Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Tag. Man unterscheidet den natürlichen u. künstlichen T. Unter jenem, als Gegensatz der Nacht, versteht man die Zeit des Standes der Sonne über dem Horizont. Die Dauer dieses natürlichen T. es ist nur unter dem Aequator und unter den Polen eine gleichbleibende, unter dem Aequator stets 12 Stunden, unter den Polen ein halbes Jahr (abgesehen von der Verlängerung des T.s durch die Strahlenbrechung, s. d.). An Orten zwischen dem Aequator und den Polen ist die Dauer des T.s eine sehr veränderliche, u. zwar ist der Unterschied zwischen dem längsten und kürzesten T. eines Ortes um so größer, je näher der Ort dem Pole gelegen. Diese Ungleichheit der T. esdauer an einem bestimmten Ort hat ihren Grund in der schiefen Stellung der Erdachse gegen die Ekliptik. - Der künstliche T. ist die Zeit von einer Culmination der Sonne bis zur nächstfolgenden, der wahre Sonnen-T., nach welchem in der bürgerlichen Zeitrechnung gerechnet wird. Etwas verschieden von ihm ist der Stern-T. d. h. die Zeit von einer Culmination eines Fixsterns bis zur folgenden s. Sonnen- und Sternzeit.


Tagalen, die Malayen auf Manila, s. Philippinen.


Taganrog, russ. Stadt am asow'schen Meere. mit seichtem Hafen, 22000 E., Stapelplatz für die auf dem Don u. der Wolga kommenden russ. Produkte, 1855 von der engl.-frz. Flotte eingeäschert. Erzstatue des Kaisers Alexander I., welcher hier am 1. Dec. 1825 st.


Tagbogen, der über dem Horizont stehende Theil eines Parallelkreises, dem Nachtbogen entgegengesetzt.


Tages, myth., bei den Etruskern ein erdgeborner Gott, an Gestalt ein Knabe, von dem sie die Haruspicina empfangen haben wollten.


Tagesbefehl, die von dem Oberkommandanten ausgehende Anordnung, was an diesem od. dem folgenden Tage von dem Heere oder Corps geschehen soll.


Tagesordnung, bei Collegien u. Versammlungen die festgesetzte Geschäftsordnung.


Tagfahrt, auf einen bestimmten Tag angeordnete, geladene Gerichtsverhandlung.


Tagfalter, s. Schmetterlinge.


Tagil, Nishnei Tagilsk, Flecken im russ. Gouvern. Perm, am östl. Abhange des Uralgebirgs, mit mehr als 20000 E., großen Hüttenwerken der Familie Demidow.


Tagkreise was Parallelkreise.


Tagliamento (Talia-), Fluß im Venetianischen, entspringt 4140' hoch im Gebirge zwischen Udine u. Belluno, mündet nach 19 Ml. in das adriatische Meer; im Sommer fast gänzlich ohne Wasser schwillt er manchmal bis zu einer Breite von 1000-2000' an.


Taglioni (Taljo-), eine weltberühmte, aus Mailand stammende Tänzerfamilie. - T, Philipp, geb. 1777 zu Mailand, tanzte in Stockholm, entzückte als Tänzer und Balletmeister den Hieronymus Napoleon, weiland König von Westfalen, unternahm seine letzten Tänze zu Warschau und tanzte 1853 als reicher Mann in die Heimath zurück. Seine Tochter Maria, geb. 1804 zu Stockholm, tanzte von 1822 an auf den Bühnen aller Hauptstädte Europas und trug am meisten zum Ruhme ihrer Familie bei, heirathete 1832 einen Grafen Gilbert de Voisins u. zog sich 1847 in ihre Heimath zurück. Ein gewisser I. Mery beschrieb ihr Leben. Ihr Bruder Paul, geb. 1808 zu Wien, tanzte 1847 ihrem Beispiel nach, nachdem er zu Berlin ein lebenslängliches Engagement erhalten u. viele Kunstreifen gemacht hatte. Er ließ jedoch eine Tochter Maria auf der Bühne zurück, welche den Tanzruhm ihrer Familie aufrecht zu halten verspricht.


Tagmat, tyrolisches Feldmaß zu 800 Quadrat Ruthen.


Tagpfauenauge, neulat. Vanessa Jo, Schmetterlingsart aus der Abtheilung der Tagfalter, über 2'' breit, oben braunroth mit schwarzen Flecken u. in jedem derselben ein blau und weißes Auge, häufig auf Disteln; die schwarze u. weiß getüpfelte Raupe gesellig auf Nesseln.


Tagsatzung, hießen in der Schweiz ehedem die Versammlungen der Abgeordneten der Kantone, früher an keinem bestimmten Orte, von 1815-47 abwechselnd in den Vororten Zürich, Bern und Luzern abgehalten.


Tag. Man unterscheidet den natürlichen u. künstlichen T. Unter jenem, als Gegensatz der Nacht, versteht man die Zeit des Standes der Sonne über dem Horizont. Die Dauer dieses natürlichen T. es ist nur unter dem Aequator und unter den Polen eine gleichbleibende, unter dem Aequator stets 12 Stunden, unter den Polen ein halbes Jahr (abgesehen von der Verlängerung des T.s durch die Strahlenbrechung, s. d.). An Orten zwischen dem Aequator und den Polen ist die Dauer des T.s eine sehr veränderliche, u. zwar ist der Unterschied zwischen dem längsten und kürzesten T. eines Ortes um so größer, je näher der Ort dem Pole gelegen. Diese Ungleichheit der T. esdauer an einem bestimmten Ort hat ihren Grund in der schiefen Stellung der Erdachse gegen die Ekliptik. – Der künstliche T. ist die Zeit von einer Culmination der Sonne bis zur nächstfolgenden, der wahre Sonnen-T., nach welchem in der bürgerlichen Zeitrechnung gerechnet wird. Etwas verschieden von ihm ist der Stern-T. d. h. die Zeit von einer Culmination eines Fixsterns bis zur folgenden s. Sonnen- und Sternzeit.


Tagalen, die Malayen auf Manila, s. Philippinen.


Taganrog, russ. Stadt am asow'schen Meere. mit seichtem Hafen, 22000 E., Stapelplatz für die auf dem Don u. der Wolga kommenden russ. Produkte, 1855 von der engl.-frz. Flotte eingeäschert. Erzstatue des Kaisers Alexander I., welcher hier am 1. Dec. 1825 st.


Tagbogen, der über dem Horizont stehende Theil eines Parallelkreises, dem Nachtbogen entgegengesetzt.


Tages, myth., bei den Etruskern ein erdgeborner Gott, an Gestalt ein Knabe, von dem sie die Haruspicina empfangen haben wollten.


Tagesbefehl, die von dem Oberkommandanten ausgehende Anordnung, was an diesem od. dem folgenden Tage von dem Heere oder Corps geschehen soll.


Tagesordnung, bei Collegien u. Versammlungen die festgesetzte Geschäftsordnung.


Tagfahrt, auf einen bestimmten Tag angeordnete, geladene Gerichtsverhandlung.


Tagfalter, s. Schmetterlinge.


Tagil, Nishnei Tagilsk, Flecken im russ. Gouvern. Perm, am östl. Abhange des Uralgebirgs, mit mehr als 20000 E., großen Hüttenwerken der Familie Demidow.


Tagkreise was Parallelkreise.


Tagliamento (Talia–), Fluß im Venetianischen, entspringt 4140' hoch im Gebirge zwischen Udine u. Belluno, mündet nach 19 Ml. in das adriatische Meer; im Sommer fast gänzlich ohne Wasser schwillt er manchmal bis zu einer Breite von 1000–2000' an.


Taglioni (Taljo–), eine weltberühmte, aus Mailand stammende Tänzerfamilie. – T, Philipp, geb. 1777 zu Mailand, tanzte in Stockholm, entzückte als Tänzer und Balletmeister den Hieronymus Napoleon, weiland König von Westfalen, unternahm seine letzten Tänze zu Warschau und tanzte 1853 als reicher Mann in die Heimath zurück. Seine Tochter Maria, geb. 1804 zu Stockholm, tanzte von 1822 an auf den Bühnen aller Hauptstädte Europas und trug am meisten zum Ruhme ihrer Familie bei, heirathete 1832 einen Grafen Gilbert de Voisins u. zog sich 1847 in ihre Heimath zurück. Ein gewisser I. Mery beschrieb ihr Leben. Ihr Bruder Paul, geb. 1808 zu Wien, tanzte 1847 ihrem Beispiel nach, nachdem er zu Berlin ein lebenslängliches Engagement erhalten u. viele Kunstreifen gemacht hatte. Er ließ jedoch eine Tochter Maria auf der Bühne zurück, welche den Tanzruhm ihrer Familie aufrecht zu halten verspricht.


Tagmat, tyrolisches Feldmaß zu 800 Quadrat Ruthen.


Tagpfauenauge, neulat. Vanessa Jo, Schmetterlingsart aus der Abtheilung der Tagfalter, über 2'' breit, oben braunroth mit schwarzen Flecken u. in jedem derselben ein blau und weißes Auge, häufig auf Disteln; die schwarze u. weiß getüpfelte Raupe gesellig auf Nesseln.


Tagsatzung, hießen in der Schweiz ehedem die Versammlungen der Abgeordneten der Kantone, früher an keinem bestimmten Orte, von 1815–47 abwechselnd in den Vororten Zürich, Bern und Luzern abgehalten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0405" n="404"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tag</hi>. Man unterscheidet den <hi rendition="#g">natürlichen u. künstlichen</hi> T. Unter jenem, als Gegensatz der Nacht, versteht man die Zeit des Standes der Sonne über dem Horizont. Die Dauer dieses natürlichen T. es ist nur unter dem Aequator und unter den Polen eine gleichbleibende, unter dem Aequator stets 12 Stunden, unter den Polen ein halbes Jahr (abgesehen von der Verlängerung des T.s durch die Strahlenbrechung, s. d.). An Orten zwischen dem Aequator und den Polen ist die Dauer des T.s eine sehr veränderliche, u. zwar ist der Unterschied zwischen dem längsten und kürzesten T. eines Ortes um so größer, je näher der Ort dem Pole gelegen. Diese Ungleichheit der T. <hi rendition="#g">esdauer</hi> an einem bestimmten Ort hat ihren Grund in der schiefen Stellung der Erdachse gegen die Ekliptik. &#x2013; Der <hi rendition="#g">künstliche</hi> T. ist die Zeit von einer Culmination der Sonne bis zur nächstfolgenden, der wahre <hi rendition="#g">Sonnen</hi>-T., nach welchem in der bürgerlichen Zeitrechnung gerechnet wird. Etwas verschieden von ihm ist der <hi rendition="#g">Stern</hi>-T. d. h. die Zeit von einer Culmination eines Fixsterns bis zur folgenden s. Sonnen- und Sternzeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagalen</hi>, die Malayen auf Manila, s. Philippinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taganrog</hi>, russ. Stadt am asow'schen Meere. mit seichtem Hafen, 22000 E., Stapelplatz für die auf dem Don u. der Wolga kommenden russ. Produkte, 1855 von der engl.-frz. Flotte eingeäschert. Erzstatue des Kaisers Alexander I., welcher hier am 1. Dec. 1825 st.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagbogen</hi>, der über dem Horizont stehende Theil eines Parallelkreises, dem <hi rendition="#g">Nachtbogen</hi> entgegengesetzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tages</hi>, myth., bei den Etruskern ein erdgeborner Gott, an Gestalt ein Knabe, von dem sie die Haruspicina empfangen haben wollten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagesbefehl</hi>, die von dem Oberkommandanten ausgehende Anordnung, was an diesem od. dem folgenden Tage von dem Heere oder Corps geschehen soll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagesordnung</hi>, bei Collegien u. Versammlungen die festgesetzte Geschäftsordnung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagfahrt</hi>, auf einen bestimmten Tag angeordnete, geladene Gerichtsverhandlung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagfalter</hi>, s. Schmetterlinge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagil</hi>, <hi rendition="#g">Nishnei Tagilsk</hi>, Flecken im russ. Gouvern. Perm, am östl. Abhange des Uralgebirgs, mit mehr als 20000 E., großen Hüttenwerken der Familie Demidow.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagkreise</hi> was Parallelkreise.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagliamento</hi> (Talia&#x2013;), Fluß im Venetianischen, entspringt 4140' hoch im Gebirge zwischen Udine u. Belluno, mündet nach 19 Ml. in das adriatische Meer; im Sommer fast gänzlich ohne Wasser schwillt er manchmal bis zu einer Breite von 1000&#x2013;2000' an.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taglioni</hi> (Taljo&#x2013;), eine weltberühmte, aus Mailand stammende Tänzerfamilie. &#x2013; <hi rendition="#g">T, Philipp</hi>, geb. 1777 zu Mailand, tanzte in Stockholm, entzückte als Tänzer und Balletmeister den Hieronymus Napoleon, weiland König von Westfalen, unternahm seine letzten Tänze zu Warschau und tanzte 1853 als reicher Mann in die Heimath zurück. Seine Tochter <hi rendition="#g">Maria</hi>, geb. 1804 zu Stockholm, tanzte von 1822 an auf den Bühnen aller Hauptstädte Europas und trug am meisten zum Ruhme ihrer Familie bei, heirathete 1832 einen Grafen <hi rendition="#g">Gilbert de Voisins</hi> u. zog sich 1847 in ihre Heimath zurück. Ein gewisser I. Mery beschrieb ihr Leben. Ihr Bruder <hi rendition="#g">Paul</hi>, geb. 1808 zu Wien, tanzte 1847 ihrem Beispiel nach, nachdem er zu Berlin ein lebenslängliches Engagement erhalten u. viele Kunstreifen gemacht hatte. Er ließ jedoch eine Tochter <hi rendition="#g">Maria</hi> auf der Bühne zurück, welche den Tanzruhm ihrer Familie aufrecht zu halten verspricht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagmat</hi>, tyrolisches Feldmaß zu 800 Quadrat Ruthen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagpfauenauge</hi>, neulat. <hi rendition="#i">Vanessa Jo</hi>, Schmetterlingsart aus der Abtheilung der Tagfalter, über 2'' breit, oben braunroth mit schwarzen Flecken u. in jedem derselben ein blau und weißes Auge, häufig auf Disteln; die schwarze u. weiß getüpfelte Raupe gesellig auf Nesseln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagsatzung</hi>, hießen in der Schweiz ehedem die Versammlungen der Abgeordneten der Kantone, früher an keinem bestimmten Orte, von 1815&#x2013;47 abwechselnd in den Vororten Zürich, Bern und Luzern abgehalten.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[404/0405] Tag. Man unterscheidet den natürlichen u. künstlichen T. Unter jenem, als Gegensatz der Nacht, versteht man die Zeit des Standes der Sonne über dem Horizont. Die Dauer dieses natürlichen T. es ist nur unter dem Aequator und unter den Polen eine gleichbleibende, unter dem Aequator stets 12 Stunden, unter den Polen ein halbes Jahr (abgesehen von der Verlängerung des T.s durch die Strahlenbrechung, s. d.). An Orten zwischen dem Aequator und den Polen ist die Dauer des T.s eine sehr veränderliche, u. zwar ist der Unterschied zwischen dem längsten und kürzesten T. eines Ortes um so größer, je näher der Ort dem Pole gelegen. Diese Ungleichheit der T. esdauer an einem bestimmten Ort hat ihren Grund in der schiefen Stellung der Erdachse gegen die Ekliptik. – Der künstliche T. ist die Zeit von einer Culmination der Sonne bis zur nächstfolgenden, der wahre Sonnen-T., nach welchem in der bürgerlichen Zeitrechnung gerechnet wird. Etwas verschieden von ihm ist der Stern-T. d. h. die Zeit von einer Culmination eines Fixsterns bis zur folgenden s. Sonnen- und Sternzeit. Tagalen, die Malayen auf Manila, s. Philippinen. Taganrog, russ. Stadt am asow'schen Meere. mit seichtem Hafen, 22000 E., Stapelplatz für die auf dem Don u. der Wolga kommenden russ. Produkte, 1855 von der engl.-frz. Flotte eingeäschert. Erzstatue des Kaisers Alexander I., welcher hier am 1. Dec. 1825 st. Tagbogen, der über dem Horizont stehende Theil eines Parallelkreises, dem Nachtbogen entgegengesetzt. Tages, myth., bei den Etruskern ein erdgeborner Gott, an Gestalt ein Knabe, von dem sie die Haruspicina empfangen haben wollten. Tagesbefehl, die von dem Oberkommandanten ausgehende Anordnung, was an diesem od. dem folgenden Tage von dem Heere oder Corps geschehen soll. Tagesordnung, bei Collegien u. Versammlungen die festgesetzte Geschäftsordnung. Tagfahrt, auf einen bestimmten Tag angeordnete, geladene Gerichtsverhandlung. Tagfalter, s. Schmetterlinge. Tagil, Nishnei Tagilsk, Flecken im russ. Gouvern. Perm, am östl. Abhange des Uralgebirgs, mit mehr als 20000 E., großen Hüttenwerken der Familie Demidow. Tagkreise was Parallelkreise. Tagliamento (Talia–), Fluß im Venetianischen, entspringt 4140' hoch im Gebirge zwischen Udine u. Belluno, mündet nach 19 Ml. in das adriatische Meer; im Sommer fast gänzlich ohne Wasser schwillt er manchmal bis zu einer Breite von 1000–2000' an. Taglioni (Taljo–), eine weltberühmte, aus Mailand stammende Tänzerfamilie. – T, Philipp, geb. 1777 zu Mailand, tanzte in Stockholm, entzückte als Tänzer und Balletmeister den Hieronymus Napoleon, weiland König von Westfalen, unternahm seine letzten Tänze zu Warschau und tanzte 1853 als reicher Mann in die Heimath zurück. Seine Tochter Maria, geb. 1804 zu Stockholm, tanzte von 1822 an auf den Bühnen aller Hauptstädte Europas und trug am meisten zum Ruhme ihrer Familie bei, heirathete 1832 einen Grafen Gilbert de Voisins u. zog sich 1847 in ihre Heimath zurück. Ein gewisser I. Mery beschrieb ihr Leben. Ihr Bruder Paul, geb. 1808 zu Wien, tanzte 1847 ihrem Beispiel nach, nachdem er zu Berlin ein lebenslängliches Engagement erhalten u. viele Kunstreifen gemacht hatte. Er ließ jedoch eine Tochter Maria auf der Bühne zurück, welche den Tanzruhm ihrer Familie aufrecht zu halten verspricht. Tagmat, tyrolisches Feldmaß zu 800 Quadrat Ruthen. Tagpfauenauge, neulat. Vanessa Jo, Schmetterlingsart aus der Abtheilung der Tagfalter, über 2'' breit, oben braunroth mit schwarzen Flecken u. in jedem derselben ein blau und weißes Auge, häufig auf Disteln; die schwarze u. weiß getüpfelte Raupe gesellig auf Nesseln. Tagsatzung, hießen in der Schweiz ehedem die Versammlungen der Abgeordneten der Kantone, früher an keinem bestimmten Orte, von 1815–47 abwechselnd in den Vororten Zürich, Bern und Luzern abgehalten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/405
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/405>, abgerufen am 21.12.2024.