Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.terminus a quo, lat., der Zeitpunkt, von welchem an; terminus ad quem, der Zeitpunkt, zu welchem man rechnet. Terminiren, begränzen, endigen; bei den Bettelmönchen: in einem bestimmten Bezirke Almosen sammeln; Termination, Begränzung, Endigung. Terminismus, theologische Fehde auf protest. Gebiete, um 1700, in welcher man sich darum stritt, ob die Gnadenzeit für den Sünder bis zu seinem Lebensende sich erstrecke, od. ob Gott ihm einen Termin gesetzt habe. Terminus, bei den Römern der Gränzgott, dem zu Ehren man die terminalia feierte; t., Mehrzahl termini, genau bestimmter Ausdruck, Kunstausdruck; t. technicus, s. Technik; Hauptglied eines Schlusses oder einer Proportion; Termination, Begränzung; Terminologie, die Kunstsprache. Termiten od. weiße Ameisen, lat. termes, Gattung Insekten aus der Ordnung der Netzflügler, mit kurzen perlschnurförmigen Fühlern, die Flügel schwach u. leicht abfallend. Außer den Männchen und Weibchen gibt es auch Geschlechtslose, die Arbeiter der Kolonie bildend. Die T. wohnen in großen, geregelten Gesellschaften in der Erde, im Holze, worin sie Gänge höhlen, andere bauen große pyramidenförmige Wohnungen aus Lehm u. Holzmehl bis zu 10' Höhe. Die trächtigen Weibchen (Königinen) schwellen nach u. nach zu einer ungewöhnlichen Größe an in Dicke und Länge. Viele Arten sind eine der ärgsten Plagen der Tropenländer, indem sie alles Holzwerk, Bäume, Balken, Hausgeräthe innen zerstören und nur das zerbrechliche Gerüste übrig lassen. Ternates, s. Molukken. Ternaux (Ternoh), Guillaume Louis, Baron, geb. 1763 zu Sedan, war schon vor der Revolution Chef eines großen Handlungshauses, während der Schreckenszeit Flüchtling, legte später zahlreiche Fabriken an, die 6000-10000 Arbeiter beschäftigten, führte die Spinnmaschine in Frankreich ein, machte mehre technische Erfindungen, verbesserte die Schafzucht, legte Getreidemagazine an etc., st. 1833; in politischer Beziehung gehörte er zur Opposition u. war 1830 einer der 221 Deputirten, welche die verhängnißvolle Adresse votirten. Terne, der Dreitreffer im Zahlenlotto; ternär, dreifach. Terni, bei den Alten Interamna, Geburtsort des Geschichtschreibers sowie des Kaisers Tacitus, Stadt an der Nera (Nar), in der heutigen Delegation Spoleto des Kirchenstaats, Bischofssitz, mit 9500 E., Wein- und Olivenbau, großartigen Resten aus der Römerzeit. Terpander, griech. Lyriker aus Antissa auf Lesbos im 7. Jahrh. v. Chr., Erfinder des Barbitons und der siebensaitigen Leier, fand besonders in Sparta den Schauplatz seines Ruhmes. Die ihm zugeschriebenen wenigen Verse finden sich u. a. in Schneidewins "Delectus" etc. Terpen, in Friesland künstliche Hügel, Zufluchtsstätten für Menschen und Vieh bei Ueberschwemmungen. Terpentin (aus terebinthina entstanden), das Harz von verschiedenen Nadelholzbäumen; der gemeine T. kommt von pinus silvestris, der venet. von p. larix, der canadische Balsam von p. balsamea, der chiische u. cyprische von der Terebinthe. Durch Destillation bereitet man aus dem T. den T. geist und das T. öl; aus den geschmolzenen Rückständen erhält man Kolophonium, s. d. Terpodion d. h. Wonneklang, von Buschmann 1816 erfundenes musikal. Instrument, bereits wieder vergessen. Terpsichore, eine der 9 Musen, nämlich die des Tanzes und Chorgesanges, dargestellt mit Leier und bekränzt. Terra, lat., Erde, Land; t. incognita, unbekanntes Land; t. mortua, bei den alten Chemikern der erdige Rückstand bei ihren Operationen; t. novalis, urbar gemachtes Land; t. sigillata, Siegelerde. Terracina, das volskische Anxur, päpstliche Stadt an der neapolitan. Gränze, Bischofssitz, mit 8000 E., Hafen, Alterthümern. Terra cotta, ital. d. h. gebrannte Erde, bezeichnet die aufgefundenen antiken Arbeiten aus Thon (von Griechen, Etruskern, Römern), theils lufttrocken, theils gebrannt, mit aufgetragenen oder eingebrannten Farben, auch mit Vergoldungen und Basreliefs. In neuester Zeit wird die t. c. vielfach zu Gefäßen, terminus a quo, lat., der Zeitpunkt, von welchem an; terminus ad quem, der Zeitpunkt, zu welchem man rechnet. Terminiren, begränzen, endigen; bei den Bettelmönchen: in einem bestimmten Bezirke Almosen sammeln; Termination, Begränzung, Endigung. Terminismus, theologische Fehde auf protest. Gebiete, um 1700, in welcher man sich darum stritt, ob die Gnadenzeit für den Sünder bis zu seinem Lebensende sich erstrecke, od. ob Gott ihm einen Termin gesetzt habe. Terminus, bei den Römern der Gränzgott, dem zu Ehren man die terminalia feierte; t., Mehrzahl termini, genau bestimmter Ausdruck, Kunstausdruck; t. technicus, s. Technik; Hauptglied eines Schlusses oder einer Proportion; Termination, Begränzung; Terminologie, die Kunstsprache. Termiten od. weiße Ameisen, lat. termes, Gattung Insekten aus der Ordnung der Netzflügler, mit kurzen perlschnurförmigen Fühlern, die Flügel schwach u. leicht abfallend. Außer den Männchen und Weibchen gibt es auch Geschlechtslose, die Arbeiter der Kolonie bildend. Die T. wohnen in großen, geregelten Gesellschaften in der Erde, im Holze, worin sie Gänge höhlen, andere bauen große pyramidenförmige Wohnungen aus Lehm u. Holzmehl bis zu 10' Höhe. Die trächtigen Weibchen (Königinen) schwellen nach u. nach zu einer ungewöhnlichen Größe an in Dicke und Länge. Viele Arten sind eine der ärgsten Plagen der Tropenländer, indem sie alles Holzwerk, Bäume, Balken, Hausgeräthe innen zerstören und nur das zerbrechliche Gerüste übrig lassen. Ternates, s. Molukken. Ternaux (Ternoh), Guillaume Louis, Baron, geb. 1763 zu Sedan, war schon vor der Revolution Chef eines großen Handlungshauses, während der Schreckenszeit Flüchtling, legte später zahlreiche Fabriken an, die 6000–10000 Arbeiter beschäftigten, führte die Spinnmaschine in Frankreich ein, machte mehre technische Erfindungen, verbesserte die Schafzucht, legte Getreidemagazine an etc., st. 1833; in politischer Beziehung gehörte er zur Opposition u. war 1830 einer der 221 Deputirten, welche die verhängnißvolle Adresse votirten. Terne, der Dreitreffer im Zahlenlotto; ternär, dreifach. Terni, bei den Alten Interamna, Geburtsort des Geschichtschreibers sowie des Kaisers Tacitus, Stadt an der Nera (Nar), in der heutigen Delegation Spoleto des Kirchenstaats, Bischofssitz, mit 9500 E., Wein- und Olivenbau, großartigen Resten aus der Römerzeit. Terpander, griech. Lyriker aus Antissa auf Lesbos im 7. Jahrh. v. Chr., Erfinder des Barbitons und der siebensaitigen Leier, fand besonders in Sparta den Schauplatz seines Ruhmes. Die ihm zugeschriebenen wenigen Verse finden sich u. a. in Schneidewins „Delectus“ etc. Terpen, in Friesland künstliche Hügel, Zufluchtsstätten für Menschen und Vieh bei Ueberschwemmungen. Terpentin (aus terebinthina entstanden), das Harz von verschiedenen Nadelholzbäumen; der gemeine T. kommt von pinus silvestris, der venet. von p. larix, der canadische Balsam von p. balsamea, der chiische u. cyprische von der Terebinthe. Durch Destillation bereitet man aus dem T. den T. geist und das T. öl; aus den geschmolzenen Rückständen erhält man Kolophonium, s. d. Terpodion d. h. Wonneklang, von Buschmann 1816 erfundenes musikal. Instrument, bereits wieder vergessen. Terpsichore, eine der 9 Musen, nämlich die des Tanzes und Chorgesanges, dargestellt mit Leier und bekränzt. Terra, lat., Erde, Land; t. incognita, unbekanntes Land; t. mortua, bei den alten Chemikern der erdige Rückstand bei ihren Operationen; t. novalis, urbar gemachtes Land; t. sigillata, Siegelerde. Terracina, das volskische Anxur, päpstliche Stadt an der neapolitan. Gränze, Bischofssitz, mit 8000 E., Hafen, Alterthümern. Terra cotta, ital. d. h. gebrannte Erde, bezeichnet die aufgefundenen antiken Arbeiten aus Thon (von Griechen, Etruskern, Römern), theils lufttrocken, theils gebrannt, mit aufgetragenen oder eingebrannten Farben, auch mit Vergoldungen und Basreliefs. 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Terminus, bei den Römern der Gränzgott, dem zu Ehren man die terminalia feierte; t., Mehrzahl termini, genau bestimmter Ausdruck, Kunstausdruck; t. technicus, s. Technik; Hauptglied eines Schlusses oder einer Proportion; Termination, Begränzung; Terminologie, die Kunstsprache.
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Ternates, s. Molukken.
Ternaux (Ternoh), Guillaume Louis, Baron, geb. 1763 zu Sedan, war schon vor der Revolution Chef eines großen Handlungshauses, während der Schreckenszeit Flüchtling, legte später zahlreiche Fabriken an, die 6000–10000 Arbeiter beschäftigten, führte die Spinnmaschine in Frankreich ein, machte mehre technische Erfindungen, verbesserte die Schafzucht, legte Getreidemagazine an etc., st. 1833; in politischer Beziehung gehörte er zur Opposition u. war 1830 einer der 221 Deputirten, welche die verhängnißvolle Adresse votirten.
Terne, der Dreitreffer im Zahlenlotto; ternär, dreifach.
Terni, bei den Alten Interamna, Geburtsort des Geschichtschreibers sowie des Kaisers Tacitus, Stadt an der Nera (Nar), in der heutigen Delegation Spoleto des Kirchenstaats, Bischofssitz, mit 9500 E., Wein- und Olivenbau, großartigen Resten aus der Römerzeit.
Terpander, griech. Lyriker aus Antissa auf Lesbos im 7. Jahrh. v. Chr., Erfinder des Barbitons und der siebensaitigen Leier, fand besonders in Sparta den Schauplatz seines Ruhmes. Die ihm zugeschriebenen wenigen Verse finden sich u. a. in Schneidewins „Delectus“ etc.
Terpen, in Friesland künstliche Hügel, Zufluchtsstätten für Menschen und Vieh bei Ueberschwemmungen.
Terpentin (aus terebinthina entstanden), das Harz von verschiedenen Nadelholzbäumen; der gemeine T. kommt von pinus silvestris, der venet. von p. larix, der canadische Balsam von p. balsamea, der chiische u. cyprische von der Terebinthe. Durch Destillation bereitet man aus dem T. den T. geist und das T. öl; aus den geschmolzenen Rückständen erhält man Kolophonium, s. d.
Terpodion d. h. Wonneklang, von Buschmann 1816 erfundenes musikal. Instrument, bereits wieder vergessen.
Terpsichore, eine der 9 Musen, nämlich die des Tanzes und Chorgesanges, dargestellt mit Leier und bekränzt.
Terra, lat., Erde, Land; t. incognita, unbekanntes Land; t. mortua, bei den alten Chemikern der erdige Rückstand bei ihren Operationen; t. novalis, urbar gemachtes Land; t. sigillata, Siegelerde.
Terracina, das volskische Anxur, päpstliche Stadt an der neapolitan. Gränze, Bischofssitz, mit 8000 E., Hafen, Alterthümern.
Terra cotta, ital. d. h. gebrannte Erde, bezeichnet die aufgefundenen antiken Arbeiten aus Thon (von Griechen, Etruskern, Römern), theils lufttrocken, theils gebrannt, mit aufgetragenen oder eingebrannten Farben, auch mit Vergoldungen und Basreliefs. In neuester Zeit wird die t. c. vielfach zu Gefäßen,
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