Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.ist. Die Erfindung der S. stammt aus Holland und geschah zu Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrh., wurde von Firmin Didot (1794) ausgebildet u. benannt, von Lord Stanhope (1804) bedeutend verbessert und von Daule und Genoux vereinfacht. Die Platten erhält man auf folgende Weise: Man spannt den in der Buchdruckerei gefertigten Schriftsatz in einen messingenen oder eisernen Rahmen fest ein, setzt auf diesen einen ähnlichen mehre Linien hohen Rahmen, wodurch man über dem Satze einen umschlossenen leeren Raum erhält; sodann wird ein Brei aus Gyps und Wasser über den Satz ausgegossen und in alle Theile desselben sorgfältig eingerieben. Nachdem diese Masse hart geworden, hebt man sie mit dem obern Rahmen ab und trocknet sie vollends im Ofen. Die dadurch erhaltene Gypsform enthält alle Buchstaben vertieft u. dient als Matrize für den Guß der Platte, welcher entweder in einer eisernen Pfanne mit Oeffnungen vermittelst Eintauchen in das geschmolzene Schriftzeug od. durch Einschütten desselben mit dem Gießlöffel geschieht. Statt des Gypses bedient man sich auch des Seidenpapiers, indem man 6-7 Bogen davon mit einem Kleister aus Stärke, Kreide und Wasser zusammenklebt, diese Pappe mit einer Walze glättet u. darauf unter der Buchdruckerpresse einen Abzug des zu stereotypirenden Satzes macht; die so erhaltene Matrize wird zum Guß verwendet. Nach dem Guß wird die Pfanne in feuchtem Sande abgekühlt, die Platte von dem Gyps gereinigt, an den Seiten abgehobelt und auf hölzerne oder bleierne Unterlagen befestigt, worauf der Abdruck wie beim gewöhnlichen Schriftsatz geschieht. Steril, vom lat. sterilis, unfruchtbar, mager, dürr; S. ität, Unfruchtbarkeit. Sterlet, die kleinste Art Stör. Sterling, vom altengl. easterling d. h. was von Osten kommt, altengl. Silbermünze, von der 240 auf das Pfund zu 12 Unzen gingen; die S.e kamen außer Gebrauch, als Rechnungsmünze blieb aber das Pfund S., jedoch nur = 1/3 des alten Pfunds, wird seit 1816 in Gold ausgeprägt, s. Sovereign. Sterling, John, engl. Dichter, Lyriker, Dramatiker u. Romanschriftsteller, geb. 1806 zu Kaimes-Castle, Theolog, lebte meistens im Auslande, st. 1844; Biographie durch Carlyle (Lond. 1851). Stern, leuchtender Himmelskörper; das Hintertheil des Schiffes; S., in der Heraldik, bedeutet Glück u. Ruhm; S., soviel als Pupille; in der Repetiruhr mit der Stundenstaffel verbundener Theil, aus 12 gleichlangen Zacken bestehend, die durch das Minutenrad fortgerückt werden. Sternberg, mähr. Stadt im Kreise Olmütz, mit 12900 E., wichtiger Leine- und Baumwollefabrikation. S. wurde 1246 von Jaroslaw von S. an der Stelle erbaut, wo derselbe am 21. Juni 1241 ein Mongolenheer geschlagen hatte; die Herrschaft S. ist jetzt fürstlich lichtensteinisch. Sternberg, uraltes freiherrliches, jetzt reichsgräfliches Geschlecht, aus Franken stammend, gegenwärtig besonders in Mähren, Schlesien u. Böhmen begütert, auch nach Schweden und Ungarn verbreitet. Außer Jaroslaw (s. oben S.) haben sich andere S. als Kriegs- u. Staatsmänner ausgezeichnet. Sternberg, Kaspar Maria, Graf v., geb. 1761 zu Prag, erhielt, zum geistlichen Stande bestimmt, frühe 2 Präbenden am Domstifte zu Regensburg, leitete von 1803-9 die wissenschaftlichen Anstalten des Hochstifts, zog sich hierauf nach Böhmen zurück, st. 1838 als k. k. Geheimerath. Er war ein tüchtiger Naturforscher, legte bedeutende naturhistorische Sammlungen an, die er nebst einer Bibliothek u. 50000 fl. dem böhm. Nationalmuseum in Prag schenkte. Schriften: Ueber die Saxifragen; Eine geognostisch-botanische Darstellung der Flora der Vorwelt, 6 Foliohefte, Leipzig 1820-33. Sternberg, Alexander, Freiherr von Ungern-, fruchtbarer Romanenschreiber für die vornehme Welt, geb. 1806 bei Reval, beschäftigte sich schon als Student zu Dorpat viel lieber mit der Unterhaltungsliteratur als mit der Rechtswissenschaft, nahm seinen Aufenthalt an vielen Orten Deutschlands, namentlich zu Weimar u. Berlin, zuletzt in Wien. Seine Novellen u. Romane haben viele Aehnlichkeit mit denen des Fürsten Pückler-Muskau, ist. Die Erfindung der S. stammt aus Holland und geschah zu Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrh., wurde von Firmin Didot (1794) ausgebildet u. benannt, von Lord Stanhope (1804) bedeutend verbessert und von Daulé und Genoux vereinfacht. Die Platten erhält man auf folgende Weise: Man spannt den in der Buchdruckerei gefertigten Schriftsatz in einen messingenen oder eisernen Rahmen fest ein, setzt auf diesen einen ähnlichen mehre Linien hohen Rahmen, wodurch man über dem Satze einen umschlossenen leeren Raum erhält; sodann wird ein Brei aus Gyps und Wasser über den Satz ausgegossen und in alle Theile desselben sorgfältig eingerieben. Nachdem diese Masse hart geworden, hebt man sie mit dem obern Rahmen ab und trocknet sie vollends im Ofen. Die dadurch erhaltene Gypsform enthält alle Buchstaben vertieft u. dient als Matrize für den Guß der Platte, welcher entweder in einer eisernen Pfanne mit Oeffnungen vermittelst Eintauchen in das geschmolzene Schriftzeug od. durch Einschütten desselben mit dem Gießlöffel geschieht. Statt des Gypses bedient man sich auch des Seidenpapiers, indem man 6–7 Bogen davon mit einem Kleister aus Stärke, Kreide und Wasser zusammenklebt, diese Pappe mit einer Walze glättet u. darauf unter der Buchdruckerpresse einen Abzug des zu stereotypirenden Satzes macht; die so erhaltene Matrize wird zum Guß verwendet. Nach dem Guß wird die Pfanne in feuchtem Sande abgekühlt, die Platte von dem Gyps gereinigt, an den Seiten abgehobelt und auf hölzerne oder bleierne Unterlagen befestigt, worauf der Abdruck wie beim gewöhnlichen Schriftsatz geschieht. Steril, vom lat. sterilis, unfruchtbar, mager, dürr; S. ität, Unfruchtbarkeit. Sterlet, die kleinste Art Stör. Sterling, vom altengl. easterling d. h. was von Osten kommt, altengl. Silbermünze, von der 240 auf das Pfund zu 12 Unzen gingen; die S.e kamen außer Gebrauch, als Rechnungsmünze blieb aber das Pfund S., jedoch nur = 1/3 des alten Pfunds, wird seit 1816 in Gold ausgeprägt, s. Sovereign. Sterling, John, engl. Dichter, Lyriker, Dramatiker u. Romanschriftsteller, geb. 1806 zu Kaimes-Castle, Theolog, lebte meistens im Auslande, st. 1844; Biographie durch Carlyle (Lond. 1851). Stern, leuchtender Himmelskörper; das Hintertheil des Schiffes; S., in der Heraldik, bedeutet Glück u. Ruhm; S., soviel als Pupille; in der Repetiruhr mit der Stundenstaffel verbundener Theil, aus 12 gleichlangen Zacken bestehend, die durch das Minutenrad fortgerückt werden. Sternberg, mähr. Stadt im Kreise Olmütz, mit 12900 E., wichtiger Leine- und Baumwollefabrikation. S. wurde 1246 von Jaroslaw von S. an der Stelle erbaut, wo derselbe am 21. Juni 1241 ein Mongolenheer geschlagen hatte; die Herrschaft S. ist jetzt fürstlich lichtensteinisch. Sternberg, uraltes freiherrliches, jetzt reichsgräfliches Geschlecht, aus Franken stammend, gegenwärtig besonders in Mähren, Schlesien u. Böhmen begütert, auch nach Schweden und Ungarn verbreitet. Außer Jaroslaw (s. oben S.) haben sich andere S. als Kriegs- u. Staatsmänner ausgezeichnet. Sternberg, Kaspar Maria, Graf v., geb. 1761 zu Prag, erhielt, zum geistlichen Stande bestimmt, frühe 2 Präbenden am Domstifte zu Regensburg, leitete von 1803–9 die wissenschaftlichen Anstalten des Hochstifts, zog sich hierauf nach Böhmen zurück, st. 1838 als k. k. Geheimerath. Er war ein tüchtiger Naturforscher, legte bedeutende naturhistorische Sammlungen an, die er nebst einer Bibliothek u. 50000 fl. dem böhm. Nationalmuseum in Prag schenkte. Schriften: Ueber die Saxifragen; Eine geognostisch-botanische Darstellung der Flora der Vorwelt, 6 Foliohefte, Leipzig 1820–33. Sternberg, Alexander, Freiherr von Ungern-, fruchtbarer Romanenschreiber für die vornehme Welt, geb. 1806 bei Reval, beschäftigte sich schon als Student zu Dorpat viel lieber mit der Unterhaltungsliteratur als mit der Rechtswissenschaft, nahm seinen Aufenthalt an vielen Orten Deutschlands, namentlich zu Weimar u. Berlin, zuletzt in Wien. Seine Novellen u. 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Die dadurch erhaltene Gypsform enthält alle Buchstaben vertieft u. dient als Matrize für den Guß der Platte, welcher entweder in einer eisernen Pfanne mit Oeffnungen vermittelst Eintauchen in das geschmolzene Schriftzeug od. durch Einschütten desselben mit dem Gießlöffel geschieht. Statt des Gypses bedient man sich auch des Seidenpapiers, indem man 6–7 Bogen davon mit einem Kleister aus Stärke, Kreide und Wasser zusammenklebt, diese Pappe mit einer Walze glättet u. darauf unter der Buchdruckerpresse einen Abzug des zu stereotypirenden Satzes macht; die so erhaltene Matrize wird zum Guß verwendet. 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ist. Die Erfindung der S. stammt aus Holland und geschah zu Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrh., wurde von Firmin Didot (1794) ausgebildet u. benannt, von Lord Stanhope (1804) bedeutend verbessert und von Daulé und Genoux vereinfacht. Die Platten erhält man auf folgende Weise: Man spannt den in der Buchdruckerei gefertigten Schriftsatz in einen messingenen oder eisernen Rahmen fest ein, setzt auf diesen einen ähnlichen mehre Linien hohen Rahmen, wodurch man über dem Satze einen umschlossenen leeren Raum erhält; sodann wird ein Brei aus Gyps und Wasser über den Satz ausgegossen und in alle Theile desselben sorgfältig eingerieben. Nachdem diese Masse hart geworden, hebt man sie mit dem obern Rahmen ab und trocknet sie vollends im Ofen. Die dadurch erhaltene Gypsform enthält alle Buchstaben vertieft u. dient als Matrize für den Guß der Platte, welcher entweder in einer eisernen Pfanne mit Oeffnungen vermittelst Eintauchen in das geschmolzene Schriftzeug od. durch Einschütten desselben mit dem Gießlöffel geschieht. Statt des Gypses bedient man sich auch des Seidenpapiers, indem man 6–7 Bogen davon mit einem Kleister aus Stärke, Kreide und Wasser zusammenklebt, diese Pappe mit einer Walze glättet u. darauf unter der Buchdruckerpresse einen Abzug des zu stereotypirenden Satzes macht; die so erhaltene Matrize wird zum Guß verwendet. Nach dem Guß wird die Pfanne in feuchtem Sande abgekühlt, die Platte von dem Gyps gereinigt, an den Seiten abgehobelt und auf hölzerne oder bleierne Unterlagen befestigt, worauf der Abdruck wie beim gewöhnlichen Schriftsatz geschieht.
Steril, vom lat. sterilis, unfruchtbar, mager, dürr; S. ität, Unfruchtbarkeit.
Sterlet, die kleinste Art Stör.
Sterling, vom altengl. easterling d. h. was von Osten kommt, altengl. Silbermünze, von der 240 auf das Pfund zu 12 Unzen gingen; die S.e kamen außer Gebrauch, als Rechnungsmünze blieb aber das Pfund S., jedoch nur = 1/3 des alten Pfunds, wird seit 1816 in Gold ausgeprägt, s. Sovereign.
Sterling, John, engl. Dichter, Lyriker, Dramatiker u. Romanschriftsteller, geb. 1806 zu Kaimes-Castle, Theolog, lebte meistens im Auslande, st. 1844; Biographie durch Carlyle (Lond. 1851).
Stern, leuchtender Himmelskörper; das Hintertheil des Schiffes; S., in der Heraldik, bedeutet Glück u. Ruhm; S., soviel als Pupille; in der Repetiruhr mit der Stundenstaffel verbundener Theil, aus 12 gleichlangen Zacken bestehend, die durch das Minutenrad fortgerückt werden.
Sternberg, mähr. Stadt im Kreise Olmütz, mit 12900 E., wichtiger Leine- und Baumwollefabrikation. S. wurde 1246 von Jaroslaw von S. an der Stelle erbaut, wo derselbe am 21. Juni 1241 ein Mongolenheer geschlagen hatte; die Herrschaft S. ist jetzt fürstlich lichtensteinisch.
Sternberg, uraltes freiherrliches, jetzt reichsgräfliches Geschlecht, aus Franken stammend, gegenwärtig besonders in Mähren, Schlesien u. Böhmen begütert, auch nach Schweden und Ungarn verbreitet. Außer Jaroslaw (s. oben S.) haben sich andere S. als Kriegs- u. Staatsmänner ausgezeichnet.
Sternberg, Kaspar Maria, Graf v., geb. 1761 zu Prag, erhielt, zum geistlichen Stande bestimmt, frühe 2 Präbenden am Domstifte zu Regensburg, leitete von 1803–9 die wissenschaftlichen Anstalten des Hochstifts, zog sich hierauf nach Böhmen zurück, st. 1838 als k. k. Geheimerath. Er war ein tüchtiger Naturforscher, legte bedeutende naturhistorische Sammlungen an, die er nebst einer Bibliothek u. 50000 fl. dem böhm. Nationalmuseum in Prag schenkte. Schriften: Ueber die Saxifragen; Eine geognostisch-botanische Darstellung der Flora der Vorwelt, 6 Foliohefte, Leipzig 1820–33.
Sternberg, Alexander, Freiherr von Ungern-, fruchtbarer Romanenschreiber für die vornehme Welt, geb. 1806 bei Reval, beschäftigte sich schon als Student zu Dorpat viel lieber mit der Unterhaltungsliteratur als mit der Rechtswissenschaft, nahm seinen Aufenthalt an vielen Orten Deutschlands, namentlich zu Weimar u. Berlin, zuletzt in Wien. Seine Novellen u. Romane haben viele Aehnlichkeit mit denen des Fürsten Pückler-Muskau,
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