Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

dem indischen Handel einen andern Weg; von dem levantischen rissen andere Nationen ihren Antheil an sich; die Türken nahmen das heldenmüthig vertheidigte Kreta und Cypern, 1718 wurde auch Morea u. Athen wieder verloren, das 1686 u. 87 Morosini erobert hatte, u. der Verfall brach unaufhaltsam herein. 1797 konnte V. sein Gebiet auf dem Festlande weder den österr. noch den franz. Heeren schließen; als Bonaparte über den Tagliamento vordrang, hielt man denselben in V. verloren u. erregte in seinem Rücken einen Aufstand, worauf Bonaparte den Krieg erklärte u. die Inselstadt ohne Kampf wegnahm. Im Frieden von Campo Formio erhielt Oesterreich das Venetianische diesseits der Etsch sammt V., 1805 fiel auch dieser Theil an das Königreich Italien, 1815 vereinigte es Oesterreich als Gubernium V. (433 #M. mit 21/3 Mill. E.) mit der Lombardei zum lombard.-venet. Königreiche. 1848 kam die Stadt durch die blödsinnige Unentschlossenheit des Commandanten in die Gewalt der Revolutionäre, die unter Manin eine Republik improvisirten; nach langer, mühseliger Belagerung zogen aber 23. Aug. 1849 die Oesterreicher wieder ein. (Ueber die Geschichte V.s vergl. Daru, Leo in seiner Geschichte der ital. Staaten, Sismondi, Romanin.)


Venen od. Blutadern, lat. venae, heißen in der Anatomie diejenigen Gefäße, welche das Blut aus allen Theilen und Organen des Körpers zum Herzen zurückführen. Sie entspringen aus den Haargefäßnetzen der Organe, zuerst als sehr seine Gefäßchen, treten allmälig zu größeren Stämmen zusammen u. zuletzt zu einigen großen Hauptstämmen, nämlich der obern und untern Hohlader für den großen Kreislauf u. den vier Lungenvenen für den kleinen. Jene führen schwarzes Blut, diese das rothe, frisch geathmete Blut, das aus den Lungen in den linken Vorhof fließt. Die V. unterscheiden sich von den Pulsadern durch ihre größere Zahl, ihren oft sehr oberflächlichen Lauf, durch dünnere Wandungen und durch Klappen in ihrem Innern. - Venös, zu den V. gehörig; aderreich; Venäsection, Aderlaß.


Venerabile, Sanctissimum,, lat., hochwürdigstes Gut, das hochheilige Sacrament des Altars, welches im Tabernakel aufbewahrt und in der Monstranz zur Anbetung und Verehrung ausgestellt wird; vergl. Abendmahl, Hostie. Veneration, lat.-deutsch, Hochachtung, Ehrerbietung, Verehrung; veneriren, hochachten.


Venerie, so viel als Syphilis.


Veneti, wohl besser Venedi, Volk jenseits der Weichsel, von welchem Tacitus nicht weiß, ob er es zu den Germanen oder Sarmaten zählen soll, vielleicht so viel als Wenden. - V., Volk in Gallien, in Armorica, seefahrend u. handeltreibend; an sie erinnert Vannes. - V., Volk, wahrscheinlich illyr. Abkunft, von der Etsch bis an den Isonzo und Timavo, handeltreibend (zu Lande erhielten sie den Bernstein von der Ostsee her), auch treffliche Landbauer u. Viehzüchter, mit der Hauptstadt Patavium (Padua); eine spätere Sage läßt sie mit Antenor von Troja hereinwandern; von ihnen hat Venedig seinen Namen.


Venetianische Kreide, s. Speckstein; venetianische Schule, s. italienische Kunst.


Venezuela, südamerikan. Republik, vom Ocean, dem karaib. Meerbusen, Neugranada, Brittisch-Guyana und Brasilien begränzt, 20000 QMeilen groß, gehört zum Stromgebiete des Orinoco, ist theils von den östl. Ausläufern der Cordilleras erfüllt, theils Tiefland; dies besteht aus den unübersehbaren, mit mannshohem Grase bewachsenen Llanos, in welchen unzählige wilde Pferde u. Rinder herumschwärmen od. halbzahm von den gauchosähnlichen Llaneros gehütet werden, und aus dem Urwalde in tropischer Ueppigkeit, in dessen Lichtungen der Plantagenbau Baumwolle, trefflichen Tabak, Zucker, Kaffee, Indigo etc. erzeugt: der Wald selbst liefert Nutz- u. Farbehölzer u. die meiste Vanille. Die Einwohnerzahl beträgt gegen 1 etc. Mill., darunter etwa 300000 Weiße; die andern sind Mulatten, freie Neger, die Llaneros von europäisch-indischem Blute (Mestizen). Die Verfassung ist wie in den meisten südamerikan. Staaten eine Copie der

dem indischen Handel einen andern Weg; von dem levantischen rissen andere Nationen ihren Antheil an sich; die Türken nahmen das heldenmüthig vertheidigte Kreta und Cypern, 1718 wurde auch Morea u. Athen wieder verloren, das 1686 u. 87 Morosini erobert hatte, u. der Verfall brach unaufhaltsam herein. 1797 konnte V. sein Gebiet auf dem Festlande weder den österr. noch den franz. Heeren schließen; als Bonaparte über den Tagliamento vordrang, hielt man denselben in V. verloren u. erregte in seinem Rücken einen Aufstand, worauf Bonaparte den Krieg erklärte u. die Inselstadt ohne Kampf wegnahm. Im Frieden von Campo Formio erhielt Oesterreich das Venetianische diesseits der Etsch sammt V., 1805 fiel auch dieser Theil an das Königreich Italien, 1815 vereinigte es Oesterreich als Gubernium V. (433 □M. mit 21/3 Mill. E.) mit der Lombardei zum lombard.-venet. Königreiche. 1848 kam die Stadt durch die blödsinnige Unentschlossenheit des Commandanten in die Gewalt der Revolutionäre, die unter Manin eine Republik improvisirten; nach langer, mühseliger Belagerung zogen aber 23. Aug. 1849 die Oesterreicher wieder ein. (Ueber die Geschichte V.s vergl. Daru, Leo in seiner Geschichte der ital. Staaten, Sismondi, Romanin.)


Venen od. Blutadern, lat. venae, heißen in der Anatomie diejenigen Gefäße, welche das Blut aus allen Theilen und Organen des Körpers zum Herzen zurückführen. Sie entspringen aus den Haargefäßnetzen der Organe, zuerst als sehr seine Gefäßchen, treten allmälig zu größeren Stämmen zusammen u. zuletzt zu einigen großen Hauptstämmen, nämlich der obern und untern Hohlader für den großen Kreislauf u. den vier Lungenvenen für den kleinen. Jene führen schwarzes Blut, diese das rothe, frisch geathmete Blut, das aus den Lungen in den linken Vorhof fließt. Die V. unterscheiden sich von den Pulsadern durch ihre größere Zahl, ihren oft sehr oberflächlichen Lauf, durch dünnere Wandungen und durch Klappen in ihrem Innern. – Venös, zu den V. gehörig; aderreich; Venäsection, Aderlaß.


Venerabile, Sanctissimum,, lat., hochwürdigstes Gut, das hochheilige Sacrament des Altars, welches im Tabernakel aufbewahrt und in der Monstranz zur Anbetung und Verehrung ausgestellt wird; vergl. Abendmahl, Hostie. Veneration, lat.-deutsch, Hochachtung, Ehrerbietung, Verehrung; veneriren, hochachten.


Venerie, so viel als Syphilis.


Veneti, wohl besser Venedi, Volk jenseits der Weichsel, von welchem Tacitus nicht weiß, ob er es zu den Germanen oder Sarmaten zählen soll, vielleicht so viel als Wenden. – V., Volk in Gallien, in Armorica, seefahrend u. handeltreibend; an sie erinnert Vannes. – V., Volk, wahrscheinlich illyr. Abkunft, von der Etsch bis an den Isonzo und Timavo, handeltreibend (zu Lande erhielten sie den Bernstein von der Ostsee her), auch treffliche Landbauer u. Viehzüchter, mit der Hauptstadt Patavium (Padua); eine spätere Sage läßt sie mit Antenor von Troja hereinwandern; von ihnen hat Venedig seinen Namen.


Venetianische Kreide, s. Speckstein; venetianische Schule, s. italienische Kunst.


Venezuela, südamerikan. Republik, vom Ocean, dem karaib. Meerbusen, Neugranada, Brittisch-Guyana und Brasilien begränzt, 20000 QMeilen groß, gehört zum Stromgebiete des Orinoco, ist theils von den östl. Ausläufern der Cordilleras erfüllt, theils Tiefland; dies besteht aus den unübersehbaren, mit mannshohem Grase bewachsenen Llanos, in welchen unzählige wilde Pferde u. Rinder herumschwärmen od. halbzahm von den gauchosähnlichen Llaneros gehütet werden, und aus dem Urwalde in tropischer Ueppigkeit, in dessen Lichtungen der Plantagenbau Baumwolle, trefflichen Tabak, Zucker, Kaffee, Indigo etc. erzeugt: der Wald selbst liefert Nutz- u. Farbehölzer u. die meiste Vanille. Die Einwohnerzahl beträgt gegen 1 etc. Mill., darunter etwa 300000 Weiße; die andern sind Mulatten, freie Neger, die Llaneros von europäisch-indischem Blute (Mestizen). Die Verfassung ist wie in den meisten südamerikan. Staaten eine Copie der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0596" n="595"/>
dem indischen Handel einen andern Weg; von dem levantischen rissen andere Nationen ihren Antheil an sich; die Türken nahmen das heldenmüthig vertheidigte Kreta und Cypern, 1718 wurde auch Morea u. Athen wieder verloren, das 1686 u. 87 Morosini erobert hatte, u. der Verfall brach unaufhaltsam herein. 1797 konnte V. sein Gebiet auf dem Festlande weder den österr. noch den franz. Heeren schließen; als Bonaparte über den Tagliamento vordrang, hielt man denselben in V. verloren u. erregte in seinem Rücken einen Aufstand, worauf Bonaparte den Krieg erklärte u. die Inselstadt ohne Kampf wegnahm. Im Frieden von Campo Formio erhielt Oesterreich das Venetianische diesseits der Etsch sammt V., 1805 fiel auch dieser Theil an das Königreich Italien, 1815 vereinigte es Oesterreich als Gubernium V. (433 &#x25A1;M. mit 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> Mill. E.) mit der Lombardei zum lombard.-venet. Königreiche. 1848 kam die Stadt durch die blödsinnige Unentschlossenheit des Commandanten in die Gewalt der Revolutionäre, die unter Manin eine Republik improvisirten; nach langer, mühseliger Belagerung zogen aber 23. Aug. 1849 die Oesterreicher wieder ein. (Ueber die Geschichte V.s vergl. Daru, Leo in seiner Geschichte der ital. Staaten, Sismondi, Romanin.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Venen</hi> od. <hi rendition="#g">Blutadern</hi>, lat. <hi rendition="#i">venae</hi>, heißen in der Anatomie diejenigen Gefäße, welche das Blut aus allen Theilen und Organen des Körpers zum Herzen zurückführen. Sie entspringen aus den Haargefäßnetzen der Organe, zuerst als sehr seine Gefäßchen, treten allmälig zu größeren Stämmen zusammen u. zuletzt zu einigen großen Hauptstämmen, nämlich der obern und untern Hohlader für den großen Kreislauf u. den vier Lungenvenen für den kleinen. Jene führen schwarzes Blut, diese das rothe, frisch geathmete Blut, das aus den Lungen in den linken Vorhof fließt. Die V. unterscheiden sich von den Pulsadern durch ihre größere Zahl, ihren oft sehr oberflächlichen Lauf, durch dünnere Wandungen und durch Klappen in ihrem Innern. &#x2013; <hi rendition="#g">Venös, zu den</hi> V. gehörig; aderreich; <hi rendition="#g">Venäsection</hi>, Aderlaß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Venerabile</hi>, <hi rendition="#i">Sanctissimum,</hi>, lat., hochwürdigstes Gut, das hochheilige Sacrament des Altars, welches im Tabernakel aufbewahrt und in der Monstranz zur Anbetung und Verehrung ausgestellt wird; vergl. Abendmahl, Hostie. <hi rendition="#g">Veneration</hi>, lat.-deutsch, Hochachtung, Ehrerbietung, Verehrung; <hi rendition="#g">veneriren</hi>, hochachten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Venerie</hi>, so viel als Syphilis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Veneti</hi>, wohl besser <hi rendition="#i">Venedi</hi>, Volk jenseits der Weichsel, von welchem Tacitus nicht weiß, ob er es zu den Germanen oder Sarmaten zählen soll, vielleicht so viel als Wenden. &#x2013; V., Volk in Gallien, in Armorica, seefahrend u. handeltreibend; an sie erinnert Vannes. &#x2013; V., Volk, wahrscheinlich illyr. Abkunft, von der Etsch bis an den Isonzo und Timavo, handeltreibend (zu Lande erhielten sie den Bernstein von der Ostsee her), auch treffliche Landbauer u. Viehzüchter, mit der Hauptstadt <hi rendition="#i">Patavium</hi> (Padua); eine spätere Sage läßt sie mit Antenor von Troja hereinwandern; von ihnen hat Venedig seinen Namen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Venetianische Kreide</hi>, s. <hi rendition="#g">Speckstein; venetianische Schule</hi>, s. italienische Kunst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Venezuela</hi>, südamerikan. Republik, vom Ocean, dem karaib. Meerbusen, Neugranada, Brittisch-Guyana und Brasilien begränzt, 20000 QMeilen groß, gehört zum Stromgebiete des Orinoco, ist theils von den östl. Ausläufern der Cordilleras erfüllt, theils Tiefland; dies besteht aus den unübersehbaren, mit mannshohem Grase bewachsenen Llanos, in welchen unzählige wilde Pferde u. Rinder herumschwärmen od. halbzahm von den gauchosähnlichen Llaneros gehütet werden, und aus dem Urwalde in tropischer Ueppigkeit, in dessen Lichtungen der Plantagenbau Baumwolle, trefflichen Tabak, Zucker, Kaffee, Indigo etc. erzeugt: der Wald selbst liefert Nutz- u. Farbehölzer u. die meiste Vanille. Die Einwohnerzahl beträgt gegen 1 etc. Mill., darunter etwa 300000 Weiße; die andern sind Mulatten, freie Neger, die Llaneros von europäisch-indischem Blute (Mestizen). Die Verfassung ist wie in den meisten südamerikan. Staaten eine Copie der
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[595/0596] dem indischen Handel einen andern Weg; von dem levantischen rissen andere Nationen ihren Antheil an sich; die Türken nahmen das heldenmüthig vertheidigte Kreta und Cypern, 1718 wurde auch Morea u. Athen wieder verloren, das 1686 u. 87 Morosini erobert hatte, u. der Verfall brach unaufhaltsam herein. 1797 konnte V. sein Gebiet auf dem Festlande weder den österr. noch den franz. Heeren schließen; als Bonaparte über den Tagliamento vordrang, hielt man denselben in V. verloren u. erregte in seinem Rücken einen Aufstand, worauf Bonaparte den Krieg erklärte u. die Inselstadt ohne Kampf wegnahm. Im Frieden von Campo Formio erhielt Oesterreich das Venetianische diesseits der Etsch sammt V., 1805 fiel auch dieser Theil an das Königreich Italien, 1815 vereinigte es Oesterreich als Gubernium V. (433 □M. mit 21/3 Mill. E.) mit der Lombardei zum lombard.-venet. Königreiche. 1848 kam die Stadt durch die blödsinnige Unentschlossenheit des Commandanten in die Gewalt der Revolutionäre, die unter Manin eine Republik improvisirten; nach langer, mühseliger Belagerung zogen aber 23. Aug. 1849 die Oesterreicher wieder ein. (Ueber die Geschichte V.s vergl. Daru, Leo in seiner Geschichte der ital. Staaten, Sismondi, Romanin.) Venen od. Blutadern, lat. venae, heißen in der Anatomie diejenigen Gefäße, welche das Blut aus allen Theilen und Organen des Körpers zum Herzen zurückführen. Sie entspringen aus den Haargefäßnetzen der Organe, zuerst als sehr seine Gefäßchen, treten allmälig zu größeren Stämmen zusammen u. zuletzt zu einigen großen Hauptstämmen, nämlich der obern und untern Hohlader für den großen Kreislauf u. den vier Lungenvenen für den kleinen. Jene führen schwarzes Blut, diese das rothe, frisch geathmete Blut, das aus den Lungen in den linken Vorhof fließt. Die V. unterscheiden sich von den Pulsadern durch ihre größere Zahl, ihren oft sehr oberflächlichen Lauf, durch dünnere Wandungen und durch Klappen in ihrem Innern. – Venös, zu den V. gehörig; aderreich; Venäsection, Aderlaß. Venerabile, Sanctissimum,, lat., hochwürdigstes Gut, das hochheilige Sacrament des Altars, welches im Tabernakel aufbewahrt und in der Monstranz zur Anbetung und Verehrung ausgestellt wird; vergl. Abendmahl, Hostie. Veneration, lat.-deutsch, Hochachtung, Ehrerbietung, Verehrung; veneriren, hochachten. Venerie, so viel als Syphilis. Veneti, wohl besser Venedi, Volk jenseits der Weichsel, von welchem Tacitus nicht weiß, ob er es zu den Germanen oder Sarmaten zählen soll, vielleicht so viel als Wenden. – V., Volk in Gallien, in Armorica, seefahrend u. handeltreibend; an sie erinnert Vannes. – V., Volk, wahrscheinlich illyr. Abkunft, von der Etsch bis an den Isonzo und Timavo, handeltreibend (zu Lande erhielten sie den Bernstein von der Ostsee her), auch treffliche Landbauer u. Viehzüchter, mit der Hauptstadt Patavium (Padua); eine spätere Sage läßt sie mit Antenor von Troja hereinwandern; von ihnen hat Venedig seinen Namen. Venetianische Kreide, s. Speckstein; venetianische Schule, s. italienische Kunst. Venezuela, südamerikan. Republik, vom Ocean, dem karaib. Meerbusen, Neugranada, Brittisch-Guyana und Brasilien begränzt, 20000 QMeilen groß, gehört zum Stromgebiete des Orinoco, ist theils von den östl. Ausläufern der Cordilleras erfüllt, theils Tiefland; dies besteht aus den unübersehbaren, mit mannshohem Grase bewachsenen Llanos, in welchen unzählige wilde Pferde u. Rinder herumschwärmen od. halbzahm von den gauchosähnlichen Llaneros gehütet werden, und aus dem Urwalde in tropischer Ueppigkeit, in dessen Lichtungen der Plantagenbau Baumwolle, trefflichen Tabak, Zucker, Kaffee, Indigo etc. erzeugt: der Wald selbst liefert Nutz- u. Farbehölzer u. die meiste Vanille. Die Einwohnerzahl beträgt gegen 1 etc. Mill., darunter etwa 300000 Weiße; die andern sind Mulatten, freie Neger, die Llaneros von europäisch-indischem Blute (Mestizen). Die Verfassung ist wie in den meisten südamerikan. Staaten eine Copie der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/596
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/596>, abgerufen am 22.12.2024.