Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Mensch (der tragische Held) in mehr od. minder furchtbarem Kampfe mit seinem Schicksal erscheint und darin untergeht, aber die höchste Befriedigung des Zuschauers für sich zurückläßt, theils weil die schicksallenkenden Mächte ihn als Opfer höherer Rücksichten untergehen lassen, theils weil er, obwohl nicht schuldlos, durch seine sittliche Haltung sich größer gezeigt hat, als sein widriges Geschick. Ueber die Entwicklung und Theorie der tragischen Kunst s. Drama, Dramaturgie, über die Tragiker der Culturvölker die betreffenden Artikel über ihre Literatur, über die Abarten u. Ausartungen s. Schicksals-T. Tragophonie, griech.-deutsch, Bocksstimme, das meckernde Stottern. Tragweite, franz. portee, Schußweite, heißt die Entfernung, in welche ein Geschoß getrieben wird. Train (trähn), frz., Wagenzug; das Fuhrwesen eines Heeres; die militärisch eingetheilten Fuhrleute heißen Trainsoldaten. Trainiren (trän-), franz.-deutsch, ziehen, schleppen; ein Pferd abrichten; einen Menschen zum Boxer od. Jockei abrichten. Trait (trä), franz., Strich, Zug, Gesichtszug; traite, Tractat; Traiteur (trätöhr), Speisewirth; Traiterie, Speisewirthschaft. Trajanopolis, von Trajan in Thracien am Hebrus gegründete Stadt, soll das jetzige Orichora an der Maritza sein, eine türk. Stadt mit 12000 E. Trajanswall, heißt eine Schanzenlinie röm. Ursprungs, welche sich in der Dobrudscha von Czernawoda an der Donau bis Kustendsche am schwarzen Meere hinzieht; eine ebenso genannte Linie findet sich in Bessarabien vom Pruth über Belgrad bis an den Sasyksee. Trajanus, Markus Ulpius, röm. Kaiser, geb. 54 n. Chr. in Spanien, Sohn eines röm. Feldherrn, wurde 97 von Nerva adoptirt, 98 nach dessen Tode Kaiser, lebte in republikanischer Einfachheit, regierte streng nach dem Gesetze, leitete die Verwaltung des Reichs in eigener Person, baute Straßen, Häfen, Brücken, Wasserleitungen u. Städte. In ihm loderte die alte Römerkraft noch einmal hell auf; er überwand den furchtbaren Decebalus und vereinigte Dacien (s. d.) mit dem Reiche, führte auf die asiat. Großmacht der Parther gewaltige Schläge, entriß ihr Armenien und Assyrien, eroberte die Residenzstadt Ktesiphon u. führte den Beinamen Parthicus mit Recht. Er st. 117 zu Selinus in Cilicien; die Römer tadelten an ihm nur seine im Lager angenommene Liebhaberei an Gelagen, die Christen aber beklagten sich über die große Verfolgung, welche er über sie verhängte und später nur theilweise mäßigte. Die ihm auf Befehl des Senats errichtete Säule steht noch in Rom; sie ist 118' hoch, inwendig mit einer Treppe; an dem Schafte sind seine dacischen Siege in Basreliefs (2500 Menschenfiguren) abgebildet. Traject, lat.-deutsch, Ueberfahrt; trajiciren, überfahren, übersetzen; trajectitia pecunia, übers Meer angeliehenes Capital, wobei der Gläubiger die Seegefahr trägt und dagegen bis 12% Zins (nauticum foenus) bezieht. Trajectorie, in der Mathematik eine Curve, welche unter einem bestimmten Winkel eine Familie anderer Curven durch schneidet, z. B. orthogonale, wo dies im rechten Winkel geschieht. Trakehnen, ostpreuß. Dorf, 2 Ml. von Gumbinnen, mit königlichem Hauptgestüte. Tralles, alte, feste und reiche Stadt in Karien, 1280 von den Türken zerstört. Tralles, Joh. Georg, geb. 1764, seit 1810 Professor zu Berlin, Mathematiker u. Physiker, gest. 1822 zu London; das von ihm construirte Aräometer gibt den Alkoholgehalt nicht nach Procenten des Gewichts, sondern des Volumens an (bei einer Temperatur von 12°R.). Tram, abgeschnittenes Stück; Balken; Faden, der Einschlagfaden eines Gewebs. T. recht, Balkenrecht, das Recht, Balken in des Nachbars Haus einzuzapfen. Tramin, südtyrol. Flecken, unweit Botzen, 700 E., Weinbau (T.er Traube). Tramontana, ital., der Nord- und Nordostwind; der Polarstern, daher auch Richtung (die T. verlieren, sprichwörtliche Redeweise). Trampelthier, s. Kameel. Mensch (der tragische Held) in mehr od. minder furchtbarem Kampfe mit seinem Schicksal erscheint und darin untergeht, aber die höchste Befriedigung des Zuschauers für sich zurückläßt, theils weil die schicksallenkenden Mächte ihn als Opfer höherer Rücksichten untergehen lassen, theils weil er, obwohl nicht schuldlos, durch seine sittliche Haltung sich größer gezeigt hat, als sein widriges Geschick. Ueber die Entwicklung und Theorie der tragischen Kunst s. Drama, Dramaturgie, über die Tragiker der Culturvölker die betreffenden Artikel über ihre Literatur, über die Abarten u. Ausartungen s. Schicksals-T. Tragophonie, griech.-deutsch, Bocksstimme, das meckernde Stottern. Tragweite, franz. portée, Schußweite, heißt die Entfernung, in welche ein Geschoß getrieben wird. Train (trähn), frz., Wagenzug; das Fuhrwesen eines Heeres; die militärisch eingetheilten Fuhrleute heißen Trainsoldaten. Trainiren (trän–), franz.-deutsch, ziehen, schleppen; ein Pferd abrichten; einen Menschen zum Boxer od. Jockei abrichten. Trait (trä), franz., Strich, Zug, Gesichtszug; traité, Tractat; Traiteur (trätöhr), Speisewirth; Traiterie, Speisewirthschaft. Trajanopolis, von Trajan in Thracien am Hebrus gegründete Stadt, soll das jetzige Orichora an der Maritza sein, eine türk. Stadt mit 12000 E. Trajanswall, heißt eine Schanzenlinie röm. Ursprungs, welche sich in der Dobrudscha von Czernawoda an der Donau bis Kustendsche am schwarzen Meere hinzieht; eine ebenso genannte Linie findet sich in Bessarabien vom Pruth über Belgrad bis an den Sasyksee. Trajanus, Markus Ulpius, röm. Kaiser, geb. 54 n. Chr. in Spanien, Sohn eines röm. Feldherrn, wurde 97 von Nerva adoptirt, 98 nach dessen Tode Kaiser, lebte in republikanischer Einfachheit, regierte streng nach dem Gesetze, leitete die Verwaltung des Reichs in eigener Person, baute Straßen, Häfen, Brücken, Wasserleitungen u. Städte. In ihm loderte die alte Römerkraft noch einmal hell auf; er überwand den furchtbaren Decebalus und vereinigte Dacien (s. d.) mit dem Reiche, führte auf die asiat. Großmacht der Parther gewaltige Schläge, entriß ihr Armenien und Assyrien, eroberte die Residenzstadt Ktesiphon u. führte den Beinamen Parthicus mit Recht. Er st. 117 zu Selinus in Cilicien; die Römer tadelten an ihm nur seine im Lager angenommene Liebhaberei an Gelagen, die Christen aber beklagten sich über die große Verfolgung, welche er über sie verhängte und später nur theilweise mäßigte. Die ihm auf Befehl des Senats errichtete Säule steht noch in Rom; sie ist 118' hoch, inwendig mit einer Treppe; an dem Schafte sind seine dacischen Siege in Basreliefs (2500 Menschenfiguren) abgebildet. Traject, lat.-deutsch, Ueberfahrt; trajiciren, überfahren, übersetzen; trajectitia pecunia, übers Meer angeliehenes Capital, wobei der Gläubiger die Seegefahr trägt und dagegen bis 12% Zins (nauticum foenus) bezieht. Trajectorie, in der Mathematik eine Curve, welche unter einem bestimmten Winkel eine Familie anderer Curven durch schneidet, z. B. orthogonale, wo dies im rechten Winkel geschieht. Trakehnen, ostpreuß. Dorf, 2 Ml. von Gumbinnen, mit königlichem Hauptgestüte. Tralles, alte, feste und reiche Stadt in Karien, 1280 von den Türken zerstört. Tralles, Joh. Georg, geb. 1764, seit 1810 Professor zu Berlin, Mathematiker u. Physiker, gest. 1822 zu London; das von ihm construirte Aräometer gibt den Alkoholgehalt nicht nach Procenten des Gewichts, sondern des Volumens an (bei einer Temperatur von 12°R.). Tram, abgeschnittenes Stück; Balken; Faden, der Einschlagfaden eines Gewebs. T. recht, Balkenrecht, das Recht, Balken in des Nachbars Haus einzuzapfen. Tramin, südtyrol. Flecken, unweit Botzen, 700 E., Weinbau (T.er Traube). Tramontana, ital., der Nord- und Nordostwind; der Polarstern, daher auch Richtung (die T. verlieren, sprichwörtliche Redeweise). Trampelthier, s. 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Tragweite, franz. portée, Schußweite, heißt die Entfernung, in welche ein Geschoß getrieben wird.
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Trajanus, Markus Ulpius, röm. Kaiser, geb. 54 n. Chr. in Spanien, Sohn eines röm. Feldherrn, wurde 97 von Nerva adoptirt, 98 nach dessen Tode Kaiser, lebte in republikanischer Einfachheit, regierte streng nach dem Gesetze, leitete die Verwaltung des Reichs in eigener Person, baute Straßen, Häfen, Brücken, Wasserleitungen u. Städte. In ihm loderte die alte Römerkraft noch einmal hell auf; er überwand den furchtbaren Decebalus und vereinigte Dacien (s. d.) mit dem Reiche, führte auf die asiat. Großmacht der Parther gewaltige Schläge, entriß ihr Armenien und Assyrien, eroberte die Residenzstadt Ktesiphon u. führte den Beinamen Parthicus mit Recht. Er st. 117 zu Selinus in Cilicien; die Römer tadelten an ihm nur seine im Lager angenommene Liebhaberei an Gelagen, die Christen aber beklagten sich über die große Verfolgung, welche er über sie verhängte und später nur theilweise mäßigte. Die ihm auf Befehl des Senats errichtete Säule steht noch in Rom; sie ist 118' hoch, inwendig mit einer Treppe; an dem Schafte sind seine dacischen Siege in Basreliefs (2500 Menschenfiguren) abgebildet.
Traject, lat.-deutsch, Ueberfahrt; trajiciren, überfahren, übersetzen; trajectitia pecunia, übers Meer angeliehenes Capital, wobei der Gläubiger die Seegefahr trägt und dagegen bis 12% Zins (nauticum foenus) bezieht.
Trajectorie, in der Mathematik eine Curve, welche unter einem bestimmten Winkel eine Familie anderer Curven durch schneidet, z. B. orthogonale, wo dies im rechten Winkel geschieht.
Trakehnen, ostpreuß. Dorf, 2 Ml. von Gumbinnen, mit königlichem Hauptgestüte.
Tralles, alte, feste und reiche Stadt in Karien, 1280 von den Türken zerstört.
Tralles, Joh. Georg, geb. 1764, seit 1810 Professor zu Berlin, Mathematiker u. Physiker, gest. 1822 zu London; das von ihm construirte Aräometer gibt den Alkoholgehalt nicht nach Procenten des Gewichts, sondern des Volumens an (bei einer Temperatur von 12°R.).
Tram, abgeschnittenes Stück; Balken; Faden, der Einschlagfaden eines Gewebs. T. recht, Balkenrecht, das Recht, Balken in des Nachbars Haus einzuzapfen.
Tramin, südtyrol. Flecken, unweit Botzen, 700 E., Weinbau (T.er Traube).
Tramontana, ital., der Nord- und Nordostwind; der Polarstern, daher auch Richtung (die T. verlieren, sprichwörtliche Redeweise).
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