Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

das ganze System des Wissens zu deduciren, Schelling machte sie in der That zur Trägerin der sog. absoluten Erkenntniß, Hegels Logik sollte die wissenschaftliche Darstellung und Entwicklung der reinen V. begriffe od. Ideen sein, worin er vom einfachsten u. keiner weiteren Begründung bedürftigen V. begriffe, dem des reinen Seins, ausgehend, durch die dialectische Methode zu immer reicheren Begriffen fortschreiten und das ganze System des reinen V.wissens ableiten u. darstellen wollte; s. Kant, Fichte, Schelling, Hegel. - Empirische V., die V., insoweit sie durch die Erfahrung bestimmt wird, im Gegensatz zur reinen od. transscendenten, ursprünglich bestimmten; endliche oder relative V., die menschliche im Gegensatz zur unendlichen, absoluten od. göttlichen; spekulative od. theoretische V., die im Gebiete der Erkenntniß sich bewegende im Gegensatz zur praktischen od. moralischen, welche es mit dem Wollen und Handeln des Menschen zu thun hat; Vernünftigkeit, der Besitz von V., V. religion, s. Religion; vergl. Rational, Rationalismus.


Verolamium, Verulamium, brit.-röm. Stadt bei St. Albans (Old Verulam).


Veron (Werong), franz. Publicist, geb. 1798 zu Paris, studierte Medicin u. wurde ärztlicher Schriftsteller, schrieb in die Quotidienne. begründete die Revue de Paris, gewann große Summen durch die Direction der großen Oper u. noch größere als Eigenthümer des Constitutionnel, in dessen Feuilleton bekanntlich der ewige Jude von Eugen Sue zuerst erschien, und der vielleicht die gelesenste aller Zeitungen war, bis V. 1848 Bonapartist wurde. Seine "Memoires d'un bourgeois de Paris" (Paris 1853-541 enthalten Geschichtliches aus seiner Zeit bis zum Aufkommen des zweiten Kaiserreiches, und wurden von G. Fink sofort deutsch übersetzt, Stuttg. 1853-54, 4 Bändchen.


Verona, Hauptst. der gleichnamigen Provinz des lombard.-venet. Königreichs, auf beiden Seiten der Etsch, mit Mailand und Venedig durch eine Eisenbahn verbunden, Festung, ist von alter Bauart, hat prächtige Kirchen u. andere öffentliche Gebäude, in denselben namentlich Kunstschätze der venet. Schule, unter den röm. Alterthümern ein ziemlich erhaltenes Amphitheater, ist Bischofssitz, hat mehre Institute für Wissenschaft und Kunst, 520000 E., die wichtige Seidenfabrikation und lebhaften Verkehr unterhalten. V. war eine alttuskische od. euganeische Stadt, wurde dann gallisch, wichtige röm. Kolonie (Vaterstadt des Catull, Cornelius Nepos, Plinius des Aeltern, des Vitruv), Residenz Odoakers, des Ostgothenkönigs Theodorich (daher heißt V. in der deutschen Heldensage Dietrichsbern), freie Stadt unter kaiserl. Oberherrlichkeit, nach Friedrichs II. Tode Hauptplatz der Ghibellinen in Oberitalien u. Sitz der Dynastie der Scala (s. d.), wurde 1387 von Galeazzo Visconti, 1405 von Carrara, 1409 von Venedig erobert, in dessen Besitz es bis 1796 blieb. Durch den Frieden von Campo Formio wurde V. österr., durch den Preßburger französ., kam durch den Pariser wieder an Oesterreich zurück u. wurde seit 1815 allmälig, jedoch nur unvollkommen, befestigt. 1848 nahm hier Marschall Radetzky seine Hauptstellung, schlug den Angriff der Sardinier bei St. Lucia zurück, warf sich auf die feindlichen Corps vor Mantua und bei Vicenza, und brach endlich, nachdem er sich Rücken und Flanken gesichert, zu dem entscheidenden Kampfe bei Somma Campagna, Custozza und Volta hervor (23.-25. Juli). Seitdem sind die Werke vor V. vervollständigt worden und es bildet mit Mantua, Legnago und Peschiera das südl. Bollwerk der österr. Monarchie. Monarchencongreß 1822.


Veronese, Paolo, s. Cagliari.


Veronica, s. Ehrenpreis.


Veronika, St., s. Schweißtuch der V.; vergl. Christusbilder.


Verp, ostfries. Getreidemaß = 2410 Par. Kubikzoll.


Verpfändung, s. Pfand.


Verpfründungsvertrag Leibzucht, vom Pfründner zu seiner lebenslänglichen Versorgung meist mit den Erbverwandten oder mit einer Pfründenanstalt

das ganze System des Wissens zu deduciren, Schelling machte sie in der That zur Trägerin der sog. absoluten Erkenntniß, Hegels Logik sollte die wissenschaftliche Darstellung und Entwicklung der reinen V. begriffe od. Ideen sein, worin er vom einfachsten u. keiner weiteren Begründung bedürftigen V. begriffe, dem des reinen Seins, ausgehend, durch die dialectische Methode zu immer reicheren Begriffen fortschreiten und das ganze System des reinen V.wissens ableiten u. darstellen wollte; s. Kant, Fichte, Schelling, Hegel. – Empirische V., die V., insoweit sie durch die Erfahrung bestimmt wird, im Gegensatz zur reinen od. transscendenten, ursprünglich bestimmten; endliche oder relative V., die menschliche im Gegensatz zur unendlichen, absoluten od. göttlichen; spekulative od. theoretische V., die im Gebiete der Erkenntniß sich bewegende im Gegensatz zur praktischen od. moralischen, welche es mit dem Wollen und Handeln des Menschen zu thun hat; Vernünftigkeit, der Besitz von V., V. religion, s. Religion; vergl. Rational, Rationalismus.


Verolamium, Verulamium, brit.-röm. Stadt bei St. Albans (Old Verulam).


Veron (Werong), franz. Publicist, geb. 1798 zu Paris, studierte Medicin u. wurde ärztlicher Schriftsteller, schrieb in die Quotidienne. begründete die Revue de Paris, gewann große Summen durch die Direction der großen Oper u. noch größere als Eigenthümer des Constitutionnel, in dessen Feuilleton bekanntlich der ewige Jude von Eugen Sue zuerst erschien, und der vielleicht die gelesenste aller Zeitungen war, bis V. 1848 Bonapartist wurde. Seine „Mémoires d'un bourgeois de Paris“ (Paris 1853–541 enthalten Geschichtliches aus seiner Zeit bis zum Aufkommen des zweiten Kaiserreiches, und wurden von G. Fink sofort deutsch übersetzt, Stuttg. 1853–54, 4 Bändchen.


Verona, Hauptst. der gleichnamigen Provinz des lombard.-venet. Königreichs, auf beiden Seiten der Etsch, mit Mailand und Venedig durch eine Eisenbahn verbunden, Festung, ist von alter Bauart, hat prächtige Kirchen u. andere öffentliche Gebäude, in denselben namentlich Kunstschätze der venet. Schule, unter den röm. Alterthümern ein ziemlich erhaltenes Amphitheater, ist Bischofssitz, hat mehre Institute für Wissenschaft und Kunst, 520000 E., die wichtige Seidenfabrikation und lebhaften Verkehr unterhalten. V. war eine alttuskische od. euganeische Stadt, wurde dann gallisch, wichtige röm. Kolonie (Vaterstadt des Catull, Cornelius Nepos, Plinius des Aeltern, des Vitruv), Residenz Odoakers, des Ostgothenkönigs Theodorich (daher heißt V. in der deutschen Heldensage Dietrichsbern), freie Stadt unter kaiserl. Oberherrlichkeit, nach Friedrichs II. Tode Hauptplatz der Ghibellinen in Oberitalien u. Sitz der Dynastie der Scala (s. d.), wurde 1387 von Galeazzo Visconti, 1405 von Carrara, 1409 von Venedig erobert, in dessen Besitz es bis 1796 blieb. Durch den Frieden von Campo Formio wurde V. österr., durch den Preßburger französ., kam durch den Pariser wieder an Oesterreich zurück u. wurde seit 1815 allmälig, jedoch nur unvollkommen, befestigt. 1848 nahm hier Marschall Radetzky seine Hauptstellung, schlug den Angriff der Sardinier bei St. Lucia zurück, warf sich auf die feindlichen Corps vor Mantua und bei Vicenza, und brach endlich, nachdem er sich Rücken und Flanken gesichert, zu dem entscheidenden Kampfe bei Somma Campagna, Custozza und Volta hervor (23.–25. Juli). Seitdem sind die Werke vor V. vervollständigt worden und es bildet mit Mantua, Legnago und Peschiera das südl. Bollwerk der österr. Monarchie. Monarchencongreß 1822.


Veronese, Paolo, s. Cagliari.


Veronica, s. Ehrenpreis.


Veronika, St., s. Schweißtuch der V.; vergl. Christusbilder.


Verp, ostfries. Getreidemaß = 2410 Par. Kubikzoll.


Verpfändung, s. Pfand.


Verpfründungsvertrag Leibzucht, vom Pfründner zu seiner lebenslänglichen Versorgung meist mit den Erbverwandten oder mit einer Pfründenanstalt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0614" n="613"/>
das ganze System des Wissens zu deduciren, Schelling machte sie in der That zur Trägerin der sog. absoluten Erkenntniß, Hegels Logik sollte die wissenschaftliche Darstellung und Entwicklung der reinen V. <hi rendition="#g">begriffe</hi> od. Ideen sein, worin er vom einfachsten u. keiner weiteren Begründung bedürftigen V. <hi rendition="#g">begriffe</hi>, dem des reinen Seins, ausgehend, durch die dialectische Methode zu immer reicheren Begriffen fortschreiten und das ganze System des reinen V.<hi rendition="#g">wissens</hi> ableiten u. darstellen wollte; s. Kant, Fichte, Schelling, Hegel. &#x2013; <hi rendition="#g">Empirische</hi> V., die V., insoweit sie durch die Erfahrung bestimmt wird, im Gegensatz zur <hi rendition="#g">reinen od. transscendenten</hi>, ursprünglich bestimmten; <hi rendition="#g">endliche</hi> oder <hi rendition="#g">relative</hi> V., die menschliche im Gegensatz zur unendlichen, absoluten od. göttlichen; <hi rendition="#g">spekulative</hi> od. <hi rendition="#g">theoretische</hi> V., die im Gebiete der Erkenntniß sich bewegende im Gegensatz zur <hi rendition="#g">praktischen od. moralischen</hi>, welche es mit dem Wollen und Handeln des Menschen zu thun hat; <hi rendition="#g">Vernünftigkeit</hi>, der Besitz von V., V. <hi rendition="#g">religion</hi>, s. Religion; vergl. Rational, Rationalismus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Verolamium</hi>, <hi rendition="#g">Verulamium</hi>, brit.-röm. Stadt bei St. Albans (Old Verulam).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Veron</hi> (Werong), franz. Publicist, geb. 1798 zu Paris, studierte Medicin u. wurde ärztlicher Schriftsteller, schrieb in die <hi rendition="#i">Quotidienne.</hi> begründete die <hi rendition="#i">Revue de Paris</hi>, gewann große Summen durch die Direction der großen Oper u. noch größere als Eigenthümer des <hi rendition="#i">Constitutionnel</hi>, in dessen Feuilleton bekanntlich der ewige Jude von Eugen Sue zuerst erschien, und der vielleicht die gelesenste aller Zeitungen war, bis V. 1848 Bonapartist wurde. Seine &#x201E;<hi rendition="#i">Mémoires d'un bourgeois de Paris&#x201C; (Paris</hi> 1853&#x2013;541 enthalten Geschichtliches aus seiner Zeit bis zum Aufkommen des zweiten Kaiserreiches, und wurden von G. Fink sofort deutsch übersetzt, Stuttg. 1853&#x2013;54, 4 Bändchen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Verona</hi>, Hauptst. der gleichnamigen <hi rendition="#g">Provinz</hi> des lombard.-venet. Königreichs, auf beiden Seiten der Etsch, mit Mailand und Venedig durch eine Eisenbahn verbunden, Festung, ist von alter Bauart, hat prächtige Kirchen u. andere öffentliche Gebäude, in denselben namentlich Kunstschätze der venet. Schule, unter den röm. Alterthümern ein ziemlich erhaltenes Amphitheater, ist Bischofssitz, hat mehre Institute für Wissenschaft und Kunst, 520000 E., die wichtige Seidenfabrikation und lebhaften Verkehr unterhalten. V. war eine alttuskische od. euganeische Stadt, wurde dann gallisch, wichtige röm. Kolonie (Vaterstadt des Catull, Cornelius Nepos, Plinius des Aeltern, des Vitruv), Residenz Odoakers, des Ostgothenkönigs Theodorich (daher heißt V. in der deutschen Heldensage Dietrichsbern), freie Stadt unter kaiserl. Oberherrlichkeit, nach Friedrichs II. Tode Hauptplatz der Ghibellinen in Oberitalien u. Sitz der Dynastie der Scala (s. d.), wurde 1387 von Galeazzo Visconti, 1405 von Carrara, 1409 von Venedig erobert, in dessen Besitz es bis 1796 blieb. Durch den Frieden von Campo Formio wurde V. österr., durch den Preßburger französ., kam durch den Pariser wieder an Oesterreich zurück u. wurde seit 1815 allmälig, jedoch nur unvollkommen, befestigt. 1848 nahm hier Marschall Radetzky seine Hauptstellung, schlug den Angriff der Sardinier bei St. Lucia zurück, warf sich auf die feindlichen Corps vor Mantua und bei Vicenza, und brach endlich, nachdem er sich Rücken und Flanken gesichert, zu dem entscheidenden Kampfe bei Somma Campagna, Custozza und Volta hervor (23.&#x2013;25. Juli). Seitdem sind die Werke vor V. vervollständigt worden und es bildet mit Mantua, Legnago und Peschiera das südl. Bollwerk der österr. Monarchie. Monarchencongreß 1822.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Veronese</hi>, Paolo, s. Cagliari.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Veronica</hi>, s. Ehrenpreis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Veronika, St.</hi>, s. Schweißtuch der V.; vergl. Christusbilder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Verp</hi>, ostfries. Getreidemaß = 2410 Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Verpfändung</hi>, s. Pfand.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Verpfründungsvertrag</hi><hi rendition="#g">Leibzucht</hi>, vom Pfründner zu seiner lebenslänglichen Versorgung meist mit den Erbverwandten oder mit einer Pfründenanstalt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[613/0614] das ganze System des Wissens zu deduciren, Schelling machte sie in der That zur Trägerin der sog. absoluten Erkenntniß, Hegels Logik sollte die wissenschaftliche Darstellung und Entwicklung der reinen V. begriffe od. Ideen sein, worin er vom einfachsten u. keiner weiteren Begründung bedürftigen V. begriffe, dem des reinen Seins, ausgehend, durch die dialectische Methode zu immer reicheren Begriffen fortschreiten und das ganze System des reinen V.wissens ableiten u. darstellen wollte; s. Kant, Fichte, Schelling, Hegel. – Empirische V., die V., insoweit sie durch die Erfahrung bestimmt wird, im Gegensatz zur reinen od. transscendenten, ursprünglich bestimmten; endliche oder relative V., die menschliche im Gegensatz zur unendlichen, absoluten od. göttlichen; spekulative od. theoretische V., die im Gebiete der Erkenntniß sich bewegende im Gegensatz zur praktischen od. moralischen, welche es mit dem Wollen und Handeln des Menschen zu thun hat; Vernünftigkeit, der Besitz von V., V. religion, s. Religion; vergl. Rational, Rationalismus. Verolamium, Verulamium, brit.-röm. Stadt bei St. Albans (Old Verulam). Veron (Werong), franz. Publicist, geb. 1798 zu Paris, studierte Medicin u. wurde ärztlicher Schriftsteller, schrieb in die Quotidienne. begründete die Revue de Paris, gewann große Summen durch die Direction der großen Oper u. noch größere als Eigenthümer des Constitutionnel, in dessen Feuilleton bekanntlich der ewige Jude von Eugen Sue zuerst erschien, und der vielleicht die gelesenste aller Zeitungen war, bis V. 1848 Bonapartist wurde. Seine „Mémoires d'un bourgeois de Paris“ (Paris 1853–541 enthalten Geschichtliches aus seiner Zeit bis zum Aufkommen des zweiten Kaiserreiches, und wurden von G. Fink sofort deutsch übersetzt, Stuttg. 1853–54, 4 Bändchen. Verona, Hauptst. der gleichnamigen Provinz des lombard.-venet. Königreichs, auf beiden Seiten der Etsch, mit Mailand und Venedig durch eine Eisenbahn verbunden, Festung, ist von alter Bauart, hat prächtige Kirchen u. andere öffentliche Gebäude, in denselben namentlich Kunstschätze der venet. Schule, unter den röm. Alterthümern ein ziemlich erhaltenes Amphitheater, ist Bischofssitz, hat mehre Institute für Wissenschaft und Kunst, 520000 E., die wichtige Seidenfabrikation und lebhaften Verkehr unterhalten. V. war eine alttuskische od. euganeische Stadt, wurde dann gallisch, wichtige röm. Kolonie (Vaterstadt des Catull, Cornelius Nepos, Plinius des Aeltern, des Vitruv), Residenz Odoakers, des Ostgothenkönigs Theodorich (daher heißt V. in der deutschen Heldensage Dietrichsbern), freie Stadt unter kaiserl. Oberherrlichkeit, nach Friedrichs II. Tode Hauptplatz der Ghibellinen in Oberitalien u. Sitz der Dynastie der Scala (s. d.), wurde 1387 von Galeazzo Visconti, 1405 von Carrara, 1409 von Venedig erobert, in dessen Besitz es bis 1796 blieb. Durch den Frieden von Campo Formio wurde V. österr., durch den Preßburger französ., kam durch den Pariser wieder an Oesterreich zurück u. wurde seit 1815 allmälig, jedoch nur unvollkommen, befestigt. 1848 nahm hier Marschall Radetzky seine Hauptstellung, schlug den Angriff der Sardinier bei St. Lucia zurück, warf sich auf die feindlichen Corps vor Mantua und bei Vicenza, und brach endlich, nachdem er sich Rücken und Flanken gesichert, zu dem entscheidenden Kampfe bei Somma Campagna, Custozza und Volta hervor (23.–25. Juli). Seitdem sind die Werke vor V. vervollständigt worden und es bildet mit Mantua, Legnago und Peschiera das südl. Bollwerk der österr. Monarchie. Monarchencongreß 1822. Veronese, Paolo, s. Cagliari. Veronica, s. Ehrenpreis. Veronika, St., s. Schweißtuch der V.; vergl. Christusbilder. Verp, ostfries. Getreidemaß = 2410 Par. Kubikzoll. Verpfändung, s. Pfand. Verpfründungsvertrag Leibzucht, vom Pfründner zu seiner lebenslänglichen Versorgung meist mit den Erbverwandten oder mit einer Pfründenanstalt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/614
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/614>, abgerufen am 22.12.2024.