten Ländern Europas nicht nur geduldet, sondern genießen auch Privilegien in Bezug auf Eidesleistungen, Conscriptionspflicht u. s. w., leben still und arbeitsam für sich und sind meist zu großer Wohlhabenheit gelangt. Hin sichtlich Deutschlands leben die W. am zahlreichsten in Westpreußen. Wiedervergeltung, die Erwiderung einer Handlung durch eine gleiche oder ähnliche, namentlich einer verletzenden (nach dem Grundsatze: Aug um Aug, Zahn um Zahn, lat. jus talionis); erscheint im Rechtssystem als Retorsion und Repressalie; s. d. Wiegmann, Arend Friedr. August, geb. 1802 zu Braunschweig (Sohn des bekannten Botanikers A. Friedrich, Hofapothekers), gest. 1841 als Professor zu Berlin, Zoolog ("Handbuch der Zoologie" Berl. 1832; gründete 1835 das "Archiv für Zoologie"). Wieland Christoph Martin, ein von Klopstock und Lessing durch aus verschiedener Dichter, aber mit diesen die Dreizahl unserer ältern Classiker ausmachend, geb. 1733 zu Oberholzheim bei Biberach, Predigerssohn, sorgfältig erzogen und ein frühreifes Talent, das sich in der Schule zu Kloster-Bergen bei Magdeburg u. zu Erfurt entwickelte, von 1750 an als Student in Tübingen der Rechtswissenschaft keinen Geschmack abzugewinnen vermochte. Voll unklarer Schwärmerei und Ueberschwänglichkeit machte er Verse und las alles mögliche durcheinander, knüpfte ein Liebesverhältniß an, verherrlichte von 1752 an bei Bodmer in Zürich seine Doris und die Religion und als die Geliebte 1754 heirathete, wurde er durch diesen Schlag sowie durch Einflüsse seiner Umgebung zum strengen Asceten, der wider alle Sänger der Freude heftig eiferte, sich in den Kirchenvätern begrub, Empfindungen eines Christen, religiöse Hymnen, platonische Betrachtungen über den Menschen u. dgl. lieferte. Aber seine eigene Natur trieb ihn, minder fromme Gesellschaften aufzusuchen, die erste platonische Liebe ob einer 2. u. 3. zu vergessen, er ging bei d'Alembert, Voltaire, Shaftesbury u. a. m. in die Lehre, wurde zum Lebemann und poetischen Vertreter der Encyklopädisten in Deutschland. 1760 kehrte er als Kanzleidirector in seine Vaterstadt zurück, wurde durch seinen "Agathon" (1766), Idris u. Zenide (1768), Musarion u. dgl. zum Gräuel der Klopstockianer, aber zum Liebling der vornehmen Welt; er kam 1769 als Professor der Literatur an die kurmainzische Universität Erfurt, 1772 als Prinzenerzieher nach Weimar. Hier und auf seinem Gute Osmannstädt lebte Hofrath W. heitere Tage, beschäftigte sich unermüdlich mit eignen Dichtungen, Bearbeitungen und Uebersetzungen sowie mit der Herausgabe literarischer Zeitschriften, von Göthe, Schiller u. Herder unendlich überflügelt, aber als Aeltester des "Musenhofes" geehrt, 1808 von Napoleon I. mit dem Kreuz der Ehrenlegion bedacht; er st. 20. Jan. 1813, Göthe hielt ihm die Grabrede. Von W.s Werken ist heutzutage außer dem wirklich vortrefflichen romantischen Epos Oberon (1780) und der Satire "die Abderiten" (1774) so ziemlich alles vergessen, Theissing herauskommenden „Geschichtsquellen des Bisthums Münster“. Nach dem Falle Münsters zersplitterten sich die W. in mehre Parteien, unter denen die der Taufgesinnten od. Mennoniten (s. Menno) am meisten Bedeutung gewannen u. die Tonangeber aller andern wurden. Die Regierungen vermochten dem W. thum nirgends ein völliges Ende zu machen; noch 1585 bedrohte die Berner Regierung die W. mit Landesverweisung, 1614 köpften die Züricher einen W., der nicht aus ihrem Gebiete fort wollte, 1601 hatte Kaiser Rudolf II. den W.n Räumung des Landes bei Verlust von Leib und Leben befohlen, aber 1618 sollen allein in Mähren gegen 70000 W. gelebt haben (vgl. böhm. u. mähr. Brüder). In den Niederlanden empfahlen sich die W. durch Geldspenden den Statthaltern und errangen 1572 Duldung, 1626 staatliche Anerkennung, in England traten sie als Baptisten auf, gewannen unter Wilhelm III. völlige Religionsfreiheit und taufen noch heute in Flüssen. Von Holland, der Pfalz und England aus wanderten W. nach Nordamerika, wo es jetzt bei 6 Mill. geben soll. Derzeit sind die W. in den meisten Ländern Europas nicht nur geduldet, sondern genießen auch Privilegien in Bezug auf Eidesleistungen, Conscriptionspflicht u. s. w., leben still und arbeitsam für sich und sind meist zu großer Wohlhabenheit gelangt. Hin sichtlich Deutschlands leben die W. am zahlreichsten in Westpreußen. Wiedervergeltung, die Erwiderung einer Handlung durch eine gleiche oder ähnliche, namentlich einer verletzenden (nach dem Grundsatze: Aug um Aug, Zahn um Zahn, lat. jus talionis); erscheint im Rechtssystem als Retorsion und Repressalie; s. d. Wiegmann, Arend Friedr. August, geb. 1802 zu Braunschweig (Sohn des bekannten Botanikers A. Friedrich, Hofapothekers), gest. 1841 als Professor zu Berlin, Zoolog („Handbuch der Zoologie“ Berl. 1832; gründete 1835 das „Archiv für Zoologie“). Wieland Christoph Martin, ein von Klopstock und Lessing durch aus verschiedener Dichter, aber mit diesen die Dreizahl unserer ältern Classiker ausmachend, geb. 1733 zu Oberholzheim bei Biberach, Predigerssohn, sorgfältig erzogen und ein frühreifes Talent, das sich in der Schule zu Kloster-Bergen bei Magdeburg u. zu Erfurt entwickelte, von 1750 an als Student in Tübingen der Rechtswissenschaft keinen Geschmack abzugewinnen vermochte. Voll unklarer Schwärmerei und Ueberschwänglichkeit machte er Verse und las alles mögliche durcheinander, knüpfte ein Liebesverhältniß an, verherrlichte von 1752 an bei Bodmer in Zürich seine Doris und die Religion und als die Geliebte 1754 heirathete, wurde er durch diesen Schlag sowie durch Einflüsse seiner Umgebung zum strengen Asceten, der wider alle Sänger der Freude heftig eiferte, sich in den Kirchenvätern begrub, Empfindungen eines Christen, religiöse Hymnen, platonische Betrachtungen über den Menschen u. dgl. lieferte. Aber seine eigene Natur trieb ihn, minder fromme Gesellschaften aufzusuchen, die erste platonische Liebe ob einer 2. u. 3. zu vergessen, er ging bei d'Alembert, Voltaire, Shaftesbury u. a. m. in die Lehre, wurde zum Lebemann und poetischen Vertreter der Encyklopädisten in Deutschland. 1760 kehrte er als Kanzleidirector in seine Vaterstadt zurück, wurde durch seinen „Agathon“ (1766), Idris u. Zenide (1768), Musarion u. dgl. zum Gräuel der Klopstockianer, aber zum Liebling der vornehmen Welt; er kam 1769 als Professor der Literatur an die kurmainzische Universität Erfurt, 1772 als Prinzenerzieher nach Weimar. Hier und auf seinem Gute Osmannstädt lebte Hofrath W. heitere Tage, beschäftigte sich unermüdlich mit eignen Dichtungen, Bearbeitungen und Uebersetzungen sowie mit der Herausgabe literarischer Zeitschriften, von Göthe, Schiller u. Herder unendlich überflügelt, aber als Aeltester des „Musenhofes“ geehrt, 1808 von Napoleon I. mit dem Kreuz der Ehrenlegion bedacht; er st. 20. Jan. 1813, Göthe hielt ihm die Grabrede. Von W.s Werken ist heutzutage außer dem wirklich vortrefflichen romantischen Epos Oberon (1780) und der Satire „die Abderiten“ (1774) so ziemlich alles vergessen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0714" n="713"/> Theissing herauskommenden „Geschichtsquellen des Bisthums Münster“. Nach dem Falle Münsters zersplitterten sich die W. in mehre Parteien, unter denen die der <hi rendition="#g">Taufgesinnten od. Mennoniten</hi> (s. Menno) am meisten Bedeutung gewannen u. die Tonangeber aller andern wurden. Die Regierungen vermochten dem W. <hi rendition="#g">thum</hi> nirgends ein völliges Ende zu machen; noch 1585 bedrohte die Berner Regierung die W. mit Landesverweisung, 1614 köpften die Züricher einen W., der nicht aus ihrem Gebiete fort wollte, 1601 hatte Kaiser Rudolf II. den W.n Räumung des Landes bei Verlust von Leib und Leben befohlen, aber 1618 sollen allein in Mähren gegen 70000 W. gelebt haben (vgl. böhm. u. mähr. Brüder). In den Niederlanden empfahlen sich die W. durch Geldspenden den Statthaltern und errangen 1572 Duldung, 1626 staatliche Anerkennung, in England traten sie als <hi rendition="#g">Baptisten</hi> auf, gewannen unter Wilhelm III. völlige Religionsfreiheit und taufen noch heute in Flüssen. Von Holland, der Pfalz und England aus wanderten W. nach Nordamerika, wo es jetzt bei 6 Mill. geben soll. Derzeit sind die W. in den meisten Ländern Europas nicht nur geduldet, sondern genießen auch Privilegien in Bezug auf Eidesleistungen, Conscriptionspflicht u. s. w., leben still und arbeitsam für sich und sind meist zu großer Wohlhabenheit gelangt. Hin sichtlich Deutschlands leben die W. am zahlreichsten in Westpreußen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Wiedervergeltung</hi>, die Erwiderung einer Handlung durch eine gleiche oder ähnliche, namentlich einer verletzenden (nach dem Grundsatze: Aug um Aug, Zahn um Zahn, lat. <hi rendition="#i">jus talionis);</hi> erscheint im Rechtssystem als Retorsion und Repressalie; s. d.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Wiegmann</hi>, Arend Friedr. August, geb. 1802 zu Braunschweig (Sohn des bekannten Botanikers A. <hi rendition="#g">Friedrich</hi>, Hofapothekers), gest. 1841 als Professor zu Berlin, Zoolog („Handbuch der Zoologie“ Berl. 1832; gründete 1835 das „Archiv für Zoologie“).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Wieland</hi> Christoph Martin, ein von Klopstock und Lessing durch aus verschiedener Dichter, aber mit diesen die Dreizahl unserer ältern Classiker ausmachend, geb. 1733 zu Oberholzheim bei Biberach, Predigerssohn, sorgfältig erzogen und ein frühreifes Talent, das sich in der Schule zu Kloster-Bergen bei Magdeburg u. zu Erfurt entwickelte, von 1750 an als Student in Tübingen der Rechtswissenschaft keinen Geschmack abzugewinnen vermochte. Voll unklarer Schwärmerei und Ueberschwänglichkeit machte er Verse und las alles mögliche durcheinander, knüpfte ein Liebesverhältniß an, verherrlichte von 1752 an bei Bodmer in Zürich seine Doris und die Religion und als die Geliebte 1754 heirathete, wurde er durch diesen Schlag sowie durch Einflüsse seiner Umgebung zum strengen Asceten, der wider alle Sänger der Freude heftig eiferte, sich in den Kirchenvätern begrub, Empfindungen eines Christen, religiöse Hymnen, platonische Betrachtungen über den Menschen u. dgl. lieferte. Aber seine eigene Natur trieb ihn, minder fromme Gesellschaften aufzusuchen, die erste platonische Liebe ob einer 2. u. 3. zu vergessen, er ging bei d'Alembert, Voltaire, Shaftesbury u. a. m. in die Lehre, wurde zum Lebemann und poetischen Vertreter der Encyklopädisten in Deutschland. 1760 kehrte er als Kanzleidirector in seine Vaterstadt zurück, wurde durch seinen „Agathon“ (1766), Idris u. Zenide (1768), Musarion u. dgl. zum Gräuel der Klopstockianer, aber zum Liebling der vornehmen Welt; er kam 1769 als Professor der Literatur an die kurmainzische Universität Erfurt, 1772 als Prinzenerzieher nach Weimar. Hier und auf seinem Gute Osmannstädt lebte Hofrath W. heitere Tage, beschäftigte sich unermüdlich mit eignen Dichtungen, Bearbeitungen und Uebersetzungen sowie mit der Herausgabe literarischer Zeitschriften, von Göthe, Schiller u. Herder unendlich überflügelt, aber als Aeltester des „Musenhofes“ geehrt, 1808 von Napoleon I. mit dem Kreuz der Ehrenlegion bedacht; er st. 20. Jan. 1813, Göthe hielt ihm die Grabrede. Von W.s Werken ist heutzutage außer dem wirklich vortrefflichen romantischen Epos Oberon (1780) und der Satire „die Abderiten“ (1774) so ziemlich alles vergessen, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [713/0714]
Theissing herauskommenden „Geschichtsquellen des Bisthums Münster“. Nach dem Falle Münsters zersplitterten sich die W. in mehre Parteien, unter denen die der Taufgesinnten od. Mennoniten (s. Menno) am meisten Bedeutung gewannen u. die Tonangeber aller andern wurden. Die Regierungen vermochten dem W. thum nirgends ein völliges Ende zu machen; noch 1585 bedrohte die Berner Regierung die W. mit Landesverweisung, 1614 köpften die Züricher einen W., der nicht aus ihrem Gebiete fort wollte, 1601 hatte Kaiser Rudolf II. den W.n Räumung des Landes bei Verlust von Leib und Leben befohlen, aber 1618 sollen allein in Mähren gegen 70000 W. gelebt haben (vgl. böhm. u. mähr. Brüder). In den Niederlanden empfahlen sich die W. durch Geldspenden den Statthaltern und errangen 1572 Duldung, 1626 staatliche Anerkennung, in England traten sie als Baptisten auf, gewannen unter Wilhelm III. völlige Religionsfreiheit und taufen noch heute in Flüssen. Von Holland, der Pfalz und England aus wanderten W. nach Nordamerika, wo es jetzt bei 6 Mill. geben soll. Derzeit sind die W. in den meisten Ländern Europas nicht nur geduldet, sondern genießen auch Privilegien in Bezug auf Eidesleistungen, Conscriptionspflicht u. s. w., leben still und arbeitsam für sich und sind meist zu großer Wohlhabenheit gelangt. Hin sichtlich Deutschlands leben die W. am zahlreichsten in Westpreußen.
Wiedervergeltung, die Erwiderung einer Handlung durch eine gleiche oder ähnliche, namentlich einer verletzenden (nach dem Grundsatze: Aug um Aug, Zahn um Zahn, lat. jus talionis); erscheint im Rechtssystem als Retorsion und Repressalie; s. d.
Wiegmann, Arend Friedr. August, geb. 1802 zu Braunschweig (Sohn des bekannten Botanikers A. Friedrich, Hofapothekers), gest. 1841 als Professor zu Berlin, Zoolog („Handbuch der Zoologie“ Berl. 1832; gründete 1835 das „Archiv für Zoologie“).
Wieland Christoph Martin, ein von Klopstock und Lessing durch aus verschiedener Dichter, aber mit diesen die Dreizahl unserer ältern Classiker ausmachend, geb. 1733 zu Oberholzheim bei Biberach, Predigerssohn, sorgfältig erzogen und ein frühreifes Talent, das sich in der Schule zu Kloster-Bergen bei Magdeburg u. zu Erfurt entwickelte, von 1750 an als Student in Tübingen der Rechtswissenschaft keinen Geschmack abzugewinnen vermochte. Voll unklarer Schwärmerei und Ueberschwänglichkeit machte er Verse und las alles mögliche durcheinander, knüpfte ein Liebesverhältniß an, verherrlichte von 1752 an bei Bodmer in Zürich seine Doris und die Religion und als die Geliebte 1754 heirathete, wurde er durch diesen Schlag sowie durch Einflüsse seiner Umgebung zum strengen Asceten, der wider alle Sänger der Freude heftig eiferte, sich in den Kirchenvätern begrub, Empfindungen eines Christen, religiöse Hymnen, platonische Betrachtungen über den Menschen u. dgl. lieferte. Aber seine eigene Natur trieb ihn, minder fromme Gesellschaften aufzusuchen, die erste platonische Liebe ob einer 2. u. 3. zu vergessen, er ging bei d'Alembert, Voltaire, Shaftesbury u. a. m. in die Lehre, wurde zum Lebemann und poetischen Vertreter der Encyklopädisten in Deutschland. 1760 kehrte er als Kanzleidirector in seine Vaterstadt zurück, wurde durch seinen „Agathon“ (1766), Idris u. Zenide (1768), Musarion u. dgl. zum Gräuel der Klopstockianer, aber zum Liebling der vornehmen Welt; er kam 1769 als Professor der Literatur an die kurmainzische Universität Erfurt, 1772 als Prinzenerzieher nach Weimar. Hier und auf seinem Gute Osmannstädt lebte Hofrath W. heitere Tage, beschäftigte sich unermüdlich mit eignen Dichtungen, Bearbeitungen und Uebersetzungen sowie mit der Herausgabe literarischer Zeitschriften, von Göthe, Schiller u. Herder unendlich überflügelt, aber als Aeltester des „Musenhofes“ geehrt, 1808 von Napoleon I. mit dem Kreuz der Ehrenlegion bedacht; er st. 20. Jan. 1813, Göthe hielt ihm die Grabrede. Von W.s Werken ist heutzutage außer dem wirklich vortrefflichen romantischen Epos Oberon (1780) und der Satire „die Abderiten“ (1774) so ziemlich alles vergessen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |