Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Sextett, Tonstück für 6 Stimmen; Sextole, 6 Töne, die gleiches Zeitmaß haben; sextuplum, lat., das 6fache; Sextidi, im frz.-republikan. Kalender der 6. Tag einer Dekade. Sextius, röm.-plebej. Geschlecht; der berühmteste S. ist Lucius, der als Volkstribun mit Licinius Stolo die Berechtigung der Plebejer zum Konsulate u. eine lex agraria durchsetzte; er wurde 366 v. Chr. der erste plebej. Konsul. Von Cajus S., 122 v. Chr. Prokonsul in Gallien, wurde Aquae Sextiae (Aix) gegründet. Sextus Empiricus, griech. Philosoph um 200 v. Chr., Empiricus genannt, weil er als Arzt zu der Schule der Empiriker (s. d.) gehalten haben soll, ist der wichtigste unter den Skeptikern der spätern Zeit. Ein Werk in 3 Büchern richtete er gegen alle positive Philosophie (Pyrrhoniae hypotyposes), die ersten 6 Bücher eines zweiten gegen alle historischen Wissenschaften, weitere 5 Bücher aber ergänzten die Angriffe auf die positive Philosophie (adversus mathematicos). Erste Ausgabe durch H. Stephanus, Par. 1621, neueste von Bekker, Berlin 1842. Sexus, lat., Geschlecht; sexual, sexuell, geschlechtlich; Sexualsystem, das Linneische Pflanzensystem; Sexualität, das Geschlechtsleben. Seydelmann, Jakob Crescenz, Maler, bekannt durch seine meisterhaften in Sepia ausgeführten Copien, geb. 1750 zu Dresden, bildete sich in Rom und ward hierauf Professor an der Kunstakademie seiner Vaterstadt, st. 1829. - S., Franz, Componist, Bruder des Vorigen, Schüler Naumanns, geb. 1748, ward 1772 Kirchen- und Kammercomponist in Dresden, 1787 Kapellmeister; st. 1806. Von seinen Opern sind besonders zu erwähnen: "Die schöne Arsene", "Turco in Italia" etc. Seydelmann, Karl, geb. 1795 zu Glatz, einer der größten Schauspieler, im Tragischen wie im Komischen ausgezeichnet, gründete in Prag seinen Ruf, engagirte sich zu Kassel, Darmstadt, 1829 zu Stuttgart, benahm sich unverträglich u. ging 1838 nach Berlin, wo er 1843 st. Seydlitz, Friedr. Wilh. von, 1721 zu Kalkar bei Kleve geb., war zuerst Page bei dem Markgrafen von Brandenburg-Schwedt, einem waghalsigen Reiter, trat 1739 in preuß. Kriegsdienste, wurde 1742 als Kürassiercornet gefangen, bald ausgewechselt und Husarenrittmeister, bei Hohenfriedberg Major, 1755 Kürassieroberst, nachdem Friedrich II. S. ens Talent zur Organisirung der Reiterei entdeckt hatte. Bei Kollin deckte S. den Rückzug und wurde Generalmajor, entschied als Kommandant der gesammten Reiterei die Schlachten von Roßbach und Zorndorf, wurde bei Kunnersdorf verwundet und diente als General der Kavallerie bis zu Ende des Krieges mit der größten Auszeichnung; er st. 1773. Seyffarth, Gustav, geb. 1796 zu Uebigau, 1825-55 Professor in Leipzig, schrieb über die Aussprache der griech. und hebr. Buchstaben, über Mythologie, namentlich über ägypt. Alterthümer, trat wie sein Lehrer Spohn gegen Champollions Hieroglyphenerklärung auf. Seyfried, Ignaz, Ritter von, geb. 1776 zu Wien, bildete sich unter Mozart und Albrechtsberger u. ward schon 1797 Kapellmeister am Theater an der Wien; st. 1841. Erhalten haben sich blos seine in schönem Styl gehaltenen Kirchencompositionen. Seymour (Sihmörr), alte engl. Familie, der die Herzoge von Somerset angehören sowie die Marquis von Hertford und die Grafen von Conway. - George Hamilton S.-Conway, geb. 1797, Diplomat, 1851 Gesandter in Petersburg, wo Kaiser Nikolaus ihm berühmt gewordene Mittheilungen über "den kranken Mann" machte, ist seit 1855 Gesandter in Wien. Sforza, das letzte Geschlecht der mailändischen Herzoge, von einem Bauern Mucio Attendolo, genannt S. (der Erzwinger), herstammend, der sich zu dem größten Soldtruppenführer (Condottiere) in Italien erhob u. mit seinem Heere mehren ital. Souveränen diente. Sein Sohn Francesco, geb. 1401, erbte sein Ansehn bei den Soldtruppen, diente dem Herzog Philipp Maria Visconti von Mailand, wurde dessen Schwiegersohn und 1447 dessen Nachfolger, indem er die Sextett, Tonstück für 6 Stimmen; Sextole, 6 Töne, die gleiches Zeitmaß haben; sextuplum, lat., das 6fache; Sextidi, im frz.-republikan. Kalender der 6. Tag einer Dekade. Sextius, röm.-plebej. Geschlecht; der berühmteste S. ist Lucius, der als Volkstribun mit Licinius Stolo die Berechtigung der Plebejer zum Konsulate u. eine lex agraria durchsetzte; er wurde 366 v. Chr. der erste plebej. Konsul. Von Cajus S., 122 v. Chr. Prokonsul in Gallien, wurde Aquae Sextiae (Aix) gegründet. Sextus Empiricus, griech. Philosoph um 200 v. Chr., Empiricus genannt, weil er als Arzt zu der Schule der Empiriker (s. d.) gehalten haben soll, ist der wichtigste unter den Skeptikern der spätern Zeit. Ein Werk in 3 Büchern richtete er gegen alle positive Philosophie (Pyrrhoniae hypotyposes), die ersten 6 Bücher eines zweiten gegen alle historischen Wissenschaften, weitere 5 Bücher aber ergänzten die Angriffe auf die positive Philosophie (adversus mathematicos). Erste Ausgabe durch H. Stephanus, Par. 1621, neueste von Bekker, Berlin 1842. Sexus, lat., Geschlecht; sexual, sexuell, geschlechtlich; Sexualsystem, das Linnéische Pflanzensystem; Sexualität, das Geschlechtsleben. Seydelmann, Jakob Crescenz, Maler, bekannt durch seine meisterhaften in Sepia ausgeführten Copien, geb. 1750 zu Dresden, bildete sich in Rom und ward hierauf Professor an der Kunstakademie seiner Vaterstadt, st. 1829. – S., Franz, Componist, Bruder des Vorigen, Schüler Naumanns, geb. 1748, ward 1772 Kirchen- und Kammercomponist in Dresden, 1787 Kapellmeister; st. 1806. Von seinen Opern sind besonders zu erwähnen: „Die schöne Arsene“, „Turco in Italia“ etc. Seydelmann, Karl, geb. 1795 zu Glatz, einer der größten Schauspieler, im Tragischen wie im Komischen ausgezeichnet, gründete in Prag seinen Ruf, engagirte sich zu Kassel, Darmstadt, 1829 zu Stuttgart, benahm sich unverträglich u. ging 1838 nach Berlin, wo er 1843 st. Seydlitz, Friedr. Wilh. von, 1721 zu Kalkar bei Kleve geb., war zuerst Page bei dem Markgrafen von Brandenburg-Schwedt, einem waghalsigen Reiter, trat 1739 in preuß. Kriegsdienste, wurde 1742 als Kürassiercornet gefangen, bald ausgewechselt und Husarenrittmeister, bei Hohenfriedberg Major, 1755 Kürassieroberst, nachdem Friedrich II. S. ens Talent zur Organisirung der Reiterei entdeckt hatte. Bei Kollin deckte S. den Rückzug und wurde Generalmajor, entschied als Kommandant der gesammten Reiterei die Schlachten von Roßbach und Zorndorf, wurde bei Kunnersdorf verwundet und diente als General der Kavallerie bis zu Ende des Krieges mit der größten Auszeichnung; er st. 1773. Seyffarth, Gustav, geb. 1796 zu Uebigau, 1825–55 Professor in Leipzig, schrieb über die Aussprache der griech. und hebr. Buchstaben, über Mythologie, namentlich über ägypt. Alterthümer, trat wie sein Lehrer Spohn gegen Champollions Hieroglyphenerklärung auf. Seyfried, Ignaz, Ritter von, geb. 1776 zu Wien, bildete sich unter Mozart und Albrechtsberger u. ward schon 1797 Kapellmeister am Theater an der Wien; st. 1841. Erhalten haben sich blos seine in schönem Styl gehaltenen Kirchencompositionen. Seymour (Sihmörr), alte engl. Familie, der die Herzoge von Somerset angehören sowie die Marquis von Hertford und die Grafen von Conway. – George Hamilton S.-Conway, geb. 1797, Diplomat, 1851 Gesandter in Petersburg, wo Kaiser Nikolaus ihm berühmt gewordene Mittheilungen über „den kranken Mann“ machte, ist seit 1855 Gesandter in Wien. Sforza, das letzte Geschlecht der mailändischen Herzoge, von einem Bauern Mucio Attendolo, genannt S. (der Erzwinger), herstammend, der sich zu dem größten Soldtruppenführer (Condottiere) in Italien erhob u. mit seinem Heere mehren ital. Souveränen diente. Sein Sohn Francesco, geb. 1401, erbte sein Ansehn bei den Soldtruppen, diente dem Herzog Philipp Maria Visconti von Mailand, wurde dessen Schwiegersohn und 1447 dessen Nachfolger, indem er die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0198" n="197"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sextett</hi>, Tonstück für 6 Stimmen; <hi rendition="#g">Sextole</hi>, 6 Töne, die gleiches Zeitmaß haben; <hi rendition="#i">sextuplum</hi>, lat., das 6fache; <hi rendition="#g">Sextidi</hi>, im frz.-republikan. Kalender der 6. Tag einer Dekade.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sextius</hi>, röm.-plebej. Geschlecht; der berühmteste S. ist <hi rendition="#g">Lucius</hi>, der als Volkstribun mit Licinius Stolo die Berechtigung der Plebejer zum Konsulate u. eine <hi rendition="#i">lex agraria</hi> durchsetzte; er wurde 366 v. Chr. der erste plebej. Konsul. Von <hi rendition="#g">Cajus</hi> S., 122 v. Chr. Prokonsul in Gallien, wurde <hi rendition="#i">Aquae Sextiae</hi> (Aix) gegründet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sextus Empiricus</hi>, griech. Philosoph um 200 v. Chr., Empiricus genannt, weil er als Arzt zu der Schule der Empiriker (s. d.) gehalten haben soll, ist der wichtigste unter den Skeptikern der spätern Zeit. Ein Werk in 3 Büchern richtete er gegen alle positive Philosophie <hi rendition="#i">(Pyrrhoniae hypotyposes)</hi>, die ersten 6 Bücher eines zweiten gegen alle historischen Wissenschaften, weitere 5 Bücher aber ergänzten die Angriffe auf die positive Philosophie <hi rendition="#i">(adversus mathematicos)</hi>. Erste Ausgabe durch H. Stephanus, Par. 1621, neueste von Bekker, Berlin 1842.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sexus</hi>, lat., Geschlecht; <hi rendition="#g">sexual</hi>, <hi rendition="#g">sexuell</hi>, geschlechtlich; <hi rendition="#g">Sexualsystem</hi>, das Linnéische Pflanzensystem; <hi rendition="#g">Sexualität</hi>, das Geschlechtsleben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seydelmann</hi>, Jakob Crescenz, Maler, bekannt durch seine meisterhaften in Sepia ausgeführten Copien, geb. 1750 zu Dresden, bildete sich in Rom und ward hierauf Professor an der Kunstakademie seiner Vaterstadt, st. 1829. – S., <hi rendition="#g">Franz</hi>, Componist, Bruder des Vorigen, Schüler Naumanns, geb. 1748, ward 1772 Kirchen- und Kammercomponist in Dresden, 1787 Kapellmeister; st. 1806. Von seinen Opern sind besonders zu erwähnen: „Die schöne Arsene“, „<hi rendition="#i">Turco in Italia</hi>“ etc.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seydelmann</hi>, Karl, geb. 1795 zu Glatz, einer der größten Schauspieler, im Tragischen wie im Komischen ausgezeichnet, gründete in Prag seinen Ruf, engagirte sich zu Kassel, Darmstadt, 1829 zu Stuttgart, benahm sich unverträglich u. ging 1838 nach Berlin, wo er 1843 st.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seydlitz</hi>, Friedr. Wilh. von, 1721 zu Kalkar bei Kleve geb., war zuerst Page bei dem Markgrafen von Brandenburg-Schwedt, einem waghalsigen Reiter, trat 1739 in preuß. Kriegsdienste, wurde 1742 als Kürassiercornet gefangen, bald ausgewechselt und Husarenrittmeister, bei Hohenfriedberg Major, 1755 Kürassieroberst, nachdem Friedrich II. S. ens Talent zur Organisirung der Reiterei entdeckt hatte. Bei Kollin deckte S. den Rückzug und wurde Generalmajor, entschied als Kommandant der gesammten Reiterei die Schlachten von Roßbach und Zorndorf, wurde bei Kunnersdorf verwundet und diente als General der Kavallerie bis zu Ende des Krieges mit der größten Auszeichnung; er st. 1773.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seyffarth</hi>, Gustav, geb. 1796 zu Uebigau, 1825–55 Professor in Leipzig, schrieb über die Aussprache der griech. und hebr. Buchstaben, über Mythologie, namentlich über ägypt. Alterthümer, trat wie sein Lehrer Spohn gegen Champollions Hieroglyphenerklärung auf.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seyfried</hi>, Ignaz, Ritter von, geb. 1776 zu Wien, bildete sich unter Mozart und Albrechtsberger u. ward schon 1797 Kapellmeister am Theater an der Wien; st. 1841. Erhalten haben sich blos seine in schönem Styl gehaltenen Kirchencompositionen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seymour</hi> (Sihmörr), alte engl. Familie, der die Herzoge von Somerset angehören sowie die Marquis von Hertford und die Grafen von Conway. – <hi rendition="#g">George Hamilton S.-Conway</hi>, geb. 1797, Diplomat, 1851 Gesandter in Petersburg, wo Kaiser Nikolaus ihm berühmt gewordene Mittheilungen über „den kranken Mann“ machte, ist seit 1855 Gesandter in Wien.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sforza</hi>, das letzte Geschlecht der mailändischen Herzoge, von einem Bauern Mucio Attendolo, genannt S. (der Erzwinger), herstammend, der sich zu dem größten Soldtruppenführer (Condottiere) in Italien erhob u. mit seinem Heere mehren ital. Souveränen diente. Sein Sohn <hi rendition="#g">Francesco</hi>, geb. 1401, erbte sein Ansehn bei den Soldtruppen, diente dem Herzog Philipp Maria Visconti von Mailand, wurde dessen Schwiegersohn und 1447 dessen Nachfolger, indem er die </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [197/0198]
Sextett, Tonstück für 6 Stimmen; Sextole, 6 Töne, die gleiches Zeitmaß haben; sextuplum, lat., das 6fache; Sextidi, im frz.-republikan. Kalender der 6. Tag einer Dekade.
Sextius, röm.-plebej. Geschlecht; der berühmteste S. ist Lucius, der als Volkstribun mit Licinius Stolo die Berechtigung der Plebejer zum Konsulate u. eine lex agraria durchsetzte; er wurde 366 v. Chr. der erste plebej. Konsul. Von Cajus S., 122 v. Chr. Prokonsul in Gallien, wurde Aquae Sextiae (Aix) gegründet.
Sextus Empiricus, griech. Philosoph um 200 v. Chr., Empiricus genannt, weil er als Arzt zu der Schule der Empiriker (s. d.) gehalten haben soll, ist der wichtigste unter den Skeptikern der spätern Zeit. Ein Werk in 3 Büchern richtete er gegen alle positive Philosophie (Pyrrhoniae hypotyposes), die ersten 6 Bücher eines zweiten gegen alle historischen Wissenschaften, weitere 5 Bücher aber ergänzten die Angriffe auf die positive Philosophie (adversus mathematicos). Erste Ausgabe durch H. Stephanus, Par. 1621, neueste von Bekker, Berlin 1842.
Sexus, lat., Geschlecht; sexual, sexuell, geschlechtlich; Sexualsystem, das Linnéische Pflanzensystem; Sexualität, das Geschlechtsleben.
Seydelmann, Jakob Crescenz, Maler, bekannt durch seine meisterhaften in Sepia ausgeführten Copien, geb. 1750 zu Dresden, bildete sich in Rom und ward hierauf Professor an der Kunstakademie seiner Vaterstadt, st. 1829. – S., Franz, Componist, Bruder des Vorigen, Schüler Naumanns, geb. 1748, ward 1772 Kirchen- und Kammercomponist in Dresden, 1787 Kapellmeister; st. 1806. Von seinen Opern sind besonders zu erwähnen: „Die schöne Arsene“, „Turco in Italia“ etc.
Seydelmann, Karl, geb. 1795 zu Glatz, einer der größten Schauspieler, im Tragischen wie im Komischen ausgezeichnet, gründete in Prag seinen Ruf, engagirte sich zu Kassel, Darmstadt, 1829 zu Stuttgart, benahm sich unverträglich u. ging 1838 nach Berlin, wo er 1843 st.
Seydlitz, Friedr. Wilh. von, 1721 zu Kalkar bei Kleve geb., war zuerst Page bei dem Markgrafen von Brandenburg-Schwedt, einem waghalsigen Reiter, trat 1739 in preuß. Kriegsdienste, wurde 1742 als Kürassiercornet gefangen, bald ausgewechselt und Husarenrittmeister, bei Hohenfriedberg Major, 1755 Kürassieroberst, nachdem Friedrich II. S. ens Talent zur Organisirung der Reiterei entdeckt hatte. Bei Kollin deckte S. den Rückzug und wurde Generalmajor, entschied als Kommandant der gesammten Reiterei die Schlachten von Roßbach und Zorndorf, wurde bei Kunnersdorf verwundet und diente als General der Kavallerie bis zu Ende des Krieges mit der größten Auszeichnung; er st. 1773.
Seyffarth, Gustav, geb. 1796 zu Uebigau, 1825–55 Professor in Leipzig, schrieb über die Aussprache der griech. und hebr. Buchstaben, über Mythologie, namentlich über ägypt. Alterthümer, trat wie sein Lehrer Spohn gegen Champollions Hieroglyphenerklärung auf.
Seyfried, Ignaz, Ritter von, geb. 1776 zu Wien, bildete sich unter Mozart und Albrechtsberger u. ward schon 1797 Kapellmeister am Theater an der Wien; st. 1841. Erhalten haben sich blos seine in schönem Styl gehaltenen Kirchencompositionen.
Seymour (Sihmörr), alte engl. Familie, der die Herzoge von Somerset angehören sowie die Marquis von Hertford und die Grafen von Conway. – George Hamilton S.-Conway, geb. 1797, Diplomat, 1851 Gesandter in Petersburg, wo Kaiser Nikolaus ihm berühmt gewordene Mittheilungen über „den kranken Mann“ machte, ist seit 1855 Gesandter in Wien.
Sforza, das letzte Geschlecht der mailändischen Herzoge, von einem Bauern Mucio Attendolo, genannt S. (der Erzwinger), herstammend, der sich zu dem größten Soldtruppenführer (Condottiere) in Italien erhob u. mit seinem Heere mehren ital. Souveränen diente. Sein Sohn Francesco, geb. 1401, erbte sein Ansehn bei den Soldtruppen, diente dem Herzog Philipp Maria Visconti von Mailand, wurde dessen Schwiegersohn und 1447 dessen Nachfolger, indem er die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |