Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.hauptsächlich bei längerem Quecksilbergebrauch. Speier, Speyer, ehemals reichsunmittelbares Bisthum der Erzdiöcese Mainz, auf beiden Seiten des Rheins, zählte auf 28 #M. 55000 meist kath. E., wurde in Folge der französ. Revolutionskriege säcularisirt; Residenz des Fürstbischofs war Bruchsal. Das 1817 errichtete Bisthum S. umfaßt den bayer. Pfalzkreis mit ungefähr 260000 Seelen. - S., das röm. Noviomagus oder Augusta Nemetum, später freie Reichsstadt, jetzt Hauptst. der bayer. Rheinpfalz, Bischofssitz, liegt am linken Rheinufer am Einfluß des S. bachs, zählt 10200 E., darunter 3700 Katholiken, einige Fabrikation, Schiffahrt u. Handel; hat sich seit der Zerstörung durch die Franzosen (1689) nie mehr recht erholt. Der Dom wurde von Kaiser Konrad II. 1030 angefangen u. 1061 unter Heinrich IV. vollendet, ein herrliches Werk des roman. Styls, in welchem alle Salier, Philipp der Hohenstaufe, Rudolf und Albrecht von Habsburg, Adolf von Nassau begraben sind, wurde 1689 von den Franzosen ausgeraubt u. ausgebrannt, 1794 abermals verwüstet, 1819-22 unter König Max Joseph, seit 1846 durch König Ludwig I. von Bayern und die Beiträge Kaisers Franz Joseph I. restaurirt (Fresken von Schraudolph). Speisebrei, s. Chymus, Verdauung. Speiseröhre, lat.-griech. oesophagus, der gegen 9'' lange, platte u. sehr ausdehnbare häutige Schlauch, welcher die Verbindung des Magens mit dem Schlundkopfe u. der Mundhöhle vermittelt, hinter der Luftröhre durch die Brusthöhle herabsteigt, durch ein eigenes Loch im Zwergfelle in die Bauchhöhle tritt und in den Magen übergeht. Sie besteht aus einer innern Schleimhaut, mittlern Muskelhaut und einer äußern Zellschichte. Speisesaft, s. Chylus. Spelz, s. Dinkel. Spencer, der Dichter, s. Spenser. Spencer (-ser), George John, Graf, geb. 1758, gest. 1834, zuerst Wigh, dann Anhänger Pitts und Mitglied von dessen Ministerium, sammelte eine an Seltenheiten außerordentlich reiche Bibliothek sowie eine Gemäldegallerie (beide von Dibdins, London 1814 und 1822 beschrieben). Spencer , John Charles, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1782, gest. 1845, bis 1834 Viscount Althorp, engl. Staatsmann, tüchtiger Finanzmann, 1830-34 Mitglied des Reformministeriums, trat 1834 nach dem Tode seines Vaters als Lord S. in das Oberhaus, sprach selten mehr, sehr entschieden 1843 jedoch gegen die Korngesetze; ihn beerbte sein Bruder Frederik. Spencer, Rock ohne Schöße, von einem Lord S. aufgebracht, dem auf der Jagd einer der Schöße weggerissen wurde, worauf er der Symmetrie wegen den andern abschneiden ließ und das Kleidungsstück so bequem fand, daß er mehre verfertigen ließ, was allgemein nachgeahmt wurde. Spener, Phil. Jakob, ein trefflicher prot. Theolog und mit A. H. Francke ein Haupturheber des Pietismus, geb. 1635 zu Rappoltsweiler im Elsaß, in Straßburg Docent u. Hofmeister zweier Prinzen von der Pfalz, wurde 1663 Frühprediger, 1666 aber Senior zu Frankfurt a. M., wo er 1670 seine sog. collegia pietatis eröffnete. Er kam 1686 als Oberhofprediger u. Kirchenrath nach Dresden, fiel aber sehr in Ungnade, als er es wagte, den Kurfürsten Johann III. schriftlich zu einem bessern Lebenswandel zu ermahmen, kam 1691 als Consistorialrath nach Berlin und st. 1705. Weniger durch seine Schriften, Lieder u. Predigtsammlungen, die zumeist den orthodoxen Lutheranern Handhaben zu Angriffen wider ihn lieferten, als durch sein Beispiel und durch seinen aufrichtigen Eifer für das Reich Christi auf Erden hat S. sehr segensreich gewirkt. Spenser oder Spencer, Edmund, ausgezeichneter engl. Dichter, geb. um 1553 zu London, ersang sich die Stelle eines Sekretärs des Statthalters von Irland, wohin er 1580 kam, kaufte sich 1586 eine große Besitzung in der Grafschaft Kork, besang sich selber als einen friedlichen arkadischen Schäfer, arbeitete aber nebenbei einen raffinirten Plan zur völligen Unterjochung der Irländer aus (view of the state of Ireland), entkam 1598 mit knapper Noth den Händen hauptsächlich bei längerem Quecksilbergebrauch. Speier, Speyer, ehemals reichsunmittelbares Bisthum der Erzdiöcese Mainz, auf beiden Seiten des Rheins, zählte auf 28 □M. 55000 meist kath. E., wurde in Folge der französ. Revolutionskriege säcularisirt; Residenz des Fürstbischofs war Bruchsal. Das 1817 errichtete Bisthum S. umfaßt den bayer. Pfalzkreis mit ungefähr 260000 Seelen. – S., das röm. Noviomagus oder Augusta Nemetum, später freie Reichsstadt, jetzt Hauptst. der bayer. Rheinpfalz, Bischofssitz, liegt am linken Rheinufer am Einfluß des S. bachs, zählt 10200 E., darunter 3700 Katholiken, einige Fabrikation, Schiffahrt u. Handel; hat sich seit der Zerstörung durch die Franzosen (1689) nie mehr recht erholt. Der Dom wurde von Kaiser Konrad II. 1030 angefangen u. 1061 unter Heinrich IV. vollendet, ein herrliches Werk des roman. Styls, in welchem alle Salier, Philipp der Hohenstaufe, Rudolf und Albrecht von Habsburg, Adolf von Nassau begraben sind, wurde 1689 von den Franzosen ausgeraubt u. ausgebrannt, 1794 abermals verwüstet, 1819–22 unter König Max Joseph, seit 1846 durch König Ludwig I. von Bayern und die Beiträge Kaisers Franz Joseph I. restaurirt (Fresken von Schraudolph). Speisebrei, s. Chymus, Verdauung. Speiseröhre, lat.-griech. oesophagus, der gegen 9'' lange, platte u. sehr ausdehnbare häutige Schlauch, welcher die Verbindung des Magens mit dem Schlundkopfe u. der Mundhöhle vermittelt, hinter der Luftröhre durch die Brusthöhle herabsteigt, durch ein eigenes Loch im Zwergfelle in die Bauchhöhle tritt und in den Magen übergeht. Sie besteht aus einer innern Schleimhaut, mittlern Muskelhaut und einer äußern Zellschichte. Speisesaft, s. Chylus. Spelz, s. Dinkel. Spencer, der Dichter, s. Spenser. Spencer (–ser), George John, Graf, geb. 1758, gest. 1834, zuerst Wigh, dann Anhänger Pitts und Mitglied von dessen Ministerium, sammelte eine an Seltenheiten außerordentlich reiche Bibliothek sowie eine Gemäldegallerie (beide von Dibdins, London 1814 und 1822 beschrieben). Spencer , John Charles, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1782, gest. 1845, bis 1834 Viscount Althorp, engl. Staatsmann, tüchtiger Finanzmann, 1830–34 Mitglied des Reformministeriums, trat 1834 nach dem Tode seines Vaters als Lord S. in das Oberhaus, sprach selten mehr, sehr entschieden 1843 jedoch gegen die Korngesetze; ihn beerbte sein Bruder Frederik. Spencer, Rock ohne Schöße, von einem Lord S. aufgebracht, dem auf der Jagd einer der Schöße weggerissen wurde, worauf er der Symmetrie wegen den andern abschneiden ließ und das Kleidungsstück so bequem fand, daß er mehre verfertigen ließ, was allgemein nachgeahmt wurde. Spener, Phil. Jakob, ein trefflicher prot. Theolog und mit A. H. Francke ein Haupturheber des Pietismus, geb. 1635 zu Rappoltsweiler im Elsaß, in Straßburg Docent u. Hofmeister zweier Prinzen von der Pfalz, wurde 1663 Frühprediger, 1666 aber Senior zu Frankfurt a. M., wo er 1670 seine sog. collegia pietatis eröffnete. Er kam 1686 als Oberhofprediger u. Kirchenrath nach Dresden, fiel aber sehr in Ungnade, als er es wagte, den Kurfürsten Johann III. schriftlich zu einem bessern Lebenswandel zu ermahmen, kam 1691 als Consistorialrath nach Berlin und st. 1705. Weniger durch seine Schriften, Lieder u. Predigtsammlungen, die zumeist den orthodoxen Lutheranern Handhaben zu Angriffen wider ihn lieferten, als durch sein Beispiel und durch seinen aufrichtigen Eifer für das Reich Christi auf Erden hat S. sehr segensreich gewirkt. Spenser oder Spencer, Edmund, ausgezeichneter engl. Dichter, geb. um 1553 zu London, ersang sich die Stelle eines Sekretärs des Statthalters von Irland, wohin er 1580 kam, kaufte sich 1586 eine große Besitzung in der Grafschaft Kork, besang sich selber als einen friedlichen arkadischen Schäfer, arbeitete aber nebenbei einen raffinirten Plan zur völligen Unterjochung der Irländer aus (view of the state of Ireland), entkam 1598 mit knapper Noth den Händen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0282" n="281"/> hauptsächlich bei längerem Quecksilbergebrauch.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Speier</hi>, <hi rendition="#g">Speyer</hi>, ehemals reichsunmittelbares <hi rendition="#g">Bisthum</hi> der Erzdiöcese Mainz, auf beiden Seiten des Rheins, zählte auf 28 □M. 55000 meist kath. E., wurde in Folge der französ. Revolutionskriege säcularisirt; Residenz des Fürstbischofs war Bruchsal. Das 1817 errichtete Bisthum S. umfaßt den bayer. Pfalzkreis mit ungefähr 260000 Seelen. – S., das röm. <hi rendition="#i">Noviomagus</hi> oder <hi rendition="#i">Augusta Nemetum</hi>, später freie Reichsstadt, jetzt <hi rendition="#g">Hauptst.</hi> der bayer. Rheinpfalz, Bischofssitz, liegt am linken Rheinufer am Einfluß des S. <hi rendition="#g">bachs</hi>, zählt 10200 E., darunter 3700 Katholiken, einige Fabrikation, Schiffahrt u. Handel; hat sich seit der Zerstörung durch die Franzosen (1689) nie mehr recht erholt. Der Dom wurde von Kaiser Konrad II. 1030 angefangen u. 1061 unter Heinrich IV. vollendet, ein herrliches Werk des roman. Styls, in welchem alle Salier, Philipp der Hohenstaufe, Rudolf und Albrecht von Habsburg, Adolf von Nassau begraben sind, wurde 1689 von den Franzosen ausgeraubt u. ausgebrannt, 1794 abermals verwüstet, 1819–22 unter König Max Joseph, seit 1846 durch König Ludwig I. von Bayern und die Beiträge Kaisers Franz Joseph I. restaurirt (Fresken von Schraudolph).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Speisebrei</hi>, s. Chymus, Verdauung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Speiseröhre</hi>, lat.-griech. <hi rendition="#i">oesophagus</hi>, der gegen 9'' lange, platte u. sehr ausdehnbare häutige Schlauch, welcher die Verbindung des Magens mit dem Schlundkopfe u. der Mundhöhle vermittelt, hinter der Luftröhre durch die Brusthöhle herabsteigt, durch ein eigenes Loch im Zwergfelle in die Bauchhöhle tritt und in den Magen übergeht. Sie besteht aus einer innern Schleimhaut, mittlern Muskelhaut und einer äußern Zellschichte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Speisesaft</hi>, s. Chylus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spelz</hi>, s. Dinkel.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spencer</hi>, der Dichter, s. Spenser.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spencer</hi> (–ser), George John, Graf, geb. 1758, gest. 1834, zuerst Wigh, dann Anhänger Pitts und Mitglied von dessen Ministerium, sammelte eine an Seltenheiten außerordentlich reiche Bibliothek sowie eine Gemäldegallerie (beide von Dibdins, London 1814 und 1822 beschrieben).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spencer</hi> , John Charles, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1782, gest. 1845, bis 1834 Viscount <hi rendition="#g">Althorp</hi>, engl. Staatsmann, tüchtiger Finanzmann, 1830–34 Mitglied des Reformministeriums, trat 1834 nach dem Tode seines Vaters als <hi rendition="#g">Lord</hi> S. in das Oberhaus, sprach selten mehr, sehr entschieden 1843 jedoch gegen die Korngesetze; ihn beerbte sein Bruder <hi rendition="#g">Frederik.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spencer</hi>, Rock ohne Schöße, von einem <hi rendition="#g">Lord</hi> S. aufgebracht, dem auf der Jagd einer der Schöße weggerissen wurde, worauf er der Symmetrie wegen den andern abschneiden ließ und das Kleidungsstück so bequem fand, daß er mehre verfertigen ließ, was allgemein nachgeahmt wurde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spener</hi>, Phil. Jakob, ein trefflicher prot. Theolog und mit A. H. Francke ein Haupturheber des Pietismus, geb. 1635 zu Rappoltsweiler im Elsaß, in Straßburg Docent u. Hofmeister zweier Prinzen von der Pfalz, wurde 1663 Frühprediger, 1666 aber Senior zu Frankfurt a. M., wo er 1670 seine sog. <hi rendition="#i">collegia pietatis</hi> eröffnete. Er kam 1686 als Oberhofprediger u. Kirchenrath nach Dresden, fiel aber sehr in Ungnade, als er es wagte, den Kurfürsten Johann III. schriftlich zu einem bessern Lebenswandel zu ermahmen, kam 1691 als Consistorialrath nach Berlin und st. 1705. Weniger durch seine Schriften, Lieder u. Predigtsammlungen, die zumeist den orthodoxen Lutheranern Handhaben zu Angriffen wider ihn lieferten, als durch sein Beispiel und durch seinen aufrichtigen Eifer für das Reich Christi auf Erden hat S. sehr segensreich gewirkt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Spenser</hi> oder <hi rendition="#g">Spencer</hi>, Edmund, ausgezeichneter engl. Dichter, geb. um 1553 zu London, ersang sich die Stelle eines Sekretärs des Statthalters von Irland, wohin er 1580 kam, kaufte sich 1586 eine große Besitzung in der Grafschaft Kork, besang sich selber als einen friedlichen arkadischen Schäfer, arbeitete aber nebenbei einen raffinirten Plan zur völligen Unterjochung der Irländer aus <hi rendition="#i">(view of the state of Ireland)</hi>, entkam 1598 mit knapper Noth den Händen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [281/0282]
hauptsächlich bei längerem Quecksilbergebrauch.
Speier, Speyer, ehemals reichsunmittelbares Bisthum der Erzdiöcese Mainz, auf beiden Seiten des Rheins, zählte auf 28 □M. 55000 meist kath. E., wurde in Folge der französ. Revolutionskriege säcularisirt; Residenz des Fürstbischofs war Bruchsal. Das 1817 errichtete Bisthum S. umfaßt den bayer. Pfalzkreis mit ungefähr 260000 Seelen. – S., das röm. Noviomagus oder Augusta Nemetum, später freie Reichsstadt, jetzt Hauptst. der bayer. Rheinpfalz, Bischofssitz, liegt am linken Rheinufer am Einfluß des S. bachs, zählt 10200 E., darunter 3700 Katholiken, einige Fabrikation, Schiffahrt u. Handel; hat sich seit der Zerstörung durch die Franzosen (1689) nie mehr recht erholt. Der Dom wurde von Kaiser Konrad II. 1030 angefangen u. 1061 unter Heinrich IV. vollendet, ein herrliches Werk des roman. Styls, in welchem alle Salier, Philipp der Hohenstaufe, Rudolf und Albrecht von Habsburg, Adolf von Nassau begraben sind, wurde 1689 von den Franzosen ausgeraubt u. ausgebrannt, 1794 abermals verwüstet, 1819–22 unter König Max Joseph, seit 1846 durch König Ludwig I. von Bayern und die Beiträge Kaisers Franz Joseph I. restaurirt (Fresken von Schraudolph).
Speisebrei, s. Chymus, Verdauung.
Speiseröhre, lat.-griech. oesophagus, der gegen 9'' lange, platte u. sehr ausdehnbare häutige Schlauch, welcher die Verbindung des Magens mit dem Schlundkopfe u. der Mundhöhle vermittelt, hinter der Luftröhre durch die Brusthöhle herabsteigt, durch ein eigenes Loch im Zwergfelle in die Bauchhöhle tritt und in den Magen übergeht. Sie besteht aus einer innern Schleimhaut, mittlern Muskelhaut und einer äußern Zellschichte.
Speisesaft, s. Chylus.
Spelz, s. Dinkel.
Spencer, der Dichter, s. Spenser.
Spencer (–ser), George John, Graf, geb. 1758, gest. 1834, zuerst Wigh, dann Anhänger Pitts und Mitglied von dessen Ministerium, sammelte eine an Seltenheiten außerordentlich reiche Bibliothek sowie eine Gemäldegallerie (beide von Dibdins, London 1814 und 1822 beschrieben).
Spencer , John Charles, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1782, gest. 1845, bis 1834 Viscount Althorp, engl. Staatsmann, tüchtiger Finanzmann, 1830–34 Mitglied des Reformministeriums, trat 1834 nach dem Tode seines Vaters als Lord S. in das Oberhaus, sprach selten mehr, sehr entschieden 1843 jedoch gegen die Korngesetze; ihn beerbte sein Bruder Frederik.
Spencer, Rock ohne Schöße, von einem Lord S. aufgebracht, dem auf der Jagd einer der Schöße weggerissen wurde, worauf er der Symmetrie wegen den andern abschneiden ließ und das Kleidungsstück so bequem fand, daß er mehre verfertigen ließ, was allgemein nachgeahmt wurde.
Spener, Phil. Jakob, ein trefflicher prot. Theolog und mit A. H. Francke ein Haupturheber des Pietismus, geb. 1635 zu Rappoltsweiler im Elsaß, in Straßburg Docent u. Hofmeister zweier Prinzen von der Pfalz, wurde 1663 Frühprediger, 1666 aber Senior zu Frankfurt a. M., wo er 1670 seine sog. collegia pietatis eröffnete. Er kam 1686 als Oberhofprediger u. Kirchenrath nach Dresden, fiel aber sehr in Ungnade, als er es wagte, den Kurfürsten Johann III. schriftlich zu einem bessern Lebenswandel zu ermahmen, kam 1691 als Consistorialrath nach Berlin und st. 1705. Weniger durch seine Schriften, Lieder u. Predigtsammlungen, die zumeist den orthodoxen Lutheranern Handhaben zu Angriffen wider ihn lieferten, als durch sein Beispiel und durch seinen aufrichtigen Eifer für das Reich Christi auf Erden hat S. sehr segensreich gewirkt.
Spenser oder Spencer, Edmund, ausgezeichneter engl. Dichter, geb. um 1553 zu London, ersang sich die Stelle eines Sekretärs des Statthalters von Irland, wohin er 1580 kam, kaufte sich 1586 eine große Besitzung in der Grafschaft Kork, besang sich selber als einen friedlichen arkadischen Schäfer, arbeitete aber nebenbei einen raffinirten Plan zur völligen Unterjochung der Irländer aus (view of the state of Ireland), entkam 1598 mit knapper Noth den Händen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |