Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

so den vielfachen Mißbrauch mit Sporteln u. Taxen, der in der Reformationszeit als eine Hauptanklage wider die Kirche geschleudert wurde; st. 1484. In allem das Gegenstück des Vorigen und einer der berühmtesten Päpste war S. V., 1585-90. Geb. 1521 zu Grotte a Mare bei Montalto, der Sohn des blutarmen Weingärtners Peretti, mußte er als Knabe die Schweine hüten, bis ein Oheim, ein Franziskaner, sich seiner annahm und ihn in die Schule schickte. Felice Peretti wurde selbst Franziskaner, dabei ein guter Gelehrter und trefflicher Prediger, Mitglied der Congregation für das Tridentinerconcil, General seines Ordens, Bischof, 1576 Kardinal, zum Papst erwählt 1580, als welcher er mit einer den Römern sehr unliebsamen Strenge auftrat und dabei gegen sich selber am strengsten blieb. Er säuberte den Kirchenstaat von Räuberbanden, förderte die Industrie, unterstützte die Armen; dem Nepotismus bei Verleihung von hohen Kirchenwürden trat er mit scharfen Maßregeln entgegen, bereicherte die vatikanische Bibliothek, sorgte für Erhaltung der Werke der alten Classiker, gab die Septuaginta neu und dazu die in Trient verheißene Emendation der Vulgata heraus, errichtete 15 Congregationen für Besorgung aller möglichen kirchlichen Geschäfte (1588) und wußte die Politik der prot. Fürsten mit seinem Takte so zu benützen, daß die kath. sich enger an Rom anschlossen. Er st. 1590 und hinterließ einen gefüllten Schatz; in der Stadt Rom erinnern der große Obelisk des Caligula, den er aufrichten ließ, sowie die Wasserleitung auf dem Quirinusberg noch heute an ihn.


S. J. d. h. societas Jesu, lat., Gesellschaft Jesu.


Sjöberg (Schö-), Erik, geb. 1794, gest. 4824 zu Upsala, schwed. Lyriker (Gedichte, herausg. v. Geijer, Stockh. 1828; dtsch. v. Kannegießer. Lpz. 1843).


Sjögren, Andreas Joh., geb. 1794 im Kirchspiele Ithis in Finnland, gest. 1355 als Mitglied der Akademie und Staatsrath zu Petersburg, Ethnograph und Sprachforscher; außer Abhandlungen in den Memoires der Akademie veröffentlichte er "Ueber die finnische Sprache und Literatur" Petersburg 1821; "Ossetische Sprachlehre" Petersb. 1844.


Skager-Rack, das, Arm der Nordsee zwischen Jütland, Norwegen u. Schweden, verbindet die Nordsee mit dem Kattegat, hat seinen Namen von der Sandbank S., der Fortsetzung des jütischen Vorgebirges Skagen, auf welchem die gleichnamige Stadt mit 1200 E. liegt.


Skalde, Skalld, im Altnordischen = Dichter; die S.n bildeten einen eigenen Stand, waren in hohem Ansehen, dauerten in Island bis in das 13. Jahrh. herab. Sie gebrauchten den Stabreim und die Alliteration, in Verbindung mit jenem auch den Reim, und eine Bildersprache, die gewissermaßen räthselhaft ist. Vollständig erhalten sind nur wenig S.n Gedichte, dagegen viele Bruchstücke in der jüngern Edda und Heimskringla.


Skalgewicht, Viktualiengewicht in Schweden.


Skalholt, Flecken auf Island, östl. von Reikiawik, ehemals Hauptort der Insel; in der Nähe der Geyser.


Skamander, kleiner Fluß bei Troja, auch Xanthus genannt, jetzt Mendere-Su.


Skanderbeg (d. h. Fürst Alexander, von den Türken seiner Tapferkeit wegen so genannt), eigentlich Georg Kastriota, geb. 1414, Sohn des alban. Fürsten Joh. Kastriota, wurde 1423 mit seinen 3 älteren Brüdern dem Sultan Murad II. als Geisel übergeben u. zum Moslem erzogen, zeichnete sich frühe durch Tapferkeit aus, entfloh 1442 u. wurde Christ, als der Sultan das Fürstenthum seines gestorbenen Vaters einzog. Er nahm das feste Croja mit List, wurde von den andern Häuptlingen der Albanesen als Oberhaupt anerkannt und behauptete gegen Murad II. wie gegen Mohammed II. bis zu seinem 1466 zu Alisso erfolgten Tod die Unabhängigkeit seiner Heimath. Die Albanesen unterlagen 12 Jahre später den Türken abermals, weil sich ihre Häuptlinge keinem gemeinschaftlichen Feldherrn unterordneten.


Skandinavien, die 3 nordischen Reiche: Dänemark, Schweden und Norwegen; scandinav. Halbinsel, Schweden und Norwegen; skandinav. Gebirge, das Massengebirge dieser Halbinsel, vom Warangerfiord des nördlichen

so den vielfachen Mißbrauch mit Sporteln u. Taxen, der in der Reformationszeit als eine Hauptanklage wider die Kirche geschleudert wurde; st. 1484. In allem das Gegenstück des Vorigen und einer der berühmtesten Päpste war S. V., 1585–90. Geb. 1521 zu Grotte a Mare bei Montalto, der Sohn des blutarmen Weingärtners Peretti, mußte er als Knabe die Schweine hüten, bis ein Oheim, ein Franziskaner, sich seiner annahm und ihn in die Schule schickte. Felice Peretti wurde selbst Franziskaner, dabei ein guter Gelehrter und trefflicher Prediger, Mitglied der Congregation für das Tridentinerconcil, General seines Ordens, Bischof, 1576 Kardinal, zum Papst erwählt 1580, als welcher er mit einer den Römern sehr unliebsamen Strenge auftrat und dabei gegen sich selber am strengsten blieb. Er säuberte den Kirchenstaat von Räuberbanden, förderte die Industrie, unterstützte die Armen; dem Nepotismus bei Verleihung von hohen Kirchenwürden trat er mit scharfen Maßregeln entgegen, bereicherte die vatikanische Bibliothek, sorgte für Erhaltung der Werke der alten Classiker, gab die Septuaginta neu und dazu die in Trient verheißene Emendation der Vulgata heraus, errichtete 15 Congregationen für Besorgung aller möglichen kirchlichen Geschäfte (1588) und wußte die Politik der prot. Fürsten mit seinem Takte so zu benützen, daß die kath. sich enger an Rom anschlossen. Er st. 1590 und hinterließ einen gefüllten Schatz; in der Stadt Rom erinnern der große Obelisk des Caligula, den er aufrichten ließ, sowie die Wasserleitung auf dem Quirinusberg noch heute an ihn.


S. J. d. h. societas Jesu, lat., Gesellschaft Jesu.


Sjöberg (Schö–), Erik, geb. 1794, gest. 4824 zu Upsala, schwed. Lyriker (Gedichte, herausg. v. Geijer, Stockh. 1828; dtsch. v. Kannegießer. Lpz. 1843).


Sjögren, Andreas Joh., geb. 1794 im Kirchspiele Ithis in Finnland, gest. 1355 als Mitglied der Akademie und Staatsrath zu Petersburg, Ethnograph und Sprachforscher; außer Abhandlungen in den Mémoires der Akademie veröffentlichte er „Ueber die finnische Sprache und Literatur“ Petersburg 1821; „Ossetische Sprachlehre“ Petersb. 1844.


Skager-Rack, das, Arm der Nordsee zwischen Jütland, Norwegen u. Schweden, verbindet die Nordsee mit dem Kattegat, hat seinen Namen von der Sandbank S., der Fortsetzung des jütischen Vorgebirges Skagen, auf welchem die gleichnamige Stadt mit 1200 E. liegt.


Skalde, Skalld, im Altnordischen = Dichter; die S.n bildeten einen eigenen Stand, waren in hohem Ansehen, dauerten in Island bis in das 13. Jahrh. herab. Sie gebrauchten den Stabreim und die Alliteration, in Verbindung mit jenem auch den Reim, und eine Bildersprache, die gewissermaßen räthselhaft ist. Vollständig erhalten sind nur wenig S.n Gedichte, dagegen viele Bruchstücke in der jüngern Edda und Heimskringla.


Skalgewicht, Viktualiengewicht in Schweden.


Skalholt, Flecken auf Island, östl. von Reikiawik, ehemals Hauptort der Insel; in der Nähe der Geyser.


Skamander, kleiner Fluß bei Troja, auch Xanthus genannt, jetzt Mendere-Su.


Skanderbeg (d. h. Fürst Alexander, von den Türken seiner Tapferkeit wegen so genannt), eigentlich Georg Kastriota, geb. 1414, Sohn des alban. Fürsten Joh. Kastriota, wurde 1423 mit seinen 3 älteren Brüdern dem Sultan Murad II. als Geisel übergeben u. zum Moslem erzogen, zeichnete sich frühe durch Tapferkeit aus, entfloh 1442 u. wurde Christ, als der Sultan das Fürstenthum seines gestorbenen Vaters einzog. Er nahm das feste Croja mit List, wurde von den andern Häuptlingen der Albanesen als Oberhaupt anerkannt und behauptete gegen Murad II. wie gegen Mohammed II. bis zu seinem 1466 zu Alisso erfolgten Tod die Unabhängigkeit seiner Heimath. Die Albanesen unterlagen 12 Jahre später den Türken abermals, weil sich ihre Häuptlinge keinem gemeinschaftlichen Feldherrn unterordneten.


Skandinavien, die 3 nordischen Reiche: Dänemark, Schweden und Norwegen; scandinav. Halbinsel, Schweden und Norwegen; skandinav. Gebirge, das Massengebirge dieser Halbinsel, vom Warangerfiord des nördlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0227" n="226"/>
so den vielfachen Mißbrauch mit Sporteln u. Taxen, der in der Reformationszeit als eine Hauptanklage wider die Kirche geschleudert wurde; st. 1484. In allem das Gegenstück des Vorigen und einer der berühmtesten Päpste war S. V., 1585&#x2013;90. Geb. 1521 zu Grotte a Mare bei Montalto, der Sohn des blutarmen Weingärtners <hi rendition="#g">Peretti</hi>, mußte er als Knabe die Schweine hüten, bis ein Oheim, ein Franziskaner, sich seiner annahm und ihn in die Schule schickte. Felice Peretti wurde selbst Franziskaner, dabei ein guter Gelehrter und trefflicher Prediger, Mitglied der Congregation für das Tridentinerconcil, General seines Ordens, Bischof, 1576 Kardinal, zum Papst erwählt 1580, als welcher er mit einer den Römern sehr unliebsamen Strenge auftrat und dabei gegen sich selber am strengsten blieb. Er säuberte den Kirchenstaat von Räuberbanden, förderte die Industrie, unterstützte die Armen; dem Nepotismus bei Verleihung von hohen Kirchenwürden trat er mit scharfen Maßregeln entgegen, bereicherte die vatikanische Bibliothek, sorgte für Erhaltung der Werke der alten Classiker, gab die Septuaginta neu und dazu die in Trient verheißene Emendation der Vulgata heraus, errichtete 15 Congregationen für Besorgung aller möglichen kirchlichen Geschäfte (1588) und wußte die Politik der prot. Fürsten mit seinem Takte so zu benützen, daß die kath. sich enger an Rom anschlossen. Er st. 1590 und hinterließ einen gefüllten Schatz; in der Stadt Rom erinnern der große Obelisk des Caligula, den er aufrichten ließ, sowie die Wasserleitung auf dem Quirinusberg noch heute an ihn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">S. J.</hi> d. h. <hi rendition="#i">societas Jesu</hi>, lat., Gesellschaft Jesu.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sjöberg</hi> (Schö&#x2013;), Erik, geb. 1794, gest. 4824 zu Upsala, schwed. Lyriker (Gedichte, herausg. v. Geijer, Stockh. 1828; dtsch. v. Kannegießer. Lpz. 1843).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sjögren</hi>, Andreas Joh., geb. 1794 im Kirchspiele Ithis in Finnland, gest. 1355 als Mitglied der Akademie und Staatsrath zu Petersburg, Ethnograph und Sprachforscher; außer Abhandlungen in den <hi rendition="#i">Mémoires</hi> der Akademie veröffentlichte er &#x201E;Ueber die finnische Sprache und Literatur&#x201C; Petersburg 1821; &#x201E;Ossetische Sprachlehre&#x201C; Petersb. 1844.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skager-Rack</hi>, das, Arm der Nordsee zwischen Jütland, Norwegen u. Schweden, verbindet die Nordsee mit dem Kattegat, hat seinen Namen von der Sandbank S., der Fortsetzung des jütischen Vorgebirges <hi rendition="#g">Skagen</hi>, auf welchem die gleichnamige Stadt mit 1200 E. liegt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skalde</hi>, <hi rendition="#g">Skalld</hi>, im Altnordischen = Dichter; die S.n bildeten einen eigenen Stand, waren in hohem Ansehen, dauerten in Island bis in das 13. Jahrh. herab. Sie gebrauchten den Stabreim und die Alliteration, in Verbindung mit jenem auch den Reim, und eine Bildersprache, die gewissermaßen räthselhaft ist. Vollständig erhalten sind nur wenig S.n <hi rendition="#g">Gedichte</hi>, dagegen viele Bruchstücke in der jüngern Edda und Heimskringla.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skalgewicht</hi>, Viktualiengewicht in Schweden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skalholt</hi>, Flecken auf Island, östl. von Reikiawik, ehemals Hauptort der Insel; in der Nähe der Geyser.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skamander</hi>, kleiner Fluß bei Troja, auch Xanthus genannt, jetzt Mendere-Su.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skanderbeg</hi> (d. h. <hi rendition="#g">Fürst</hi> Alexander, von den Türken seiner Tapferkeit wegen so genannt), eigentlich Georg <hi rendition="#g">Kastriota</hi>, geb. 1414, Sohn des alban. Fürsten Joh. Kastriota, wurde 1423 mit seinen 3 älteren Brüdern dem Sultan Murad II. als Geisel übergeben u. zum Moslem erzogen, zeichnete sich frühe durch Tapferkeit aus, entfloh 1442 u. wurde Christ, als der Sultan das Fürstenthum seines gestorbenen Vaters einzog. Er nahm das feste Croja mit List, wurde von den andern Häuptlingen der Albanesen als Oberhaupt anerkannt und behauptete gegen Murad II. wie gegen Mohammed II. bis zu seinem 1466 zu Alisso erfolgten Tod die Unabhängigkeit seiner Heimath. Die Albanesen unterlagen 12 Jahre später den Türken abermals, weil sich ihre Häuptlinge keinem gemeinschaftlichen Feldherrn unterordneten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Skandinavien</hi>, die 3 nordischen Reiche: Dänemark, Schweden und Norwegen; <hi rendition="#g">scandinav. Halbinsel</hi>, Schweden und Norwegen; <hi rendition="#g">skandinav. Gebirge</hi>, das Massengebirge dieser Halbinsel, vom Warangerfiord des nördlichen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0227] so den vielfachen Mißbrauch mit Sporteln u. Taxen, der in der Reformationszeit als eine Hauptanklage wider die Kirche geschleudert wurde; st. 1484. In allem das Gegenstück des Vorigen und einer der berühmtesten Päpste war S. V., 1585–90. Geb. 1521 zu Grotte a Mare bei Montalto, der Sohn des blutarmen Weingärtners Peretti, mußte er als Knabe die Schweine hüten, bis ein Oheim, ein Franziskaner, sich seiner annahm und ihn in die Schule schickte. Felice Peretti wurde selbst Franziskaner, dabei ein guter Gelehrter und trefflicher Prediger, Mitglied der Congregation für das Tridentinerconcil, General seines Ordens, Bischof, 1576 Kardinal, zum Papst erwählt 1580, als welcher er mit einer den Römern sehr unliebsamen Strenge auftrat und dabei gegen sich selber am strengsten blieb. Er säuberte den Kirchenstaat von Räuberbanden, förderte die Industrie, unterstützte die Armen; dem Nepotismus bei Verleihung von hohen Kirchenwürden trat er mit scharfen Maßregeln entgegen, bereicherte die vatikanische Bibliothek, sorgte für Erhaltung der Werke der alten Classiker, gab die Septuaginta neu und dazu die in Trient verheißene Emendation der Vulgata heraus, errichtete 15 Congregationen für Besorgung aller möglichen kirchlichen Geschäfte (1588) und wußte die Politik der prot. Fürsten mit seinem Takte so zu benützen, daß die kath. sich enger an Rom anschlossen. Er st. 1590 und hinterließ einen gefüllten Schatz; in der Stadt Rom erinnern der große Obelisk des Caligula, den er aufrichten ließ, sowie die Wasserleitung auf dem Quirinusberg noch heute an ihn. S. J. d. h. societas Jesu, lat., Gesellschaft Jesu. Sjöberg (Schö–), Erik, geb. 1794, gest. 4824 zu Upsala, schwed. Lyriker (Gedichte, herausg. v. Geijer, Stockh. 1828; dtsch. v. Kannegießer. Lpz. 1843). Sjögren, Andreas Joh., geb. 1794 im Kirchspiele Ithis in Finnland, gest. 1355 als Mitglied der Akademie und Staatsrath zu Petersburg, Ethnograph und Sprachforscher; außer Abhandlungen in den Mémoires der Akademie veröffentlichte er „Ueber die finnische Sprache und Literatur“ Petersburg 1821; „Ossetische Sprachlehre“ Petersb. 1844. Skager-Rack, das, Arm der Nordsee zwischen Jütland, Norwegen u. Schweden, verbindet die Nordsee mit dem Kattegat, hat seinen Namen von der Sandbank S., der Fortsetzung des jütischen Vorgebirges Skagen, auf welchem die gleichnamige Stadt mit 1200 E. liegt. Skalde, Skalld, im Altnordischen = Dichter; die S.n bildeten einen eigenen Stand, waren in hohem Ansehen, dauerten in Island bis in das 13. Jahrh. herab. Sie gebrauchten den Stabreim und die Alliteration, in Verbindung mit jenem auch den Reim, und eine Bildersprache, die gewissermaßen räthselhaft ist. Vollständig erhalten sind nur wenig S.n Gedichte, dagegen viele Bruchstücke in der jüngern Edda und Heimskringla. Skalgewicht, Viktualiengewicht in Schweden. Skalholt, Flecken auf Island, östl. von Reikiawik, ehemals Hauptort der Insel; in der Nähe der Geyser. Skamander, kleiner Fluß bei Troja, auch Xanthus genannt, jetzt Mendere-Su. Skanderbeg (d. h. Fürst Alexander, von den Türken seiner Tapferkeit wegen so genannt), eigentlich Georg Kastriota, geb. 1414, Sohn des alban. Fürsten Joh. Kastriota, wurde 1423 mit seinen 3 älteren Brüdern dem Sultan Murad II. als Geisel übergeben u. zum Moslem erzogen, zeichnete sich frühe durch Tapferkeit aus, entfloh 1442 u. wurde Christ, als der Sultan das Fürstenthum seines gestorbenen Vaters einzog. Er nahm das feste Croja mit List, wurde von den andern Häuptlingen der Albanesen als Oberhaupt anerkannt und behauptete gegen Murad II. wie gegen Mohammed II. bis zu seinem 1466 zu Alisso erfolgten Tod die Unabhängigkeit seiner Heimath. Die Albanesen unterlagen 12 Jahre später den Türken abermals, weil sich ihre Häuptlinge keinem gemeinschaftlichen Feldherrn unterordneten. Skandinavien, die 3 nordischen Reiche: Dänemark, Schweden und Norwegen; scandinav. Halbinsel, Schweden und Norwegen; skandinav. Gebirge, das Massengebirge dieser Halbinsel, vom Warangerfiord des nördlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/227
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/227>, abgerufen am 22.12.2024.