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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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eine eigenthümliche Substanz, Coumarin od. Tonkakampfer genannt u. zum Parfumiren des Schnupftabaks gebraucht.


Tonkunst, s. Musik; Tonleiter, s. Scala.


Tonlege, was Donlege.


Tonne, Maß von verschiedener Größe für Getreide, Salz, Flüssigkeiten; als Gewicht der Schiffracht ist T. = 20 Ctr.


Tonnelada, span., tonnage (-asch), frz. Schiffslast, Tonnengehalt.


Tonnengewölbe, ein Gewölbe, das einen vollen Halbkreis bildet.


Tonnere (-nähr), franz. Stadt am Armancon, im Departem. Yonne, mit 5500 E., Weinbau und Weinhandel.


Tonsillen, s. Mandeln.


Tontillen, Leibrentengesellschaften, wo die im gleichen Alter und zur gleichen Zeit Eingetretenen zusammen eine Klasse bilden, so daß die Renten der Ueberlebenden durch Absterben anderer Mitglieder der Klasse vergrößert werden. Nach dem ersten Gründer Lorenzo Tonti im 17. Jahrh. benannt.


Tooke, s. Horne Took.


Top, Topp, das oberste Ende eines aufrecht stehenden Gegenstandes, namentlich der oberste Theil der Mastbäume.


Topas, Edelstein, aus Thonerde, Kieselerde, Fluor und etwas Eisenoxyd, meistens weingelb, aber auch röthlich, bläulich, gräulich, stark glasglänzend, spec. Gew. 3,4-3,7; vgl. Saphir.


Topassen, die portug. Abkömmlinge auf Ceylon.


Topchana, türk., Stückgießerei, Zeughaus; Name einer Vorstadt Konstantinopels.


Topen, im Sanscrit staupa, alte Grabhügel in Baktrien, in denen besonders altpers. Münzen gefunden werden.


Topeng javan., Larve, Maske, Schauspieler, Possenspiel.


Topfstein, Lawezstein, Mineral aus Talk, Thon, Kiesel, Kalk u. etwas Eisen bestehend, läßt sich mit dem Meißel bearbeiten, gibt Töpfe, Kessel und sehr dauerhafte Oefen.


Topia, griech., Landschaftsgemälde, besonders Gartengemälde.


Topik, griech.-deutsch (wörtlich: Oerter- oder Beweislehre), die Anweisung alles aufzufinden, was sich über eine Sache sagen läßt, somit die Kunst, einen Leitfaden oder ein Schema der allgemeinen Gesichtspunkte, Sätze u. Beweisgründe, nach welchen die wissenschaftliche Erörterung eines Gegenstandes stattfinden kann und welche man sich gleichsam an verschiedene Orte vertheilt denkt, aufzustellen. Die T. des Aristoteles in 8 Büchern gehört zu seinen logischen Schriften und enthält die Lehre von den dialektischen d. h. auf das Bestreitbare und Wahrscheinliche gerichteten Schlüssen oder Beweisen; nach seinen Grundsätzen bearbeitete Cicero in seiner Topica ad C. Trebatium die Lehre von den Beweisen u. gerichtlichen Gründen, das Mittelalter hatte als T. seine aristotelisch-scholastische Kategorientafel. Der Sache nach findet man T.en in allen Lehrbüchern der Rhetorik, ohne Anwendung der T. wäre keine Chrie (s. d.), überhaupt kein geordneter Vortrag und keine systematische Behandlung irgend einer Wissenschaft möglich. Die T. soll dem Philosophen und Redner sein Geschäft erleichtern und thut dies auch, pedantisches Festhalten an einem einmal angenommenen Schema aber schadet der geistigen Entwicklung. Kant ließ den Logikern u. Rhetorikern ihre T., redete aber noch von einer transscendentalen T., welche sich mit der Erforschung des Ursprungs unserer Vorstellungen zu befassen habe. - Im engern Sinne versteht man unter T. die Topologie oder topische Theologie, nämlich die systematische Aufstellung der Hauptgrundsätze, nach welchen diejenigen biblischen Beweisstellen ausgewählt und behandelt werden sollen, aus denen sich der christliche Lehrbegriff ermitteln läßt. - Topische Methode, das Verfahren des Predigers, den Bibeltext kurz zu erklären u. aus demselben eine allgemeine Wahrheit auszuwählen oder abzuleiten, die alsdann das Thema der Predigt abgibt.


Topinambour, s. Erdapfel.


Topisch, griech.-deutsch, örtlich; t. e Heilmittel solche, welche nur auf die leidende Stelle wirken sollen. T.e Fächer hießen zur Zeit, wo die Schauspieler noch viel extemporirten, die niedergeschriebenen Rollen.

eine eigenthümliche Substanz, Coumarin od. Tonkakampfer genannt u. zum Parfumiren des Schnupftabaks gebraucht.


Tonkunst, s. Musik; Tonleiter, s. Scala.


Tonlege, was Donlege.


Tonne, Maß von verschiedener Größe für Getreide, Salz, Flüssigkeiten; als Gewicht der Schiffracht ist T. = 20 Ctr.


Tonnelada, span., tonnage (–asch), frz. Schiffslast, Tonnengehalt.


Tonnengewölbe, ein Gewölbe, das einen vollen Halbkreis bildet.


Tonnère (–nähr), franz. Stadt am Armançon, im Departem. Yonne, mit 5500 E., Weinbau und Weinhandel.


Tonsillen, s. Mandeln.


Tontillen, Leibrentengesellschaften, wo die im gleichen Alter und zur gleichen Zeit Eingetretenen zusammen eine Klasse bilden, so daß die Renten der Ueberlebenden durch Absterben anderer Mitglieder der Klasse vergrößert werden. Nach dem ersten Gründer Lorenzo Tonti im 17. Jahrh. benannt.


Tooke, s. Horne Took.


Top, Topp, das oberste Ende eines aufrecht stehenden Gegenstandes, namentlich der oberste Theil der Mastbäume.


Topas, Edelstein, aus Thonerde, Kieselerde, Fluor und etwas Eisenoxyd, meistens weingelb, aber auch röthlich, bläulich, gräulich, stark glasglänzend, spec. Gew. 3,4–3,7; vgl. Saphir.


Topassen, die portug. Abkömmlinge auf Ceylon.


Topchana, türk., Stückgießerei, Zeughaus; Name einer Vorstadt Konstantinopels.


Topen, im Sanscrit stûpa, alte Grabhügel in Baktrien, in denen besonders altpers. Münzen gefunden werden.


Topeng javan., Larve, Maske, Schauspieler, Possenspiel.


Topfstein, Lawezstein, Mineral aus Talk, Thon, Kiesel, Kalk u. etwas Eisen bestehend, läßt sich mit dem Meißel bearbeiten, gibt Töpfe, Kessel und sehr dauerhafte Oefen.


Topia, griech., Landschaftsgemälde, besonders Gartengemälde.


Topik, griech.-deutsch (wörtlich: Oerter- oder Beweislehre), die Anweisung alles aufzufinden, was sich über eine Sache sagen läßt, somit die Kunst, einen Leitfaden oder ein Schema der allgemeinen Gesichtspunkte, Sätze u. Beweisgründe, nach welchen die wissenschaftliche Erörterung eines Gegenstandes stattfinden kann und welche man sich gleichsam an verschiedene Orte vertheilt denkt, aufzustellen. Die T. des Aristoteles in 8 Büchern gehört zu seinen logischen Schriften und enthält die Lehre von den dialektischen d. h. auf das Bestreitbare und Wahrscheinliche gerichteten Schlüssen oder Beweisen; nach seinen Grundsätzen bearbeitete Cicero in seiner Topica ad C. Trebatium die Lehre von den Beweisen u. gerichtlichen Gründen, das Mittelalter hatte als T. seine aristotelisch-scholastische Kategorientafel. Der Sache nach findet man T.en in allen Lehrbüchern der Rhetorik, ohne Anwendung der T. wäre keine Chrie (s. d.), überhaupt kein geordneter Vortrag und keine systematische Behandlung irgend einer Wissenschaft möglich. Die T. soll dem Philosophen und Redner sein Geschäft erleichtern und thut dies auch, pedantisches Festhalten an einem einmal angenommenen Schema aber schadet der geistigen Entwicklung. Kant ließ den Logikern u. Rhetorikern ihre T., redete aber noch von einer transscendentalen T., welche sich mit der Erforschung des Ursprungs unserer Vorstellungen zu befassen habe. – Im engern Sinne versteht man unter T. die Topologie oder topische Theologie, nämlich die systematische Aufstellung der Hauptgrundsätze, nach welchen diejenigen biblischen Beweisstellen ausgewählt und behandelt werden sollen, aus denen sich der christliche Lehrbegriff ermitteln läßt. – Topische Methode, das Verfahren des Predigers, den Bibeltext kurz zu erklären u. aus demselben eine allgemeine Wahrheit auszuwählen oder abzuleiten, die alsdann das Thema der Predigt abgibt.


Topinambour, s. Erdapfel.


Topisch, griech.-deutsch, örtlich; t. e Heilmittel solche, welche nur auf die leidende Stelle wirken sollen. T.e Fächer hießen zur Zeit, wo die Schauspieler noch viel extemporirten, die niedergeschriebenen Rollen.

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[497/0498] eine eigenthümliche Substanz, Coumarin od. Tonkakampfer genannt u. zum Parfumiren des Schnupftabaks gebraucht. Tonkunst, s. Musik; Tonleiter, s. Scala. Tonlege, was Donlege. Tonne, Maß von verschiedener Größe für Getreide, Salz, Flüssigkeiten; als Gewicht der Schiffracht ist T. = 20 Ctr. Tonnelada, span., tonnage (–asch), frz. Schiffslast, Tonnengehalt. Tonnengewölbe, ein Gewölbe, das einen vollen Halbkreis bildet. Tonnère (–nähr), franz. Stadt am Armançon, im Departem. Yonne, mit 5500 E., Weinbau und Weinhandel. Tonsillen, s. Mandeln. Tontillen, Leibrentengesellschaften, wo die im gleichen Alter und zur gleichen Zeit Eingetretenen zusammen eine Klasse bilden, so daß die Renten der Ueberlebenden durch Absterben anderer Mitglieder der Klasse vergrößert werden. Nach dem ersten Gründer Lorenzo Tonti im 17. Jahrh. benannt. Tooke, s. Horne Took. Top, Topp, das oberste Ende eines aufrecht stehenden Gegenstandes, namentlich der oberste Theil der Mastbäume. Topas, Edelstein, aus Thonerde, Kieselerde, Fluor und etwas Eisenoxyd, meistens weingelb, aber auch röthlich, bläulich, gräulich, stark glasglänzend, spec. Gew. 3,4–3,7; vgl. Saphir. Topassen, die portug. Abkömmlinge auf Ceylon. Topchana, türk., Stückgießerei, Zeughaus; Name einer Vorstadt Konstantinopels. Topen, im Sanscrit stûpa, alte Grabhügel in Baktrien, in denen besonders altpers. Münzen gefunden werden. Topeng javan., Larve, Maske, Schauspieler, Possenspiel. Topfstein, Lawezstein, Mineral aus Talk, Thon, Kiesel, Kalk u. etwas Eisen bestehend, läßt sich mit dem Meißel bearbeiten, gibt Töpfe, Kessel und sehr dauerhafte Oefen. Topia, griech., Landschaftsgemälde, besonders Gartengemälde. Topik, griech.-deutsch (wörtlich: Oerter- oder Beweislehre), die Anweisung alles aufzufinden, was sich über eine Sache sagen läßt, somit die Kunst, einen Leitfaden oder ein Schema der allgemeinen Gesichtspunkte, Sätze u. Beweisgründe, nach welchen die wissenschaftliche Erörterung eines Gegenstandes stattfinden kann und welche man sich gleichsam an verschiedene Orte vertheilt denkt, aufzustellen. Die T. des Aristoteles in 8 Büchern gehört zu seinen logischen Schriften und enthält die Lehre von den dialektischen d. h. auf das Bestreitbare und Wahrscheinliche gerichteten Schlüssen oder Beweisen; nach seinen Grundsätzen bearbeitete Cicero in seiner Topica ad C. Trebatium die Lehre von den Beweisen u. gerichtlichen Gründen, das Mittelalter hatte als T. seine aristotelisch-scholastische Kategorientafel. Der Sache nach findet man T.en in allen Lehrbüchern der Rhetorik, ohne Anwendung der T. wäre keine Chrie (s. d.), überhaupt kein geordneter Vortrag und keine systematische Behandlung irgend einer Wissenschaft möglich. Die T. soll dem Philosophen und Redner sein Geschäft erleichtern und thut dies auch, pedantisches Festhalten an einem einmal angenommenen Schema aber schadet der geistigen Entwicklung. Kant ließ den Logikern u. Rhetorikern ihre T., redete aber noch von einer transscendentalen T., welche sich mit der Erforschung des Ursprungs unserer Vorstellungen zu befassen habe. – Im engern Sinne versteht man unter T. die Topologie oder topische Theologie, nämlich die systematische Aufstellung der Hauptgrundsätze, nach welchen diejenigen biblischen Beweisstellen ausgewählt und behandelt werden sollen, aus denen sich der christliche Lehrbegriff ermitteln läßt. – Topische Methode, das Verfahren des Predigers, den Bibeltext kurz zu erklären u. aus demselben eine allgemeine Wahrheit auszuwählen oder abzuleiten, die alsdann das Thema der Predigt abgibt. Topinambour, s. Erdapfel. Topisch, griech.-deutsch, örtlich; t. e Heilmittel solche, welche nur auf die leidende Stelle wirken sollen. T.e Fächer hießen zur Zeit, wo die Schauspieler noch viel extemporirten, die niedergeschriebenen Rollen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/498>, abgerufen am 21.12.2024.