Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Proletarier, Changarniers Hauptquartier, Residenz Napoleons III., der die zweite Gallerie ausbaute. An die T. schließt sich ein herrlicher Garten an, mit Spaziergängen, Baumgruppen, Springbrunnen, Teichen, Rasenplätzen. Tuisco, bei den Germanen der erdgeborne Gott, durch seinen Sohn Mannus Stammvater der Germanen, wahrscheinlich mit Odin identisch. Tukan, lat. Rhamphastos, Pfefferfraß, eine Gattung Vögel aus der Ordnung der Paarzeher, mit außerordentlich großem, wegen seines zelligen Baues aber sehr leichtem Schnabel, der gegen die Spitze hin gebogen und am Rande gezähnelt ist; die hornartige sehr platte Zunge, an beiden Seiten mit Bärten, wie die Fahne einer Feder, versehen, die Farben abstechend und lebhaft. Sie leben in Südasien in kleinen Truppen, und nähren sich von Insekten u. Früchten. Der große T. (R. Toco), 19'' lang, mit dem längsten Schnabel. Der gemeine T. (R. Tucanus), kleiner als der vorige. Der Ariel T. (R. Ariel), wegen seiner leichten Bewegungen so genannt. Tula, russ. Gouvernement, südl. von Moskau, 556 #M. groß, mit 1092000 E. Die Hauptst. T. an der Upa ist Bischofssitz, hat 54000 E., große kaiserliche, von Peter I. gegründete Waffenfabriken, Eisengießereien, Metallwaarenfabriken. - T. metall, Masse aus Silber, Weißkupfer, Blei und Schwefel, welche auf feingravirten silbernen Dosen (T. dosen) u. dergl. wie Email eingebrannt wird. Tulcza, Tultscha, unbedeutende Festung in der Walachei, an der Donau, Silistria gegenüber, mit 5000 E., Hafen. Tulle (Tüll), Hauptstadt des franz. Departem. Correze, an der Correze, ist Bischofssitz, hat 12000 E., große kaiserliche Waffenfabrik, berühmte Spitzen. Tullius, röm. Geschlecht, welchem die Cicerone angehörten; s. Cicero. Quintus T. Cicero, des großen Redners Bruder, verwaltete die Provinz Asien, war kurze Zeit Legat Cäsars im gall. Kriege, wurde mit seinem Sohne 43 v. Chr. ein Opfer der Proscription. Seine poet. u. histor. Arbeiten sind verloren, erhalten nur eine Zuschrift "de petitione consulatus" und 4 Briefe. Tullus Hostilius, der dritte röm. König, 673-642 v. Chr., in der röm. Sage ein sehr kriegerischer Charakter; sein Hauptwerk ist die Uebersiedlung der Bürger von Alba longa nach Rom auf den mons Coelius. Tuln, Tulln, alte Stadt im Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns, ehemals Hauptstadt, hat 2200 E., ist Dampfschiffstation. Tulpe, Tulipane, lat. tulipa, allbekannte Blume aus der Familie der Liliaceae. wächst in Kleinasien wild, kam 1559 von Konstantinopel nach Augsburg und wurde zuerst von K. Gesner beschrieben (daher t. Gesneriana). Die Cultur, am besten in Holland betrieben, hat über 1000 Varietäten erzeugt; von 1634-37 wurde der T. nhandel in Holland mit einer Art Wuth betrieben, indem man T. auf Zeit kaufte u. dann die Differenz bezahlte, so daß durch diese Agiotage ein ausgezeichnetes Stück bis 7000 Thlr. getrieben wurde. Tulpenbaum (liriodendron tulipifera), Baum aus der Familie der Magnolien, im gemäßigten Nordamerika einheimisch, mit tulpenähnlichen Blüten, ist bei uns in Anlagen zu sehen. Tuluniden, Dynastie, s. Aegypten, Geschichte. Tumba, lat., die Bahre bei dem kath. Trauergottesdienste für einen Verstorbenen; vergl. castrum doloris. Tumescenz, lat.-deutsch, Geschwulst; tumid, geschwollen. Tummler, Name des gemeinen Delphin. Tumult, lat.-deutsch, Lärmen, Aufruhr, vereinte Gewalt wider die Staatsordnung. Tun (tönn), engl., Tonne. Tundra, vom finn. Tuntur, nennen die Russen die ungeheuren Ebenen, von Sibirien dem Eismeere entlang bis an das weiße Meer sich erstreckend; dieselben frieren nur im Sommer auf und bilden unzugängliche Moräste. Tungusen, mandschurischer Volksstamm in Sibirien, im obern Gebiete der Lena, etwa 50000 Köpfe stark, leben Proletarier, Changarniers Hauptquartier, Residenz Napoleons III., der die zweite Gallerie ausbaute. An die T. schließt sich ein herrlicher Garten an, mit Spaziergängen, Baumgruppen, Springbrunnen, Teichen, Rasenplätzen. Tuisco, bei den Germanen der erdgeborne Gott, durch seinen Sohn Mannus Stammvater der Germanen, wahrscheinlich mit Odin identisch. Tukan, lat. Rhamphastos, Pfefferfraß, eine Gattung Vögel aus der Ordnung der Paarzeher, mit außerordentlich großem, wegen seines zelligen Baues aber sehr leichtem Schnabel, der gegen die Spitze hin gebogen und am Rande gezähnelt ist; die hornartige sehr platte Zunge, an beiden Seiten mit Bärten, wie die Fahne einer Feder, versehen, die Farben abstechend und lebhaft. Sie leben in Südasien in kleinen Truppen, und nähren sich von Insekten u. Früchten. Der große T. (R. Toco), 19'' lang, mit dem längsten Schnabel. Der gemeine T. (R. Tucanus), kleiner als der vorige. Der Ariel T. (R. Ariel), wegen seiner leichten Bewegungen so genannt. Tula, russ. Gouvernement, südl. von Moskau, 556 □M. groß, mit 1092000 E. Die Hauptst. 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Proletarier, Changarniers Hauptquartier, Residenz Napoleons III., der die zweite Gallerie ausbaute. An die T. schließt sich ein herrlicher Garten an, mit Spaziergängen, Baumgruppen, Springbrunnen, Teichen, Rasenplätzen.
Tuisco, bei den Germanen der erdgeborne Gott, durch seinen Sohn Mannus Stammvater der Germanen, wahrscheinlich mit Odin identisch.
Tukan, lat. Rhamphastos, Pfefferfraß, eine Gattung Vögel aus der Ordnung der Paarzeher, mit außerordentlich großem, wegen seines zelligen Baues aber sehr leichtem Schnabel, der gegen die Spitze hin gebogen und am Rande gezähnelt ist; die hornartige sehr platte Zunge, an beiden Seiten mit Bärten, wie die Fahne einer Feder, versehen, die Farben abstechend und lebhaft. Sie leben in Südasien in kleinen Truppen, und nähren sich von Insekten u. Früchten. Der große T. (R. Toco), 19'' lang, mit dem längsten Schnabel. Der gemeine T. (R. Tucanus), kleiner als der vorige. Der Ariel T. (R. Ariel), wegen seiner leichten Bewegungen so genannt.
Tula, russ. Gouvernement, südl. von Moskau, 556 □M. groß, mit 1092000 E. Die Hauptst. T. an der Upa ist Bischofssitz, hat 54000 E., große kaiserliche, von Peter I. gegründete Waffenfabriken, Eisengießereien, Metallwaarenfabriken. – T. metall, Masse aus Silber, Weißkupfer, Blei und Schwefel, welche auf feingravirten silbernen Dosen (T. dosen) u. dergl. wie Email eingebrannt wird.
Tulcza, Tultscha, unbedeutende Festung in der Walachei, an der Donau, Silistria gegenüber, mit 5000 E., Hafen.
Tulle (Tüll), Hauptstadt des franz. Departem. Corrèze, an der Corrèze, ist Bischofssitz, hat 12000 E., große kaiserliche Waffenfabrik, berühmte Spitzen.
Tullius, röm. Geschlecht, welchem die Cicerone angehörten; s. Cicero. Quintus T. Cicero, des großen Redners Bruder, verwaltete die Provinz Asien, war kurze Zeit Legat Cäsars im gall. Kriege, wurde mit seinem Sohne 43 v. Chr. ein Opfer der Proscription. Seine poet. u. histor. Arbeiten sind verloren, erhalten nur eine Zuschrift „de petitione consulatus“ und 4 Briefe.
Tullus Hostilius, der dritte röm. König, 673–642 v. Chr., in der röm. Sage ein sehr kriegerischer Charakter; sein Hauptwerk ist die Uebersiedlung der Bürger von Alba longa nach Rom auf den mons Coelius.
Tuln, Tulln, alte Stadt im Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns, ehemals Hauptstadt, hat 2200 E., ist Dampfschiffstation.
Tulpe, Tulipane, lat. tulipa, allbekannte Blume aus der Familie der Liliaceae. wächst in Kleinasien wild, kam 1559 von Konstantinopel nach Augsburg und wurde zuerst von K. Gesner beschrieben (daher t. Gesneriana). Die Cultur, am besten in Holland betrieben, hat über 1000 Varietäten erzeugt; von 1634–37 wurde der T. nhandel in Holland mit einer Art Wuth betrieben, indem man T. auf Zeit kaufte u. dann die Differenz bezahlte, so daß durch diese Agiotage ein ausgezeichnetes Stück bis 7000 Thlr. getrieben wurde.
Tulpenbaum (liriodendron tulipifera), Baum aus der Familie der Magnolien, im gemäßigten Nordamerika einheimisch, mit tulpenähnlichen Blüten, ist bei uns in Anlagen zu sehen.
Tuluniden, Dynastie, s. Aegypten, Geschichte.
Tumba, lat., die Bahre bei dem kath. Trauergottesdienste für einen Verstorbenen; vergl. castrum doloris.
Tumescenz, lat.-deutsch, Geschwulst; tumid, geschwollen.
Tummler, Name des gemeinen Delphin.
Tumult, lat.-deutsch, Lärmen, Aufruhr, vereinte Gewalt wider die Staatsordnung.
Tun (tönn), engl., Tonne.
Tundra, vom finn. Tuntur, nennen die Russen die ungeheuren Ebenen, von Sibirien dem Eismeere entlang bis an das weiße Meer sich erstreckend; dieselben frieren nur im Sommer auf und bilden unzugängliche Moräste.
Tungusen, mandschurischer Volksstamm in Sibirien, im obern Gebiete der Lena, etwa 50000 Köpfe stark, leben
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