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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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im Wasser fand, aus dem alles sei und wohin alles zurückkehre, und damit den Weg verständiger Naturerklärung anbahnte.


Thalia, die Muse des Schauspiels, durch Apollo Mutter der Korybanten, wird mit Fackel u. Thyrsus dargestellt; T. ist auch eine der Charitinen (Grazien).


Thamyris, in der griech. Mythe ein thracischer Sänger, neben Orpheus genannt.


Thanatos, griech., Tod, myth., der Gott des Todes, Sohn der Nacht, von der Kunst sehr verschieden dargestellt, je nachdem er als Zerstörer des Lebens od. als die Ruhe im Grabe aufgefaßt wurde (vgl. "Furtwängler, die Idee des Todes etc.". Freib. 1855). Thanatoiden, dem Tode ähnliche Krankheitszustände z. B. Scheintod, Ohnmacht etc.; Thanatosis, das Absterben eines Körpers.


Thane, vom angelsächsischen Thegene, ursprünglich die Dienstmannen des königl. Geleites, später gleichbedeutend mit Barone; in Schottland wurde der Titel T. durch Earl verdrängt.


Thanet (Stännet), engl. Insel an der Mündung des Stour, wohlangebaut und fruchtbar, mit 31000 E.; 449 n. Chr. Landungsplatz der Angelsachsen.


Thann, frz. Stadt im Depart. Oberrhein, mit schöner goth. Kirche, 7000 E., lebhafter Industrie. Sieg Bernhards v. Weimar 15. Oct. 1638. - T., Dorf in Niederbaiern, mit 1100 E.; unentschiedenes Treffen am 19. April 1809 zwischen Oesterreichern u. Franzosen.


Thapsacus, im A. T. Tipsach, Stadt in der syr. Provinz Chalybonitis, einst Gränzstadt des davidischen Reichs, am Euphrat, an der uralten Verkehrsstraße zwischen Syrien u. Babylon, bedeutende Handelsstadt; jetzt ist durch spärliche Ruinen ihre Stätte bezeichnet.


Thapsus, feste Stadt unweit der kleinen Syrte; hier Sieg Cäsars über das pompejanische Heer 46 v. Chr.


Tharand, Stadt unweit Dresden, in romant. Gegend, mit 2000 E., Mineralquellen, berühmter forst- u. landwirthschaftlichen Akademie.


Thasos, jetzt Thaso, ungefähr 6 #M. große Insel an der thrac. Küste, gebirgig, vor Zeiten stark bewaldet, von den Pariern colonisirt, war reich an Gold, Marmor, Wein, Getreide und Nüssen; hat jetzt kaum 6000 E.


Thassilo I., Herzog von Bayern, 595-609 n. Chr.; T. II., Herzog von 748-788, wurde durch Karl d. Gr. entsetzt, st. im Kloster St. Goar als Gefangener. Vergl. Agilolfinger u. Bayern.


Thatbestand, lat. corpus delicti, was zum Inbegriff einer verbrecherischen That gehört. Objectiver T., die allgemein geltenden Merkmale, welche nach gesetzlicher Begriffsbestimmung die Handlung zum Verbrechen stempeln. Subjectiver T., die persönlichen Momente, welche bei der Beurtheilung des einzelnen Verbrechers in Betracht kommen (Zurechnungsfähigkeit, Milderungs- und Schärfungsgründe).


Thatsache, das wirklich Geschehene oder Daseiende.


Thau, ist ein wässeriger Niederschlag aus der Atmosphäre, der sich an Pflanzen und andere unter freiem Himmel befindliche Gegenstände in heitern und windstillen Nächten ansetzt. Seine Bildung geschieht dadurch, daß die im Freien befindlichen Körper Nachts bei heiterm Himmel die am Tage aufgenommene Wärme gegen den Himmel ausstrahlen und dadurch so abgekühlt werden, daß die Wasserdämpfe der sie umgebenden Luft sich zu Wasser verdichten, das sich an den Gegenständen als T. anlegt; sind die Gegenstände bis unter den Gefrierpunkt erkaltet, so wird der T. in Eis verwandelt als Reis. Bei bewölktem Himmel bildet sich kein T. od. kaum einige Spuren, weil durch Wolken die Wärmeausstrahlung vermindert wird, ebenso bei Wind. Auch unter Zelten, Tischen etc., die man im Freien aufstellt, bildet sich nur wenig T.


Thauma, griech., Wunder; T. tologie, die Lehre von den Wundern; T. turg, Wunderthäter; T. turgie, Wunderthätigkeit.


Theaki, Thiaki, s. Ithaka.


Theano, angeblicher Name der Frau sowie der Tochter des Philosophen Pythagoras (s. d.); beide sollen ihre tüchtige philosophische Bildung durch Abfassung von Schriften bewährt haben,

im Wasser fand, aus dem alles sei und wohin alles zurückkehre, und damit den Weg verständiger Naturerklärung anbahnte.


Thalia, die Muse des Schauspiels, durch Apollo Mutter der Korybanten, wird mit Fackel u. Thyrsus dargestellt; T. ist auch eine der Charitinen (Grazien).


Thamyris, in der griech. Mythe ein thracischer Sänger, neben Orpheus genannt.


Thanatos, griech., Tod, myth., der Gott des Todes, Sohn der Nacht, von der Kunst sehr verschieden dargestellt, je nachdem er als Zerstörer des Lebens od. als die Ruhe im Grabe aufgefaßt wurde (vgl. „Furtwängler, die Idee des Todes etc.“. Freib. 1855). Thanatoiden, dem Tode ähnliche Krankheitszustände z. B. Scheintod, Ohnmacht etc.; Thanatosis, das Absterben eines Körpers.


Thane, vom angelsächsischen Thegene, ursprünglich die Dienstmannen des königl. Geleites, später gleichbedeutend mit Barone; in Schottland wurde der Titel T. durch Earl verdrängt.


Thanet (Stännet), engl. Insel an der Mündung des Stour, wohlangebaut und fruchtbar, mit 31000 E.; 449 n. Chr. Landungsplatz der Angelsachsen.


Thann, frz. Stadt im Depart. Oberrhein, mit schöner goth. Kirche, 7000 E., lebhafter Industrie. Sieg Bernhards v. Weimar 15. Oct. 1638. – T., Dorf in Niederbaiern, mit 1100 E.; unentschiedenes Treffen am 19. April 1809 zwischen Oesterreichern u. Franzosen.


Thapsacus, im A. T. Tipsach, Stadt in der syr. Provinz Chalybonitis, einst Gränzstadt des davidischen Reichs, am Euphrat, an der uralten Verkehrsstraße zwischen Syrien u. Babylon, bedeutende Handelsstadt; jetzt ist durch spärliche Ruinen ihre Stätte bezeichnet.


Thapsus, feste Stadt unweit der kleinen Syrte; hier Sieg Cäsars über das pompejanische Heer 46 v. Chr.


Tharand, Stadt unweit Dresden, in romant. Gegend, mit 2000 E., Mineralquellen, berühmter forst- u. landwirthschaftlichen Akademie.


Thasos, jetzt Thaso, ungefähr 6 □M. große Insel an der thrac. Küste, gebirgig, vor Zeiten stark bewaldet, von den Pariern colonisirt, war reich an Gold, Marmor, Wein, Getreide und Nüssen; hat jetzt kaum 6000 E.


Thassilo I., Herzog von Bayern, 595–609 n. Chr.; T. II., Herzog von 748–788, wurde durch Karl d. Gr. entsetzt, st. im Kloster St. Goar als Gefangener. Vergl. Agilolfinger u. Bayern.


Thatbestand, lat. corpus delicti, was zum Inbegriff einer verbrecherischen That gehört. Objectiver T., die allgemein geltenden Merkmale, welche nach gesetzlicher Begriffsbestimmung die Handlung zum Verbrechen stempeln. Subjectiver T., die persönlichen Momente, welche bei der Beurtheilung des einzelnen Verbrechers in Betracht kommen (Zurechnungsfähigkeit, Milderungs- und Schärfungsgründe).


Thatsache, das wirklich Geschehene oder Daseiende.


Thau, ist ein wässeriger Niederschlag aus der Atmosphäre, der sich an Pflanzen und andere unter freiem Himmel befindliche Gegenstände in heitern und windstillen Nächten ansetzt. Seine Bildung geschieht dadurch, daß die im Freien befindlichen Körper Nachts bei heiterm Himmel die am Tage aufgenommene Wärme gegen den Himmel ausstrahlen und dadurch so abgekühlt werden, daß die Wasserdämpfe der sie umgebenden Luft sich zu Wasser verdichten, das sich an den Gegenständen als T. anlegt; sind die Gegenstände bis unter den Gefrierpunkt erkaltet, so wird der T. in Eis verwandelt als Reis. Bei bewölktem Himmel bildet sich kein T. od. kaum einige Spuren, weil durch Wolken die Wärmeausstrahlung vermindert wird, ebenso bei Wind. Auch unter Zelten, Tischen etc., die man im Freien aufstellt, bildet sich nur wenig T.


Thauma, griech., Wunder; T. tologie, die Lehre von den Wundern; T. turg, Wunderthäter; T. turgie, Wunderthätigkeit.


Theaki, Thiaki, s. Ithaka.


Theano, angeblicher Name der Frau sowie der Tochter des Philosophen Pythagoras (s. d.); beide sollen ihre tüchtige philosophische Bildung durch Abfassung von Schriften bewährt haben,

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[446/0447] im Wasser fand, aus dem alles sei und wohin alles zurückkehre, und damit den Weg verständiger Naturerklärung anbahnte. Thalia, die Muse des Schauspiels, durch Apollo Mutter der Korybanten, wird mit Fackel u. Thyrsus dargestellt; T. ist auch eine der Charitinen (Grazien). Thamyris, in der griech. Mythe ein thracischer Sänger, neben Orpheus genannt. Thanatos, griech., Tod, myth., der Gott des Todes, Sohn der Nacht, von der Kunst sehr verschieden dargestellt, je nachdem er als Zerstörer des Lebens od. als die Ruhe im Grabe aufgefaßt wurde (vgl. „Furtwängler, die Idee des Todes etc.“. Freib. 1855). Thanatoiden, dem Tode ähnliche Krankheitszustände z. B. Scheintod, Ohnmacht etc.; Thanatosis, das Absterben eines Körpers. Thane, vom angelsächsischen Thegene, ursprünglich die Dienstmannen des königl. Geleites, später gleichbedeutend mit Barone; in Schottland wurde der Titel T. durch Earl verdrängt. Thanet (Stännet), engl. Insel an der Mündung des Stour, wohlangebaut und fruchtbar, mit 31000 E.; 449 n. Chr. Landungsplatz der Angelsachsen. Thann, frz. Stadt im Depart. Oberrhein, mit schöner goth. Kirche, 7000 E., lebhafter Industrie. Sieg Bernhards v. Weimar 15. Oct. 1638. – T., Dorf in Niederbaiern, mit 1100 E.; unentschiedenes Treffen am 19. April 1809 zwischen Oesterreichern u. Franzosen. Thapsacus, im A. T. Tipsach, Stadt in der syr. Provinz Chalybonitis, einst Gränzstadt des davidischen Reichs, am Euphrat, an der uralten Verkehrsstraße zwischen Syrien u. Babylon, bedeutende Handelsstadt; jetzt ist durch spärliche Ruinen ihre Stätte bezeichnet. Thapsus, feste Stadt unweit der kleinen Syrte; hier Sieg Cäsars über das pompejanische Heer 46 v. Chr. Tharand, Stadt unweit Dresden, in romant. Gegend, mit 2000 E., Mineralquellen, berühmter forst- u. landwirthschaftlichen Akademie. Thasos, jetzt Thaso, ungefähr 6 □M. große Insel an der thrac. Küste, gebirgig, vor Zeiten stark bewaldet, von den Pariern colonisirt, war reich an Gold, Marmor, Wein, Getreide und Nüssen; hat jetzt kaum 6000 E. Thassilo I., Herzog von Bayern, 595–609 n. Chr.; T. II., Herzog von 748–788, wurde durch Karl d. Gr. entsetzt, st. im Kloster St. Goar als Gefangener. Vergl. Agilolfinger u. Bayern. Thatbestand, lat. corpus delicti, was zum Inbegriff einer verbrecherischen That gehört. Objectiver T., die allgemein geltenden Merkmale, welche nach gesetzlicher Begriffsbestimmung die Handlung zum Verbrechen stempeln. Subjectiver T., die persönlichen Momente, welche bei der Beurtheilung des einzelnen Verbrechers in Betracht kommen (Zurechnungsfähigkeit, Milderungs- und Schärfungsgründe). Thatsache, das wirklich Geschehene oder Daseiende. Thau, ist ein wässeriger Niederschlag aus der Atmosphäre, der sich an Pflanzen und andere unter freiem Himmel befindliche Gegenstände in heitern und windstillen Nächten ansetzt. Seine Bildung geschieht dadurch, daß die im Freien befindlichen Körper Nachts bei heiterm Himmel die am Tage aufgenommene Wärme gegen den Himmel ausstrahlen und dadurch so abgekühlt werden, daß die Wasserdämpfe der sie umgebenden Luft sich zu Wasser verdichten, das sich an den Gegenständen als T. anlegt; sind die Gegenstände bis unter den Gefrierpunkt erkaltet, so wird der T. in Eis verwandelt als Reis. Bei bewölktem Himmel bildet sich kein T. od. kaum einige Spuren, weil durch Wolken die Wärmeausstrahlung vermindert wird, ebenso bei Wind. Auch unter Zelten, Tischen etc., die man im Freien aufstellt, bildet sich nur wenig T. Thauma, griech., Wunder; T. tologie, die Lehre von den Wundern; T. turg, Wunderthäter; T. turgie, Wunderthätigkeit. Theaki, Thiaki, s. Ithaka. Theano, angeblicher Name der Frau sowie der Tochter des Philosophen Pythagoras (s. d.); beide sollen ihre tüchtige philosophische Bildung durch Abfassung von Schriften bewährt haben,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/447>, abgerufen am 22.12.2024.