Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Velasquez de Silva, (Velaskes de S.), Don Diego, einer der besten span. Maler, geb. 1599 zu Sevilla, ward Hofmaler in Madrid, besuchte zweimal Italien, 1629 und 1648, errichtete in Madrid eine Akademie der zeichnenden Künste, ward 1658 in den Ritterstand erhoben und st. 1660. Seine Gemälde, sowohl die historischen als die Genrebilder, zeichnen sich aus durch Naturtreue, Schönheit und Kraft der Gestalten u. meisterhaftes Colorit, seine ausgezeichneten Portraits durch Treue u. tiefe Charakteristik. Velde, van der, Name mehrer holländ. Maler. Adrian van der V., geb. 1639 zu Amsterdam, gest. 1672, ausgezeichnet als Landschaftsmaler; größere historische Bilder, meisterhafte Zeichnungen und Radirungen. - Wilh. van der V., der Aeltere, berühmter Marinemaler, geb. 1610 zu Leyden, arbeitete in London in königl. Diensten u. st. 1693 daselbst. Noch berühmter und einer der größten Marinemaler aller Zeiten war sein Sohn Wilh. van der V., der Jüngere, geb. 1633 zu Amsterdam, kam später ebenfalls nach London, wo er 1707 starb. - Jesais van der V., geb. 1597 zu Leyden, Genremaler, und sein Bruder Jan van der V, geb. 1599, Landschaftsmaler. Velde, Franz Karl van der, ein seiner Zeit vielgelesener Romanenschreiber, geb. 1779 zu Breslau, gest. 1824 daselbst als Justizcommissär, verarbeitete Stoffe aus der Geschichte wie aus der Sagenwelt gewandt, entwickelte und erzählte gut u. erreichte so seinen höchsten Zweck: angenehme Unterhaltung in vielen Romanen (die Wiedertäufer, Arwed Gyllenstierna, der böhmische Mägdekrieg, Eroberung von Mexiko, Christine von Schweden und ihr Hof, das Horoskop u. s. f.) in hohem Grade. Die gesammelten Werke gaben Böttiger und Th. Hell heraus, Dresden 1825 ff. 25 B. Veldeke, eigentlich Veldekein, Heinr. von, ein in Norddeutschland geb. Minnesänger, dichtete zuerst am Hofe zu Cleve, später an dem Hermanns von Thüringen; sein Hauptwerk, die "Eneit", erzählt nach einem wälschen Muster den Zug des Aeneas von Troja zu Dido, seine Reise durch Hölle u. Elysium, die Kämpfe in Latium u. s. f. und mag zwischen 1184 bis 1189 entstanden sein. Von eigentlich poetischer Kraft oder gar von Volksthümlichkeit ist in dieser Aeneide keine Rede, sie ist ein Erzeugniß höfischer Bildung, ausgezeichnet nur durch Zierlichkeit der Darstellung, Reichthum u. Richtigkeit des Reimes. Veldenz, Flecken im Reg.-Bez. Trier, an der Mosel, mit 150 E., Bergbau auf Eisen, Blei u. Steinkohlen, Trümmer einer Burg. Diese war Sitz der Grafen von V.; bei ihrem Aussterben kam die Grafschaft an die Linie Pfalz-Simmern (1433) u. wurde zum Fürstenthum erhoben; fiel 1694 an Kurpfalz, im Luneviller Frieden an Frankreich, durch den Wiener Congreß zum größeren Theil an Bayern, zum kleinern an Preußen. Veleda, weissagende Jungfrau bei den Brukterern, als diese unter Civilis 71n. Chr. die Römer bekriegten; sie scheint später als Gefangene nach Rom gebracht worden zu sein. Velinpapier, das seine, glatte, pergamentähnliche Papier. Velites, bei den Römern die leichten, der Legion vorangehenden Truppen, die nur mit Pfeil, Wurfspieß u. Schleuder kämpften. Unter Napoleon I. gab es v. zu Fuß u. zu Pferd, eine Art Freiwilliger, welche zur alten Garde gerechnet wurden. Vella, Giuseppe, geb. um 1750 auf Malta, wurde Kaplan des Malteserordens, gab vor, 1782 in einer Abtei Siciliens arabische Handschriften entdeckt zu haben, die für die mittelalterliche Geschichte Siciliens von höchstem Interesse seien, dazu auch eine arabische Uebersetzung der mangelnden Bücher des Livius. Er fand Glauben, bei dem Erzbischof Airoldi von Heraklea sowie beim König von Neapel Unterstützung jeder Art und die Veröffentlichung der Handschriften kam ins Werk. Jos. Hager, ein gelehrter Vagabund, entdeckte den Betrug und gab Nachricht davon (Erlangen 1799), der Orientalist Ol. Tychsen gab weitere Nachweise, V. aber wurde abgesetzt und eingekerkert und soll 1824 gest. sein. Velasquez de Silva, (Velaskes de S.), Don Diego, einer der besten span. Maler, geb. 1599 zu Sevilla, ward Hofmaler in Madrid, besuchte zweimal Italien, 1629 und 1648, errichtete in Madrid eine Akademie der zeichnenden Künste, ward 1658 in den Ritterstand erhoben und st. 1660. Seine Gemälde, sowohl die historischen als die Genrebilder, zeichnen sich aus durch Naturtreue, Schönheit und Kraft der Gestalten u. meisterhaftes Colorit, seine ausgezeichneten Portraits durch Treue u. tiefe Charakteristik. Velde, van der, Name mehrer holländ. Maler. Adrian van der V., geb. 1639 zu Amsterdam, gest. 1672, ausgezeichnet als Landschaftsmaler; größere historische Bilder, meisterhafte Zeichnungen und Radirungen. – Wilh. van der V., der Aeltere, berühmter Marinemaler, geb. 1610 zu Leyden, arbeitete in London in königl. Diensten u. st. 1693 daselbst. Noch berühmter und einer der größten Marinemaler aller Zeiten war sein Sohn Wilh. van der V., der Jüngere, geb. 1633 zu Amsterdam, kam später ebenfalls nach London, wo er 1707 starb. – Jesais van der V., geb. 1597 zu Leyden, Genremaler, und sein Bruder Jan van der V, geb. 1599, Landschaftsmaler. Velde, Franz Karl van der, ein seiner Zeit vielgelesener Romanenschreiber, geb. 1779 zu Breslau, gest. 1824 daselbst als Justizcommissär, verarbeitete Stoffe aus der Geschichte wie aus der Sagenwelt gewandt, entwickelte und erzählte gut u. erreichte so seinen höchsten Zweck: angenehme Unterhaltung in vielen Romanen (die Wiedertäufer, Arwed Gyllenstierna, der böhmische Mägdekrieg, Eroberung von Mexiko, Christine von Schweden und ihr Hof, das Horoskop u. s. f.) in hohem Grade. Die gesammelten Werke gaben Böttiger und Th. Hell heraus, Dresden 1825 ff. 25 B. Veldeke, eigentlich Veldekîn, Heinr. von, ein in Norddeutschland geb. Minnesänger, dichtete zuerst am Hofe zu Cleve, später an dem Hermanns von Thüringen; sein Hauptwerk, die „Eneit“, erzählt nach einem wälschen Muster den Zug des Aeneas von Troja zu Dido, seine Reise durch Hölle u. Elysium, die Kämpfe in Latium u. s. f. und mag zwischen 1184 bis 1189 entstanden sein. Von eigentlich poetischer Kraft oder gar von Volksthümlichkeit ist in dieser Aeneide keine Rede, sie ist ein Erzeugniß höfischer Bildung, ausgezeichnet nur durch Zierlichkeit der Darstellung, Reichthum u. Richtigkeit des Reimes. Veldenz, Flecken im Reg.-Bez. Trier, an der Mosel, mit 150 E., Bergbau auf Eisen, Blei u. Steinkohlen, Trümmer einer Burg. Diese war Sitz der Grafen von V.; bei ihrem Aussterben kam die Grafschaft an die Linie Pfalz-Simmern (1433) u. wurde zum Fürstenthum erhoben; fiel 1694 an Kurpfalz, im Luneviller Frieden an Frankreich, durch den Wiener Congreß zum größeren Theil an Bayern, zum kleinern an Preußen. Veleda, weissagende Jungfrau bei den Brukterern, als diese unter Civilis 71n. Chr. die Römer bekriegten; sie scheint später als Gefangene nach Rom gebracht worden zu sein. Velinpapier, das seine, glatte, pergamentähnliche Papier. Velites, bei den Römern die leichten, der Legion vorangehenden Truppen, die nur mit Pfeil, Wurfspieß u. Schleuder kämpften. 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Velde, van der, Name mehrer holländ. Maler. Adrian van der V., geb. 1639 zu Amsterdam, gest. 1672, ausgezeichnet als Landschaftsmaler; größere historische Bilder, meisterhafte Zeichnungen und Radirungen. – Wilh. van der V., der Aeltere, berühmter Marinemaler, geb. 1610 zu Leyden, arbeitete in London in königl. Diensten u. st. 1693 daselbst. Noch berühmter und einer der größten Marinemaler aller Zeiten war sein Sohn Wilh. van der V., der Jüngere, geb. 1633 zu Amsterdam, kam später ebenfalls nach London, wo er 1707 starb. – Jesais van der V., geb. 1597 zu Leyden, Genremaler, und sein Bruder Jan van der V, geb. 1599, Landschaftsmaler.
Velde, Franz Karl van der, ein seiner Zeit vielgelesener Romanenschreiber, geb. 1779 zu Breslau, gest. 1824 daselbst als Justizcommissär, verarbeitete Stoffe aus der Geschichte wie aus der Sagenwelt gewandt, entwickelte und erzählte gut u. erreichte so seinen höchsten Zweck: angenehme Unterhaltung in vielen Romanen (die Wiedertäufer, Arwed Gyllenstierna, der böhmische Mägdekrieg, Eroberung von Mexiko, Christine von Schweden und ihr Hof, das Horoskop u. s. f.) in hohem Grade. Die gesammelten Werke gaben Böttiger und Th. Hell heraus, Dresden 1825 ff. 25 B.
Veldeke, eigentlich Veldekîn, Heinr. von, ein in Norddeutschland geb. Minnesänger, dichtete zuerst am Hofe zu Cleve, später an dem Hermanns von Thüringen; sein Hauptwerk, die „Eneit“, erzählt nach einem wälschen Muster den Zug des Aeneas von Troja zu Dido, seine Reise durch Hölle u. Elysium, die Kämpfe in Latium u. s. f. und mag zwischen 1184 bis 1189 entstanden sein. Von eigentlich poetischer Kraft oder gar von Volksthümlichkeit ist in dieser Aeneide keine Rede, sie ist ein Erzeugniß höfischer Bildung, ausgezeichnet nur durch Zierlichkeit der Darstellung, Reichthum u. Richtigkeit des Reimes.
Veldenz, Flecken im Reg.-Bez. Trier, an der Mosel, mit 150 E., Bergbau auf Eisen, Blei u. Steinkohlen, Trümmer einer Burg. Diese war Sitz der Grafen von V.; bei ihrem Aussterben kam die Grafschaft an die Linie Pfalz-Simmern (1433) u. wurde zum Fürstenthum erhoben; fiel 1694 an Kurpfalz, im Luneviller Frieden an Frankreich, durch den Wiener Congreß zum größeren Theil an Bayern, zum kleinern an Preußen.
Veleda, weissagende Jungfrau bei den Brukterern, als diese unter Civilis 71n. Chr. die Römer bekriegten; sie scheint später als Gefangene nach Rom gebracht worden zu sein.
Velinpapier, das seine, glatte, pergamentähnliche Papier.
Velites, bei den Römern die leichten, der Legion vorangehenden Truppen, die nur mit Pfeil, Wurfspieß u. Schleuder kämpften. Unter Napoleon I. gab es v. zu Fuß u. zu Pferd, eine Art Freiwilliger, welche zur alten Garde gerechnet wurden.
Vella, Giuseppe, geb. um 1750 auf Malta, wurde Kaplan des Malteserordens, gab vor, 1782 in einer Abtei Siciliens arabische Handschriften entdeckt zu haben, die für die mittelalterliche Geschichte Siciliens von höchstem Interesse seien, dazu auch eine arabische Uebersetzung der mangelnden Bücher des Livius. Er fand Glauben, bei dem Erzbischof Airoldi von Heraklea sowie beim König von Neapel Unterstützung jeder Art und die Veröffentlichung der Handschriften kam ins Werk. Jos. Hager, ein gelehrter Vagabund, entdeckte den Betrug und gab Nachricht davon (Erlangen 1799), der Orientalist Ol. Tychsen gab weitere Nachweise, V. aber wurde abgesetzt und eingekerkert und soll 1824 gest. sein.
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