Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.nach dem Ausspruche von Urtheilsberufenen sind dieselben "elegant, keck, flüssig, aber ohne alle Gediegenheit." (Kallenfels, St. Sylvan, Paul, die Royalisten, neuestens: die Ritter von Marienburg, das stille Haus.) Sternbilder, heißen die Sterngruppen, in welche die Astronomen die Fixsterne eingetheilt und die sie mit Namen benannt haben, um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen. Die bei uns eingeführten Sterngruppen und Sternnamen verdanken wir zunächst den Griechen, welche sie wahrscheinlich von den Aegyptern entlehnt hatten. Die Wahl der Namen ist oft sehr sonderbar und nur selten entspricht die Gestalt einer Gruppe ihrem Namen. Die Darstellung der Sterngruppen durch Bilder nach ihrem Namen, also wirklicher S., ist wohl viel später aufgekommen. Das älteste bekannte Sternverzeichniß, das Hipparch entworfen, enthält 48 S.: 1) die 12 S. des Thierkreises; 2) die 21 nördl. S.: großer Bär, kleiner Bär, Drache, Cepheus, Cassiopeia, Andromeda, Perseus mit dem Medusenhaupt, Pegasus, kleines Pferd, nördl. Triangel, Fuhrmann, Bootes, nördl. Krone, Schlangenträger, Schlange, Herkules, Adler, Pfeil, Leier, Schwan, Delphin; 3) die 15 südl. S.: Orion, Walfisch, Eridanus, Hase, kleiner Hund, großer Hund, Wasserschlange, Becher, Rabe, Centaur, Wolf, Albar, südl. Fisch, Schiff Argo, südl. Krone. Später kamen noch zwei nördl. S. hiezu: Antinous u. das Haupthaar der Berenice, welche durch Tycho de Brahe wieder eingeführt wurden. Durch die weitere südl. Ausdehnung der Schiffahrt im 16. Jahrh. lernte man viele neue Sterne kennen, welche die Seefahrer in 12 S. theilten: Indianer, Kranich, Phönix, Biene, südl. Triangel, Paradiesvogel, Pfau, Toucan, kleine Wasserschlange, Schwertfisch, fliegender Fisch, Chamäleon. Zwölf weitere, von Hevelius eingeführte S. sind: der Sobieskische Schild, Einhorn, Kamelopard oder die Giraffe, Jagdhunde, Berg Mänalus, Cerberus, Fuchs mit der Gans, Eidechse, Luchs, der kleine Löwe, der Sextant, das kleine Dreieck. Den südl. S. n. fügte Halley 1674 die Karlseiche, u. Lacaille 1750 noch 14 weitere hinzu: chemischer Ofen, Bildhauerwerkstatt, Pendeluhr, rautenförmiges Netz, Grabstichel, Staffelei, Fernrohr, Mikroskop, Seecompaß, Seeoctant, Luftpumpe, Zirkel, Lineal u. Winkelmaß, Tafelberg. Später kam en noch hinzu: Buchdruckerwerkstätte, Einsiedler, Rennthier, Erntehüter, Poniatowskischer Stier, Friedrichsehre, das brandenburg. Scepter, Georgsharfe, das Herschelsche Teleskop, Taube, Kreuz, Mauerquadrant, Ballon, Elektrisirmaschine, Log mit der Leine, Setzwage, das Herz Karls II. Sterndeuterei, s. Astrologie. Sterndienst, s. Sabäer. Sterne, Laurence, humoristischer Schriftsteller, geb. 1713 zu Clomwell in Südirland, gest. 1768 im Genuß einer sehr einträglichen Präbende an der anglikanischen Kathedralkirche zu York, hatte Humor, Witz und Phantasie, war dabei ein seiner Menschenkenner und meisterhafter Charakterzeichner. Seine berühmtesten Schriften sind der planlose Roman "Leben u. Meinungen des Tristram Shandy" (1759) und dann die wohl über Gebühr erhobene und unter dem Namen Yorik (so nennt Shakspeare im Hamlet den Hofnarren des Dänenkönigs) veröffentlichte "Empfindsame Reise durch Frankreich und Italien" (1767), worin ein Hauptfehler S.s, nämlich das Gemachte u. Affectirte, gar zu grell in die Augen springt. Sternkammer, lat. camera stellata, in England ein Gerichtshof, der seinen Namen von der Verzierung der Decke des Sitzungszimmers hatte, über Staatsverbrechen urtheilte, von den Tudors und den Stuarts besonders gegen Verdächtige aus den höheren Ständen mißbraucht wurde; 1641 durch das lange Parlament aufgehoben. Sternkarten, Karten, auf denen die Fixsterne in ihrer gegenseitigen Lage, so wie wir sie sehen, meist nach Sternbildern, angegeben sind, mit Bezeichnung ihrer verschiedenen scheinbaren Größen. Der früheste bessere Sternatlas ist die "Uranometria" von Bayer, 1603 zu Augsburg erschienen in 51 Blättern, hierauf kamen die S. von Schiller 1627, und Hevelius 1690. Zu den besten gehören nach dem Ausspruche von Urtheilsberufenen sind dieselben „elegant, keck, flüssig, aber ohne alle Gediegenheit.“ (Kallenfels, St. Sylvan, Paul, die Royalisten, neuestens: die Ritter von Marienburg, das stille Haus.) Sternbilder, heißen die Sterngruppen, in welche die Astronomen die Fixsterne eingetheilt und die sie mit Namen benannt haben, um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen. Die bei uns eingeführten Sterngruppen und Sternnamen verdanken wir zunächst den Griechen, welche sie wahrscheinlich von den Aegyptern entlehnt hatten. Die Wahl der Namen ist oft sehr sonderbar und nur selten entspricht die Gestalt einer Gruppe ihrem Namen. Die Darstellung der Sterngruppen durch Bilder nach ihrem Namen, also wirklicher S., ist wohl viel später aufgekommen. Das älteste bekannte Sternverzeichniß, das Hipparch entworfen, enthält 48 S.: 1) die 12 S. des Thierkreises; 2) die 21 nördl. S.: großer Bär, kleiner Bär, Drache, Cepheus, Cassiopeia, Andromeda, Perseus mit dem Medusenhaupt, Pegasus, kleines Pferd, nördl. Triangel, Fuhrmann, Bootes, nördl. Krone, Schlangenträger, Schlange, Herkules, Adler, Pfeil, Leier, Schwan, Delphin; 3) die 15 südl. S.: Orion, Walfisch, Eridanus, Hase, kleiner Hund, großer Hund, Wasserschlange, Becher, Rabe, Centaur, Wolf, Albar, südl. Fisch, Schiff Argo, südl. Krone. Später kamen noch zwei nördl. S. hiezu: Antinous u. das Haupthaar der Berenice, welche durch Tycho de Brahe wieder eingeführt wurden. Durch die weitere südl. Ausdehnung der Schiffahrt im 16. Jahrh. lernte man viele neue Sterne kennen, welche die Seefahrer in 12 S. theilten: Indianer, Kranich, Phönix, Biene, südl. Triangel, Paradiesvogel, Pfau, Toucan, kleine Wasserschlange, Schwertfisch, fliegender Fisch, Chamäleon. Zwölf weitere, von Hevelius eingeführte S. sind: der Sobieskische Schild, Einhorn, Kamelopard oder die Giraffe, Jagdhunde, Berg Mänalus, Cerberus, Fuchs mit der Gans, Eidechse, Luchs, der kleine Löwe, der Sextant, das kleine Dreieck. Den südl. S. n. fügte Halley 1674 die Karlseiche, u. Lacaille 1750 noch 14 weitere hinzu: chemischer Ofen, Bildhauerwerkstatt, Pendeluhr, rautenförmiges Netz, Grabstichel, Staffelei, Fernrohr, Mikroskop, Seecompaß, Seeoctant, Luftpumpe, Zirkel, Lineal u. Winkelmaß, Tafelberg. Später kam en noch hinzu: Buchdruckerwerkstätte, Einsiedler, Rennthier, Erntehüter, Poniatowskischer Stier, Friedrichsehre, das brandenburg. Scepter, Georgsharfe, das Herschelsche Teleskop, Taube, Kreuz, Mauerquadrant, Ballon, Elektrisirmaschine, Log mit der Leine, Setzwage, das Herz Karls II. Sterndeuterei, s. Astrologie. Sterndienst, s. Sabäer. Sterne, Laurence, humoristischer Schriftsteller, geb. 1713 zu Clomwell in Südirland, gest. 1768 im Genuß einer sehr einträglichen Präbende an der anglikanischen Kathedralkirche zu York, hatte Humor, Witz und Phantasie, war dabei ein seiner Menschenkenner und meisterhafter Charakterzeichner. Seine berühmtesten Schriften sind der planlose Roman „Leben u. Meinungen des Tristram Shandy“ (1759) und dann die wohl über Gebühr erhobene und unter dem Namen Yorik (so nennt Shakspeare im Hamlet den Hofnarren des Dänenkönigs) veröffentlichte „Empfindsame Reise durch Frankreich und Italien“ (1767), worin ein Hauptfehler S.s, nämlich das Gemachte u. Affectirte, gar zu grell in die Augen springt. Sternkammer, lat. camera stellata, in England ein Gerichtshof, der seinen Namen von der Verzierung der Decke des Sitzungszimmers hatte, über Staatsverbrechen urtheilte, von den Tudors und den Stuarts besonders gegen Verdächtige aus den höheren Ständen mißbraucht wurde; 1641 durch das lange Parlament aufgehoben. Sternkarten, Karten, auf denen die Fixsterne in ihrer gegenseitigen Lage, so wie wir sie sehen, meist nach Sternbildern, angegeben sind, mit Bezeichnung ihrer verschiedenen scheinbaren Größen. Der früheste bessere Sternatlas ist die „Uranometria“ von Bayer, 1603 zu Augsburg erschienen in 51 Blättern, hierauf kamen die S. von Schiller 1627, und Hevelius 1690. Zu den besten gehören <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0331" n="330"/> nach dem Ausspruche von Urtheilsberufenen sind dieselben „elegant, keck, flüssig, aber ohne alle Gediegenheit.“ (Kallenfels, St. Sylvan, Paul, die Royalisten, neuestens: die Ritter von Marienburg, das stille Haus.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sternbilder</hi>, heißen die Sterngruppen, in welche die Astronomen die Fixsterne eingetheilt und die sie mit Namen benannt haben, um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen. Die bei uns eingeführten Sterngruppen und Sternnamen verdanken wir zunächst den Griechen, welche sie wahrscheinlich von den Aegyptern entlehnt hatten. Die Wahl der Namen ist oft sehr sonderbar und nur selten entspricht die Gestalt einer Gruppe ihrem Namen. Die Darstellung der Sterngruppen durch Bilder nach ihrem Namen, also wirklicher S., ist wohl viel später aufgekommen. Das älteste bekannte Sternverzeichniß, das Hipparch entworfen, enthält 48 S.: 1) die 12 S. des Thierkreises; 2) die 21 nördl. S.: großer Bär, kleiner Bär, Drache, Cepheus, Cassiopeia, Andromeda, Perseus mit dem Medusenhaupt, Pegasus, kleines Pferd, nördl. Triangel, Fuhrmann, Bootes, nördl. Krone, Schlangenträger, Schlange, Herkules, Adler, Pfeil, Leier, Schwan, Delphin; 3) die 15 südl. S.: Orion, Walfisch, Eridanus, Hase, kleiner Hund, großer Hund, Wasserschlange, Becher, Rabe, Centaur, Wolf, Albar, südl. Fisch, Schiff Argo, südl. Krone. Später kamen noch zwei nördl. S. hiezu: Antinous u. das Haupthaar der Berenice, welche durch Tycho de Brahe wieder eingeführt wurden. Durch die weitere südl. Ausdehnung der Schiffahrt im 16. Jahrh. lernte man viele neue Sterne kennen, welche die Seefahrer in 12 S. theilten: Indianer, Kranich, Phönix, Biene, südl. Triangel, Paradiesvogel, Pfau, Toucan, kleine Wasserschlange, Schwertfisch, fliegender Fisch, Chamäleon. Zwölf weitere, von Hevelius eingeführte S. sind: der Sobieskische Schild, Einhorn, Kamelopard oder die Giraffe, Jagdhunde, Berg Mänalus, Cerberus, Fuchs mit der Gans, Eidechse, Luchs, der kleine Löwe, der Sextant, das kleine Dreieck. Den südl. S. n. fügte Halley 1674 die Karlseiche, u. Lacaille 1750 noch 14 weitere hinzu: chemischer Ofen, Bildhauerwerkstatt, Pendeluhr, rautenförmiges Netz, Grabstichel, Staffelei, Fernrohr, Mikroskop, Seecompaß, Seeoctant, Luftpumpe, Zirkel, Lineal u. Winkelmaß, Tafelberg. Später kam en noch hinzu: Buchdruckerwerkstätte, Einsiedler, Rennthier, Erntehüter, Poniatowskischer Stier, Friedrichsehre, das brandenburg. 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Meinungen des Tristram Shandy“ (1759) und dann die wohl über Gebühr erhobene und unter dem Namen Yorik (so nennt Shakspeare im Hamlet den Hofnarren des Dänenkönigs) veröffentlichte „Empfindsame Reise durch Frankreich und Italien“ (1767), worin ein Hauptfehler S.s, nämlich das Gemachte u. 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Sternbilder, heißen die Sterngruppen, in welche die Astronomen die Fixsterne eingetheilt und die sie mit Namen benannt haben, um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen. Die bei uns eingeführten Sterngruppen und Sternnamen verdanken wir zunächst den Griechen, welche sie wahrscheinlich von den Aegyptern entlehnt hatten. Die Wahl der Namen ist oft sehr sonderbar und nur selten entspricht die Gestalt einer Gruppe ihrem Namen. Die Darstellung der Sterngruppen durch Bilder nach ihrem Namen, also wirklicher S., ist wohl viel später aufgekommen. Das älteste bekannte Sternverzeichniß, das Hipparch entworfen, enthält 48 S.: 1) die 12 S. des Thierkreises; 2) die 21 nördl. S.: großer Bär, kleiner Bär, Drache, Cepheus, Cassiopeia, Andromeda, Perseus mit dem Medusenhaupt, Pegasus, kleines Pferd, nördl. Triangel, Fuhrmann, Bootes, nördl. Krone, Schlangenträger, Schlange, Herkules, Adler, Pfeil, Leier, Schwan, Delphin; 3) die 15 südl. S.: Orion, Walfisch, Eridanus, Hase, kleiner Hund, großer Hund, Wasserschlange, Becher, Rabe, Centaur, Wolf, Albar, südl. Fisch, Schiff Argo, südl. Krone. Später kamen noch zwei nördl. S. hiezu: Antinous u. das Haupthaar der Berenice, welche durch Tycho de Brahe wieder eingeführt wurden. Durch die weitere südl. Ausdehnung der Schiffahrt im 16. Jahrh. lernte man viele neue Sterne kennen, welche die Seefahrer in 12 S. theilten: Indianer, Kranich, Phönix, Biene, südl. Triangel, Paradiesvogel, Pfau, Toucan, kleine Wasserschlange, Schwertfisch, fliegender Fisch, Chamäleon. Zwölf weitere, von Hevelius eingeführte S. sind: der Sobieskische Schild, Einhorn, Kamelopard oder die Giraffe, Jagdhunde, Berg Mänalus, Cerberus, Fuchs mit der Gans, Eidechse, Luchs, der kleine Löwe, der Sextant, das kleine Dreieck. Den südl. S. n. fügte Halley 1674 die Karlseiche, u. Lacaille 1750 noch 14 weitere hinzu: chemischer Ofen, Bildhauerwerkstatt, Pendeluhr, rautenförmiges Netz, Grabstichel, Staffelei, Fernrohr, Mikroskop, Seecompaß, Seeoctant, Luftpumpe, Zirkel, Lineal u. Winkelmaß, Tafelberg. Später kam en noch hinzu: Buchdruckerwerkstätte, Einsiedler, Rennthier, Erntehüter, Poniatowskischer Stier, Friedrichsehre, das brandenburg. Scepter, Georgsharfe, das Herschelsche Teleskop, Taube, Kreuz, Mauerquadrant, Ballon, Elektrisirmaschine, Log mit der Leine, Setzwage, das Herz Karls II.
Sterndeuterei, s. Astrologie.
Sterndienst, s. Sabäer.
Sterne, Laurence, humoristischer Schriftsteller, geb. 1713 zu Clomwell in Südirland, gest. 1768 im Genuß einer sehr einträglichen Präbende an der anglikanischen Kathedralkirche zu York, hatte Humor, Witz und Phantasie, war dabei ein seiner Menschenkenner und meisterhafter Charakterzeichner. Seine berühmtesten Schriften sind der planlose Roman „Leben u. Meinungen des Tristram Shandy“ (1759) und dann die wohl über Gebühr erhobene und unter dem Namen Yorik (so nennt Shakspeare im Hamlet den Hofnarren des Dänenkönigs) veröffentlichte „Empfindsame Reise durch Frankreich und Italien“ (1767), worin ein Hauptfehler S.s, nämlich das Gemachte u. Affectirte, gar zu grell in die Augen springt.
Sternkammer, lat. camera stellata, in England ein Gerichtshof, der seinen Namen von der Verzierung der Decke des Sitzungszimmers hatte, über Staatsverbrechen urtheilte, von den Tudors und den Stuarts besonders gegen Verdächtige aus den höheren Ständen mißbraucht wurde; 1641 durch das lange Parlament aufgehoben.
Sternkarten, Karten, auf denen die Fixsterne in ihrer gegenseitigen Lage, so wie wir sie sehen, meist nach Sternbildern, angegeben sind, mit Bezeichnung ihrer verschiedenen scheinbaren Größen. Der früheste bessere Sternatlas ist die „Uranometria“ von Bayer, 1603 zu Augsburg erschienen in 51 Blättern, hierauf kamen die S. von Schiller 1627, und Hevelius 1690. Zu den besten gehören
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/331>, abgerufen am 22.02.2025. |