Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Oceanen geeignet; nach manchen Versuchen ist eine Gesellschaft autorisirt, eine Eisenbahn herzustellen, es verlautet aber nichts von ihrer Thätigkeit, wohl deßwegen, weil die Nordamerikaner nicht gemeinschaftlich mit den Engländern bauen wollen.


Teiche, sind stehende und ablaßbare Wasser, die zur Fischzucht, besonders der Karpfen, dienen. Man unterscheidet Streich-, Streck- u. Haupt-T., je nachdem sie blos mit Laichkarpfen oder der jüngeren Brut, oder mit stärkeren Fischen besetzt werden. Das beste Wasser dazu ist Bach- u. Flußwasser, auch Regenwasser, der beste Boden fetter Lehm- od. Thonboden. Gewöhnlich werden die T. jedes 6. Jahr mit Frucht, meist Hafer, besät, worauf die Fischzucht wieder ergibiger wird.


Teint (täng), frz., Farbe, Gesichts- u. Hautfarbe; teinture (tängtühr), Färbung, Anstrich; oberflächliche Kenntniß.


Tejo, s. Tajo.


Tejuco, s. Texuco.


Tekmessa, Tochter des Phrygierkönigs Tunthras, von dem Telamonier Ajax gefangen, dem sie den Eurysakes gebar (in Sophokles Ajax eine schöne weibliche Erscheinung).


Tekrur, bei den Eingebornen der Name der östl. Hälfte des Sudan, vom Niger bis Kordofan.


Tektisch, griech.-deutsch, schmelzend.


Tektonik, griech.-deutsch, Zimmermannskunst, Schreiner- u. Bildschnitzerkunst.


Tekwimi Wakai, türk., Tagebuch der Begebenheiten, heißt die 1831 gegründete officielle türk. Zeitung.


Telamon, myth., Sohn des Aeacus, flüchtete wegen unvorsätzlichen Mordes nach Salamis, dessen Herrscher er wurde, war Genosse des Hercules und der Argonauten; seine Söhne waren Ajax und Teukros.


Telamon, griech., Riemen, Wehrgehenk; in der Chirurgie eine Binde zur Unterstützung und zum Tragen; in der Baukunst ein Tragbalken, männliche Bildsäule, die ein Gebälke trägt.


Telchinen, myth., Zauberer u. Künstler in Erzarbeiten auf Rhodus, auch als Priester in Sikyon genannt, den Göttern verhaßt, daher von Zeus durch eine Ueberschwemmung vertilgt.


Telegonos, myth., Sohn des Proteus, von Hercules getödtet. - T., Sohn des Odysseus und der Circe, soll Präneste und Tusculum gegründet haben.


Telegraph, Vorrichtung zur schnellen Mittheilung von Nachrichten in weite Entfernungen; T.ie, die Anwendung dieser Vorrichtung zu dem genannten Zweck. Man unterscheidet zunächst optische u. elektromagnetische T.en. Mit jenen wurden schon im Alterthum Versuche gemacht. Die Idee der jetzigen optischen T.en stammt von dem Franzosen Amontons (1660). Sie wurde hierauf öfter wieder angeregt, aber erst durch Chappe 1789 ausgeführt, der im Auftrag des Convents den ersten T. errichtete. Auf sein System optischer T.en gründen sich alle spätern. Diese T.en werden auf hoch u. frei gelegenen Punkten errichtet, in 2-8stündiger Entfernung von einander, je nach dem Terrain, so daß jeder die zwei nächsten im Gesichtsfeld hat. Der T. besteht aus einem auf einer Stange befindlichen und um eine Achse drehbaren Balken, an dessen Enden sich zwei ebenfalls bewegliche Lineale befinden, die sich in beliebige Stellung zum Hauptbalken wie dieser zur Horizontalebene, bringen lassen, wodurch die einzelnen Zeichen gegeben werden. Diese verschiedenen Stellungen werden durch Schnüre aus dem unter dem T.en befindlichen Zimmer nach einem kleinen Modell-T. en bewirkt, während 2 andere Personen durch Fernrohre die beiden nächsten T.en beobachten. Zur Angabe der Buchstaben, Zahlen etc. sind im Ganzen 70 Zeichen erforderlich. Die Schnelligkeit der Ueberlieferung beträgt etwa für 30 Ml. 2 Minuten. Etwas anders construirt sind der engl. u. der preuß. T. - Die elektromagnetischen T.en, welche die optischen jetzt gänzlich verdrängt haben, beruhen außer der außerordentlich schnellen Fortpflanzung der Elektricität theils auf dem Ablenken der Magnetnadel durch den elektrischen Strom, so bei den Nadel-T.en, theils auf dem Umstande, daß ein mit einem isolirten Kupferdraht umwundenes Stück weiches Eisen bei Durchleitung des elektrischen

Oceanen geeignet; nach manchen Versuchen ist eine Gesellschaft autorisirt, eine Eisenbahn herzustellen, es verlautet aber nichts von ihrer Thätigkeit, wohl deßwegen, weil die Nordamerikaner nicht gemeinschaftlich mit den Engländern bauen wollen.


Teiche, sind stehende und ablaßbare Wasser, die zur Fischzucht, besonders der Karpfen, dienen. Man unterscheidet Streich-, Streck- u. Haupt-T., je nachdem sie blos mit Laichkarpfen oder der jüngeren Brut, oder mit stärkeren Fischen besetzt werden. Das beste Wasser dazu ist Bach- u. Flußwasser, auch Regenwasser, der beste Boden fetter Lehm- od. Thonboden. Gewöhnlich werden die T. jedes 6. Jahr mit Frucht, meist Hafer, besät, worauf die Fischzucht wieder ergibiger wird.


Teint (täng), frz., Farbe, Gesichts- u. Hautfarbe; teinture (tängtühr), Färbung, Anstrich; oberflächliche Kenntniß.


Tejo, s. Tajo.


Tejuco, s. Texuco.


Tekmessa, Tochter des Phrygierkönigs Tunthras, von dem Telamonier Ajax gefangen, dem sie den Eurysakes gebar (in Sophokles Ajax eine schöne weibliche Erscheinung).


Tekrur, bei den Eingebornen der Name der östl. Hälfte des Sudan, vom Niger bis Kordofan.


Tektisch, griech.-deutsch, schmelzend.


Tektonik, griech.-deutsch, Zimmermannskunst, Schreiner- u. Bildschnitzerkunst.


Tekwimi Wakaï, türk., Tagebuch der Begebenheiten, heißt die 1831 gegründete officielle türk. Zeitung.


Telamon, myth., Sohn des Aeacus, flüchtete wegen unvorsätzlichen Mordes nach Salamis, dessen Herrscher er wurde, war Genosse des Hercules und der Argonauten; seine Söhne waren Ajax und Teukros.


Telamon, griech., Riemen, Wehrgehenk; in der Chirurgie eine Binde zur Unterstützung und zum Tragen; in der Baukunst ein Tragbalken, männliche Bildsäule, die ein Gebälke trägt.


Telchinen, myth., Zauberer u. Künstler in Erzarbeiten auf Rhodus, auch als Priester in Sikyon genannt, den Göttern verhaßt, daher von Zeus durch eine Ueberschwemmung vertilgt.


Telegonos, myth., Sohn des Proteus, von Hercules getödtet. – T., Sohn des Odysseus und der Circe, soll Präneste und Tusculum gegründet haben.


Telegraph, Vorrichtung zur schnellen Mittheilung von Nachrichten in weite Entfernungen; T.ie, die Anwendung dieser Vorrichtung zu dem genannten Zweck. Man unterscheidet zunächst optische u. elektromagnetische T.en. Mit jenen wurden schon im Alterthum Versuche gemacht. Die Idee der jetzigen optischen T.en stammt von dem Franzosen Amontons (1660). Sie wurde hierauf öfter wieder angeregt, aber erst durch Chappe 1789 ausgeführt, der im Auftrag des Convents den ersten T. errichtete. Auf sein System optischer T.en gründen sich alle spätern. Diese T.en werden auf hoch u. frei gelegenen Punkten errichtet, in 2–8stündiger Entfernung von einander, je nach dem Terrain, so daß jeder die zwei nächsten im Gesichtsfeld hat. Der T. besteht aus einem auf einer Stange befindlichen und um eine Achse drehbaren Balken, an dessen Enden sich zwei ebenfalls bewegliche Lineale befinden, die sich in beliebige Stellung zum Hauptbalken wie dieser zur Horizontalebene, bringen lassen, wodurch die einzelnen Zeichen gegeben werden. Diese verschiedenen Stellungen werden durch Schnüre aus dem unter dem T.en befindlichen Zimmer nach einem kleinen Modell-T. en bewirkt, während 2 andere Personen durch Fernrohre die beiden nächsten T.en beobachten. Zur Angabe der Buchstaben, Zahlen etc. sind im Ganzen 70 Zeichen erforderlich. Die Schnelligkeit der Ueberlieferung beträgt etwa für 30 Ml. 2 Minuten. Etwas anders construirt sind der engl. u. der preuß. T. – Die elektromagnetischen T.en, welche die optischen jetzt gänzlich verdrängt haben, beruhen außer der außerordentlich schnellen Fortpflanzung der Elektricität theils auf dem Ablenken der Magnetnadel durch den elektrischen Strom, so bei den Nadel-T.en, theils auf dem Umstande, daß ein mit einem isolirten Kupferdraht umwundenes Stück weiches Eisen bei Durchleitung des elektrischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0427" n="426"/>
Oceanen geeignet; nach manchen Versuchen ist eine Gesellschaft autorisirt, eine Eisenbahn herzustellen, es verlautet aber nichts von ihrer Thätigkeit, wohl deßwegen, weil die Nordamerikaner nicht gemeinschaftlich mit den Engländern bauen wollen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Teiche</hi>, sind stehende und ablaßbare Wasser, die zur Fischzucht, besonders der Karpfen, dienen. Man unterscheidet <hi rendition="#g">Streich</hi>-, <hi rendition="#g">Streck</hi>- u. <hi rendition="#g">Haupt</hi>-T., je nachdem sie blos mit Laichkarpfen oder der jüngeren Brut, oder mit stärkeren Fischen besetzt werden. Das beste Wasser dazu ist Bach- u. Flußwasser, auch Regenwasser, der beste Boden fetter Lehm- od. Thonboden. Gewöhnlich werden die T. jedes 6. Jahr mit Frucht, meist Hafer, besät, worauf die Fischzucht wieder ergibiger wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Teint</hi> (täng), frz., Farbe, Gesichts- u. Hautfarbe; <hi rendition="#i">teinture</hi> (tängtühr), Färbung, Anstrich; oberflächliche Kenntniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tejo</hi>, s. Tajo.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tejuco</hi>, s. Texuco.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tekmessa</hi>, Tochter des Phrygierkönigs Tunthras, von dem Telamonier Ajax gefangen, dem sie den Eurysakes gebar (in Sophokles Ajax eine schöne weibliche Erscheinung).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tekrur</hi>, bei den Eingebornen der Name der östl. Hälfte des Sudan, vom Niger bis Kordofan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tektisch</hi>, griech.-deutsch, schmelzend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tektonik</hi>, griech.-deutsch, Zimmermannskunst, Schreiner- u. Bildschnitzerkunst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tekwimi Wakaï</hi>, türk., Tagebuch der Begebenheiten, heißt die 1831 gegründete officielle türk. Zeitung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Telamon</hi>, myth., Sohn des Aeacus, flüchtete wegen unvorsätzlichen Mordes nach Salamis, dessen Herrscher er wurde, war Genosse des Hercules und der Argonauten; seine Söhne waren Ajax und Teukros.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Telamon</hi>, griech., Riemen, Wehrgehenk; in der Chirurgie eine Binde zur Unterstützung und zum Tragen; in der Baukunst ein Tragbalken, männliche Bildsäule, die ein Gebälke trägt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Telchinen</hi>, myth., Zauberer u. Künstler in Erzarbeiten auf Rhodus, auch als Priester in Sikyon genannt, den Göttern verhaßt, daher von Zeus durch eine Ueberschwemmung vertilgt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Telegonos</hi>, myth., Sohn des Proteus, von Hercules getödtet. &#x2013; T., Sohn des Odysseus und der Circe, soll Präneste und Tusculum gegründet haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Telegraph</hi>, Vorrichtung zur schnellen Mittheilung von Nachrichten in weite Entfernungen; T.ie, die Anwendung dieser Vorrichtung zu dem genannten Zweck. Man unterscheidet zunächst <hi rendition="#g">optische u. elektromagnetische</hi> T.en. Mit jenen wurden schon im Alterthum Versuche gemacht. Die Idee der jetzigen optischen T.en stammt von dem Franzosen Amontons (1660). Sie wurde hierauf öfter wieder angeregt, aber erst durch Chappe 1789 ausgeführt, der im Auftrag des Convents den ersten T. errichtete. Auf sein System optischer T.en gründen sich alle spätern. Diese T.en werden auf hoch u. frei gelegenen Punkten errichtet, in 2&#x2013;8stündiger Entfernung von einander, je nach dem Terrain, so daß jeder die zwei nächsten im Gesichtsfeld hat. Der T. besteht aus einem auf einer Stange befindlichen und um eine Achse drehbaren Balken, an dessen Enden sich zwei ebenfalls bewegliche Lineale befinden, die sich in beliebige Stellung zum Hauptbalken wie dieser zur Horizontalebene, bringen lassen, wodurch die einzelnen Zeichen gegeben werden. Diese verschiedenen Stellungen werden durch Schnüre aus dem unter dem T.en befindlichen Zimmer nach einem kleinen <hi rendition="#g">Modell-T.</hi> en bewirkt, während 2 andere Personen durch Fernrohre die beiden nächsten T.en beobachten. Zur Angabe der Buchstaben, Zahlen etc. sind im Ganzen 70 Zeichen erforderlich. Die Schnelligkeit der Ueberlieferung beträgt etwa für 30 Ml. 2 Minuten. Etwas anders construirt sind der engl. u. der preuß. T. &#x2013; Die <hi rendition="#g">elektromagnetischen</hi> T.en, welche die optischen jetzt gänzlich verdrängt haben, beruhen außer der außerordentlich schnellen Fortpflanzung der Elektricität theils auf dem Ablenken der Magnetnadel durch den elektrischen Strom, so bei den <hi rendition="#g">Nadel-T.</hi>en, theils auf dem Umstande, daß ein mit einem isolirten Kupferdraht umwundenes Stück weiches Eisen bei Durchleitung des elektrischen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[426/0427] Oceanen geeignet; nach manchen Versuchen ist eine Gesellschaft autorisirt, eine Eisenbahn herzustellen, es verlautet aber nichts von ihrer Thätigkeit, wohl deßwegen, weil die Nordamerikaner nicht gemeinschaftlich mit den Engländern bauen wollen. Teiche, sind stehende und ablaßbare Wasser, die zur Fischzucht, besonders der Karpfen, dienen. Man unterscheidet Streich-, Streck- u. Haupt-T., je nachdem sie blos mit Laichkarpfen oder der jüngeren Brut, oder mit stärkeren Fischen besetzt werden. Das beste Wasser dazu ist Bach- u. Flußwasser, auch Regenwasser, der beste Boden fetter Lehm- od. Thonboden. Gewöhnlich werden die T. jedes 6. Jahr mit Frucht, meist Hafer, besät, worauf die Fischzucht wieder ergibiger wird. Teint (täng), frz., Farbe, Gesichts- u. Hautfarbe; teinture (tängtühr), Färbung, Anstrich; oberflächliche Kenntniß. Tejo, s. Tajo. Tejuco, s. Texuco. Tekmessa, Tochter des Phrygierkönigs Tunthras, von dem Telamonier Ajax gefangen, dem sie den Eurysakes gebar (in Sophokles Ajax eine schöne weibliche Erscheinung). Tekrur, bei den Eingebornen der Name der östl. Hälfte des Sudan, vom Niger bis Kordofan. Tektisch, griech.-deutsch, schmelzend. Tektonik, griech.-deutsch, Zimmermannskunst, Schreiner- u. Bildschnitzerkunst. Tekwimi Wakaï, türk., Tagebuch der Begebenheiten, heißt die 1831 gegründete officielle türk. Zeitung. Telamon, myth., Sohn des Aeacus, flüchtete wegen unvorsätzlichen Mordes nach Salamis, dessen Herrscher er wurde, war Genosse des Hercules und der Argonauten; seine Söhne waren Ajax und Teukros. Telamon, griech., Riemen, Wehrgehenk; in der Chirurgie eine Binde zur Unterstützung und zum Tragen; in der Baukunst ein Tragbalken, männliche Bildsäule, die ein Gebälke trägt. Telchinen, myth., Zauberer u. Künstler in Erzarbeiten auf Rhodus, auch als Priester in Sikyon genannt, den Göttern verhaßt, daher von Zeus durch eine Ueberschwemmung vertilgt. Telegonos, myth., Sohn des Proteus, von Hercules getödtet. – T., Sohn des Odysseus und der Circe, soll Präneste und Tusculum gegründet haben. Telegraph, Vorrichtung zur schnellen Mittheilung von Nachrichten in weite Entfernungen; T.ie, die Anwendung dieser Vorrichtung zu dem genannten Zweck. Man unterscheidet zunächst optische u. elektromagnetische T.en. Mit jenen wurden schon im Alterthum Versuche gemacht. Die Idee der jetzigen optischen T.en stammt von dem Franzosen Amontons (1660). Sie wurde hierauf öfter wieder angeregt, aber erst durch Chappe 1789 ausgeführt, der im Auftrag des Convents den ersten T. errichtete. Auf sein System optischer T.en gründen sich alle spätern. Diese T.en werden auf hoch u. frei gelegenen Punkten errichtet, in 2–8stündiger Entfernung von einander, je nach dem Terrain, so daß jeder die zwei nächsten im Gesichtsfeld hat. Der T. besteht aus einem auf einer Stange befindlichen und um eine Achse drehbaren Balken, an dessen Enden sich zwei ebenfalls bewegliche Lineale befinden, die sich in beliebige Stellung zum Hauptbalken wie dieser zur Horizontalebene, bringen lassen, wodurch die einzelnen Zeichen gegeben werden. Diese verschiedenen Stellungen werden durch Schnüre aus dem unter dem T.en befindlichen Zimmer nach einem kleinen Modell-T. en bewirkt, während 2 andere Personen durch Fernrohre die beiden nächsten T.en beobachten. Zur Angabe der Buchstaben, Zahlen etc. sind im Ganzen 70 Zeichen erforderlich. Die Schnelligkeit der Ueberlieferung beträgt etwa für 30 Ml. 2 Minuten. Etwas anders construirt sind der engl. u. der preuß. T. – Die elektromagnetischen T.en, welche die optischen jetzt gänzlich verdrängt haben, beruhen außer der außerordentlich schnellen Fortpflanzung der Elektricität theils auf dem Ablenken der Magnetnadel durch den elektrischen Strom, so bei den Nadel-T.en, theils auf dem Umstande, daß ein mit einem isolirten Kupferdraht umwundenes Stück weiches Eisen bei Durchleitung des elektrischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/427
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/427>, abgerufen am 22.12.2024.