Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.schwarz eingefaßten Federkragen; der gehörnte S. (p. cornutus), dem vorigen ähnlich, aber mit rostfarbigem Federbusch; der geöhrte S. (p. auritus), oben glänzend schwarz, unten silberweiß; im mittlern Europa. Stele, griech., Säule, Strebepfeiler; Stelographie, Säulenschrift. Stellenbosch, Hauptort des gleichnamigen Districts im Caplande, mit 2100 E., Wein- und Orangenbau. Stellgeschäft, Lieferungsgeschäft, wobei der Prämiengeber (Wähler) das Recht hat, nach seiner Wahl die Papiere dem Prämiennehmer (Steller) zu liefern oder von ihm zu beziehen. Stellinga, nannte sich 841 der Bund sächs. Bauern, der mit Unterstützung Kaisers Lothar gegen Ludwig den Deutschen die altsächs. Freiheit wiederherstellen wollte. Stellionatus, lat., Betrug, Fälschung, Betrügereien im Handel und bei Verträgen. Stellvertretung, in mehren Staaten die Erlaubniß für die Militärpflichtigen Ersatzmänner zu stellen, denen sie eine gesetzlich bestimmte Summe zu entrichten haben. Dieses System hat den Vortheil, daß vermögliche Schwächlinge od. Militärscheue durch tüchtige Mannschaft ersetzt werden, und da die Regierungen die Stellvertreter vorzugsweise aus den gedienten Soldaten nehmen, so erhält sich in dem Heere ein tüchtiger Stamm Unteroffiziere und Gemeiner, was für die Einschulung der jüngeren Mannschaft und namentlich für die Aufrechthaltung strenger Disciplin unendlich wichtig ist; mit Rücksicht auf letzteres haben 1848 die Revolutionshäupter in Deutschland auch sogleich die S. aufgehoben, um das Heer zu desorganisiren. Stelzenläufer, lat. hypsibates, Gattung Watvögel, mit hartem Schnabel, langen und dünnen Füßen ohne Hinterzehe, halten sich am Wasser oder in Sümpfen auf; der grauschwänzige S. (h. himautopus), weiß und schwarz, mit langen, rothen Beinen, daher auch Storchschnepfe genannt, 16'' lang, in Südeuropa, Asien u. Afrika; bei uns selten. Stemma, griech., Mehrzahl S.ta, Kranz; Kränze um die Brustbilder der Ahnen, daher Stammbaum; S. tographie, so viel als Genealogie. Stempel, in der Botanik, s. Pistill. - S., in der S.schneidekunst, s. Matrize. Stempel, ein einem Gegenstande aufgedrücktes Zeichen z. B. Papier, Metall-, Glas- etc. Waaren. - S., Abgabe, die der Staat für die von ihm auszustellenden Urkunden erhebt, indem sie auf gestempeltes Papier (S.papier) geschrieben werden müssen; oder eine Urkunde im bürgerlichen Verkehre muß, um gültig zu sein, auf S. papier, dessen Preis nach allgemeinen Sätzen oder nach dem Werthe des Gegenstandes regulirt ist, geschrieben werden. Auch erheben manche Staaten von den Spielkarten, den Kalendern u. Zeitungen eine S.abgabe. Stempelschneidekunst, die Kunst, mit stählernen Instrumenten Figuren etc. erhaben od. vertieft in Stempel zu schneiden, um dann dieselben durch Prägen auf Münzen zu vervielfältigen. Man arbeitet die Figuren in weiches Eisen, das sodann in Stahl verwandelt wird. Am frühesten findet sich die S. bei den Griechen, und wahrscheinlich wurde sie mit der Steinschneidekunst von den gleichen Meistern geübt. Ihre höchste Ausbildung fällt in die Zeit Alexanders d. Gr. Aus Griechenland wurde diese Kunst nach Rom verpflanzt. Die frühesten ital. Münzen waren gegossen, doch schon gegen Ende der Republik wurden sie geprägt. Die ausgezeichnetsten römischen Münzen sind aus der Zeit des Augustus. Unter den spätern Kaisern verloren sie immer mehr an Schönheit der Form wie an Kunstwerth. Doch erhielt sich die Kunst u. verbreitete sich in den spätern Jahrh. allmälig auf das übrige Europa. Es dauerte indeß noch lange, bis Geschmack für schönere Formen erkennbar wurde. Eine höhere künstlerische Ausbildung fand die S. erst wieder im 15. Jahrh. in Italien, hauptsächlich begünstigt durch die Mediceer, welche sich, wie für die Steinschneidekunst, ebenso für die S. besonders interessirten. Von Italien ging die neuerwachte Liebe zu diesem Kunstzweig und der bessere Geschmack auch auf Deutschland über, welches ausgezeichnete Arbeiten hierin lieferte, und nach Frankreich. Nachdem später, besonders schwarz eingefaßten Federkragen; der gehörnte S. (p. cornutus), dem vorigen ähnlich, aber mit rostfarbigem Federbusch; der geöhrte S. (p. auritus), oben glänzend schwarz, unten silberweiß; im mittlern Europa. Stele, griech., Säule, Strebepfeiler; Stelographie, Säulenschrift. Stellenbosch, Hauptort des gleichnamigen Districts im Caplande, mit 2100 E., Wein- und Orangenbau. Stellgeschäft, Lieferungsgeschäft, wobei der Prämiengeber (Wähler) das Recht hat, nach seiner Wahl die Papiere dem Prämiennehmer (Steller) zu liefern oder von ihm zu beziehen. Stellinga, nannte sich 841 der Bund sächs. Bauern, der mit Unterstützung Kaisers Lothar gegen Ludwig den Deutschen die altsächs. Freiheit wiederherstellen wollte. Stellionatus, lat., Betrug, Fälschung, Betrügereien im Handel und bei Verträgen. Stellvertretung, in mehren Staaten die Erlaubniß für die Militärpflichtigen Ersatzmänner zu stellen, denen sie eine gesetzlich bestimmte Summe zu entrichten haben. Dieses System hat den Vortheil, daß vermögliche Schwächlinge od. Militärscheue durch tüchtige Mannschaft ersetzt werden, und da die Regierungen die Stellvertreter vorzugsweise aus den gedienten Soldaten nehmen, so erhält sich in dem Heere ein tüchtiger Stamm Unteroffiziere und Gemeiner, was für die Einschulung der jüngeren Mannschaft und namentlich für die Aufrechthaltung strenger Disciplin unendlich wichtig ist; mit Rücksicht auf letzteres haben 1848 die Revolutionshäupter in Deutschland auch sogleich die S. aufgehoben, um das Heer zu desorganisiren. Stelzenläufer, lat. hypsibates, Gattung Watvögel, mit hartem Schnabel, langen und dünnen Füßen ohne Hinterzehe, halten sich am Wasser oder in Sümpfen auf; der grauschwänzige S. (h. himautopus), weiß und schwarz, mit langen, rothen Beinen, daher auch Storchschnepfe genannt, 16'' lang, in Südeuropa, Asien u. Afrika; bei uns selten. Stemma, griech., Mehrzahl S.ta, Kranz; Kränze um die Brustbilder der Ahnen, daher Stammbaum; S. tographie, so viel als Genealogie. Stempel, in der Botanik, s. Pistill. – S., in der S.schneidekunst, s. Matrize. Stempel, ein einem Gegenstande aufgedrücktes Zeichen z. B. Papier, Metall-, Glas- etc. Waaren. – S., Abgabe, die der Staat für die von ihm auszustellenden Urkunden erhebt, indem sie auf gestempeltes Papier (S.papier) geschrieben werden müssen; oder eine Urkunde im bürgerlichen Verkehre muß, um gültig zu sein, auf S. papier, dessen Preis nach allgemeinen Sätzen oder nach dem Werthe des Gegenstandes regulirt ist, geschrieben werden. Auch erheben manche Staaten von den Spielkarten, den Kalendern u. Zeitungen eine S.abgabe. Stempelschneidekunst, die Kunst, mit stählernen Instrumenten Figuren etc. erhaben od. vertieft in Stempel zu schneiden, um dann dieselben durch Prägen auf Münzen zu vervielfältigen. Man arbeitet die Figuren in weiches Eisen, das sodann in Stahl verwandelt wird. Am frühesten findet sich die S. bei den Griechen, und wahrscheinlich wurde sie mit der Steinschneidekunst von den gleichen Meistern geübt. Ihre höchste Ausbildung fällt in die Zeit Alexanders d. Gr. Aus Griechenland wurde diese Kunst nach Rom verpflanzt. Die frühesten ital. Münzen waren gegossen, doch schon gegen Ende der Republik wurden sie geprägt. Die ausgezeichnetsten römischen Münzen sind aus der Zeit des Augustus. Unter den spätern Kaisern verloren sie immer mehr an Schönheit der Form wie an Kunstwerth. Doch erhielt sich die Kunst u. verbreitete sich in den spätern Jahrh. allmälig auf das übrige Europa. Es dauerte indeß noch lange, bis Geschmack für schönere Formen erkennbar wurde. Eine höhere künstlerische Ausbildung fand die S. erst wieder im 15. Jahrh. in Italien, hauptsächlich begünstigt durch die Mediceer, welche sich, wie für die Steinschneidekunst, ebenso für die S. besonders interessirten. Von Italien ging die neuerwachte Liebe zu diesem Kunstzweig und der bessere Geschmack auch auf Deutschland über, welches ausgezeichnete Arbeiten hierin lieferte, und nach Frankreich. Nachdem später, besonders <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0325" n="324"/> schwarz eingefaßten Federkragen; der <hi rendition="#g">gehörnte</hi> S. <hi rendition="#i">(p. cornutus)</hi>, dem vorigen ähnlich, aber mit rostfarbigem Federbusch; der <hi rendition="#g">geöhrte</hi> S. <hi rendition="#i">(p. auritus)</hi>, oben glänzend schwarz, unten silberweiß; im mittlern Europa.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stele</hi>, griech., Säule, Strebepfeiler; <hi rendition="#g">Stelographie</hi>, Säulenschrift.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stellenbosch</hi>, Hauptort des gleichnamigen Districts im Caplande, mit 2100 E., Wein- und Orangenbau.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stellgeschäft</hi>, Lieferungsgeschäft, wobei der Prämiengeber (Wähler) das Recht hat, nach seiner Wahl die Papiere dem Prämiennehmer (Steller) zu liefern oder von ihm zu beziehen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stellinga</hi>, nannte sich 841 der Bund sächs. Bauern, der mit Unterstützung Kaisers Lothar gegen Ludwig den Deutschen die altsächs. Freiheit wiederherstellen wollte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stellionatus</hi>, lat., Betrug, Fälschung, Betrügereien im Handel und bei Verträgen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stellvertretung</hi>, in mehren Staaten die Erlaubniß für die Militärpflichtigen Ersatzmänner zu stellen, denen sie eine gesetzlich bestimmte Summe zu entrichten haben. Dieses System hat den Vortheil, daß vermögliche Schwächlinge od. Militärscheue durch tüchtige Mannschaft ersetzt werden, und da die Regierungen die Stellvertreter vorzugsweise aus den gedienten Soldaten nehmen, so erhält sich in dem Heere ein tüchtiger Stamm Unteroffiziere und Gemeiner, was für die Einschulung der jüngeren Mannschaft und namentlich für die Aufrechthaltung strenger Disciplin unendlich wichtig ist; mit Rücksicht auf letzteres haben 1848 die Revolutionshäupter in Deutschland auch sogleich die S. aufgehoben, um das Heer zu desorganisiren.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stelzenläufer</hi>, lat. <hi rendition="#i">hypsibates</hi>, Gattung Watvögel, mit hartem Schnabel, langen und dünnen Füßen ohne Hinterzehe, halten sich am Wasser oder in Sümpfen auf; der <hi rendition="#g">grauschwänzige</hi> S. <hi rendition="#i">(h. himautopus)</hi>, weiß und schwarz, mit langen, rothen Beinen, daher auch Storchschnepfe genannt, 16'' lang, in Südeuropa, Asien u. Afrika; bei uns selten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stemma</hi>, griech., Mehrzahl S.ta, Kranz; Kränze um die Brustbilder der Ahnen, daher Stammbaum; S. <hi rendition="#g">tographie</hi>, so viel als Genealogie.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stempel</hi>, in der Botanik, s. Pistill. – S., in der S.schneidekunst, s. Matrize.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stempel</hi>, ein einem Gegenstande aufgedrücktes Zeichen z. B. Papier, Metall-, Glas- etc. Waaren. – S., Abgabe, die der Staat für die von ihm auszustellenden Urkunden erhebt, indem sie auf gestempeltes Papier (S.papier) geschrieben werden müssen; oder eine Urkunde im bürgerlichen Verkehre muß, um gültig zu sein, auf S. <hi rendition="#g">papier</hi>, dessen Preis nach allgemeinen Sätzen oder nach dem Werthe des Gegenstandes regulirt ist, geschrieben werden. Auch erheben manche Staaten von den Spielkarten, den Kalendern u. Zeitungen eine S.abgabe.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Stempelschneidekunst</hi>, die Kunst, mit stählernen Instrumenten Figuren etc. erhaben od. vertieft in Stempel zu schneiden, um dann dieselben durch Prägen auf Münzen zu vervielfältigen. Man arbeitet die Figuren in weiches Eisen, das sodann in Stahl verwandelt wird. Am frühesten findet sich die S. bei den Griechen, und wahrscheinlich wurde sie mit der Steinschneidekunst von den gleichen Meistern geübt. Ihre höchste Ausbildung fällt in die Zeit Alexanders d. Gr. Aus Griechenland wurde diese Kunst nach Rom verpflanzt. Die frühesten ital. Münzen waren gegossen, doch schon gegen Ende der Republik wurden sie geprägt. Die ausgezeichnetsten römischen Münzen sind aus der Zeit des Augustus. Unter den spätern Kaisern verloren sie immer mehr an Schönheit der Form wie an Kunstwerth. Doch erhielt sich die Kunst u. verbreitete sich in den spätern Jahrh. allmälig auf das übrige Europa. Es dauerte indeß noch lange, bis Geschmack für schönere Formen erkennbar wurde. Eine höhere künstlerische Ausbildung fand die S. erst wieder im 15. Jahrh. in Italien, hauptsächlich begünstigt durch die Mediceer, welche sich, wie für die Steinschneidekunst, ebenso für die S. besonders interessirten. Von Italien ging die neuerwachte Liebe zu diesem Kunstzweig und der bessere Geschmack auch auf Deutschland über, welches ausgezeichnete Arbeiten hierin lieferte, und nach Frankreich. Nachdem später, besonders </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [324/0325]
schwarz eingefaßten Federkragen; der gehörnte S. (p. cornutus), dem vorigen ähnlich, aber mit rostfarbigem Federbusch; der geöhrte S. (p. auritus), oben glänzend schwarz, unten silberweiß; im mittlern Europa.
Stele, griech., Säule, Strebepfeiler; Stelographie, Säulenschrift.
Stellenbosch, Hauptort des gleichnamigen Districts im Caplande, mit 2100 E., Wein- und Orangenbau.
Stellgeschäft, Lieferungsgeschäft, wobei der Prämiengeber (Wähler) das Recht hat, nach seiner Wahl die Papiere dem Prämiennehmer (Steller) zu liefern oder von ihm zu beziehen.
Stellinga, nannte sich 841 der Bund sächs. Bauern, der mit Unterstützung Kaisers Lothar gegen Ludwig den Deutschen die altsächs. Freiheit wiederherstellen wollte.
Stellionatus, lat., Betrug, Fälschung, Betrügereien im Handel und bei Verträgen.
Stellvertretung, in mehren Staaten die Erlaubniß für die Militärpflichtigen Ersatzmänner zu stellen, denen sie eine gesetzlich bestimmte Summe zu entrichten haben. Dieses System hat den Vortheil, daß vermögliche Schwächlinge od. Militärscheue durch tüchtige Mannschaft ersetzt werden, und da die Regierungen die Stellvertreter vorzugsweise aus den gedienten Soldaten nehmen, so erhält sich in dem Heere ein tüchtiger Stamm Unteroffiziere und Gemeiner, was für die Einschulung der jüngeren Mannschaft und namentlich für die Aufrechthaltung strenger Disciplin unendlich wichtig ist; mit Rücksicht auf letzteres haben 1848 die Revolutionshäupter in Deutschland auch sogleich die S. aufgehoben, um das Heer zu desorganisiren.
Stelzenläufer, lat. hypsibates, Gattung Watvögel, mit hartem Schnabel, langen und dünnen Füßen ohne Hinterzehe, halten sich am Wasser oder in Sümpfen auf; der grauschwänzige S. (h. himautopus), weiß und schwarz, mit langen, rothen Beinen, daher auch Storchschnepfe genannt, 16'' lang, in Südeuropa, Asien u. Afrika; bei uns selten.
Stemma, griech., Mehrzahl S.ta, Kranz; Kränze um die Brustbilder der Ahnen, daher Stammbaum; S. tographie, so viel als Genealogie.
Stempel, in der Botanik, s. Pistill. – S., in der S.schneidekunst, s. Matrize.
Stempel, ein einem Gegenstande aufgedrücktes Zeichen z. B. Papier, Metall-, Glas- etc. Waaren. – S., Abgabe, die der Staat für die von ihm auszustellenden Urkunden erhebt, indem sie auf gestempeltes Papier (S.papier) geschrieben werden müssen; oder eine Urkunde im bürgerlichen Verkehre muß, um gültig zu sein, auf S. papier, dessen Preis nach allgemeinen Sätzen oder nach dem Werthe des Gegenstandes regulirt ist, geschrieben werden. Auch erheben manche Staaten von den Spielkarten, den Kalendern u. Zeitungen eine S.abgabe.
Stempelschneidekunst, die Kunst, mit stählernen Instrumenten Figuren etc. erhaben od. vertieft in Stempel zu schneiden, um dann dieselben durch Prägen auf Münzen zu vervielfältigen. Man arbeitet die Figuren in weiches Eisen, das sodann in Stahl verwandelt wird. Am frühesten findet sich die S. bei den Griechen, und wahrscheinlich wurde sie mit der Steinschneidekunst von den gleichen Meistern geübt. Ihre höchste Ausbildung fällt in die Zeit Alexanders d. Gr. Aus Griechenland wurde diese Kunst nach Rom verpflanzt. Die frühesten ital. Münzen waren gegossen, doch schon gegen Ende der Republik wurden sie geprägt. Die ausgezeichnetsten römischen Münzen sind aus der Zeit des Augustus. Unter den spätern Kaisern verloren sie immer mehr an Schönheit der Form wie an Kunstwerth. Doch erhielt sich die Kunst u. verbreitete sich in den spätern Jahrh. allmälig auf das übrige Europa. Es dauerte indeß noch lange, bis Geschmack für schönere Formen erkennbar wurde. Eine höhere künstlerische Ausbildung fand die S. erst wieder im 15. Jahrh. in Italien, hauptsächlich begünstigt durch die Mediceer, welche sich, wie für die Steinschneidekunst, ebenso für die S. besonders interessirten. Von Italien ging die neuerwachte Liebe zu diesem Kunstzweig und der bessere Geschmack auch auf Deutschland über, welches ausgezeichnete Arbeiten hierin lieferte, und nach Frankreich. Nachdem später, besonders
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |