Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.mißt man nun mit der Längenseite die Länge, mit der Flächenseite den Durchmesser des Cylinders u. multiplicirt die beigefügten Zahlen. Zur Bestimmung des Inhalts eines Fasses mißt man gleichfalls mit der Längenseite die Länge, mit der Flächenseite aber die Spundtiefe (Spunddurchmesser) u. den Bodendurchmesser, zieht letzteren von ersterem ab, addirt 2/3 des Restes zum Bodendurchmesser u. multiplicirt mit der Summe die Länge des Fasses. Weniger genau, aber einfacher ist die Anwendung des kubischen Visirstabs. Visirstab, s. Visirkunst. Vista, ital., im Wechselrechte: Sicht. Vistula, lat., Weichsel. Visum, lat., das Gesehene, Augenschein; Paßbeglaubigung; v. repertum, der Bericht eines Arztes über einen Leichnam od. einen Verwundeten; vergl. Obduction. Visurgis, lat., Weser. Vita, lat., das Leben; v. ante acta, der bisherige Lebenswandel; ars longa, v. brevis s. ars. Vitalianus, St., Papst 657-72, für diese lange Zeit auffallend wenig bekannt; er hatte mit den Monotheleten und noch weit mehr mit dem gewaltthätigen und raubsüchtigen Kaiser Konstans II. (641-68), sowie mit der schismatischen Kirche von Ravenna zu schaffen. V. hat 97 Bischöfe bestätigt, gute Kirchenzucht gehalten u. 11 Briefe hinterlassen. Vitalienbrüder, oder Vitalianer, passender aber Victualienbrüder (vom lat. victus, Lebensunterhalt) genannt, die Mitglieder einer Seeräuberbande, welche im letzten Jahrzehent des 14. Jahrhunderts in der Nord- und Ostsee ihr Unwesen trieben. Ursprünglich bestimmt, im Dienste der Hansestädte Wismar u. Rostock dänische, norweg. und schwed. Schiffe zu kapern, von diesen Städten aber mit Lebensunterhalt nicht versorgt, den sie deßhalb auf eigene Faust erwerben mußten, verschonten sie weder Freund noch Feind und raubten auch nach dem Kriege fort. Wismar u. Rostock wurden zur Strafe von der Hansa ausgeschlossen, die Deutschordensritter trieben die V. von Gothland weg; diese fanden zwar Schlupfwinkel an der norweg. und fries. Küste, aber die Hamburger erwischten 1402 n. 1403 die gefürchtetsten Häupter mit ihren Banden u. richteten etwa 150 hin. Vitalität, Lebensfähigkeit, namentlich Neugeborner, oft als Bedingung des Erbrechts od. auch als Begriffsmoment des Kindsmords. Vitalsinn, Gemeingefühl, s. Gefühl. Vitellius, Aulus, geb. 15 n. Chr., Günstling des Tiberius, Claudius und Nero, bewies sich jedoch als Statthalter besser als seine meisten vornehmen Zeitgenossen, obwohl er als Schwelger einen Namen hatte; von Galba wurde er zum Commandanten der rheinischen Legionen ernannt, nach dessen Ermordung zum Kaiser ausgerufen, besiegte seinen Gegenkaiser Otho, erfuhr durch Vespasian dasselbe Schicksal u. wurde 24. Dec. 69 in Rom ermordet, nachdem er sich durch Schlemmerei verächtlich u. durch Grausamkeit verhaßt gemacht hatte. Vitellus, lat., der Dotter. Viterbo, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation im Kirchenstaate, an der Straße von Rom nach Florenz, Bischofssitz, mit 15000 E., Kathedrale, warmen Bädern, Schwefelraffinerien. Vitet (Witä), Louis, geb. 1810 zu Paris, unter Louis Philipp Staatsrath, seit 1851 ausschließlich literarischen Arbeiten lebend ("Scenes historiques", 3 vol., Paris 1826-29). Vitium, lat., Fehler, Gebrechen, Vergehen, Laster; vitiös, fehlerhaft, verdorben; Vitiosität, Verdorbenheit, Bösartigkeit. Vitriol, metallisches Salz, durch Verbindung von Metallen mit Schwefelsäure gebildet (am häufigsten mit Eisen, Kupfer, Zink). Vitrum, lat., Glas; vitresciren, glasähnlich werden; Vitrification, Verglasung; vitrös, glasartig. Vitruvius, Marcus Pollio, ein berühmter röm. Baumeister zu Christi Zeit, verschönerte die Stadt Rom mit sehr vielen Gebäuden, erhielt durch Augustus die Aufsicht über alle öffentlichen Bauten im Reich und st. hochbetagt. Seine vollständig erhaltenen 10 Bücher "De architectura" sind zwar stylistisch mangelhaft, mißt man nun mit der Längenseite die Länge, mit der Flächenseite den Durchmesser des Cylinders u. multiplicirt die beigefügten Zahlen. Zur Bestimmung des Inhalts eines Fasses mißt man gleichfalls mit der Längenseite die Länge, mit der Flächenseite aber die Spundtiefe (Spunddurchmesser) u. den Bodendurchmesser, zieht letzteren von ersterem ab, addirt 2/3 des Restes zum Bodendurchmesser u. multiplicirt mit der Summe die Länge des Fasses. Weniger genau, aber einfacher ist die Anwendung des kubischen Visirstabs. Visirstab, s. Visirkunst. Vista, ital., im Wechselrechte: Sicht. Vistula, lat., Weichsel. Visum, lat., das Gesehene, Augenschein; Paßbeglaubigung; v. repertum, der Bericht eines Arztes über einen Leichnam od. einen Verwundeten; vergl. Obduction. Visurgis, lat., Weser. Vita, lat., das Leben; v. ante acta, der bisherige Lebenswandel; ars longa, v. brevis s. ars. Vitalianus, St., Papst 657–72, für diese lange Zeit auffallend wenig bekannt; er hatte mit den Monotheleten und noch weit mehr mit dem gewaltthätigen und raubsüchtigen Kaiser Konstans II. (641–68), sowie mit der schismatischen Kirche von Ravenna zu schaffen. V. hat 97 Bischöfe bestätigt, gute Kirchenzucht gehalten u. 11 Briefe hinterlassen. Vitalienbrüder, oder Vitalianer, passender aber Victualienbrüder (vom lat. victus, Lebensunterhalt) genannt, die Mitglieder einer Seeräuberbande, welche im letzten Jahrzehent des 14. Jahrhunderts in der Nord- und Ostsee ihr Unwesen trieben. Ursprünglich bestimmt, im Dienste der Hansestädte Wismar u. Rostock dänische, norweg. und schwed. Schiffe zu kapern, von diesen Städten aber mit Lebensunterhalt nicht versorgt, den sie deßhalb auf eigene Faust erwerben mußten, verschonten sie weder Freund noch Feind und raubten auch nach dem Kriege fort. Wismar u. Rostock wurden zur Strafe von der Hansa ausgeschlossen, die Deutschordensritter trieben die V. von Gothland weg; diese fanden zwar Schlupfwinkel an der norweg. und fries. Küste, aber die Hamburger erwischten 1402 n. 1403 die gefürchtetsten Häupter mit ihren Banden u. richteten etwa 150 hin. Vitalität, Lebensfähigkeit, namentlich Neugeborner, oft als Bedingung des Erbrechts od. auch als Begriffsmoment des Kindsmords. Vitalsinn, Gemeingefühl, s. Gefühl. Vitellius, Aulus, geb. 15 n. Chr., Günstling des Tiberius, Claudius und Nero, bewies sich jedoch als Statthalter besser als seine meisten vornehmen Zeitgenossen, obwohl er als Schwelger einen Namen hatte; von Galba wurde er zum Commandanten der rheinischen Legionen ernannt, nach dessen Ermordung zum Kaiser ausgerufen, besiegte seinen Gegenkaiser Otho, erfuhr durch Vespasian dasselbe Schicksal u. wurde 24. Dec. 69 in Rom ermordet, nachdem er sich durch Schlemmerei verächtlich u. durch Grausamkeit verhaßt gemacht hatte. Vitellus, lat., der Dotter. Viterbo, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation im Kirchenstaate, an der Straße von Rom nach Florenz, Bischofssitz, mit 15000 E., Kathedrale, warmen Bädern, Schwefelraffinerien. Vitet (Witä), Louis, geb. 1810 zu Paris, unter Louis Philipp Staatsrath, seit 1851 ausschließlich literarischen Arbeiten lebend („Scènes historiques“, 3 vol., Paris 1826–29). Vitium, lat., Fehler, Gebrechen, Vergehen, Laster; vitiös, fehlerhaft, verdorben; Vitiosität, Verdorbenheit, Bösartigkeit. Vitriol, metallisches Salz, durch Verbindung von Metallen mit Schwefelsäure gebildet (am häufigsten mit Eisen, Kupfer, Zink). Vitrum, lat., Glas; vitresciren, glasähnlich werden; Vitrification, Verglasung; vitrös, glasartig. Vitruvius, Marcus Pollio, ein berühmter röm. Baumeister zu Christi Zeit, verschönerte die Stadt Rom mit sehr vielen Gebäuden, erhielt durch Augustus die Aufsicht über alle öffentlichen Bauten im Reich und st. hochbetagt. 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Visirstab, s. Visirkunst.
Vista, ital., im Wechselrechte: Sicht.
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Visum, lat., das Gesehene, Augenschein; Paßbeglaubigung; v. repertum, der Bericht eines Arztes über einen Leichnam od. einen Verwundeten; vergl. Obduction.
Visurgis, lat., Weser.
Vita, lat., das Leben; v. ante acta, der bisherige Lebenswandel; ars longa, v. brevis s. ars.
Vitalianus, St., Papst 657–72, für diese lange Zeit auffallend wenig bekannt; er hatte mit den Monotheleten und noch weit mehr mit dem gewaltthätigen und raubsüchtigen Kaiser Konstans II. (641–68), sowie mit der schismatischen Kirche von Ravenna zu schaffen. V. hat 97 Bischöfe bestätigt, gute Kirchenzucht gehalten u. 11 Briefe hinterlassen.
Vitalienbrüder, oder Vitalianer, passender aber Victualienbrüder (vom lat. victus, Lebensunterhalt) genannt, die Mitglieder einer Seeräuberbande, welche im letzten Jahrzehent des 14. Jahrhunderts in der Nord- und Ostsee ihr Unwesen trieben. Ursprünglich bestimmt, im Dienste der Hansestädte Wismar u. Rostock dänische, norweg. und schwed. Schiffe zu kapern, von diesen Städten aber mit Lebensunterhalt nicht versorgt, den sie deßhalb auf eigene Faust erwerben mußten, verschonten sie weder Freund noch Feind und raubten auch nach dem Kriege fort. Wismar u. Rostock wurden zur Strafe von der Hansa ausgeschlossen, die Deutschordensritter trieben die V. von Gothland weg; diese fanden zwar Schlupfwinkel an der norweg. und fries. Küste, aber die Hamburger erwischten 1402 n. 1403 die gefürchtetsten Häupter mit ihren Banden u. richteten etwa 150 hin.
Vitalität, Lebensfähigkeit, namentlich Neugeborner, oft als Bedingung des Erbrechts od. auch als Begriffsmoment des Kindsmords. Vitalsinn, Gemeingefühl, s. Gefühl.
Vitellius, Aulus, geb. 15 n. Chr., Günstling des Tiberius, Claudius und Nero, bewies sich jedoch als Statthalter besser als seine meisten vornehmen Zeitgenossen, obwohl er als Schwelger einen Namen hatte; von Galba wurde er zum Commandanten der rheinischen Legionen ernannt, nach dessen Ermordung zum Kaiser ausgerufen, besiegte seinen Gegenkaiser Otho, erfuhr durch Vespasian dasselbe Schicksal u. wurde 24. Dec. 69 in Rom ermordet, nachdem er sich durch Schlemmerei verächtlich u. durch Grausamkeit verhaßt gemacht hatte.
Vitellus, lat., der Dotter.
Viterbo, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation im Kirchenstaate, an der Straße von Rom nach Florenz, Bischofssitz, mit 15000 E., Kathedrale, warmen Bädern, Schwefelraffinerien.
Vitet (Witä), Louis, geb. 1810 zu Paris, unter Louis Philipp Staatsrath, seit 1851 ausschließlich literarischen Arbeiten lebend („Scènes historiques“, 3 vol., Paris 1826–29).
Vitium, lat., Fehler, Gebrechen, Vergehen, Laster; vitiös, fehlerhaft, verdorben; Vitiosität, Verdorbenheit, Bösartigkeit.
Vitriol, metallisches Salz, durch Verbindung von Metallen mit Schwefelsäure gebildet (am häufigsten mit Eisen, Kupfer, Zink).
Vitrum, lat., Glas; vitresciren, glasähnlich werden; Vitrification, Verglasung; vitrös, glasartig.
Vitruvius, Marcus Pollio, ein berühmter röm. Baumeister zu Christi Zeit, verschönerte die Stadt Rom mit sehr vielen Gebäuden, erhielt durch Augustus die Aufsicht über alle öffentlichen Bauten im Reich und st. hochbetagt. Seine vollständig erhaltenen 10 Bücher „De architectura“ sind zwar stylistisch mangelhaft,
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