Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Griechen und Juden im Gefängniß, bei den Türken mit der seidenen Schnur, in Spanien mit der Halsschraube, garotta). - Todesurtheile sind manchenorts nur zulässig beim Geständniß od. bei Einstimmigkeit od. großer Mehrheit des Gerichtes. Sie werden feierlich eröffnet u. in der Regel dem Landesherrn zur Bestätigung oder Begnadigung vorgelegt. - Literatur: Carmignani, Guizot, Mittermaier, Abegg, Jarke, Zyro. Todleben, Franz Eduard, geb. 1818 zu Mietau in Rußland, war 1853 Hauptmann im Feldingenieurcorps, leitete die Befestigungsarbeiten in Sebastopol während der Belagerung u. erwarb sich dadurch einen Hauptantheil an der herrlichen Vertheidigung dieses Platzes; er wurde zum Lohne Generalmajor und Generaladjutant des Kaisers. Todsünden, wissentliche u. freiwillige Uebertretungen eines göttlichen Gebotes in einer schweren Sache, so genannt, weil sie die heiligmachende Gnade rauben und dadurch die ewige Verdammniß nach sich ziehen; s. Buße, Sünde. Todt, Karl Gottlob, geb. 1803 zu Auerbach im Voigtlande, 1832 Bürgermeister in Adorf, seit 1837 Oppositionsmann in der sächs. Deputirtenkammer, bei der Mairevolution 1849 in Dresden Mitglied der provisorischen Regierung, st. 1852 als Flüchtling in der Schweiz. Todte Hand, Sterbefall etc., s. Besthaupt; so viel als mortuarium, s. d. Todtenbeschwörung, s. Nekromantie. Todtenbestattung, s. Bestattung. Todtengericht, in England, untersucht bei einem gewaltsamen Todesfalle die Veranlassung desselben. Todtengräber, griech.-lat. necrophorus, Käfergattung mit langen Fühlhörnern, die schnell in eine dicke, blätterige Keule endigen, die Vorderfüße stark mit Haarbüschen besetzt, die Flügeldecken gerade abgeschnitten. Sie verscharren kleine Thiere, um in dieselben ihre Eier zu legen, daher der Name; der gemeine T. (n. vespillo), schwarz mit rothen Bändern auf den Flügeldecken, gegen 8''' lang. Todtenhaus, s. Leichenhaus. Todtenkopf, latein. sphinx atropos, Schmetterling aus der Abtheilung der Abendfalter, einer der größten in Europa u. ausgezeichnet durch die gelbe Zeichnung auf dem Halsschilde, die mit einem Schädel einige Aehnlichkeit hat. Er gibt zu weilen, besonders in der Noth, einen scharfen Ton von sich, der durch Reibung des Saugrüssels entstehen soll. Die Raupe groß, hellgrün mit blauen Streifen, auf Kartoffelkraut. Todtenschau, Leichenschau, die gesetzliche Untersuchung jedes gestorbenen Individuums durch einen Arzt od. Chirurgen, um das Lebendigbegraben zu verhüten, etwaigen Mord od. ansteckende Krankheiten zu entdecken. Todtentanz (lat. chorea Machabaeorum, franz. danse de macabre), vom 14. bis in das 17. Jahrh. gewöhnliche künstlerische Darstellung, in welcher der Tod seine Leute aus den verschiedenen Ständen, vom Kaiser bis zum Bettler, bei Geschäft und Vergnügen überrascht und abholt. Die Gemälde wurden meistens an den Mauern von Kirchhöfen und Kreuzgängen angebracht; der berühmteste ist der von H. Holbein (imagines mortis, 33 Blätter, lithographirt von Schlottauer, München). Bekannt und volksthümlich war der T. in Kleinbasel im Nonnenkloster Klingenthal, noch mehr aber der zu Großbasel an der Mauer des St. Johanniskirchhofs, der vielfach erneuert wurde, bis man 1804 die baufällige Mauer abbrach; derselbe ist mit seinen Reimsprüchen oft copirt und in Holzschnitt, Kupferstich und Steindruck vervielfältigt worden; in einer farbigen Copie findet er sich auf dem Rathhaus zu Basel. Todtenuhr, s. Bohrkäfer. Todter Winkel, vor Festungswerken od. Anhöhen solche Räume, welche von dem Geschütze nicht bestrichen werden können. Todtes Meer, bei den Alten Asphaltsee genannt, bei den Arabern Bahr el Lut, 12 Meil. langer, 3 Meil. breiter Landsee im südl. Palästina, liegt 1300' unter dem Spiegel des Mittelmeeres, nimmt den Jordan auf, ist stark bittersalzig, nährt deßwegen keine Pflanze u. kein Thier, ist in neuester Zeit genau untersucht worden. Vgl. Sodoma. Todtliegendes, s. Rothliegendes. Todtschlag, rechtswidrige Tödtung Griechen und Juden im Gefängniß, bei den Türken mit der seidenen Schnur, in Spanien mit der Halsschraube, garotta). – Todesurtheile sind manchenorts nur zulässig beim Geständniß od. bei Einstimmigkeit od. großer Mehrheit des Gerichtes. Sie werden feierlich eröffnet u. in der Regel dem Landesherrn zur Bestätigung oder Begnadigung vorgelegt. – Literatur: Carmignani, Guizot, Mittermaier, Abegg, Jarke, Zyro. Todleben, Franz Eduard, geb. 1818 zu Mietau in Rußland, war 1853 Hauptmann im Feldingenieurcorps, leitete die Befestigungsarbeiten in Sebastopol während der Belagerung u. erwarb sich dadurch einen Hauptantheil an der herrlichen Vertheidigung dieses Platzes; er wurde zum Lohne Generalmajor und Generaladjutant des Kaisers. Todsünden, wissentliche u. freiwillige Uebertretungen eines göttlichen Gebotes in einer schweren Sache, so genannt, weil sie die heiligmachende Gnade rauben und dadurch die ewige Verdammniß nach sich ziehen; s. Buße, Sünde. Todt, Karl Gottlob, geb. 1803 zu Auerbach im Voigtlande, 1832 Bürgermeister in Adorf, seit 1837 Oppositionsmann in der sächs. Deputirtenkammer, bei der Mairevolution 1849 in Dresden Mitglied der provisorischen Regierung, st. 1852 als Flüchtling in der Schweiz. Todte Hand, Sterbefall etc., s. Besthaupt; so viel als mortuarium, s. d. Todtenbeschwörung, s. Nekromantie. Todtenbestattung, s. Bestattung. 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Todleben, Franz Eduard, geb. 1818 zu Mietau in Rußland, war 1853 Hauptmann im Feldingenieurcorps, leitete die Befestigungsarbeiten in Sebastopol während der Belagerung u. erwarb sich dadurch einen Hauptantheil an der herrlichen Vertheidigung dieses Platzes; er wurde zum Lohne Generalmajor und Generaladjutant des Kaisers.
Todsünden, wissentliche u. freiwillige Uebertretungen eines göttlichen Gebotes in einer schweren Sache, so genannt, weil sie die heiligmachende Gnade rauben und dadurch die ewige Verdammniß nach sich ziehen; s. Buße, Sünde.
Todt, Karl Gottlob, geb. 1803 zu Auerbach im Voigtlande, 1832 Bürgermeister in Adorf, seit 1837 Oppositionsmann in der sächs. Deputirtenkammer, bei der Mairevolution 1849 in Dresden Mitglied der provisorischen Regierung, st. 1852 als Flüchtling in der Schweiz.
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Todtenbeschwörung, s. Nekromantie.
Todtenbestattung, s. Bestattung.
Todtengericht, in England, untersucht bei einem gewaltsamen Todesfalle die Veranlassung desselben.
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Todtenhaus, s. Leichenhaus.
Todtenkopf, latein. sphinx atropos, Schmetterling aus der Abtheilung der Abendfalter, einer der größten in Europa u. ausgezeichnet durch die gelbe Zeichnung auf dem Halsschilde, die mit einem Schädel einige Aehnlichkeit hat. Er gibt zu weilen, besonders in der Noth, einen scharfen Ton von sich, der durch Reibung des Saugrüssels entstehen soll. Die Raupe groß, hellgrün mit blauen Streifen, auf Kartoffelkraut.
Todtenschau, Leichenschau, die gesetzliche Untersuchung jedes gestorbenen Individuums durch einen Arzt od. Chirurgen, um das Lebendigbegraben zu verhüten, etwaigen Mord od. ansteckende Krankheiten zu entdecken.
Todtentanz (lat. chorea Machabaeorum, franz. danse de macabre), vom 14. bis in das 17. Jahrh. gewöhnliche künstlerische Darstellung, in welcher der Tod seine Leute aus den verschiedenen Ständen, vom Kaiser bis zum Bettler, bei Geschäft und Vergnügen überrascht und abholt. Die Gemälde wurden meistens an den Mauern von Kirchhöfen und Kreuzgängen angebracht; der berühmteste ist der von H. Holbein (imagines mortis, 33 Blätter, lithographirt von Schlottauer, München). Bekannt und volksthümlich war der T. in Kleinbasel im Nonnenkloster Klingenthal, noch mehr aber der zu Großbasel an der Mauer des St. Johanniskirchhofs, der vielfach erneuert wurde, bis man 1804 die baufällige Mauer abbrach; derselbe ist mit seinen Reimsprüchen oft copirt und in Holzschnitt, Kupferstich und Steindruck vervielfältigt worden; in einer farbigen Copie findet er sich auf dem Rathhaus zu Basel.
Todtenuhr, s. Bohrkäfer.
Todter Winkel, vor Festungswerken od. Anhöhen solche Räume, welche von dem Geschütze nicht bestrichen werden können.
Todtes Meer, bei den Alten Asphaltsee genannt, bei den Arabern Bahr el Lut, 12 Meil. langer, 3 Meil. breiter Landsee im südl. Palästina, liegt 1300' unter dem Spiegel des Mittelmeeres, nimmt den Jordan auf, ist stark bittersalzig, nährt deßwegen keine Pflanze u. kein Thier, ist in neuester Zeit genau untersucht worden. Vgl. Sodoma.
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