Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Vellebit, Gebirgszug in Kroatien, verbindet den Karst mit den dinarischen Alpen. Vellejus Paterculus ein unter Tiberius schreibender Historiker, Freund Sejans, wahrscheinlich in die Verschwörung des letztern verwickelt und deßhalb um 31 n. Chr. hingerichtet, hinterließ in 2 Büchern römischer Geschichte einen allgemeinen Geschichtsabriß, worin die Geschichte des römischen Staates so ziemlich aufgeht in der Geschichte der Thaten, Schicksale und Charaktere der großen Römer u. worin es an Schmeicheleien gegen Tiberius und Sejan wie an rhetorischem Pathos nicht mangelt; allenthalben verrathen Ton u. Urtheil übrigens einen gewiegten Weltmann, das Anlehnen an ältere Muster u. die reine Sprache läßt sich nur loben. Erste Ausgabe Basel 1520, treffliche von Lipsius, Burmann, Ruhnken, Frotscher, gute Uebersetzungen von Jakobs (1793) u. Strombeck (1826). Velletri, das alte Velitrae, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, an der appischen Straße, hat 10000 E., ist Bischofssitz, baut guten Wein, Oel, Getreide. Vellon, span., Kupfermünze. Velocitas, lat., Velocität, Geschwindigkeit; veloce, ital., geschwind; velocissimo, sehr geschwind. Velours (weluhr), frz., Sammt; v. de coton, Baumwollensammt, v. satine, Atlassammt; veloutiren, sammtartig wirken. Velpel, s. Felbel. Veltheim, Aug. Ferdinand Graf von, geb. 1741 zu Harbke bei Helmstedt, gest. 1801, schrieb über Mineralogie, Hüttenkunde u. Alterthumskunde. Velthem, Veltheim, in Halle geb., der erste, der 1670 zu Leipzig eine Schauspielergesellschaft zusammenbrachte, die etwas Besseres als gewöhnliche Possenstücke aufführte. Veltlin, ital. Val Tellina, das obere Addathal, strategisch wichtig, weil durch dasselbe die Pässe des Splügen und Stilfsser Jochs nach Italien führen, begriff nach der alten Eintheilung die Landschaften V., Cleven und Worms (Valtellina, Chiavenna, Bormio), gehörte zum Herzogthum Mailand, kam 1512 als Vogtei an Graubünden, 1797 an die cisalp. Republik, 1814 an Oesterreich. Es bildet die Provinz Sondrio des lombard.-venetian. Königreichs, hat auf 591/2 #M. 98000 E, ist berühmt durch Weinbau (Veltliner), eingetheilt in die Präturen Sondrio, Tirano, Chiavenna, Morbegno, Bormio; Hauptstadt ist Sondrio. Velveret, engl., ungeköperter Manchester; Velvet, Sammt. Venafro, neapolit. Stadt unweit Caserta, das alte Venafrum, Bischofssitz, hat 4000 E, Oelbau. Venaissin (Venässäng), ehemalige Grafschaft im jetzigen frz. Departement Vaucluse, von 1273-1789 dem Papste gehörig; Hauptort war der Flecken u. Bischofssitz Venasque bei Carpentras. Venal, lat.-deutsch, käuflich, feil; Venalität, Käuflichkeit, Bestechlichkeit. Venantius Fortunatus, s. Fortunatus. Venation, lat.-deutsch, die Jagd, das Jagdrecht; venatorisch, zur Jagd gehörig. Vendee (Wangdeh), frz. Depart., nach einem Flüßchen genannt, das alte Unterpoiton, 124 #M. groß mit 383000 E., die hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht leben, ist eingetheilt in die Arrondissements Bourbon-V., Fontenay le Comte, Sables d'Olonne; Hauptstadt ist Napoleon. V., vor 1853 Bourbon-V. genannt. - Diese Gegend, so wie die benachbarten Depart. (im ehemaligen Poitou u. Anjou) waren 1793-96 der Schauplatz eines Bürgerkriegs, des sog. V. kriegs, der an Gräueln die Hunnen- und Mongolenkriege übertraf. Die Bewohner jener Gegenden bestanden, wie noch gegenwärtig, hauptsächlich aus Bauern; große Städte gibt es dort nicht; unter ihnen wohnte ein patriarchalischer Landadel, der ohne Luxus sich mit geringen Naturalabgaben begnügte; es gab auch keine reichen Klöster im Lande, dagegen standen die Pfarrer, die aus dem Volke selbst hervorgegangen waren, im größten Ansehen. Diesem Volke waren schon die Anfänge der Revolution in hohem Grade zuwider; die Edelleute wurden zu Maires Vellebit, Gebirgszug in Kroatien, verbindet den Karst mit den dinarischen Alpen. Vellejus Paterculus ein unter Tiberius schreibender Historiker, Freund Sejans, wahrscheinlich in die Verschwörung des letztern verwickelt und deßhalb um 31 n. Chr. hingerichtet, hinterließ in 2 Büchern römischer Geschichte einen allgemeinen Geschichtsabriß, worin die Geschichte des römischen Staates so ziemlich aufgeht in der Geschichte der Thaten, Schicksale und Charaktere der großen Römer u. worin es an Schmeicheleien gegen Tiberius und Sejan wie an rhetorischem Pathos nicht mangelt; allenthalben verrathen Ton u. Urtheil übrigens einen gewiegten Weltmann, das Anlehnen an ältere Muster u. die reine Sprache läßt sich nur loben. Erste Ausgabe Basel 1520, treffliche von Lipsius, Burmann, Ruhnken, Frotscher, gute Uebersetzungen von Jakobs (1793) u. Strombeck (1826). Velletri, das alte Velitrae, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, an der appischen Straße, hat 10000 E., ist Bischofssitz, baut guten Wein, Oel, Getreide. Vellon, span., Kupfermünze. Velocitas, lat., Velocität, Geschwindigkeit; veloce, ital., geschwind; velocissimo, sehr geschwind. Velours (weluhr), frz., Sammt; v. de coton, Baumwollensammt, v. satiné, Atlassammt; veloutiren, sammtartig wirken. Velpel, s. Felbel. Veltheim, Aug. Ferdinand Graf von, geb. 1741 zu Harbke bei Helmstedt, gest. 1801, schrieb über Mineralogie, Hüttenkunde u. Alterthumskunde. Velthem, Veltheim, in Halle geb., der erste, der 1670 zu Leipzig eine Schauspielergesellschaft zusammenbrachte, die etwas Besseres als gewöhnliche Possenstücke aufführte. Veltlin, ital. Val Tellina, das obere Addathal, strategisch wichtig, weil durch dasselbe die Pässe des Splügen und Stilfsser Jochs nach Italien führen, begriff nach der alten Eintheilung die Landschaften V., Cleven und Worms (Valtellina, Chiavenna, Bormio), gehörte zum Herzogthum Mailand, kam 1512 als Vogtei an Graubünden, 1797 an die cisalp. Republik, 1814 an Oesterreich. Es bildet die Provinz Sondrio des lombard.-venetian. Königreichs, hat auf 591/2 □M. 98000 E, ist berühmt durch Weinbau (Veltliner), eingetheilt in die Präturen Sondrio, Tirano, Chiavenna, Morbegno, Bormio; Hauptstadt ist Sondrio. Velveret, engl., ungeköperter Manchester; Velvet, Sammt. Venafro, neapolit. Stadt unweit Caserta, das alte Venafrum, Bischofssitz, hat 4000 E, Oelbau. Venaissin (Venässäng), ehemalige Grafschaft im jetzigen frz. Departement Vaucluse, von 1273–1789 dem Papste gehörig; Hauptort war der Flecken u. Bischofssitz Venasque bei Carpentras. Venal, lat.-deutsch, käuflich, feil; Venalität, Käuflichkeit, Bestechlichkeit. Venantius Fortunatus, s. Fortunatus. Venation, lat.-deutsch, die Jagd, das Jagdrecht; venatorisch, zur Jagd gehörig. Vendée (Wangdeh), frz. Depart., nach einem Flüßchen genannt, das alte Unterpoiton, 124 □M. groß mit 383000 E., die hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht leben, ist eingetheilt in die Arrondissements Bourbon-V., Fontenay le Comte, Sables d'Olonne; Hauptstadt ist Napoleon. V., vor 1853 Bourbon-V. genannt. – Diese Gegend, so wie die benachbarten Depart. (im ehemaligen Poitou u. Anjou) waren 1793–96 der Schauplatz eines Bürgerkriegs, des sog. V. kriegs, der an Gräueln die Hunnen- und Mongolenkriege übertraf. Die Bewohner jener Gegenden bestanden, wie noch gegenwärtig, hauptsächlich aus Bauern; große Städte gibt es dort nicht; unter ihnen wohnte ein patriarchalischer Landadel, der ohne Luxus sich mit geringen Naturalabgaben begnügte; es gab auch keine reichen Klöster im Lande, dagegen standen die Pfarrer, die aus dem Volke selbst hervorgegangen waren, im größten Ansehen. Diesem Volke waren schon die Anfänge der Revolution in hohem Grade zuwider; die Edelleute wurden zu Maires <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0592" n="591"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Vellebit</hi>, Gebirgszug in Kroatien, verbindet den Karst mit den dinarischen Alpen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Vellejus Paterculus</hi> ein unter Tiberius schreibender Historiker, Freund Sejans, wahrscheinlich in die Verschwörung des letztern verwickelt und deßhalb um 31 n. Chr. hingerichtet, hinterließ in 2 Büchern römischer Geschichte einen allgemeinen Geschichtsabriß, worin die Geschichte des römischen Staates so ziemlich aufgeht in der Geschichte der Thaten, Schicksale und Charaktere der großen Römer u. worin es an Schmeicheleien gegen Tiberius und Sejan wie an rhetorischem Pathos nicht mangelt; allenthalben verrathen Ton u. Urtheil übrigens einen gewiegten Weltmann, das Anlehnen an ältere Muster u. die reine Sprache läßt sich nur loben. Erste Ausgabe Basel 1520, treffliche von Lipsius, Burmann, Ruhnken, Frotscher, gute Uebersetzungen von Jakobs (1793) u. Strombeck (1826).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Velletri</hi>, das alte <hi rendition="#i">Velitrae</hi>, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, an der appischen Straße, hat 10000 E., ist Bischofssitz, baut guten Wein, Oel, Getreide.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Vellon</hi>, span., Kupfermünze.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Velocitas</hi>, lat., Velocität, Geschwindigkeit; <hi rendition="#i">veloce</hi>, ital., geschwind; <hi rendition="#i">velocissimo</hi>, sehr geschwind.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Velours</hi> (weluhr), frz., Sammt; <hi rendition="#i">v. de coton</hi>, Baumwollensammt, <hi rendition="#i">v. satiné</hi>, Atlassammt; <hi rendition="#g">veloutiren</hi>, sammtartig wirken.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Velpel</hi>, s. Felbel.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Veltheim</hi>, Aug. Ferdinand Graf von, geb. 1741 zu Harbke bei Helmstedt, gest. 1801, schrieb über Mineralogie, Hüttenkunde u. Alterthumskunde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Velthem</hi>, <hi rendition="#g">Veltheim</hi>, in Halle geb., der erste, der 1670 zu Leipzig eine Schauspielergesellschaft zusammenbrachte, die etwas Besseres als gewöhnliche Possenstücke aufführte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Veltlin</hi>, ital. <hi rendition="#i">Val Tellina</hi>, das obere Addathal, strategisch wichtig, weil durch dasselbe die Pässe des Splügen und Stilfsser Jochs nach Italien führen, begriff nach der alten Eintheilung die Landschaften V., Cleven und Worms <hi rendition="#i">(Valtellina, Chiavenna, Bormio)</hi>, gehörte zum Herzogthum Mailand, kam 1512 als Vogtei an Graubünden, 1797 an die cisalp. Republik, 1814 an Oesterreich. Es bildet die Provinz Sondrio des lombard.-venetian. Königreichs, hat auf 59<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> □M. 98000 E, ist berühmt durch Weinbau (Veltliner), eingetheilt in die Präturen Sondrio, Tirano, Chiavenna, Morbegno, Bormio; Hauptstadt ist Sondrio.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Velveret</hi>, engl., ungeköperter Manchester; <hi rendition="#i">Velvet</hi>, Sammt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Venafro</hi>, neapolit. Stadt unweit Caserta, das alte <hi rendition="#i">Venafrum</hi>, Bischofssitz, hat 4000 E, Oelbau.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Venaissin</hi> (Venässäng), ehemalige Grafschaft im jetzigen frz. Departement Vaucluse, von 1273–1789 dem Papste gehörig; Hauptort war der Flecken u. Bischofssitz Venasque bei Carpentras.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Venal</hi>, lat.-deutsch, käuflich, feil; <hi rendition="#g">Venalität</hi>, Käuflichkeit, Bestechlichkeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Venantius Fortunatus</hi>, s. Fortunatus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Venation</hi>, lat.-deutsch, die Jagd, das Jagdrecht; <hi rendition="#g">venatorisch</hi>, zur Jagd gehörig.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Vendée</hi> (Wangdeh), frz. Depart., <hi rendition="#g">nach</hi> einem Flüßchen genannt, das alte Unterpoiton, 124 □M. groß mit 383000 E., die hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht leben, ist eingetheilt in die Arrondissements Bourbon-V., Fontenay le Comte, Sables d'Olonne; Hauptstadt ist <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> V., vor 1853 <hi rendition="#g">Bourbon</hi>-V. genannt. – Diese Gegend, so wie die benachbarten Depart. (im ehemaligen Poitou u. Anjou) waren 1793–96 der Schauplatz eines Bürgerkriegs, des sog. V. <hi rendition="#g">kriegs</hi>, der an Gräueln die Hunnen- und Mongolenkriege übertraf. Die Bewohner jener Gegenden bestanden, wie noch gegenwärtig, hauptsächlich aus Bauern; große Städte gibt es dort nicht; unter ihnen wohnte ein patriarchalischer Landadel, der ohne Luxus sich mit geringen Naturalabgaben begnügte; es gab auch keine reichen Klöster im Lande, dagegen standen die Pfarrer, die aus dem Volke selbst hervorgegangen waren, im größten Ansehen. Diesem Volke waren schon die Anfänge der Revolution in hohem Grade zuwider; die Edelleute wurden zu Maires </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [591/0592]
Vellebit, Gebirgszug in Kroatien, verbindet den Karst mit den dinarischen Alpen.
Vellejus Paterculus ein unter Tiberius schreibender Historiker, Freund Sejans, wahrscheinlich in die Verschwörung des letztern verwickelt und deßhalb um 31 n. Chr. hingerichtet, hinterließ in 2 Büchern römischer Geschichte einen allgemeinen Geschichtsabriß, worin die Geschichte des römischen Staates so ziemlich aufgeht in der Geschichte der Thaten, Schicksale und Charaktere der großen Römer u. worin es an Schmeicheleien gegen Tiberius und Sejan wie an rhetorischem Pathos nicht mangelt; allenthalben verrathen Ton u. Urtheil übrigens einen gewiegten Weltmann, das Anlehnen an ältere Muster u. die reine Sprache läßt sich nur loben. Erste Ausgabe Basel 1520, treffliche von Lipsius, Burmann, Ruhnken, Frotscher, gute Uebersetzungen von Jakobs (1793) u. Strombeck (1826).
Velletri, das alte Velitrae, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, an der appischen Straße, hat 10000 E., ist Bischofssitz, baut guten Wein, Oel, Getreide.
Vellon, span., Kupfermünze.
Velocitas, lat., Velocität, Geschwindigkeit; veloce, ital., geschwind; velocissimo, sehr geschwind.
Velours (weluhr), frz., Sammt; v. de coton, Baumwollensammt, v. satiné, Atlassammt; veloutiren, sammtartig wirken.
Velpel, s. Felbel.
Veltheim, Aug. Ferdinand Graf von, geb. 1741 zu Harbke bei Helmstedt, gest. 1801, schrieb über Mineralogie, Hüttenkunde u. Alterthumskunde.
Velthem, Veltheim, in Halle geb., der erste, der 1670 zu Leipzig eine Schauspielergesellschaft zusammenbrachte, die etwas Besseres als gewöhnliche Possenstücke aufführte.
Veltlin, ital. Val Tellina, das obere Addathal, strategisch wichtig, weil durch dasselbe die Pässe des Splügen und Stilfsser Jochs nach Italien führen, begriff nach der alten Eintheilung die Landschaften V., Cleven und Worms (Valtellina, Chiavenna, Bormio), gehörte zum Herzogthum Mailand, kam 1512 als Vogtei an Graubünden, 1797 an die cisalp. Republik, 1814 an Oesterreich. Es bildet die Provinz Sondrio des lombard.-venetian. Königreichs, hat auf 591/2 □M. 98000 E, ist berühmt durch Weinbau (Veltliner), eingetheilt in die Präturen Sondrio, Tirano, Chiavenna, Morbegno, Bormio; Hauptstadt ist Sondrio.
Velveret, engl., ungeköperter Manchester; Velvet, Sammt.
Venafro, neapolit. Stadt unweit Caserta, das alte Venafrum, Bischofssitz, hat 4000 E, Oelbau.
Venaissin (Venässäng), ehemalige Grafschaft im jetzigen frz. Departement Vaucluse, von 1273–1789 dem Papste gehörig; Hauptort war der Flecken u. Bischofssitz Venasque bei Carpentras.
Venal, lat.-deutsch, käuflich, feil; Venalität, Käuflichkeit, Bestechlichkeit.
Venantius Fortunatus, s. Fortunatus.
Venation, lat.-deutsch, die Jagd, das Jagdrecht; venatorisch, zur Jagd gehörig.
Vendée (Wangdeh), frz. Depart., nach einem Flüßchen genannt, das alte Unterpoiton, 124 □M. groß mit 383000 E., die hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht leben, ist eingetheilt in die Arrondissements Bourbon-V., Fontenay le Comte, Sables d'Olonne; Hauptstadt ist Napoleon. V., vor 1853 Bourbon-V. genannt. – Diese Gegend, so wie die benachbarten Depart. (im ehemaligen Poitou u. Anjou) waren 1793–96 der Schauplatz eines Bürgerkriegs, des sog. V. kriegs, der an Gräueln die Hunnen- und Mongolenkriege übertraf. Die Bewohner jener Gegenden bestanden, wie noch gegenwärtig, hauptsächlich aus Bauern; große Städte gibt es dort nicht; unter ihnen wohnte ein patriarchalischer Landadel, der ohne Luxus sich mit geringen Naturalabgaben begnügte; es gab auch keine reichen Klöster im Lande, dagegen standen die Pfarrer, die aus dem Volke selbst hervorgegangen waren, im größten Ansehen. Diesem Volke waren schon die Anfänge der Revolution in hohem Grade zuwider; die Edelleute wurden zu Maires
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |