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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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sanctionirt 381 vom Concil zu Konstantinopel, nachdem die Macedonianer die Persönlichkeit des hl. Geistes bestritten hatten, von dem sog. athanasischen Symbolum aber das Dogma von der T. bereits als die Summe und der archimedische Punkt des kath. Glaubens hervorgehoben worden war. Die griech. Kirchenväter hielten hinsichtlich des hl. Geistes meist nur den Ausgang desselben vom Vater fest, weil sie eine Unterordnung des hl. Geistes unter den Sohn fürchteten, die abendländ. dagegen, ein Hilarius, Ambrosius, Augustinus, erfaßten klar u. früh die allerheiligste Dreifaltigkeit als organische Einheit, u. erklärten, der hl. Geist gehe vom Vater wie vom Sohne aus. Im J. 589 fügte das Concil von Toledo den Beisatz filioque dem nicänischen Glaubensbekenntnisse ausdrücklich bei, damit war aber der Keim zu Streitigkeiten zwischen der griech. u. röm. Kirche gelegt, die Jahrh. hindurch dauerten und zu dem noch gegenwärtig bestehenden Schisma führten (s. Griech. Kirche). - Ueber die Gegner des Dogmas von der hl. T. s. Antitrinitarier. - S. d. A. Christus, Kirche, Logos; vergl. Dogmaticismus, Glaube, Gnade.


Trinitarier, die Mitglieder des Ordens von der hl. Dreifaltigkeit für Auslösung der Gefangenen, gestiftet vom Papst Innocenz III. auf Veranlassung wunderbarer Erscheinungen, welche der Pariser Theologe Joh. von Matha u. der Einsiedler Felix von Valois hatten. Innocenz gab dem Orden den Namen, die Regel, ein weißes Gewand mit rothem und blauem Kreuze, und gewährte ihm alle mögliche Unterstützung. Die T. wurden auch Mathuriner genannt, weil ihr frühestes Kloster das an der Kirche St. Mathurin in Paris war, u. Eselsbrüder, weil sie ihre Reisen zu Esel zu machen pflegten. 1200 brachten sie die ersten 200 ausgelösten Christensklaven aus Marokko. Frankreich insbesondere lieferte dem Orden viele Mitglieder und große Summen, auch kam hier ein weiblicher Zweig auf, Sitz des Generals wurde in Folge einer bedeutungsvollen Erscheinung Cerfroy (Kloster zum Hirschbrunnen); daß die T. sehr früh auch nach Spanien u. Portugal drangen, ist leicht begreiflich, weil sie hier bei den unaufhörlichen Kämpfen zwischen Christen u. Mohammedanern doppelt nöthig waren. Der Orden verbreitete sich aber auch stark auf den brit. Inseln, in Sachsen, Böhmen, Ungarn, Amerika, und zählte in seiner Blütezeit 13 Provinzen, wovon 1 in Italien. Stets wurde der 3. Theil der Einkünfte für den Ordenszweck verwendet; bis 1635 sollen die T. während eines 437jährigen Bestandes 30720 Gefangene losgekauft haben. 1218 hatte der Orden durch Peter Nolasko u. Raymund von Pennaforte eine eigenthümliche Begründung erhalten u. war dem Schutze der hl. Jungfrau empfohlen worden. In der Reformationszeit war eine Reform der T. höchst nothwendig; dieselbe kam um 1573 in Frankreich durch 2 frühere Einsiedler, fand aber erst 1635 auf den Befehl Urbans VIII. hin im ganzen Orden Annahme. Trotzdem sank dieser im 18. Jahrh. und die seit der franz. Revolution Schlag auf Schlag folgenden Säkularisationen haben fast ganz mit ihm aufgeräumt, außerdem haben sich die Verhältnisse von Nordafrika u. des Orients zu Europa so gewaltig verändert, daß die T. sich andere Gebiete od. Richtungen ihrer Thätigkeit in. unserer Zeit hätten auswählen müssen, wie z. B. der vom Bischof Forbin-Janson gestiftete Verein der hl. Kindheit sich zur Aufgabe gestellt hat, Heidenkinder in China und anderorts zu retten, im Christenthum zu erziehen und später als Sendboten des Glaubens für ihre Heimath zu verwenden.


Trinitatis festum, lat. Trinitäts- od. Dreieinigkeitsfest, Dreifaltigkeitssonntag, ein im Abendland seit dem 10. Jahrh. aufgekommenes u. vom Papst Johann XXII. (1316-1334) allgemein angeordnetes Kirchenfest, gefeiert am ersten Sonntag nach Pfingsten zu Ehren des Dogmas von der hl. Dreifaltigkeit, das in den ersten Jahrh. unserer Zeitrechnung ärger als jedes andere bekämpft worden war. Die Protestanten zählen die Sonntage ihres Kirchenjahres vorwärts und rückwärts T. so, daß T. als Mittelpunkt des Kirchenjahres erscheint.


Trinityland, 1821 entdeckte Insel,

sanctionirt 381 vom Concil zu Konstantinopel, nachdem die Macedonianer die Persönlichkeit des hl. Geistes bestritten hatten, von dem sog. athanasischen Symbolum aber das Dogma von der T. bereits als die Summe und der archimedische Punkt des kath. Glaubens hervorgehoben worden war. Die griech. Kirchenväter hielten hinsichtlich des hl. Geistes meist nur den Ausgang desselben vom Vater fest, weil sie eine Unterordnung des hl. Geistes unter den Sohn fürchteten, die abendländ. dagegen, ein Hilarius, Ambrosius, Augustinus, erfaßten klar u. früh die allerheiligste Dreifaltigkeit als organische Einheit, u. erklärten, der hl. Geist gehe vom Vater wie vom Sohne aus. Im J. 589 fügte das Concil von Toledo den Beisatz filioque dem nicänischen Glaubensbekenntnisse ausdrücklich bei, damit war aber der Keim zu Streitigkeiten zwischen der griech. u. röm. Kirche gelegt, die Jahrh. hindurch dauerten und zu dem noch gegenwärtig bestehenden Schisma führten (s. Griech. Kirche). – Ueber die Gegner des Dogmas von der hl. T. s. Antitrinitarier. – S. d. A. Christus, Kirche, Logos; vergl. Dogmaticismus, Glaube, Gnade.


Trinitarier, die Mitglieder des Ordens von der hl. Dreifaltigkeit für Auslösung der Gefangenen, gestiftet vom Papst Innocenz III. auf Veranlassung wunderbarer Erscheinungen, welche der Pariser Theologe Joh. von Matha u. der Einsiedler Felix von Valois hatten. Innocenz gab dem Orden den Namen, die Regel, ein weißes Gewand mit rothem und blauem Kreuze, und gewährte ihm alle mögliche Unterstützung. Die T. wurden auch Mathuriner genannt, weil ihr frühestes Kloster das an der Kirche St. Mathurin in Paris war, u. Eselsbrüder, weil sie ihre Reisen zu Esel zu machen pflegten. 1200 brachten sie die ersten 200 ausgelösten Christensklaven aus Marokko. Frankreich insbesondere lieferte dem Orden viele Mitglieder und große Summen, auch kam hier ein weiblicher Zweig auf, Sitz des Generals wurde in Folge einer bedeutungsvollen Erscheinung Cerfroy (Kloster zum Hirschbrunnen); daß die T. sehr früh auch nach Spanien u. Portugal drangen, ist leicht begreiflich, weil sie hier bei den unaufhörlichen Kämpfen zwischen Christen u. Mohammedanern doppelt nöthig waren. Der Orden verbreitete sich aber auch stark auf den brit. Inseln, in Sachsen, Böhmen, Ungarn, Amerika, und zählte in seiner Blütezeit 13 Provinzen, wovon 1 in Italien. Stets wurde der 3. Theil der Einkünfte für den Ordenszweck verwendet; bis 1635 sollen die T. während eines 437jährigen Bestandes 30720 Gefangene losgekauft haben. 1218 hatte der Orden durch Peter Nolasko u. Raymund von Pennaforte eine eigenthümliche Begründung erhalten u. war dem Schutze der hl. Jungfrau empfohlen worden. In der Reformationszeit war eine Reform der T. höchst nothwendig; dieselbe kam um 1573 in Frankreich durch 2 frühere Einsiedler, fand aber erst 1635 auf den Befehl Urbans VIII. hin im ganzen Orden Annahme. Trotzdem sank dieser im 18. Jahrh. und die seit der franz. Revolution Schlag auf Schlag folgenden Säkularisationen haben fast ganz mit ihm aufgeräumt, außerdem haben sich die Verhältnisse von Nordafrika u. des Orients zu Europa so gewaltig verändert, daß die T. sich andere Gebiete od. Richtungen ihrer Thätigkeit in. unserer Zeit hätten auswählen müssen, wie z. B. der vom Bischof Forbin-Janson gestiftete Verein der hl. Kindheit sich zur Aufgabe gestellt hat, Heidenkinder in China und anderorts zu retten, im Christenthum zu erziehen und später als Sendboten des Glaubens für ihre Heimath zu verwenden.


Trinitatis festum, lat. Trinitäts- od. Dreieinigkeitsfest, Dreifaltigkeitssonntag, ein im Abendland seit dem 10. Jahrh. aufgekommenes u. vom Papst Johann XXII. (1316–1334) allgemein angeordnetes Kirchenfest, gefeiert am ersten Sonntag nach Pfingsten zu Ehren des Dogmas von der hl. Dreifaltigkeit, das in den ersten Jahrh. unserer Zeitrechnung ärger als jedes andere bekämpft worden war. Die Protestanten zählen die Sonntage ihres Kirchenjahres vorwärts und rückwärts T. so, daß T. als Mittelpunkt des Kirchenjahres erscheint.


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[520/0521] sanctionirt 381 vom Concil zu Konstantinopel, nachdem die Macedonianer die Persönlichkeit des hl. Geistes bestritten hatten, von dem sog. athanasischen Symbolum aber das Dogma von der T. bereits als die Summe und der archimedische Punkt des kath. Glaubens hervorgehoben worden war. Die griech. Kirchenväter hielten hinsichtlich des hl. Geistes meist nur den Ausgang desselben vom Vater fest, weil sie eine Unterordnung des hl. Geistes unter den Sohn fürchteten, die abendländ. dagegen, ein Hilarius, Ambrosius, Augustinus, erfaßten klar u. früh die allerheiligste Dreifaltigkeit als organische Einheit, u. erklärten, der hl. Geist gehe vom Vater wie vom Sohne aus. Im J. 589 fügte das Concil von Toledo den Beisatz filioque dem nicänischen Glaubensbekenntnisse ausdrücklich bei, damit war aber der Keim zu Streitigkeiten zwischen der griech. u. röm. Kirche gelegt, die Jahrh. hindurch dauerten und zu dem noch gegenwärtig bestehenden Schisma führten (s. Griech. Kirche). – Ueber die Gegner des Dogmas von der hl. T. s. Antitrinitarier. – S. d. A. Christus, Kirche, Logos; vergl. Dogmaticismus, Glaube, Gnade. Trinitarier, die Mitglieder des Ordens von der hl. Dreifaltigkeit für Auslösung der Gefangenen, gestiftet vom Papst Innocenz III. auf Veranlassung wunderbarer Erscheinungen, welche der Pariser Theologe Joh. von Matha u. der Einsiedler Felix von Valois hatten. Innocenz gab dem Orden den Namen, die Regel, ein weißes Gewand mit rothem und blauem Kreuze, und gewährte ihm alle mögliche Unterstützung. Die T. wurden auch Mathuriner genannt, weil ihr frühestes Kloster das an der Kirche St. Mathurin in Paris war, u. Eselsbrüder, weil sie ihre Reisen zu Esel zu machen pflegten. 1200 brachten sie die ersten 200 ausgelösten Christensklaven aus Marokko. Frankreich insbesondere lieferte dem Orden viele Mitglieder und große Summen, auch kam hier ein weiblicher Zweig auf, Sitz des Generals wurde in Folge einer bedeutungsvollen Erscheinung Cerfroy (Kloster zum Hirschbrunnen); daß die T. sehr früh auch nach Spanien u. Portugal drangen, ist leicht begreiflich, weil sie hier bei den unaufhörlichen Kämpfen zwischen Christen u. Mohammedanern doppelt nöthig waren. Der Orden verbreitete sich aber auch stark auf den brit. Inseln, in Sachsen, Böhmen, Ungarn, Amerika, und zählte in seiner Blütezeit 13 Provinzen, wovon 1 in Italien. Stets wurde der 3. Theil der Einkünfte für den Ordenszweck verwendet; bis 1635 sollen die T. während eines 437jährigen Bestandes 30720 Gefangene losgekauft haben. 1218 hatte der Orden durch Peter Nolasko u. Raymund von Pennaforte eine eigenthümliche Begründung erhalten u. war dem Schutze der hl. Jungfrau empfohlen worden. In der Reformationszeit war eine Reform der T. höchst nothwendig; dieselbe kam um 1573 in Frankreich durch 2 frühere Einsiedler, fand aber erst 1635 auf den Befehl Urbans VIII. hin im ganzen Orden Annahme. Trotzdem sank dieser im 18. Jahrh. und die seit der franz. Revolution Schlag auf Schlag folgenden Säkularisationen haben fast ganz mit ihm aufgeräumt, außerdem haben sich die Verhältnisse von Nordafrika u. des Orients zu Europa so gewaltig verändert, daß die T. sich andere Gebiete od. Richtungen ihrer Thätigkeit in. unserer Zeit hätten auswählen müssen, wie z. B. der vom Bischof Forbin-Janson gestiftete Verein der hl. Kindheit sich zur Aufgabe gestellt hat, Heidenkinder in China und anderorts zu retten, im Christenthum zu erziehen und später als Sendboten des Glaubens für ihre Heimath zu verwenden. Trinitatis festum, lat. Trinitäts- od. Dreieinigkeitsfest, Dreifaltigkeitssonntag, ein im Abendland seit dem 10. Jahrh. aufgekommenes u. vom Papst Johann XXII. (1316–1334) allgemein angeordnetes Kirchenfest, gefeiert am ersten Sonntag nach Pfingsten zu Ehren des Dogmas von der hl. Dreifaltigkeit, das in den ersten Jahrh. unserer Zeitrechnung ärger als jedes andere bekämpft worden war. Die Protestanten zählen die Sonntage ihres Kirchenjahres vorwärts und rückwärts T. so, daß T. als Mittelpunkt des Kirchenjahres erscheint. Trinityland, 1821 entdeckte Insel,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/521>, abgerufen am 21.11.2024.