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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Soulagiren (-lasch-), frz.-dtsch., erleichtern, aufrichten, trösten.


Soulie (Sulieh), Melchior Frederic, Dichter, geb. 1800 zu Foix, wurde Advokat, später Bibliothekar des Arsenals zu Paris und st. 1847. Der besonders in Schilderungen des modernen Lebens u. als Dramatiker glückliche S. lieferte die Schauspiele Clotilde (1801), Closerie des genets (1846) u. s. f., dazu eine Menge von Romanen, namentlich historische sowie "Memoiren des Satan" (1844). Auswahl in deutscher Uebersetzung, Leipzig 1842-1844, 44 Bändchen. Vgl. M. Champion: F. S., sa vie et ses ouvrages, Par. 1847.


Soulouque (Suluk), der eigentliche Name des Kaisers von Haiti, Faustin I. (s. d.).


Soult (Suhl), Nicolas Jean de Dieu, geb. 1769 zu St. Amans im Depart. Tarn, Bauerssohn, wurde 1785 gemeiner Soldat, 1791 Hauptmann, bei Fleurus Brigadegeneral, 1799 Divisionsgeneral, erwarb sich unter Jourdan u. Massena den Ruhm eines der besten Feldherrn der Republik, zeigte sich gegen Napoleon sehr fügsam, wurde 1804 Marschall, entschied die Schlacht bei Austerlitz, wurde 1807 Herzog von Dalmatien, kommandirte 1808-13 in Spanien, wurde persönlich nie besiegt, erzürnte aber 1808 Napoleon als S. sich zum König von Portugal machen wollte und befleckte seinen militärischen Ruhm durch Räuberei (so brachte er u. a. eine Gemäldesammlung span. Meister zusammen, die nach seinem Tode um 11/2 Mill. Frcs. verkauft wurde). Von Napoleon nach Deutschland gerufen focht er bei Lützen und Bautzen, übernahm nach Jourdans Niederlage bei Vittoria im Juli 1813 abermals das Kommando der franz. Armee in Spanien, wich vor dem dreimal stärkeren Feinde nur Schritt für Schritt zurück, lieferte noch am 10. Apr. 1814 Wellington die mörderische Schlacht bei Toulouse. Er unterwarf sich nun Ludwig XVIII. u. wurde dessen Kriegsminister, zog aber 1815 mit Napoleon nach Waterloo, und war deßwegen von 1816-1819 verbannt. Nach der Julirevolution 1830 wurde S. Kriegsminister, organisirte rasch eine furchtbare Armee, war bis 1847 mehrmals Minister u. Ministerpräsident, bewies sich gegen Louis Philipp so fügsam als einst gegen Napoleon, zog sich 1847 zurück und st. 1851 auf seinem Gute bei St. Amans. Sein Sohn Napoleon S., geb. 1801, hat als Soldat und Diplomat noch keine hervorragende Stellung eingenommen.


Source (surß), frz., Quelle.


Soutane (sutahn), frz., der Chorrock der kath. Geistlichen, ein bis zu den Füßen faltenlos herunterhängender schwarzer Rock mit stehendem Kragen u. engen Aermeln, über den die Meßgewänder angezogen werden. Bei manchen gottesdienstlichen Functionen ist die S. das Hauptkleid, jedoch so wenig als das Birett od. Baret, die kirchliche Kopfbedeckung, geweiht. - S.lle, kürzere S.


Souteniren, frz.-deutsch, unterhalten, unterstützen, behaupten; soutien (sutiäng), Anhaltspunkt, militärischer Stützpunkt.


Souterrain (suterräng), frz., bei einem Gebäude die Räume unter der Erde.


Southampton (Saushämpt'n), jetzige Hauptstadt der Grafschaft Hamp (s. d.) im südl. England, mit 40000 E., Dampfschiffsverbindung mit Frankreich, den Häfen des Mittelmeers, Westindien.


Southcote (Sauskot), Johanna, geb. 1750, Schwärmerin, die Visionen zu haben glaubte und 1813 verhieß, daß sie den Messias gebären werde; sie st. 1814. S. hatte über 100000 Anhänger aus allen Ständen, die zum Theil den Glauben nicht verloren als sie weder gebar noch nach ihrer Verheißung am 4. Tage nach ihrem Tode auferstand.


Southey (Saushi), Robert, Dichter u. Geschichtschreiber, geb. 1774 zu Bristol, in seiner Jugend ein glühender Republikaner und Antitrinitarier, 1801 in Irland vortheilhaft angestellt u. nach dem baldigen Aufgeben seiner Stelle mit einem ansehnlichen Jahresgehalte bedacht; er trat fortan mit Heftigkeit als starrer Tory u. Hochkirchler auf, erwarb übrigens große literarische Verdienste, wurde 1813 Hofpoet u. st. 1833 bei Cheswick

offenstehender Rechnungsposten, mit dem die einlaufenden Rechnungen nicht stimmen.


Soulagiren (–lasch–), frz.-dtsch., erleichtern, aufrichten, trösten.


Soulié (Sulieh), Melchior Frédéric, Dichter, geb. 1800 zu Foix, wurde Advokat, später Bibliothekar des Arsenals zu Paris und st. 1847. Der besonders in Schilderungen des modernen Lebens u. als Dramatiker glückliche S. lieferte die Schauspiele Clotilde (1801), Closerie des genêts (1846) u. s. f., dazu eine Menge von Romanen, namentlich historische sowie „Memoiren des Satan“ (1844). Auswahl in deutscher Uebersetzung, Leipzig 1842–1844, 44 Bändchen. Vgl. M. Champion: F. S., sa vie et ses ouvrages, Par. 1847.


Soulouque (Suluk), der eigentliche Name des Kaisers von Haiti, Faustin I. (s. d.).


Soult (Suhl), Nicolas Jean de Dieu, geb. 1769 zu St. Amans im Depart. Tarn, Bauerssohn, wurde 1785 gemeiner Soldat, 1791 Hauptmann, bei Fleurus Brigadegeneral, 1799 Divisionsgeneral, erwarb sich unter Jourdan u. Massena den Ruhm eines der besten Feldherrn der Republik, zeigte sich gegen Napoleon sehr fügsam, wurde 1804 Marschall, entschied die Schlacht bei Austerlitz, wurde 1807 Herzog von Dalmatien, kommandirte 1808–13 in Spanien, wurde persönlich nie besiegt, erzürnte aber 1808 Napoleon als S. sich zum König von Portugal machen wollte und befleckte seinen militärischen Ruhm durch Räuberei (so brachte er u. a. eine Gemäldesammlung span. Meister zusammen, die nach seinem Tode um 11/2 Mill. Frcs. verkauft wurde). Von Napoleon nach Deutschland gerufen focht er bei Lützen und Bautzen, übernahm nach Jourdans Niederlage bei Vittoria im Juli 1813 abermals das Kommando der franz. Armee in Spanien, wich vor dem dreimal stärkeren Feinde nur Schritt für Schritt zurück, lieferte noch am 10. Apr. 1814 Wellington die mörderische Schlacht bei Toulouse. Er unterwarf sich nun Ludwig XVIII. u. wurde dessen Kriegsminister, zog aber 1815 mit Napoleon nach Waterloo, und war deßwegen von 1816–1819 verbannt. Nach der Julirevolution 1830 wurde S. Kriegsminister, organisirte rasch eine furchtbare Armee, war bis 1847 mehrmals Minister u. Ministerpräsident, bewies sich gegen Louis Philipp so fügsam als einst gegen Napoleon, zog sich 1847 zurück und st. 1851 auf seinem Gute bei St. Amans. Sein Sohn Napoleon S., geb. 1801, hat als Soldat und Diplomat noch keine hervorragende Stellung eingenommen.


Source (surß), frz., Quelle.


Soutane (sutahn), frz., der Chorrock der kath. Geistlichen, ein bis zu den Füßen faltenlos herunterhängender schwarzer Rock mit stehendem Kragen u. engen Aermeln, über den die Meßgewänder angezogen werden. Bei manchen gottesdienstlichen Functionen ist die S. das Hauptkleid, jedoch so wenig als das Birett od. Baret, die kirchliche Kopfbedeckung, geweiht. – S.lle, kürzere S.


Souteniren, frz.-deutsch, unterhalten, unterstützen, behaupten; soutien (sutiäng), Anhaltspunkt, militärischer Stützpunkt.


Souterrain (suterräng), frz., bei einem Gebäude die Räume unter der Erde.


Southampton (Saushämpt'n), jetzige Hauptstadt der Grafschaft Hamp (s. d.) im südl. England, mit 40000 E., Dampfschiffsverbindung mit Frankreich, den Häfen des Mittelmeers, Westindien.


Southcote (Sauskot), Johanna, geb. 1750, Schwärmerin, die Visionen zu haben glaubte und 1813 verhieß, daß sie den Messias gebären werde; sie st. 1814. S. hatte über 100000 Anhänger aus allen Ständen, die zum Theil den Glauben nicht verloren als sie weder gebar noch nach ihrer Verheißung am 4. Tage nach ihrem Tode auferstand.


Southey (Saushi), Robert, Dichter u. Geschichtschreiber, geb. 1774 zu Bristol, in seiner Jugend ein glühender Republikaner und Antitrinitarier, 1801 in Irland vortheilhaft angestellt u. nach dem baldigen Aufgeben seiner Stelle mit einem ansehnlichen Jahresgehalte bedacht; er trat fortan mit Heftigkeit als starrer Tory u. Hochkirchler auf, erwarb übrigens große literarische Verdienste, wurde 1813 Hofpoet u. st. 1833 bei Cheswick

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[258/0259] offenstehender Rechnungsposten, mit dem die einlaufenden Rechnungen nicht stimmen. Soulagiren (–lasch–), frz.-dtsch., erleichtern, aufrichten, trösten. Soulié (Sulieh), Melchior Frédéric, Dichter, geb. 1800 zu Foix, wurde Advokat, später Bibliothekar des Arsenals zu Paris und st. 1847. Der besonders in Schilderungen des modernen Lebens u. als Dramatiker glückliche S. lieferte die Schauspiele Clotilde (1801), Closerie des genêts (1846) u. s. f., dazu eine Menge von Romanen, namentlich historische sowie „Memoiren des Satan“ (1844). Auswahl in deutscher Uebersetzung, Leipzig 1842–1844, 44 Bändchen. Vgl. M. Champion: F. S., sa vie et ses ouvrages, Par. 1847. Soulouque (Suluk), der eigentliche Name des Kaisers von Haiti, Faustin I. (s. d.). Soult (Suhl), Nicolas Jean de Dieu, geb. 1769 zu St. Amans im Depart. Tarn, Bauerssohn, wurde 1785 gemeiner Soldat, 1791 Hauptmann, bei Fleurus Brigadegeneral, 1799 Divisionsgeneral, erwarb sich unter Jourdan u. Massena den Ruhm eines der besten Feldherrn der Republik, zeigte sich gegen Napoleon sehr fügsam, wurde 1804 Marschall, entschied die Schlacht bei Austerlitz, wurde 1807 Herzog von Dalmatien, kommandirte 1808–13 in Spanien, wurde persönlich nie besiegt, erzürnte aber 1808 Napoleon als S. sich zum König von Portugal machen wollte und befleckte seinen militärischen Ruhm durch Räuberei (so brachte er u. a. eine Gemäldesammlung span. Meister zusammen, die nach seinem Tode um 11/2 Mill. Frcs. verkauft wurde). Von Napoleon nach Deutschland gerufen focht er bei Lützen und Bautzen, übernahm nach Jourdans Niederlage bei Vittoria im Juli 1813 abermals das Kommando der franz. Armee in Spanien, wich vor dem dreimal stärkeren Feinde nur Schritt für Schritt zurück, lieferte noch am 10. Apr. 1814 Wellington die mörderische Schlacht bei Toulouse. Er unterwarf sich nun Ludwig XVIII. u. wurde dessen Kriegsminister, zog aber 1815 mit Napoleon nach Waterloo, und war deßwegen von 1816–1819 verbannt. Nach der Julirevolution 1830 wurde S. Kriegsminister, organisirte rasch eine furchtbare Armee, war bis 1847 mehrmals Minister u. Ministerpräsident, bewies sich gegen Louis Philipp so fügsam als einst gegen Napoleon, zog sich 1847 zurück und st. 1851 auf seinem Gute bei St. Amans. Sein Sohn Napoleon S., geb. 1801, hat als Soldat und Diplomat noch keine hervorragende Stellung eingenommen. Source (surß), frz., Quelle. Soutane (sutahn), frz., der Chorrock der kath. Geistlichen, ein bis zu den Füßen faltenlos herunterhängender schwarzer Rock mit stehendem Kragen u. engen Aermeln, über den die Meßgewänder angezogen werden. Bei manchen gottesdienstlichen Functionen ist die S. das Hauptkleid, jedoch so wenig als das Birett od. Baret, die kirchliche Kopfbedeckung, geweiht. – S.lle, kürzere S. Souteniren, frz.-deutsch, unterhalten, unterstützen, behaupten; soutien (sutiäng), Anhaltspunkt, militärischer Stützpunkt. Souterrain (suterräng), frz., bei einem Gebäude die Räume unter der Erde. Southampton (Saushämpt'n), jetzige Hauptstadt der Grafschaft Hamp (s. d.) im südl. England, mit 40000 E., Dampfschiffsverbindung mit Frankreich, den Häfen des Mittelmeers, Westindien. Southcote (Sauskot), Johanna, geb. 1750, Schwärmerin, die Visionen zu haben glaubte und 1813 verhieß, daß sie den Messias gebären werde; sie st. 1814. S. hatte über 100000 Anhänger aus allen Ständen, die zum Theil den Glauben nicht verloren als sie weder gebar noch nach ihrer Verheißung am 4. Tage nach ihrem Tode auferstand. Southey (Saushi), Robert, Dichter u. Geschichtschreiber, geb. 1774 zu Bristol, in seiner Jugend ein glühender Republikaner und Antitrinitarier, 1801 in Irland vortheilhaft angestellt u. nach dem baldigen Aufgeben seiner Stelle mit einem ansehnlichen Jahresgehalte bedacht; er trat fortan mit Heftigkeit als starrer Tory u. Hochkirchler auf, erwarb übrigens große literarische Verdienste, wurde 1813 Hofpoet u. st. 1833 bei Cheswick

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/259>, abgerufen am 21.11.2024.