Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Thränen sind dazu bestimmt, das Auge schlüpfrig u. die Hornhaut durchsichtig zu erhalten. Wird ihre Absonderung schnell vermehrt, was besonders in Folge gemüthlicher Eindrücke, Freude u. Leid, durch Nerveneinfluß geschieht, so reicht die Thätigkeit der Thränenpunkte zu ihrer Aufsaugung nicht mehr hin, und die Thränen laufen über (das Weinen). Thran, das aus dem Speck der Walfische, Robben, Haie etc. ausgeschmolzene ölige Fett, das in der Gerberei, in Schwefelraffinerien, beim Kalfatern, auch zum Brennen benutzt wird. Thrasea, s. Pätus. Thraso, im Terentius Name eines prahlerischen Offiziers, bezeichnet daher überhaupt einen Bramarbas. Thrasybulus, athen. Feldherr und Staatsmann in der 2. Hälfte des peloponnes. Krieges, Hauptgegner der oligarchischen Bestrebungen, wurde von den 30 Tyrannen verbannt, setzte sich mit Flüchtlingen in dem Kastell Phyle fest, verstärkt später im Piräus, stürzte mit Hilfe des spartan. Königs Pausanias die Oligarchie und wurde mit Recht als der Retter des athen. Staats gefeiert; er blieb 390 v. Chr. vor Aspendus. Thrazien, bei den Griechen Thrake, den Römern Thracia, begriff vor Herodot alles Land nördlich von Macedonien, später bezeichnete es das von der Donau, Illyrien, Macedonien, der Propontis u. dem Pontus begränzte ungefähr 4000 #M. große Land, welches Hämus u. Rhodope mit ihren Zweigen erfüllen und der Hebrus (Marizza) als Hauptfluß durchströmt. Es war von verschiedenen Völkerschaften bewohnt, denen sich auch celtische und vielleicht germanische (Geten) beigesellt hatten. Das alte südl. T. galt den Griechen als Ursitz ihrer Cultur (Orpheus, Thamyris, der Bacchusdienst); die späteren Thrazier aber erscheinen als ein kriegerisches, rohes, den Trunk liebendes und verschmitztes Volk. Darius Hystaspis unterwarf einen Theil T.s, der verunglückte Feldzug des Xerxes befreite T. wieder, worauf an den Küsten sich griech. Kolonien erhoben, die wie das westliche T. von Philipp von Macedonien unterworfen wurden. Die Hauptmasse der thrac. Stämme behauptete aber ihre Unabhängigkeit gegen Macedonier u. Gallier und wurde erst 47 u. Chr. von den Römern vollständig unterworfen, welche den nördlichen Theil als Provinz Mösien, den südl. als T. ihrem Reiche einverleibten. Thrazischer Bosporus hieß bei den Alten die Meerenge von Konstantinopel, Thrazischer Chersones die Halbinsel von Gallipoli. Threnos, Threnodie, bei den Griechen Klaggesang, von der Elegie sowohl durch das zusammengesetzte lyr. Versmaß sowie durch den stärkeren Ausdruck der Empfindungen verschieden. Threpsis, griech., Ernährung; threptisch, ernährend. Thron, aus dem Griech., Sessel, erhöhter und verzierter Sitz eines souveränen Fürsten. T. rede, die Rede, welche ein Monarch bei Eröffnung der Kammersitzungen hält. Thrypsis, griechisch, Zermalmung; thryptisch, zermalmend. Thucydides, der große Geschichtschreiber, geb. um 456 v. Chr., gehörte einer der vornehmsten Familien Athens an, war ein Schüler des Anaxagoras und Antiphon und erhielt also die voll-ständige Ausbildung eines jungen Atheners, der eine öffentliche Rolle zu spielen berufen ist. Im 8. Jahre des peloponnes. Krieges befehligte T. eine Flottenabtheilung in den thraz. u. maced. Gewässern, konnte aber das von Brasidas belagerte Amphipolis nicht mehr retten u. wurde deßwegen verbannt; die 20 Jahre seines Exils brachte er zu Skapte Hyle an der thraz. Küste zu, wo er große Güter besaß, starb nach seiner Rückkehr 403 v. Chr. eines plötzlichen, vielleicht gewaltsamen Todes. Sein Geschichtswerk umfaßt die ersten 20 Jahre des peloponnes. Krieges und ist von jeher als ein Muster der Wahrheits- u. Gerechtigkeitsliebe sowie des Sammlerfleißes bewundert worden. In die ernste u. nüchterne, nie auf Effect berechnete Erzählung der Begebenheiten hat T. eine ziemliche Anzahl Reden eingeflochten, in welchen er die Ansichten u. Beweggründe der handelnden Personen u. Parteien darzulegen sucht; diese Reden Thränen sind dazu bestimmt, das Auge schlüpfrig u. die Hornhaut durchsichtig zu erhalten. Wird ihre Absonderung schnell vermehrt, was besonders in Folge gemüthlicher Eindrücke, Freude u. Leid, durch Nerveneinfluß geschieht, so reicht die Thätigkeit der Thränenpunkte zu ihrer Aufsaugung nicht mehr hin, und die Thränen laufen über (das Weinen). Thran, das aus dem Speck der Walfische, Robben, Haie etc. ausgeschmolzene ölige Fett, das in der Gerberei, in Schwefelraffinerien, beim Kalfatern, auch zum Brennen benutzt wird. Thrasea, s. Pätus. Thraso, im Terentius Name eines prahlerischen Offiziers, bezeichnet daher überhaupt einen Bramarbas. Thrasybulus, athen. Feldherr und Staatsmann in der 2. Hälfte des peloponnes. Krieges, Hauptgegner der oligarchischen Bestrebungen, wurde von den 30 Tyrannen verbannt, setzte sich mit Flüchtlingen in dem Kastell Phyle fest, verstärkt später im Piräus, stürzte mit Hilfe des spartan. Königs Pausanias die Oligarchie und wurde mit Recht als der Retter des athen. Staats gefeiert; er blieb 390 v. Chr. vor Aspendus. Thrazien, bei den Griechen Thrake, den Römern Thracia, begriff vor Herodot alles Land nördlich von Macedonien, später bezeichnete es das von der Donau, Illyrien, Macedonien, der Propontis u. dem Pontus begränzte ungefähr 4000 □M. große Land, welches Hämus u. Rhodope mit ihren Zweigen erfüllen und der Hebrus (Marizza) als Hauptfluß durchströmt. Es war von verschiedenen Völkerschaften bewohnt, denen sich auch celtische und vielleicht germanische (Geten) beigesellt hatten. Das alte südl. T. galt den Griechen als Ursitz ihrer Cultur (Orpheus, Thamyris, der Bacchusdienst); die späteren Thrazier aber erscheinen als ein kriegerisches, rohes, den Trunk liebendes und verschmitztes Volk. Darius Hystaspis unterwarf einen Theil T.s, der verunglückte Feldzug des Xerxes befreite T. wieder, worauf an den Küsten sich griech. Kolonien erhoben, die wie das westliche T. von Philipp von Macedonien unterworfen wurden. Die Hauptmasse der thrac. Stämme behauptete aber ihre Unabhängigkeit gegen Macedonier u. Gallier und wurde erst 47 u. Chr. von den Römern vollständig unterworfen, welche den nördlichen Theil als Provinz Mösien, den südl. als T. ihrem Reiche einverleibten. Thrazischer Bosporus hieß bei den Alten die Meerenge von Konstantinopel, Thrazischer Chersones die Halbinsel von Gallipoli. Threnos, Threnodie, bei den Griechen Klaggesang, von der Elegie sowohl durch das zusammengesetzte lyr. Versmaß sowie durch den stärkeren Ausdruck der Empfindungen verschieden. Threpsis, griech., Ernährung; threptisch, ernährend. Thron, aus dem Griech., Sessel, erhöhter und verzierter Sitz eines souveränen Fürsten. T. rede, die Rede, welche ein Monarch bei Eröffnung der Kammersitzungen hält. Thrypsis, griechisch, Zermalmung; thryptisch, zermalmend. Thucydides, der große Geschichtschreiber, geb. um 456 v. Chr., gehörte einer der vornehmsten Familien Athens an, war ein Schüler des Anaxagoras und Antiphon und erhielt also die voll-ständige Ausbildung eines jungen Atheners, der eine öffentliche Rolle zu spielen berufen ist. Im 8. Jahre des peloponnes. Krieges befehligte T. eine Flottenabtheilung in den thraz. u. maced. Gewässern, konnte aber das von Brasidas belagerte Amphipolis nicht mehr retten u. wurde deßwegen verbannt; die 20 Jahre seines Exils brachte er zu Skapte Hyle an der thraz. Küste zu, wo er große Güter besaß, starb nach seiner Rückkehr 403 v. Chr. eines plötzlichen, vielleicht gewaltsamen Todes. Sein Geschichtswerk umfaßt die ersten 20 Jahre des peloponnes. Krieges und ist von jeher als ein Muster der Wahrheits- u. Gerechtigkeitsliebe sowie des Sammlerfleißes bewundert worden. In die ernste u. nüchterne, nie auf Effect berechnete Erzählung der Begebenheiten hat T. eine ziemliche Anzahl Reden eingeflochten, in welchen er die Ansichten u. Beweggründe der handelnden Personen u. 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Im 8. Jahre des peloponnes. Krieges befehligte T. eine Flottenabtheilung in den thraz. u. maced. Gewässern, konnte aber das von Brasidas belagerte Amphipolis nicht mehr retten u. wurde deßwegen verbannt; die 20 Jahre seines Exils brachte er zu Skapte Hyle an der thraz. Küste zu, wo er große Güter besaß, starb nach seiner Rückkehr 403 v. Chr. eines plötzlichen, vielleicht gewaltsamen Todes. Sein Geschichtswerk umfaßt die ersten 20 Jahre des peloponnes. Krieges und ist von jeher als ein Muster der Wahrheits- u. Gerechtigkeitsliebe sowie des Sammlerfleißes bewundert worden. In die ernste u. nüchterne, nie auf Effect berechnete Erzählung der Begebenheiten hat T. eine ziemliche Anzahl Reden eingeflochten, in welchen er die Ansichten u. Beweggründe der handelnden Personen u. Parteien darzulegen sucht; diese Reden </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [472/0473]
Thränen sind dazu bestimmt, das Auge schlüpfrig u. die Hornhaut durchsichtig zu erhalten. Wird ihre Absonderung schnell vermehrt, was besonders in Folge gemüthlicher Eindrücke, Freude u. Leid, durch Nerveneinfluß geschieht, so reicht die Thätigkeit der Thränenpunkte zu ihrer Aufsaugung nicht mehr hin, und die Thränen laufen über (das Weinen).
Thran, das aus dem Speck der Walfische, Robben, Haie etc. ausgeschmolzene ölige Fett, das in der Gerberei, in Schwefelraffinerien, beim Kalfatern, auch zum Brennen benutzt wird.
Thrasea, s. Pätus.
Thraso, im Terentius Name eines prahlerischen Offiziers, bezeichnet daher überhaupt einen Bramarbas.
Thrasybulus, athen. Feldherr und Staatsmann in der 2. Hälfte des peloponnes. Krieges, Hauptgegner der oligarchischen Bestrebungen, wurde von den 30 Tyrannen verbannt, setzte sich mit Flüchtlingen in dem Kastell Phyle fest, verstärkt später im Piräus, stürzte mit Hilfe des spartan. Königs Pausanias die Oligarchie und wurde mit Recht als der Retter des athen. Staats gefeiert; er blieb 390 v. Chr. vor Aspendus.
Thrazien, bei den Griechen Thrake, den Römern Thracia, begriff vor Herodot alles Land nördlich von Macedonien, später bezeichnete es das von der Donau, Illyrien, Macedonien, der Propontis u. dem Pontus begränzte ungefähr 4000 □M. große Land, welches Hämus u. Rhodope mit ihren Zweigen erfüllen und der Hebrus (Marizza) als Hauptfluß durchströmt. Es war von verschiedenen Völkerschaften bewohnt, denen sich auch celtische und vielleicht germanische (Geten) beigesellt hatten. Das alte südl. T. galt den Griechen als Ursitz ihrer Cultur (Orpheus, Thamyris, der Bacchusdienst); die späteren Thrazier aber erscheinen als ein kriegerisches, rohes, den Trunk liebendes und verschmitztes Volk. Darius Hystaspis unterwarf einen Theil T.s, der verunglückte Feldzug des Xerxes befreite T. wieder, worauf an den Küsten sich griech. Kolonien erhoben, die wie das westliche T. von Philipp von Macedonien unterworfen wurden. Die Hauptmasse der thrac. Stämme behauptete aber ihre Unabhängigkeit gegen Macedonier u. Gallier und wurde erst 47 u. Chr. von den Römern vollständig unterworfen, welche den nördlichen Theil als Provinz Mösien, den südl. als T. ihrem Reiche einverleibten.
Thrazischer Bosporus hieß bei den Alten die Meerenge von Konstantinopel, Thrazischer Chersones die Halbinsel von Gallipoli.
Threnos, Threnodie, bei den Griechen Klaggesang, von der Elegie sowohl durch das zusammengesetzte lyr. Versmaß sowie durch den stärkeren Ausdruck der Empfindungen verschieden.
Threpsis, griech., Ernährung; threptisch, ernährend.
Thron, aus dem Griech., Sessel, erhöhter und verzierter Sitz eines souveränen Fürsten. T. rede, die Rede, welche ein Monarch bei Eröffnung der Kammersitzungen hält.
Thrypsis, griechisch, Zermalmung; thryptisch, zermalmend.
Thucydides, der große Geschichtschreiber, geb. um 456 v. Chr., gehörte einer der vornehmsten Familien Athens an, war ein Schüler des Anaxagoras und Antiphon und erhielt also die voll-ständige Ausbildung eines jungen Atheners, der eine öffentliche Rolle zu spielen berufen ist. Im 8. Jahre des peloponnes. Krieges befehligte T. eine Flottenabtheilung in den thraz. u. maced. Gewässern, konnte aber das von Brasidas belagerte Amphipolis nicht mehr retten u. wurde deßwegen verbannt; die 20 Jahre seines Exils brachte er zu Skapte Hyle an der thraz. Küste zu, wo er große Güter besaß, starb nach seiner Rückkehr 403 v. Chr. eines plötzlichen, vielleicht gewaltsamen Todes. Sein Geschichtswerk umfaßt die ersten 20 Jahre des peloponnes. Krieges und ist von jeher als ein Muster der Wahrheits- u. Gerechtigkeitsliebe sowie des Sammlerfleißes bewundert worden. In die ernste u. nüchterne, nie auf Effect berechnete Erzählung der Begebenheiten hat T. eine ziemliche Anzahl Reden eingeflochten, in welchen er die Ansichten u. Beweggründe der handelnden Personen u. Parteien darzulegen sucht; diese Reden
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