Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


St. Martin, Jean Antoine de, geb. 1791 zu Paris, Orientalist und Alterthumsforscher, berühmter Forscher über armenische Geschichte und Fortsetzer der l'art de verifier les dates.


St. Michel, Fort an der Spitze der Normandie auf einem 500' hohen Granitfelsen, von keiner militärischen Bedeutung, aber in alter und neuer Zeit als Staatsgefängniß gefürchtet.


St. Omer, frz. Stadt und Festung im Depart. Pas de Calais mit 22000 E., unter den vielen Fabriken berühmte Tabaksfabriken; S. O. ist durch Kanäle mit dem Meere u. der Lys verbunden.


St. Ouen (- Uang). Dorf 11/2 St. von Paris, mit einem Schlosse, in welchem Ludwig XVIII. 1814 die Charte versprach.


St. Pierre (- Piär), Charles Irenee Chastel, Abbe de, ein für das Wohl der Menschheit wahrhaft begeisterter Schriftsteller, geb. 1658 zu St. Pierre bei Harfleur in der Normandie, widmete sich dem geistlichen Stande, wurde 1695 Akademiker, 1702 Beichtvater der Königin, 1719 wegen Angriffen auf die Ministerwillkür aus der Akademie ausgestoßen und st. 1743. Seine politischen und moralischen Werke (Rotterd. 1735 bis 1741) füllen 16 Bände, darunter ist ein Plan für Herstellung eines ewigen Friedens in Europa, ein Memoire für Verminderung der Processe; in den "Annales politiques" besprach S. P. die Regierung Ludwigs XIV. mit einem damals ebenso seltenen als gefährlichen Freimuthe.


St. Pierre , Jacques Henri Bernardin de, einer der edelsten u. tüchtigsten Schriftsteller seiner Zeit, geb. 1737 zu Havre de Grace, sah schon als Knabe Westindien, studierte dann im Jesuitenseminar zu Caen und im College zu Rouen, bildete sich zu einem tüchtigen Ingenieur, wurde aber durch Wanderlust und Festhalten an politischen Idealen, die er nirgends verwirklicht fand, in vielen Ländern herumgetrieben und kehrte endlich 1771 nach Paris zurück, um dauernd daselbst zu bleiben. 1788 erhielt S. P. Buffons Stelle als Director des botanischen Gartens, wurde 1794 Professor der Moral an der Normalschule, 1796 Akademiker, später ein Günstling Napoleons I. und der Brüder desselben und st. 1814. - Unter seinen Schriften, deren Grundton das Wirken Gottes in der ganzen Natur ausmacht und die sich durch feurige und dennoch zarte Darstellung und eine herrliche Schreibart auszeichnen, ist die in die Etudes de la nature (Par. 1784, 5 B.) eingewobene Novelle "Paul u. Virginie" unzähligemal abgedruckt, übersetzt und weltbekannt geworden. Werthvoll sind besonders noch die Schriften: Reise nach Isle de France etc. (1775) und die indianische Hütte (1791). Oeuvres completes durch St. Aime Martin (Paris 1820 ff. 18 Bde.). der auch die Oeuvres posthumes sammt einer Lebensbeschreibung 1821 herausgab, welch letztere sich namentlich über S. P. Aufführung während der Revolution sowie über sein Verhältniß zu Louis Joseph und Napoleon Bonaparte ausläßt.


St. Priest (- Prih), Francois Comte de, geb. 1732 zu Paris, diente als Militär. Diplomat u. Staatsbeamter, entfloh 1790, st. 1815 als Pair zu Paris. Von seinen Söhnen blieb Emmanuel, als russ. General, 7. März 1814 bei Rheims; sein Enkel Alexis, geb. 1805 zu Petersburg, an verschiedenen Höfen französ. Gesandter, gest. 1851, hinterließ mehre historische und staatswissenschaftliche Schriften.


St. Quentin (- Kangtäng), franz. Stadt und Festung an dem die Somme; Schelde u. Seine verbindenden Kanale, hat eine herrliche Kathedrale, 25000 E., lebhaften Industrie- u. Handelsbetrieb. Sieg der span.-niederländ. Armee über die Franzosen 1557.


St. Real,, Cesar Vichart, Abbe de, geb. 1639 zu Chambery, st. 1692, lebte meistens zu Paris, frz. Historiker, der durch Stil und Manier dem Publicum sehr zusagte, aber die Geschichte wie einen Roman behandelte. Berühmtestes Werk: "Histoire de la conspiration contre la republique de Venise en 1618".


St. Remy, frz. Stadt im Depart. der Rhonemündungen, mit 6000 E., röm. Alterthümern.


St. Servan (- Serwang), frz. Hafenstadt im Depart. Ile-Vilaine, mit 10000 E., Fischerei, Küstenfahrt.


St. Martin, Jean Antoine de, geb. 1791 zu Paris, Orientalist und Alterthumsforscher, berühmter Forscher über armenische Geschichte und Fortsetzer der lʼart de vérifier les dates.


St. Michel, Fort an der Spitze der Normandie auf einem 500' hohen Granitfelsen, von keiner militärischen Bedeutung, aber in alter und neuer Zeit als Staatsgefängniß gefürchtet.


St. Omer, frz. Stadt und Festung im Depart. Pas de Calais mit 22000 E., unter den vielen Fabriken berühmte Tabaksfabriken; S. O. ist durch Kanäle mit dem Meere u. der Lys verbunden.


St. Ouen (– Uang). Dorf 11/2 St. von Paris, mit einem Schlosse, in welchem Ludwig XVIII. 1814 die Charte versprach.


St. Pierre (– Piär), Charles Irénée Chastel, Abbé de, ein für das Wohl der Menschheit wahrhaft begeisterter Schriftsteller, geb. 1658 zu St. Pierre bei Harfleur in der Normandie, widmete sich dem geistlichen Stande, wurde 1695 Akademiker, 1702 Beichtvater der Königin, 1719 wegen Angriffen auf die Ministerwillkür aus der Akademie ausgestoßen und st. 1743. Seine politischen und moralischen Werke (Rotterd. 1735 bis 1741) füllen 16 Bände, darunter ist ein Plan für Herstellung eines ewigen Friedens in Europa, ein Memoire für Verminderung der Processe; in den „Annales politiques“ besprach S. P. die Regierung Ludwigs XIV. mit einem damals ebenso seltenen als gefährlichen Freimuthe.


St. Pierre , Jacques Henri Bernardin de, einer der edelsten u. tüchtigsten Schriftsteller seiner Zeit, geb. 1737 zu Havre de Grâce, sah schon als Knabe Westindien, studierte dann im Jesuitenseminar zu Caën und im College zu Rouen, bildete sich zu einem tüchtigen Ingenieur, wurde aber durch Wanderlust und Festhalten an politischen Idealen, die er nirgends verwirklicht fand, in vielen Ländern herumgetrieben und kehrte endlich 1771 nach Paris zurück, um dauernd daselbst zu bleiben. 1788 erhielt S. P. Buffons Stelle als Director des botanischen Gartens, wurde 1794 Professor der Moral an der Normalschule, 1796 Akademiker, später ein Günstling Napoleons I. und der Brüder desselben und st. 1814. – Unter seinen Schriften, deren Grundton das Wirken Gottes in der ganzen Natur ausmacht und die sich durch feurige und dennoch zarte Darstellung und eine herrliche Schreibart auszeichnen, ist die in die Etudes de la nature (Par. 1784, 5 B.) eingewobene Novelle „Paul u. Virginie“ unzähligemal abgedruckt, übersetzt und weltbekannt geworden. Werthvoll sind besonders noch die Schriften: Reise nach Isle de France etc. (1775) und die indianische Hütte (1791). Oeuvres complètes durch St. Aimé Martin (Paris 1820 ff. 18 Bde.). der auch die Oeuvres posthumes sammt einer Lebensbeschreibung 1821 herausgab, welch letztere sich namentlich über S. P. Aufführung während der Revolution sowie über sein Verhältniß zu Louis Joseph und Napoleon Bonaparte ausläßt.


St. Priest (– Prih), François Comte de, geb. 1732 zu Paris, diente als Militär. Diplomat u. Staatsbeamter, entfloh 1790, st. 1815 als Pair zu Paris. Von seinen Söhnen blieb Emmanuel, als russ. General, 7. März 1814 bei Rheims; sein Enkel Alexis, geb. 1805 zu Petersburg, an verschiedenen Höfen französ. Gesandter, gest. 1851, hinterließ mehre historische und staatswissenschaftliche Schriften.


St. Quentin (– Kangtäng), franz. Stadt und Festung an dem die Somme; Schelde u. Seine verbindenden Kanale, hat eine herrliche Kathedrale, 25000 E., lebhaften Industrie- u. Handelsbetrieb. Sieg der span.-niederländ. Armee über die Franzosen 1557.


St. Réal,, Cesar Vichart, Abbé de, geb. 1639 zu Chambery, st. 1692, lebte meistens zu Paris, frz. Historiker, der durch Stil und Manier dem Publicum sehr zusagte, aber die Geschichte wie einen Roman behandelte. Berühmtestes Werk: „Histoire de la conspiration contre la république de Venise en 1618“.


St. Remy, frz. Stadt im Depart. der Rhonemündungen, mit 6000 E., röm. Alterthümern.


St. Servan (– Serwang), frz. Hafenstadt im Depart. Ile-Vilaine, mit 10000 E., Fischerei, Küstenfahrt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0022" n="21"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Martin</hi>, Jean Antoine de, geb. 1791 zu Paris, Orientalist und Alterthumsforscher, berühmter Forscher über armenische Geschichte und Fortsetzer der <hi rendition="#i">l&#x02BC;art de vérifier les dates.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Michel</hi>, Fort an der Spitze der Normandie auf einem 500' hohen Granitfelsen, von keiner militärischen Bedeutung, aber in alter und neuer Zeit als Staatsgefängniß gefürchtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Omer</hi>, frz. Stadt und Festung im Depart. Pas de Calais mit 22000 E., unter den vielen Fabriken berühmte Tabaksfabriken; S. O. ist durch Kanäle mit dem Meere u. der Lys verbunden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Ouen</hi> (&#x2013; Uang). Dorf 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> St. von Paris, mit einem Schlosse, in welchem Ludwig XVIII. 1814 die Charte versprach.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Pierre</hi> (&#x2013; Piär), Charles Irénée Chastel, Abbé de, ein für das Wohl der Menschheit wahrhaft begeisterter Schriftsteller, geb. 1658 zu St. Pierre bei Harfleur in der Normandie, widmete sich dem geistlichen Stande, wurde 1695 Akademiker, 1702 Beichtvater der Königin, 1719 wegen Angriffen auf die Ministerwillkür aus der Akademie ausgestoßen und st. 1743. Seine politischen und moralischen Werke (Rotterd. 1735 bis 1741) füllen 16 Bände, darunter ist ein Plan für Herstellung eines ewigen Friedens in Europa, ein Memoire für Verminderung der Processe; in den &#x201E;<hi rendition="#i">Annales politiques</hi>&#x201C; besprach S. P. die Regierung Ludwigs XIV. mit einem damals ebenso seltenen als gefährlichen Freimuthe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Pierre</hi> , Jacques Henri <hi rendition="#g">Bernardin de</hi>, einer der edelsten u. tüchtigsten Schriftsteller seiner Zeit, geb. 1737 zu Havre de Grâce, sah schon als Knabe Westindien, studierte dann im Jesuitenseminar zu Caën und im College zu Rouen, bildete sich zu einem tüchtigen Ingenieur, wurde aber durch Wanderlust und Festhalten an politischen Idealen, die er nirgends verwirklicht fand, in vielen Ländern herumgetrieben und kehrte endlich 1771 nach Paris zurück, um dauernd daselbst zu bleiben. 1788 erhielt S. P. Buffons Stelle als Director des botanischen Gartens, wurde 1794 Professor der Moral an der Normalschule, 1796 Akademiker, später ein Günstling Napoleons I. und der Brüder desselben und st. 1814. &#x2013; Unter seinen Schriften, deren Grundton das Wirken Gottes in der ganzen Natur ausmacht und die sich durch feurige und dennoch zarte Darstellung und eine herrliche Schreibart auszeichnen, ist die in die <hi rendition="#i">Etudes de la nature</hi> (Par. 1784, 5 B.) eingewobene Novelle &#x201E;Paul u. Virginie&#x201C; unzähligemal abgedruckt, übersetzt und weltbekannt geworden. Werthvoll sind besonders noch die Schriften: Reise nach Isle de France etc. (1775) und die indianische Hütte (1791). <hi rendition="#i">Oeuvres complètes</hi> durch St. Aimé Martin (Paris 1820 ff. 18 Bde.). der auch die <hi rendition="#i">Oeuvres posthumes</hi> sammt einer Lebensbeschreibung 1821 herausgab, welch letztere sich namentlich über S. P. Aufführung während der Revolution sowie über sein Verhältniß zu Louis Joseph und Napoleon Bonaparte ausläßt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Priest</hi> (&#x2013; Prih), François Comte de, geb. 1732 zu Paris, diente als Militär. Diplomat u. Staatsbeamter, entfloh 1790, st. 1815 als Pair zu Paris. Von seinen Söhnen blieb <hi rendition="#g">Emmanuel</hi>, als russ. General, 7. März 1814 bei Rheims; sein Enkel <hi rendition="#g">Alexis</hi>, geb. 1805 zu Petersburg, an verschiedenen Höfen französ. Gesandter, gest. 1851, hinterließ mehre historische und staatswissenschaftliche Schriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Quentin</hi> (&#x2013; Kangtäng), franz. Stadt und Festung an dem die Somme; Schelde u. Seine verbindenden Kanale, hat eine herrliche Kathedrale, 25000 E., lebhaften Industrie- u. Handelsbetrieb. Sieg der span.-niederländ. Armee über die Franzosen 1557.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Réal</hi>,, Cesar Vichart, Abbé de, geb. 1639 zu Chambery, st. 1692, lebte meistens zu Paris, frz. Historiker, der durch Stil und Manier dem Publicum sehr zusagte, aber die Geschichte wie einen Roman behandelte. Berühmtestes Werk: &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire de la conspiration contre la république de Venise en</hi> 1618&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Remy</hi>, frz. Stadt im Depart. der Rhonemündungen, mit 6000 E., röm. Alterthümern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">St. Servan</hi> (&#x2013; Serwang), frz. Hafenstadt im Depart. Ile-Vilaine, mit 10000 E., Fischerei, Küstenfahrt.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0022] St. Martin, Jean Antoine de, geb. 1791 zu Paris, Orientalist und Alterthumsforscher, berühmter Forscher über armenische Geschichte und Fortsetzer der lʼart de vérifier les dates. St. Michel, Fort an der Spitze der Normandie auf einem 500' hohen Granitfelsen, von keiner militärischen Bedeutung, aber in alter und neuer Zeit als Staatsgefängniß gefürchtet. St. Omer, frz. Stadt und Festung im Depart. Pas de Calais mit 22000 E., unter den vielen Fabriken berühmte Tabaksfabriken; S. O. ist durch Kanäle mit dem Meere u. der Lys verbunden. St. Ouen (– Uang). Dorf 11/2 St. von Paris, mit einem Schlosse, in welchem Ludwig XVIII. 1814 die Charte versprach. St. Pierre (– Piär), Charles Irénée Chastel, Abbé de, ein für das Wohl der Menschheit wahrhaft begeisterter Schriftsteller, geb. 1658 zu St. Pierre bei Harfleur in der Normandie, widmete sich dem geistlichen Stande, wurde 1695 Akademiker, 1702 Beichtvater der Königin, 1719 wegen Angriffen auf die Ministerwillkür aus der Akademie ausgestoßen und st. 1743. Seine politischen und moralischen Werke (Rotterd. 1735 bis 1741) füllen 16 Bände, darunter ist ein Plan für Herstellung eines ewigen Friedens in Europa, ein Memoire für Verminderung der Processe; in den „Annales politiques“ besprach S. P. die Regierung Ludwigs XIV. mit einem damals ebenso seltenen als gefährlichen Freimuthe. St. Pierre , Jacques Henri Bernardin de, einer der edelsten u. tüchtigsten Schriftsteller seiner Zeit, geb. 1737 zu Havre de Grâce, sah schon als Knabe Westindien, studierte dann im Jesuitenseminar zu Caën und im College zu Rouen, bildete sich zu einem tüchtigen Ingenieur, wurde aber durch Wanderlust und Festhalten an politischen Idealen, die er nirgends verwirklicht fand, in vielen Ländern herumgetrieben und kehrte endlich 1771 nach Paris zurück, um dauernd daselbst zu bleiben. 1788 erhielt S. P. Buffons Stelle als Director des botanischen Gartens, wurde 1794 Professor der Moral an der Normalschule, 1796 Akademiker, später ein Günstling Napoleons I. und der Brüder desselben und st. 1814. – Unter seinen Schriften, deren Grundton das Wirken Gottes in der ganzen Natur ausmacht und die sich durch feurige und dennoch zarte Darstellung und eine herrliche Schreibart auszeichnen, ist die in die Etudes de la nature (Par. 1784, 5 B.) eingewobene Novelle „Paul u. Virginie“ unzähligemal abgedruckt, übersetzt und weltbekannt geworden. Werthvoll sind besonders noch die Schriften: Reise nach Isle de France etc. (1775) und die indianische Hütte (1791). Oeuvres complètes durch St. Aimé Martin (Paris 1820 ff. 18 Bde.). der auch die Oeuvres posthumes sammt einer Lebensbeschreibung 1821 herausgab, welch letztere sich namentlich über S. P. Aufführung während der Revolution sowie über sein Verhältniß zu Louis Joseph und Napoleon Bonaparte ausläßt. St. Priest (– Prih), François Comte de, geb. 1732 zu Paris, diente als Militär. Diplomat u. Staatsbeamter, entfloh 1790, st. 1815 als Pair zu Paris. Von seinen Söhnen blieb Emmanuel, als russ. General, 7. März 1814 bei Rheims; sein Enkel Alexis, geb. 1805 zu Petersburg, an verschiedenen Höfen französ. Gesandter, gest. 1851, hinterließ mehre historische und staatswissenschaftliche Schriften. St. Quentin (– Kangtäng), franz. Stadt und Festung an dem die Somme; Schelde u. Seine verbindenden Kanale, hat eine herrliche Kathedrale, 25000 E., lebhaften Industrie- u. Handelsbetrieb. Sieg der span.-niederländ. Armee über die Franzosen 1557. St. Réal,, Cesar Vichart, Abbé de, geb. 1639 zu Chambery, st. 1692, lebte meistens zu Paris, frz. Historiker, der durch Stil und Manier dem Publicum sehr zusagte, aber die Geschichte wie einen Roman behandelte. Berühmtestes Werk: „Histoire de la conspiration contre la république de Venise en 1618“. St. Remy, frz. Stadt im Depart. der Rhonemündungen, mit 6000 E., röm. Alterthümern. St. Servan (– Serwang), frz. Hafenstadt im Depart. Ile-Vilaine, mit 10000 E., Fischerei, Küstenfahrt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/22
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/22>, abgerufen am 21.12.2024.