Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.in 4facher Reihe kammförmig gestellte Nadeln, freie, sich ausbreitende Aeste, ist auch nach Europa verpflanzt. Tannenberg, preuß. Dorf im Reg.-Bezirk Königsberg; Niederlage des Deutschordens durch die Polen, 1410. Tanner, Name von einigen ausgezeichneten Theologen. - T., Adam, geb. 1572 zu Innsbruck, wurde Jesuit, Professor der Theologie an der Wiener, später Kanzler der Prager Hochschule, st. 1632 auf einer Reise in sein Heimathland. Wie Konrad Loos zu Mainz (gest. 1593) schon vorher gewagt, so eiferte auch T. gegen das Unwesen der Hexenprocesse, hinterließ einige Folianten lat. Schriften, namentlich eine Vertheidigung der Gesellschaft Jesu (Wien 1618)u. eine Astrologia sacra (Ingolst. 1621). - T., Mathias, geb. 1630 zu Pilsen, 1646 gleichfalls Jesuit, lehrte Theologie, kam 1675 als Procurator seines Ordens nach Rom. Seine Schriften in lat. und böhm. Sprache befaßten sich vielfach mit den Verdiensten seines Ordens. - T., Konrad, geb. 1752 in Schwyz, 1808-25 Fürstabt von Einsiedeln, hinterließ geschätzte ascetische Werke. Tanner, Thomas, geb. 1674, anglikanischer Geistlicher, 1732 Bischof von St. Asaph in Wales, gest. 1735 zu Oxford, hinterließ eine in alphabetischer Ordnung u. lat. geschriebene Bibliotheca britannico-hibernica etc., ein Lexikon über die in England, Schottland u. Irland um 1700 lebenden Schriftsteller, das Wilkens 1748 herausgab. Tannin, acidum Tannicum, s. Gerbesäuren. Tanseimath, arab. d. h. Verordnungen, heißen die von Sultan Abdul Medschid seit 1844 erlassenen reformatorischen Verordnungen, durch welche namentlich den Christen in der Türkei eine rechtlich gesicherte Existenz gegeben werden soll. Tant, Tantah, ägypt. Stadt im Delta, mit 10000 E. Tantal, Columbium, Metall von Hathel als Columbium in einem amerikan., von Eckeberg 1802 als T. um, in 2 schwed. Fossilien entdeckt; Wollaston zeigte 1809 die Identität beider Metalle. Es kommt meistens als T. säure (seltener als tanalige) in Verbindung mit verschiedenen Salzbasen im Tanalit, Yttero-T.it, Fergusonit, Pyrochlor und Uran-T. vor; für sich dargestellt ist es ein schwarzes Pulver, welch es unter dem Polierstahl eisengrauen Metallglanz zeigt. Im J. 1846 fand Rose, daß das Metall, das bis dahin T. genannt und für einen einfachen Körper gehalten wurde, ein Gemenge von 2-3 Metallen ist; für das eine hat man den Namen T. beibehalten, die beiden andern sind Niob u. Pelop genannt worden. Tantalus, myth., reicher König von Phrygien, Vater des Atreus und Thyestes, ein Liebling der Götter, frevelte aber gegen sie und wurde dafür in die Unterwelt gestoßen, wo er bis an den Hals im Wasser steht, aber seinen glühenden Durst nicht löschen und eben so wenig die über ihm hängenden Früchte erreichen kann; daher: T.qual, tantalisiren. Tantieme (tangtiähm), frz., bestimmter Antheil, namentlich der Gewinnantheil dramatischer Dichter und Componisten von der Aufführung ihrer Werke. Tantum, lat., so viel, so groß; tanti, von solchem Werthe. Tanzkunst, Bewegung des Körpers nach rhythmischen Verhältnissen, also immer mit Musik verbunden; durch die Bewegung des Körpers gehört sie zur Pantomime, unterscheidet sich aber dadurch von ihr, daß die Bewegung hauptsächlich Gang ist; indem sie eine Handlung darstellt (Ballet), streift sie an das Drama. Der Tanz ist wie der Gesang eine natürliche Folge der Erregung, in welche das Gemüth versetzt wird und bildete sich nach der Eigenthümlichkeit der Nationen aus (Nationaltänze). Bei vielen orientalischen Völkern, auch bei den Griechen und abendländischen heidnischen Nationen gehörte der Tanz zum Kultus; bei den Griechen war er auch mit der Schauspielkunst eng verbunden. Zur Ergötzlichkeit gab es Tänzer u. Tänzerinen, welche bei Gastmählern u. auf dem Theater auftraten; Söhne u. Töchter anständiger Bürger betheiligten sich nur an den Tänzen bei Festfeiern; unsere sogen. gesellschaftlichen Tänze in 4facher Reihe kammförmig gestellte Nadeln, freie, sich ausbreitende Aeste, ist auch nach Europa verpflanzt. Tannenberg, preuß. Dorf im Reg.-Bezirk Königsberg; Niederlage des Deutschordens durch die Polen, 1410. Tanner, Name von einigen ausgezeichneten Theologen. – T., Adam, geb. 1572 zu Innsbruck, wurde Jesuit, Professor der Theologie an der Wiener, später Kanzler der Prager Hochschule, st. 1632 auf einer Reise in sein Heimathland. Wie Konrad Loos zu Mainz (gest. 1593) schon vorher gewagt, so eiferte auch T. gegen das Unwesen der Hexenprocesse, hinterließ einige Folianten lat. Schriften, namentlich eine Vertheidigung der Gesellschaft Jesu (Wien 1618)u. eine Astrologia sacra (Ingolst. 1621). – T., Mathias, geb. 1630 zu Pilsen, 1646 gleichfalls Jesuit, lehrte Theologie, kam 1675 als Procurator seines Ordens nach Rom. Seine Schriften in lat. und böhm. Sprache befaßten sich vielfach mit den Verdiensten seines Ordens. – T., Konrad, geb. 1752 in Schwyz, 1808–25 Fürstabt von Einsiedeln, hinterließ geschätzte ascetische Werke. Tanner, Thomas, geb. 1674, anglikanischer Geistlicher, 1732 Bischof von St. Asaph in Wales, gest. 1735 zu Oxford, hinterließ eine in alphabetischer Ordnung u. lat. geschriebene Bibliotheca britannico-hibernica etc., ein Lexikon über die in England, Schottland u. Irland um 1700 lebenden Schriftsteller, das Wilkens 1748 herausgab. Tannin, acidum Tannicum, s. Gerbesäuren. Tansîmâth, arab. d. h. Verordnungen, heißen die von Sultan Abdul Medschid seit 1844 erlassenen reformatorischen Verordnungen, durch welche namentlich den Christen in der Türkei eine rechtlich gesicherte Existenz gegeben werden soll. Tant, Tantah, ägypt. Stadt im Delta, mit 10000 E. Tantal, Columbium, Metall von Hathel als Columbium in einem amerikan., von Eckeberg 1802 als T. um, in 2 schwed. Fossilien entdeckt; Wollaston zeigte 1809 die Identität beider Metalle. Es kommt meistens als T. säure (seltener als tanalige) in Verbindung mit verschiedenen Salzbasen im Tanalit, Yttero-T.it, Fergusonit, Pyrochlor und Uran-T. vor; für sich dargestellt ist es ein schwarzes Pulver, welch es unter dem Polierstahl eisengrauen Metallglanz zeigt. Im J. 1846 fand Rose, daß das Metall, das bis dahin T. genannt und für einen einfachen Körper gehalten wurde, ein Gemenge von 2–3 Metallen ist; für das eine hat man den Namen T. beibehalten, die beiden andern sind Niob u. Pelop genannt worden. Tantalus, myth., reicher König von Phrygien, Vater des Atreus und Thyestes, ein Liebling der Götter, frevelte aber gegen sie und wurde dafür in die Unterwelt gestoßen, wo er bis an den Hals im Wasser steht, aber seinen glühenden Durst nicht löschen und eben so wenig die über ihm hängenden Früchte erreichen kann; daher: T.qual, tantalisiren. Tantième (tangtiähm), frz., bestimmter Antheil, namentlich der Gewinnantheil dramatischer Dichter und Componisten von der Aufführung ihrer Werke. Tantum, lat., so viel, so groß; tanti, von solchem Werthe. Tanzkunst, Bewegung des Körpers nach rhythmischen Verhältnissen, also immer mit Musik verbunden; durch die Bewegung des Körpers gehört sie zur Pantomime, unterscheidet sich aber dadurch von ihr, daß die Bewegung hauptsächlich Gang ist; indem sie eine Handlung darstellt (Ballet), streift sie an das Drama. Der Tanz ist wie der Gesang eine natürliche Folge der Erregung, in welche das Gemüth versetzt wird und bildete sich nach der Eigenthümlichkeit der Nationen aus (Nationaltänze). Bei vielen orientalischen Völkern, auch bei den Griechen und abendländischen heidnischen Nationen gehörte der Tanz zum Kultus; bei den Griechen war er auch mit der Schauspielkunst eng verbunden. Zur Ergötzlichkeit gab es Tänzer u. Tänzerinen, welche bei Gastmählern u. auf dem Theater auftraten; Söhne u. 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in 4facher Reihe kammförmig gestellte Nadeln, freie, sich ausbreitende Aeste, ist auch nach Europa verpflanzt.
Tannenberg, preuß. Dorf im Reg.-Bezirk Königsberg; Niederlage des Deutschordens durch die Polen, 1410.
Tanner, Name von einigen ausgezeichneten Theologen. – T., Adam, geb. 1572 zu Innsbruck, wurde Jesuit, Professor der Theologie an der Wiener, später Kanzler der Prager Hochschule, st. 1632 auf einer Reise in sein Heimathland. Wie Konrad Loos zu Mainz (gest. 1593) schon vorher gewagt, so eiferte auch T. gegen das Unwesen der Hexenprocesse, hinterließ einige Folianten lat. Schriften, namentlich eine Vertheidigung der Gesellschaft Jesu (Wien 1618)u. eine Astrologia sacra (Ingolst. 1621). – T., Mathias, geb. 1630 zu Pilsen, 1646 gleichfalls Jesuit, lehrte Theologie, kam 1675 als Procurator seines Ordens nach Rom. Seine Schriften in lat. und böhm. Sprache befaßten sich vielfach mit den Verdiensten seines Ordens. – T., Konrad, geb. 1752 in Schwyz, 1808–25 Fürstabt von Einsiedeln, hinterließ geschätzte ascetische Werke.
Tanner, Thomas, geb. 1674, anglikanischer Geistlicher, 1732 Bischof von St. Asaph in Wales, gest. 1735 zu Oxford, hinterließ eine in alphabetischer Ordnung u. lat. geschriebene Bibliotheca britannico-hibernica etc., ein Lexikon über die in England, Schottland u. Irland um 1700 lebenden Schriftsteller, das Wilkens 1748 herausgab.
Tannin, acidum Tannicum, s. Gerbesäuren.
Tansîmâth, arab. d. h. Verordnungen, heißen die von Sultan Abdul Medschid seit 1844 erlassenen reformatorischen Verordnungen, durch welche namentlich den Christen in der Türkei eine rechtlich gesicherte Existenz gegeben werden soll.
Tant, Tantah, ägypt. Stadt im Delta, mit 10000 E.
Tantal, Columbium, Metall von Hathel als Columbium in einem amerikan., von Eckeberg 1802 als T. um, in 2 schwed. Fossilien entdeckt; Wollaston zeigte 1809 die Identität beider Metalle. Es kommt meistens als T. säure (seltener als tanalige) in Verbindung mit verschiedenen Salzbasen im Tanalit, Yttero-T.it, Fergusonit, Pyrochlor und Uran-T. vor; für sich dargestellt ist es ein schwarzes Pulver, welch es unter dem Polierstahl eisengrauen Metallglanz zeigt. Im J. 1846 fand Rose, daß das Metall, das bis dahin T. genannt und für einen einfachen Körper gehalten wurde, ein Gemenge von 2–3 Metallen ist; für das eine hat man den Namen T. beibehalten, die beiden andern sind Niob u. Pelop genannt worden.
Tantalus, myth., reicher König von Phrygien, Vater des Atreus und Thyestes, ein Liebling der Götter, frevelte aber gegen sie und wurde dafür in die Unterwelt gestoßen, wo er bis an den Hals im Wasser steht, aber seinen glühenden Durst nicht löschen und eben so wenig die über ihm hängenden Früchte erreichen kann; daher: T.qual, tantalisiren.
Tantième (tangtiähm), frz., bestimmter Antheil, namentlich der Gewinnantheil dramatischer Dichter und Componisten von der Aufführung ihrer Werke.
Tantum, lat., so viel, so groß; tanti, von solchem Werthe.
Tanzkunst, Bewegung des Körpers nach rhythmischen Verhältnissen, also immer mit Musik verbunden; durch die Bewegung des Körpers gehört sie zur Pantomime, unterscheidet sich aber dadurch von ihr, daß die Bewegung hauptsächlich Gang ist; indem sie eine Handlung darstellt (Ballet), streift sie an das Drama. Der Tanz ist wie der Gesang eine natürliche Folge der Erregung, in welche das Gemüth versetzt wird und bildete sich nach der Eigenthümlichkeit der Nationen aus (Nationaltänze). Bei vielen orientalischen Völkern, auch bei den Griechen und abendländischen heidnischen Nationen gehörte der Tanz zum Kultus; bei den Griechen war er auch mit der Schauspielkunst eng verbunden. Zur Ergötzlichkeit gab es Tänzer u. Tänzerinen, welche bei Gastmählern u. auf dem Theater auftraten; Söhne u. Töchter anständiger Bürger betheiligten sich nur an den Tänzen bei Festfeiern; unsere sogen. gesellschaftlichen Tänze
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