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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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im 17. Jahrh., diese Kunst in Verfall gerathen, wurde sie in neuerer Zeit durch Abramson, Hedlinger u. A. wieder gehoben, besonders aber durch Denon in Paris auf eine hohe Stufe der Vollendung gebracht. Unter den neuesten Künstlern dieser Richtung sind besonders zu nennen: Voigt in München, Fischer, Brand, Götze in Berlin, Bovy in Genf, Domard, Gateau, Duprez in Paris, Wyon in London.


Stempelzeichen, Contremarke, Zeichen, welches in die Münzen eingeschlagen wird, um bei einer Münzveränderung den Werth der Münzen zu bezeichnen.


Stenbock, Magnus, geb. 1664 zu Stockholm, lernte den Krieg in holländ. und kaiserl. Diensten, wo er bis zum Obersten stieg, theilte hierauf als Feldherr Königs Karl XII. von Schweden den Ruhm der Siege in Polen, schlug 1710 das dän. Heer bei Helsingborg, 1712 die 3mal stärkeren Dänen, Russen und Sachsen bei Gadebusch, verbrannte 9. Januar 1713 Altona, wurde aber bald darauf bei Tönningen eingeschlossen u. zur Ergebung gezwungen. Er wurde nach Kopenhagen abgeführt u. im Kerker niederträchtigen Mißhandlungen ausgesetzt, bis er 1717 st.


Stendal, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Magdeburg-Hamburger Bahn, mit 7900 E., Gymnasium, Tuch-, Leder- und Tabaksfabrikation. Geburtsort Winkelmanns.


Stenge, Stange, s. Mast.


Stenif, in der Heraldik der Balken u. Querbalken, besonders wenn sie verjüngt dargestellt sind.


Stenochorie, griech.-deutsch, die Verengerung von organischen Gefäßen durch Verdickung der Wände.


Stenographie, griech.-deutsch = Engschreibekunst, ist die Kunst, vermittelst Abkürzungen u. Zeichen schnell u. auf wenig Raum zu schreiben, wird besonders gebraucht, um einen mündlichen Vortrag (Reden, akademische Vorlesungen etc.) wortgetreu wiederzugeben. Schon die alten Griechen und Römer bedienten sich einer abgekürzten Schrift (vgl. Tiro), das Mittelalter ebenfalls; in neuester Zeit wurde die S. nach bestimmten Regeln (nicht nach Willkür der Einzelnen) von den Engländern ausgebildet, als das Publikum die Parlamentsreden wortgetreu lesen wollte. Die deutsche S. (Redezeichenkunst) wurde von Gabelsberger und nach anderer Methode von Stolze ausgebildet, welche ihre Methoden in eigenen Schriften dargestellt haben.


Stenokardie, griech.-deutsch, Brust bräune; Stenostomie, Mundklemme; stenotisch, verengend.


Stenonischer Gang, der Speichelgang aus der Parotis, genannt nach Nikol. Stenson (genannt Stenonis), geb. 1638 zu Kopenhagen, Arzt u. Professor der Anatomie, die er durch wichtige Entdeckungen bereicherte, wurde kathol., geistlich und Bischof von Heliopolis, st. 1686 als apostolischer Vicar zu Schwerin. Seine Schriften sind in den Acten der Kopenhagener Akademie enthalten, andere erschienen zu Kopenhagen u. Paris.


Stentando, ital., zurückhaltend; stentato, wehmüthig; in der Malerei soviel als gezwungen (stentirt).


Stentor, Grieche vor Troja, der laut Homer so laut als 50 andere rufen konnte, daher S. stimme soviel als: ungewöhnlich starke Stimme.


Stenzel, Gustav Adolf Harald, geb. 1792 zu Zerbst, Professor der Geschichte und Archivar zu Breslau, gest. 1854. Hauptwerke: "Geschichte Deutschlands unter den fränkischen Kaisern" 2 Bde., Leipzig 1827-28; "Geschichte Preußens" 2 Bde., Hamb. 1830-37; "Geschichte Schlesiens" 1. Bd., Bresl. 1853.


Stephan, Name von 10 Päpsten. - S. I., der Heilige, ein Römer, Papst 253-257, hielt dem hl. Cyprian gegenüber die Gültigkeit der Ketzertaufe, als dem alten Herkommen entsprechend, fest, nahm jedoch die Taufe aller Ketzer davon aus, welche die Trinitätslehre verwarfen oder unkirchlich auslegten, wurde in der Valerian'schen Christenverfolgung enthauptet. Gedächtnißtag 2. August. - S. II., vorher Cardinalpriester, gewählt am 27. März 752, st. schon ein paar Tage nach der Wahl und wird von manchen Schriftstellern nicht gezählt, weil er die Consecration noch nicht empfangen hatte. - S. III., der unmittelbare Nachfolger des Vorigen,

im 17. Jahrh., diese Kunst in Verfall gerathen, wurde sie in neuerer Zeit durch Abramson, Hedlinger u. A. wieder gehoben, besonders aber durch Denon in Paris auf eine hohe Stufe der Vollendung gebracht. Unter den neuesten Künstlern dieser Richtung sind besonders zu nennen: Voigt in München, Fischer, Brand, Götze in Berlin, Bovy in Genf, Domard, Gateau, Duprez in Paris, Wyon in London.


Stempelzeichen, Contremarke, Zeichen, welches in die Münzen eingeschlagen wird, um bei einer Münzveränderung den Werth der Münzen zu bezeichnen.


Stenbock, Magnus, geb. 1664 zu Stockholm, lernte den Krieg in holländ. und kaiserl. Diensten, wo er bis zum Obersten stieg, theilte hierauf als Feldherr Königs Karl XII. von Schweden den Ruhm der Siege in Polen, schlug 1710 das dän. Heer bei Helsingborg, 1712 die 3mal stärkeren Dänen, Russen und Sachsen bei Gadebusch, verbrannte 9. Januar 1713 Altona, wurde aber bald darauf bei Tönningen eingeschlossen u. zur Ergebung gezwungen. Er wurde nach Kopenhagen abgeführt u. im Kerker niederträchtigen Mißhandlungen ausgesetzt, bis er 1717 st.


Stendal, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Magdeburg-Hamburger Bahn, mit 7900 E., Gymnasium, Tuch-, Leder- und Tabaksfabrikation. Geburtsort Winkelmanns.


Stenge, Stange, s. Mast.


Stenif, in der Heraldik der Balken u. Querbalken, besonders wenn sie verjüngt dargestellt sind.


Stenochorie, griech.-deutsch, die Verengerung von organischen Gefäßen durch Verdickung der Wände.


Stenographie, griech.-deutsch = Engschreibekunst, ist die Kunst, vermittelst Abkürzungen u. Zeichen schnell u. auf wenig Raum zu schreiben, wird besonders gebraucht, um einen mündlichen Vortrag (Reden, akademische Vorlesungen etc.) wortgetreu wiederzugeben. Schon die alten Griechen und Römer bedienten sich einer abgekürzten Schrift (vgl. Tiro), das Mittelalter ebenfalls; in neuester Zeit wurde die S. nach bestimmten Regeln (nicht nach Willkür der Einzelnen) von den Engländern ausgebildet, als das Publikum die Parlamentsreden wortgetreu lesen wollte. Die deutsche S. (Redezeichenkunst) wurde von Gabelsberger und nach anderer Methode von Stolze ausgebildet, welche ihre Methoden in eigenen Schriften dargestellt haben.


Stenokardie, griech.-deutsch, Brust bräune; Stenostomie, Mundklemme; stenotisch, verengend.


Stenonischer Gang, der Speichelgang aus der Parotis, genannt nach Nikol. Stenson (genannt Stenonis), geb. 1638 zu Kopenhagen, Arzt u. Professor der Anatomie, die er durch wichtige Entdeckungen bereicherte, wurde kathol., geistlich und Bischof von Heliopolis, st. 1686 als apostolischer Vicar zu Schwerin. Seine Schriften sind in den Acten der Kopenhagener Akademie enthalten, andere erschienen zu Kopenhagen u. Paris.


Stentando, ital., zurückhaltend; stentato, wehmüthig; in der Malerei soviel als gezwungen (stentirt).


Stentor, Grieche vor Troja, der laut Homer so laut als 50 andere rufen konnte, daher S. stimme soviel als: ungewöhnlich starke Stimme.


Stenzel, Gustav Adolf Harald, geb. 1792 zu Zerbst, Professor der Geschichte und Archivar zu Breslau, gest. 1854. Hauptwerke: „Geschichte Deutschlands unter den fränkischen Kaisern“ 2 Bde., Leipzig 1827–28; „Geschichte Preußens“ 2 Bde., Hamb. 1830–37; „Geschichte Schlesiens“ 1. Bd., Bresl. 1853.


Stephan, Name von 10 Päpsten. – S. I., der Heilige, ein Römer, Papst 253–257, hielt dem hl. Cyprian gegenüber die Gültigkeit der Ketzertaufe, als dem alten Herkommen entsprechend, fest, nahm jedoch die Taufe aller Ketzer davon aus, welche die Trinitätslehre verwarfen oder unkirchlich auslegten, wurde in der Valerian'schen Christenverfolgung enthauptet. Gedächtnißtag 2. August. – S. II., vorher Cardinalpriester, gewählt am 27. März 752, st. schon ein paar Tage nach der Wahl und wird von manchen Schriftstellern nicht gezählt, weil er die Consecration noch nicht empfangen hatte. – S. III., der unmittelbare Nachfolger des Vorigen,

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[325/0326] im 17. Jahrh., diese Kunst in Verfall gerathen, wurde sie in neuerer Zeit durch Abramson, Hedlinger u. A. wieder gehoben, besonders aber durch Denon in Paris auf eine hohe Stufe der Vollendung gebracht. Unter den neuesten Künstlern dieser Richtung sind besonders zu nennen: Voigt in München, Fischer, Brand, Götze in Berlin, Bovy in Genf, Domard, Gateau, Duprez in Paris, Wyon in London. Stempelzeichen, Contremarke, Zeichen, welches in die Münzen eingeschlagen wird, um bei einer Münzveränderung den Werth der Münzen zu bezeichnen. Stenbock, Magnus, geb. 1664 zu Stockholm, lernte den Krieg in holländ. und kaiserl. Diensten, wo er bis zum Obersten stieg, theilte hierauf als Feldherr Königs Karl XII. von Schweden den Ruhm der Siege in Polen, schlug 1710 das dän. Heer bei Helsingborg, 1712 die 3mal stärkeren Dänen, Russen und Sachsen bei Gadebusch, verbrannte 9. Januar 1713 Altona, wurde aber bald darauf bei Tönningen eingeschlossen u. zur Ergebung gezwungen. Er wurde nach Kopenhagen abgeführt u. im Kerker niederträchtigen Mißhandlungen ausgesetzt, bis er 1717 st. Stendal, preuß.-sächs. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Magdeburg-Hamburger Bahn, mit 7900 E., Gymnasium, Tuch-, Leder- und Tabaksfabrikation. Geburtsort Winkelmanns. Stenge, Stange, s. Mast. Stenif, in der Heraldik der Balken u. Querbalken, besonders wenn sie verjüngt dargestellt sind. Stenochorie, griech.-deutsch, die Verengerung von organischen Gefäßen durch Verdickung der Wände. Stenographie, griech.-deutsch = Engschreibekunst, ist die Kunst, vermittelst Abkürzungen u. Zeichen schnell u. auf wenig Raum zu schreiben, wird besonders gebraucht, um einen mündlichen Vortrag (Reden, akademische Vorlesungen etc.) wortgetreu wiederzugeben. Schon die alten Griechen und Römer bedienten sich einer abgekürzten Schrift (vgl. Tiro), das Mittelalter ebenfalls; in neuester Zeit wurde die S. nach bestimmten Regeln (nicht nach Willkür der Einzelnen) von den Engländern ausgebildet, als das Publikum die Parlamentsreden wortgetreu lesen wollte. Die deutsche S. (Redezeichenkunst) wurde von Gabelsberger und nach anderer Methode von Stolze ausgebildet, welche ihre Methoden in eigenen Schriften dargestellt haben. Stenokardie, griech.-deutsch, Brust bräune; Stenostomie, Mundklemme; stenotisch, verengend. Stenonischer Gang, der Speichelgang aus der Parotis, genannt nach Nikol. Stenson (genannt Stenonis), geb. 1638 zu Kopenhagen, Arzt u. Professor der Anatomie, die er durch wichtige Entdeckungen bereicherte, wurde kathol., geistlich und Bischof von Heliopolis, st. 1686 als apostolischer Vicar zu Schwerin. Seine Schriften sind in den Acten der Kopenhagener Akademie enthalten, andere erschienen zu Kopenhagen u. Paris. Stentando, ital., zurückhaltend; stentato, wehmüthig; in der Malerei soviel als gezwungen (stentirt). Stentor, Grieche vor Troja, der laut Homer so laut als 50 andere rufen konnte, daher S. stimme soviel als: ungewöhnlich starke Stimme. Stenzel, Gustav Adolf Harald, geb. 1792 zu Zerbst, Professor der Geschichte und Archivar zu Breslau, gest. 1854. Hauptwerke: „Geschichte Deutschlands unter den fränkischen Kaisern“ 2 Bde., Leipzig 1827–28; „Geschichte Preußens“ 2 Bde., Hamb. 1830–37; „Geschichte Schlesiens“ 1. Bd., Bresl. 1853. Stephan, Name von 10 Päpsten. – S. I., der Heilige, ein Römer, Papst 253–257, hielt dem hl. Cyprian gegenüber die Gültigkeit der Ketzertaufe, als dem alten Herkommen entsprechend, fest, nahm jedoch die Taufe aller Ketzer davon aus, welche die Trinitätslehre verwarfen oder unkirchlich auslegten, wurde in der Valerian'schen Christenverfolgung enthauptet. Gedächtnißtag 2. August. – S. II., vorher Cardinalpriester, gewählt am 27. März 752, st. schon ein paar Tage nach der Wahl und wird von manchen Schriftstellern nicht gezählt, weil er die Consecration noch nicht empfangen hatte. – S. III., der unmittelbare Nachfolger des Vorigen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/326>, abgerufen am 03.12.2024.