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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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deren Priester und Könige durch S. zu ihrem Amte eingeweiht und auch "Gesalbte des Herrn" genannt wurden. Weil der erwartete Messias selber als ein Gesalbter aufgefaßt wurde, hatte die S. Jesu Christi durch Maria Magdalena (Luk. 7, 37-50) eine hohe Bedeutung. Die S.en der römisch-deutschen Kaiser bildeten einen Theil der Krönungsfeierlichkeiten; daß S.en bei den hl. Sacramenten der Taufe, Firmung, Priesterweihe und Letzten Oelung vorkommen, ist bekannt; vgl. Chrisma. - S. im figürlichen Sinne: religiöse Weihe, daher salbungsvolles Aussehen und Gebahren, Beten, Reden, Predigen.


Saldanha Oliveira e Daun, Joao Carlos. Herzog von, portugies. General und Staatsmann, geb. 1780 zu Arinhaga, bildete sich im Halbinselkriege unter den Augen Wellingtons zum Soldaten, diente in Brasilien, zerfiel 1821 mit den portug. Cortes, weil er eine Expedition gegen Brasilien nicht commandiren wollte, war 1827 Kriegsminister, drang jedoch bei seiner Partei (der aristokratisch-liberalen) mit seinen energischen Anträgen zur Bekämpfung der Plane Dom Miguels nicht durch u. entfloh nach dessen Sieg. Dom Pedro übertrug ihm zuletzt den Oberbefehl über sein Heer. S. schlug hierauf Dom Miguel bei Oporto, nahm Lissabon u. spielte nach Dom Pedros Tode die Rolle eines ehr- u. habsüchtigen Militärhäuptlings. Der Demokratie abgeneigt, gehorchte er der Regierung nur so lange, als diese ihn an die Spitze stellte und gewähren ließ; als sie sich 1851 nicht fügte, revolutionirte S. das Militär, das ihn als den tüchtigsten Feldherrn ehrt, u. bemächtigte sich abermals der Leitung der Geschäfte.


Saldern, Friedrich Christoph von, geb. 1719 in der Priegnitz, preuß. General im 7jährigen Kriege, st. 1785, schrieb anonym über Taktik.


Saldo, ital., Bestand, Rest, in der Buchhaltung der Ueberschuß, der sich beim Vergleich des Soll und Haben auf der einen oder andern Seite ergibt; saldiren, ausgleichen, eine Forderung tilgen.


Sale, Salung, altdeutsche Uebertragungsform des Grundeigenthums vor der Volksgemeinde z. B. durch Darreichung der Scholle u. des Zweiges (torfacht eigen) oder des Halmes ("mit Mund, Hand und Halm") oder eines Stabes (scotatio). Daher: Salland, Seliland, Salmannisch Eigen, terra salica.


Salem, soll der vorisraelit. Name Jerusalems gewesen sein; verschiedene Sekten haben diesen Namen gerne für ihre Niederlassungen gewählt. - S., Hafenstadt in Massachusetts, mit 2000 E. - S., ostind. Provinz in der Präsidentschaft Madras, 380 #M. groß mit 1 etc. Mill. E., der gleichnamigen Hauptstadt, die 6000 E. zählt.


Salency (Salangsi), Dorf bei Noyon im Depart. Oise; Rosenfest d. 8. Juni jährlich gefeiert.


Salep, Salap (Radix salep), die Wurzel mehrer Orchis-Arten, besonders der Orchis morio s., O. mascula s., O. latifolia s., O. maculata s. etc. in Europa. Es kommen sowohl europ. als oriental. S. wurzeln im Handel vor; die orient. sind etwas größer. - Die S.wurzel ist ein leicht verdauliches, nährendes Mittel, wird bei Auszehrungen u. a. Schwächezuständen angewendet.


Salerno, bei den Alten Salernum, Hauptstadt der neapolit. Provinz Principato citeriore, liegt an einem schönen Meerbusen, hat 12000 E., schönen Dom, einigen Handel. Im Mittelalter besaß S. von 840-1077 eigene Herzoge langobardischen Stammes; die 1150 gestiftete u. 1817 aufgehobene Universität war bis 1450 durch ihre medicinische Lehranstalt (salernitanische Schule) hochberühmt.


Sales, s. Franz von Sales.


Salesianerinen, auch Visitantinen. die Mitglieder des 1610 von Franz von Sales (s. d.) und der Frau von Chantal gestifteten Nonnenordens, welchen Paul V. 1618 mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß er auch die Erziehung der weiblichen Jugend übernehmen solle, bestätigte. Die S. verbreiteten sich sehr rasch und zählen gegenwärtig in Italien, Frankreich. Oesterreich (Wien seit 1717, Linz), Polen, Syrien u. Nordamerika zusammen 100 Häuser mit über 3000 Mitgliedern.


Salfi, Francesco, geb. 1759 zu Cosenza,

deren Priester und Könige durch S. zu ihrem Amte eingeweiht und auch „Gesalbte des Herrn“ genannt wurden. Weil der erwartete Messias selber als ein Gesalbter aufgefaßt wurde, hatte die S. Jesu Christi durch Maria Magdalena (Luk. 7, 37–50) eine hohe Bedeutung. Die S.en der römisch-deutschen Kaiser bildeten einen Theil der Krönungsfeierlichkeiten; daß S.en bei den hl. Sacramenten der Taufe, Firmung, Priesterweihe und Letzten Oelung vorkommen, ist bekannt; vgl. Chrisma. – S. im figürlichen Sinne: religiöse Weihe, daher salbungsvolles Aussehen und Gebahren, Beten, Reden, Predigen.


Saldanha Oliveira e Daun, Joao Carlos. Herzog von, portugies. General und Staatsmann, geb. 1780 zu Arinhaga, bildete sich im Halbinselkriege unter den Augen Wellingtons zum Soldaten, diente in Brasilien, zerfiel 1821 mit den portug. Cortes, weil er eine Expedition gegen Brasilien nicht commandiren wollte, war 1827 Kriegsminister, drang jedoch bei seiner Partei (der aristokratisch-liberalen) mit seinen energischen Anträgen zur Bekämpfung der Plane Dom Miguels nicht durch u. entfloh nach dessen Sieg. Dom Pedro übertrug ihm zuletzt den Oberbefehl über sein Heer. S. schlug hierauf Dom Miguel bei Oporto, nahm Lissabon u. spielte nach Dom Pedros Tode die Rolle eines ehr- u. habsüchtigen Militärhäuptlings. Der Demokratie abgeneigt, gehorchte er der Regierung nur so lange, als diese ihn an die Spitze stellte und gewähren ließ; als sie sich 1851 nicht fügte, revolutionirte S. das Militär, das ihn als den tüchtigsten Feldherrn ehrt, u. bemächtigte sich abermals der Leitung der Geschäfte.


Saldern, Friedrich Christoph von, geb. 1719 in der Priegnitz, preuß. General im 7jährigen Kriege, st. 1785, schrieb anonym über Taktik.


Saldo, ital., Bestand, Rest, in der Buchhaltung der Ueberschuß, der sich beim Vergleich des Soll und Haben auf der einen oder andern Seite ergibt; saldiren, ausgleichen, eine Forderung tilgen.


Sale, Salung, altdeutsche Uebertragungsform des Grundeigenthums vor der Volksgemeinde z. B. durch Darreichung der Scholle u. des Zweiges (torfacht eigen) oder des Halmes („mit Mund, Hand und Halm“) oder eines Stabes (scotatio). Daher: Salland, Seliland, Salmannisch Eigen, terra salica.


Salem, soll der vorisraelit. Name Jerusalems gewesen sein; verschiedene Sekten haben diesen Namen gerne für ihre Niederlassungen gewählt. – S., Hafenstadt in Massachusetts, mit 2000 E. – S., ostind. Provinz in der Präsidentschaft Madras, 380 □M. groß mit 1 etc. Mill. E., der gleichnamigen Hauptstadt, die 6000 E. zählt.


Salency (Salangsi), Dorf bei Noyon im Depart. Oise; Rosenfest d. 8. Juni jährlich gefeiert.


Salep, Salap (Radix salep), die Wurzel mehrer Orchis-Arten, besonders der Orchis morio s., O. mascula s., O. latifolia s., O. maculata s. etc. in Europa. Es kommen sowohl europ. als oriental. S. wurzeln im Handel vor; die orient. sind etwas größer. – Die S.wurzel ist ein leicht verdauliches, nährendes Mittel, wird bei Auszehrungen u. a. Schwächezuständen angewendet.


Salerno, bei den Alten Salernum, Hauptstadt der neapolit. Provinz Principato citeriore, liegt an einem schönen Meerbusen, hat 12000 E., schönen Dom, einigen Handel. Im Mittelalter besaß S. von 840–1077 eigene Herzoge langobardischen Stammes; die 1150 gestiftete u. 1817 aufgehobene Universität war bis 1450 durch ihre medicinische Lehranstalt (salernitanische Schule) hochberühmt.


Sales, s. Franz von Sales.


Salesianerinen, auch Visitantinen. die Mitglieder des 1610 von Franz von Sales (s. d.) und der Frau von Chantal gestifteten Nonnenordens, welchen Paul V. 1618 mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß er auch die Erziehung der weiblichen Jugend übernehmen solle, bestätigte. Die S. verbreiteten sich sehr rasch und zählen gegenwärtig in Italien, Frankreich. Oesterreich (Wien seit 1717, Linz), Polen, Syrien u. Nordamerika zusammen 100 Häuser mit über 3000 Mitgliedern.


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[25/0026] deren Priester und Könige durch S. zu ihrem Amte eingeweiht und auch „Gesalbte des Herrn“ genannt wurden. Weil der erwartete Messias selber als ein Gesalbter aufgefaßt wurde, hatte die S. Jesu Christi durch Maria Magdalena (Luk. 7, 37–50) eine hohe Bedeutung. Die S.en der römisch-deutschen Kaiser bildeten einen Theil der Krönungsfeierlichkeiten; daß S.en bei den hl. Sacramenten der Taufe, Firmung, Priesterweihe und Letzten Oelung vorkommen, ist bekannt; vgl. Chrisma. – S. im figürlichen Sinne: religiöse Weihe, daher salbungsvolles Aussehen und Gebahren, Beten, Reden, Predigen. Saldanha Oliveira e Daun, Joao Carlos. Herzog von, portugies. General und Staatsmann, geb. 1780 zu Arinhaga, bildete sich im Halbinselkriege unter den Augen Wellingtons zum Soldaten, diente in Brasilien, zerfiel 1821 mit den portug. Cortes, weil er eine Expedition gegen Brasilien nicht commandiren wollte, war 1827 Kriegsminister, drang jedoch bei seiner Partei (der aristokratisch-liberalen) mit seinen energischen Anträgen zur Bekämpfung der Plane Dom Miguels nicht durch u. entfloh nach dessen Sieg. Dom Pedro übertrug ihm zuletzt den Oberbefehl über sein Heer. S. schlug hierauf Dom Miguel bei Oporto, nahm Lissabon u. spielte nach Dom Pedros Tode die Rolle eines ehr- u. habsüchtigen Militärhäuptlings. Der Demokratie abgeneigt, gehorchte er der Regierung nur so lange, als diese ihn an die Spitze stellte und gewähren ließ; als sie sich 1851 nicht fügte, revolutionirte S. das Militär, das ihn als den tüchtigsten Feldherrn ehrt, u. bemächtigte sich abermals der Leitung der Geschäfte. Saldern, Friedrich Christoph von, geb. 1719 in der Priegnitz, preuß. General im 7jährigen Kriege, st. 1785, schrieb anonym über Taktik. Saldo, ital., Bestand, Rest, in der Buchhaltung der Ueberschuß, der sich beim Vergleich des Soll und Haben auf der einen oder andern Seite ergibt; saldiren, ausgleichen, eine Forderung tilgen. Sale, Salung, altdeutsche Uebertragungsform des Grundeigenthums vor der Volksgemeinde z. B. durch Darreichung der Scholle u. des Zweiges (torfacht eigen) oder des Halmes („mit Mund, Hand und Halm“) oder eines Stabes (scotatio). Daher: Salland, Seliland, Salmannisch Eigen, terra salica. Salem, soll der vorisraelit. Name Jerusalems gewesen sein; verschiedene Sekten haben diesen Namen gerne für ihre Niederlassungen gewählt. – S., Hafenstadt in Massachusetts, mit 2000 E. – S., ostind. Provinz in der Präsidentschaft Madras, 380 □M. groß mit 1 etc. Mill. E., der gleichnamigen Hauptstadt, die 6000 E. zählt. Salency (Salangsi), Dorf bei Noyon im Depart. Oise; Rosenfest d. 8. Juni jährlich gefeiert. Salep, Salap (Radix salep), die Wurzel mehrer Orchis-Arten, besonders der Orchis morio s., O. mascula s., O. latifolia s., O. maculata s. etc. in Europa. Es kommen sowohl europ. als oriental. S. wurzeln im Handel vor; die orient. sind etwas größer. – Die S.wurzel ist ein leicht verdauliches, nährendes Mittel, wird bei Auszehrungen u. a. Schwächezuständen angewendet. Salerno, bei den Alten Salernum, Hauptstadt der neapolit. Provinz Principato citeriore, liegt an einem schönen Meerbusen, hat 12000 E., schönen Dom, einigen Handel. Im Mittelalter besaß S. von 840–1077 eigene Herzoge langobardischen Stammes; die 1150 gestiftete u. 1817 aufgehobene Universität war bis 1450 durch ihre medicinische Lehranstalt (salernitanische Schule) hochberühmt. Sales, s. Franz von Sales. Salesianerinen, auch Visitantinen. die Mitglieder des 1610 von Franz von Sales (s. d.) und der Frau von Chantal gestifteten Nonnenordens, welchen Paul V. 1618 mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß er auch die Erziehung der weiblichen Jugend übernehmen solle, bestätigte. Die S. verbreiteten sich sehr rasch und zählen gegenwärtig in Italien, Frankreich. Oesterreich (Wien seit 1717, Linz), Polen, Syrien u. Nordamerika zusammen 100 Häuser mit über 3000 Mitgliedern. Salfi, Francesco, geb. 1759 zu Cosenza,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/26>, abgerufen am 22.12.2024.