Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Senebier (-bieh), Jean, berühmter Naturforscher, geb. 1742 zu Genf, war Pastor daselbst, später Oberbibliothekar der Stadt, st. 1809, machte sich verdient durch Anwendung der Physik und Chemie zur Erklärung der Lebenserscheinungen der Thiere u. der Pflanzen. "Physiologie vegetale" 3 Bde., Genf 1800; "Memoires sur l'influence de la lumiere solaire etc." 3 Bde., Genf 1782. Seneca, Marcus Annäus, ein sehr gedächtnißstarker Rhetor, gebürtig aus Corduba in Spanien, lebte lange in Rom als Lehrer der Beredsamkeit, kehrte um die Zeit von Christi Geburt in seine Heimath zurück u. st. zwischen 30-40 n. Chr. Von seinen "Controversiarum libri X" ist nur das 1., 2., 7., 8. u. 10. vorhanden, ebenso ist das "Suasoriarum liber" unvollständig, allein beide Werke sind wichtig für die Geschichte der Redekunst ihrer Zeit, zumal viele Bruchstücke von Reden oder vielmehr von Declamationen gleichzeitiger Redner darin enthalten sind. Ungleich größern Ruhm als der Rhetor ärntete sein Sohn: Seneca, Lucius Annäus, welcher im J. 2 n. Chr. zu Corduba geb., in Rom sorgfältig erzogen wurde und sich früh ebenso als geist- u. kenntnißreicher Gelehrter wie als Weltmann bemerklich machte. Er gelangte zu hohen Staatsämtern, wurde in schmutzige Hofgeschichten verwickelt u. mußte deßhalb 47 bis 50 n. Chr. als Verbannter auf Corsica leben. Durch Agrippinens, des Kaisers Claudius Gemahlin, Einfluß zurückgerufen, wurde S. der Erzieher des jungen Nero, später dessen Rathgeber, verlor aber seinen Einfluß u. zog sich vom Hofe zurück; als Theilnehmer an C. Pisos Verschwörung verdächtiget, war es für S. eine Gunstbezeugung von Seiten seines ehemaligen Zöglings, daß derselbe ihm die Wahl der Todesart freistellte; 65 n. Chr. ließ sich S. in einem warmen Bad die Adern öffnen und als die Verblutung ihm zu lange ging, nahm er Gift. Er war unstreitig der größte stoische Philosoph seiner Zeit und ein Schriftsteller, dessen Werke freilich oft gar zu declamatorisch u. affectirt reden, aber immerhin für ein reiches Wissen, Scharfsinn u. lebhafte Einbildungskraft, für gute Beobachtungsgabe und für ein so durchgebildetes moralisches Bewußtsein, als bei einem heidnischen Römer damals nur immer gefunden werden mochte, Zeugniß ablegen. Zwischen den schönen Grundsätzen des Stoikers und dem Gebahren des weltklugen Höflings voll Leidenschaften bleibt aber eine tiefe Kluft; mag man auch die kriechende Schmeichelei, die Falschheit und Habgier des S. mit den Verhältnissen seiner Zeit u. seiner Person einigermaßen entschuldigen, so steht doch immerhin fest, daß er ein charakterloser u. zweideutiger Mann gewesen. Seine umfassendste Schrift sind die 124 "Epistolae ad Lucilium"; lieferte philosophische Abhandlungen über die Vorsehung, den Zorn, die Gemüthsruhe, über die Kürze des Lebens u. s. f., in dem Werke "Quaestionum naturalium libri VII" aber die verständlichste Physik der Römer. Unter den erwiesen unächten Schriften des S. möge hier sein Briefwechsel mit dem Apostel Paulus genannt sein. Ob die 10 unter S.s Namen vorhandenen Trauerspiele dem Philosophen od. einem weiters unbekannten S. Tragicus angehören, ist unentschieden; wahrscheinlich stammen dieselben weder aus Einer Zeit noch von Einem Verfasser her und gewiß ist, daß es elende Machwerke sind und nicht werth, daß bedeutende Philologen dieselben bearbeiteten u. E. Sommer sie 1834 ins Deutsche übersetzte. - Erste Ausgabe der Opera des S. in Neapel 1475, mit Noten des Erasmus von Rotterdam in Basel 1515. jüngste von Fickert in Leipz. 1842-45, deutsch von Moser und Pauly. Senecas (Sennikäs), Stamm der Irokesen, in seinen Resten nach dem Indian-Territory versetzt; von ihm ist im Staate Newyork die Grafschaft S., der S.see und der S.fluß benannt; letzterer heißt nach der Aufnahme des Oneida Oswego u. fällt in den Ontariosee. Senefelder, Alois, geb. 1771 zu Prag, kam mit seinem Vater, einem Schauspieler, frühe nach München, studierte die Rechte, erfand von 1796-99 den Steindruck (s. d.) u. hatte trotz der erhaltenen Privilegien mit vielen Widerwärtigkeiten zu kämpfen, bis er 1806 Senebier (–bieh), Jean, berühmter Naturforscher, geb. 1742 zu Genf, war Pastor daselbst, später Oberbibliothekar der Stadt, st. 1809, machte sich verdient durch Anwendung der Physik und Chemie zur Erklärung der Lebenserscheinungen der Thiere u. der Pflanzen. „Physiologie végétale“ 3 Bde., Genf 1800; „Mémoires sur l'influence de la lumière solaire etc.“ 3 Bde., Genf 1782. Seneca, Marcus Annäus, ein sehr gedächtnißstarker Rhetor, gebürtig aus Corduba in Spanien, lebte lange in Rom als Lehrer der Beredsamkeit, kehrte um die Zeit von Christi Geburt in seine Heimath zurück u. st. zwischen 30–40 n. Chr. Von seinen „Controversiarum libri X“ ist nur das 1., 2., 7., 8. u. 10. vorhanden, ebenso ist das „Suasoriarum liber“ unvollständig, allein beide Werke sind wichtig für die Geschichte der Redekunst ihrer Zeit, zumal viele Bruchstücke von Reden oder vielmehr von Declamationen gleichzeitiger Redner darin enthalten sind. Ungleich größern Ruhm als der Rhetor ärntete sein Sohn: Seneca, Lucius Annäus, welcher im J. 2 n. Chr. zu Corduba geb., in Rom sorgfältig erzogen wurde und sich früh ebenso als geist- u. kenntnißreicher Gelehrter wie als Weltmann bemerklich machte. Er gelangte zu hohen Staatsämtern, wurde in schmutzige Hofgeschichten verwickelt u. mußte deßhalb 47 bis 50 n. Chr. als Verbannter auf Corsica leben. Durch Agrippinens, des Kaisers Claudius Gemahlin, Einfluß zurückgerufen, wurde S. der Erzieher des jungen Nero, später dessen Rathgeber, verlor aber seinen Einfluß u. zog sich vom Hofe zurück; als Theilnehmer an C. Pisos Verschwörung verdächtiget, war es für S. eine Gunstbezeugung von Seiten seines ehemaligen Zöglings, daß derselbe ihm die Wahl der Todesart freistellte; 65 n. Chr. ließ sich S. in einem warmen Bad die Adern öffnen und als die Verblutung ihm zu lange ging, nahm er Gift. Er war unstreitig der größte stoische Philosoph seiner Zeit und ein Schriftsteller, dessen Werke freilich oft gar zu declamatorisch u. affectirt reden, aber immerhin für ein reiches Wissen, Scharfsinn u. lebhafte Einbildungskraft, für gute Beobachtungsgabe und für ein so durchgebildetes moralisches Bewußtsein, als bei einem heidnischen Römer damals nur immer gefunden werden mochte, Zeugniß ablegen. Zwischen den schönen Grundsätzen des Stoikers und dem Gebahren des weltklugen Höflings voll Leidenschaften bleibt aber eine tiefe Kluft; mag man auch die kriechende Schmeichelei, die Falschheit und Habgier des S. mit den Verhältnissen seiner Zeit u. seiner Person einigermaßen entschuldigen, so steht doch immerhin fest, daß er ein charakterloser u. zweideutiger Mann gewesen. Seine umfassendste Schrift sind die 124 „Epistolae ad Lucilium“; lieferte philosophische Abhandlungen über die Vorsehung, den Zorn, die Gemüthsruhe, über die Kürze des Lebens u. s. f., in dem Werke „Quaestionum naturalium libri VII“ aber die verständlichste Physik der Römer. Unter den erwiesen unächten Schriften des S. möge hier sein Briefwechsel mit dem Apostel Paulus genannt sein. Ob die 10 unter S.s Namen vorhandenen Trauerspiele dem Philosophen od. einem weiters unbekannten S. Tragicus angehören, ist unentschieden; wahrscheinlich stammen dieselben weder aus Einer Zeit noch von Einem Verfasser her und gewiß ist, daß es elende Machwerke sind und nicht werth, daß bedeutende Philologen dieselben bearbeiteten u. E. Sommer sie 1834 ins Deutsche übersetzte. – Erste Ausgabe der Opera des S. in Neapel 1475, mit Noten des Erasmus von Rotterdam in Basel 1515. jüngste von Fickert in Leipz. 1842–45, deutsch von Moser und Pauly. Senecas (Sennikäs), Stamm der Irokesen, in seinen Resten nach dem Indian-Territory versetzt; von ihm ist im Staate Newyork die Grafschaft S., der S.see und der S.fluß benannt; letzterer heißt nach der Aufnahme des Oneida Oswego u. fällt in den Ontariosee. Senefelder, Alois, geb. 1771 zu Prag, kam mit seinem Vater, einem Schauspieler, frühe nach München, studierte die Rechte, erfand von 1796–99 den Steindruck (s. d.) u. hatte trotz der erhaltenen Privilegien mit vielen Widerwärtigkeiten zu kämpfen, bis er 1806 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0185" n="184"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Senebier</hi> (–bieh), Jean, berühmter Naturforscher, geb. 1742 zu Genf, war Pastor daselbst, später Oberbibliothekar der Stadt, st. 1809, machte sich verdient durch Anwendung der Physik und Chemie zur Erklärung der Lebenserscheinungen der Thiere u. der Pflanzen. „<hi rendition="#i">Physiologie végétale</hi>“ 3 Bde., Genf 1800; „<hi rendition="#i">Mémoires sur l'influence de la lumière solaire etc.</hi>“ 3 Bde., Genf 1782.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seneca</hi>, Marcus Annäus, ein sehr gedächtnißstarker Rhetor, gebürtig aus Corduba in Spanien, lebte lange in Rom als Lehrer der Beredsamkeit, kehrte um die Zeit von Christi Geburt in seine Heimath zurück u. st. zwischen 30–40 n. Chr. Von seinen „<hi rendition="#i">Controversiarum libri X</hi>“ ist nur das 1., 2., 7., 8. u. 10. vorhanden, ebenso ist das „<hi rendition="#i">Suasoriarum liber</hi>“ unvollständig, allein beide Werke sind wichtig für die Geschichte der Redekunst ihrer Zeit, zumal viele Bruchstücke von Reden oder vielmehr von Declamationen gleichzeitiger Redner darin enthalten sind. Ungleich größern Ruhm als der Rhetor ärntete sein Sohn:</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seneca</hi>, Lucius Annäus, welcher im J. 2 n. Chr. zu Corduba geb., in Rom sorgfältig erzogen wurde und sich früh ebenso als geist- u. kenntnißreicher Gelehrter wie als Weltmann bemerklich machte. Er gelangte zu hohen Staatsämtern, wurde in schmutzige Hofgeschichten verwickelt u. mußte deßhalb 47 bis 50 n. Chr. als Verbannter auf Corsica leben. Durch Agrippinens, des Kaisers Claudius Gemahlin, Einfluß zurückgerufen, wurde S. der Erzieher des jungen Nero, später dessen Rathgeber, verlor aber seinen Einfluß u. zog sich vom Hofe zurück; als Theilnehmer an C. Pisos Verschwörung verdächtiget, war es für S. eine Gunstbezeugung von Seiten seines ehemaligen Zöglings, daß derselbe ihm die Wahl der Todesart freistellte; 65 n. Chr. ließ sich S. in einem warmen Bad die Adern öffnen und als die Verblutung ihm zu lange ging, nahm er Gift. Er war unstreitig der größte stoische Philosoph seiner Zeit und ein Schriftsteller, dessen Werke freilich oft gar zu declamatorisch u. affectirt reden, aber immerhin für ein reiches Wissen, Scharfsinn u. lebhafte Einbildungskraft, für gute Beobachtungsgabe und für ein so durchgebildetes moralisches Bewußtsein, als bei einem heidnischen Römer damals nur immer gefunden werden mochte, Zeugniß ablegen. Zwischen den schönen Grundsätzen des Stoikers und dem Gebahren des weltklugen Höflings voll Leidenschaften bleibt aber eine tiefe Kluft; mag man auch die kriechende Schmeichelei, die Falschheit und Habgier des S. mit den Verhältnissen seiner Zeit u. seiner Person einigermaßen <hi rendition="#g">entschuldigen</hi>, so steht doch immerhin fest, daß er ein charakterloser u. zweideutiger Mann gewesen. Seine umfassendste Schrift sind die 124 „<hi rendition="#i">Epistolae ad Lucilium</hi>“; lieferte philosophische Abhandlungen über die Vorsehung, den Zorn, die Gemüthsruhe, über die Kürze des Lebens u. s. f., in dem Werke „<hi rendition="#i">Quaestionum naturalium libri VII</hi>“ aber die verständlichste Physik der Römer. Unter den erwiesen unächten Schriften des S. möge hier sein Briefwechsel mit dem Apostel Paulus genannt sein. Ob die 10 unter S.s Namen vorhandenen Trauerspiele dem Philosophen od. einem weiters unbekannten S. <hi rendition="#g">Tragicus</hi> angehören, ist unentschieden; wahrscheinlich stammen dieselben weder aus Einer Zeit noch von Einem Verfasser her und gewiß ist, daß es elende Machwerke sind und nicht werth, daß bedeutende Philologen dieselben bearbeiteten u. E. Sommer sie 1834 ins Deutsche übersetzte. – Erste Ausgabe der <hi rendition="#i">Opera</hi> des S. in Neapel 1475, mit Noten des Erasmus von Rotterdam in Basel 1515. jüngste von Fickert in Leipz. 1842–45, deutsch von Moser und Pauly.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Senecas</hi> (Sennikäs), Stamm der Irokesen, in seinen Resten nach dem Indian-Territory versetzt; von ihm ist im Staate Newyork die <hi rendition="#g">Grafschaft</hi> S., der S.<hi rendition="#g">see</hi> und der S.<hi rendition="#g">fluß</hi> benannt; letzterer heißt nach der Aufnahme des Oneida Oswego u. fällt in den Ontariosee.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Senefelder</hi>, Alois, geb. 1771 zu Prag, kam mit seinem Vater, einem Schauspieler, frühe nach München, studierte die Rechte, erfand von 1796–99 den Steindruck (s. d.) u. hatte trotz der erhaltenen Privilegien mit vielen Widerwärtigkeiten zu kämpfen, bis er 1806 </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0185]
Senebier (–bieh), Jean, berühmter Naturforscher, geb. 1742 zu Genf, war Pastor daselbst, später Oberbibliothekar der Stadt, st. 1809, machte sich verdient durch Anwendung der Physik und Chemie zur Erklärung der Lebenserscheinungen der Thiere u. der Pflanzen. „Physiologie végétale“ 3 Bde., Genf 1800; „Mémoires sur l'influence de la lumière solaire etc.“ 3 Bde., Genf 1782.
Seneca, Marcus Annäus, ein sehr gedächtnißstarker Rhetor, gebürtig aus Corduba in Spanien, lebte lange in Rom als Lehrer der Beredsamkeit, kehrte um die Zeit von Christi Geburt in seine Heimath zurück u. st. zwischen 30–40 n. Chr. Von seinen „Controversiarum libri X“ ist nur das 1., 2., 7., 8. u. 10. vorhanden, ebenso ist das „Suasoriarum liber“ unvollständig, allein beide Werke sind wichtig für die Geschichte der Redekunst ihrer Zeit, zumal viele Bruchstücke von Reden oder vielmehr von Declamationen gleichzeitiger Redner darin enthalten sind. Ungleich größern Ruhm als der Rhetor ärntete sein Sohn:
Seneca, Lucius Annäus, welcher im J. 2 n. Chr. zu Corduba geb., in Rom sorgfältig erzogen wurde und sich früh ebenso als geist- u. kenntnißreicher Gelehrter wie als Weltmann bemerklich machte. Er gelangte zu hohen Staatsämtern, wurde in schmutzige Hofgeschichten verwickelt u. mußte deßhalb 47 bis 50 n. Chr. als Verbannter auf Corsica leben. Durch Agrippinens, des Kaisers Claudius Gemahlin, Einfluß zurückgerufen, wurde S. der Erzieher des jungen Nero, später dessen Rathgeber, verlor aber seinen Einfluß u. zog sich vom Hofe zurück; als Theilnehmer an C. Pisos Verschwörung verdächtiget, war es für S. eine Gunstbezeugung von Seiten seines ehemaligen Zöglings, daß derselbe ihm die Wahl der Todesart freistellte; 65 n. Chr. ließ sich S. in einem warmen Bad die Adern öffnen und als die Verblutung ihm zu lange ging, nahm er Gift. Er war unstreitig der größte stoische Philosoph seiner Zeit und ein Schriftsteller, dessen Werke freilich oft gar zu declamatorisch u. affectirt reden, aber immerhin für ein reiches Wissen, Scharfsinn u. lebhafte Einbildungskraft, für gute Beobachtungsgabe und für ein so durchgebildetes moralisches Bewußtsein, als bei einem heidnischen Römer damals nur immer gefunden werden mochte, Zeugniß ablegen. Zwischen den schönen Grundsätzen des Stoikers und dem Gebahren des weltklugen Höflings voll Leidenschaften bleibt aber eine tiefe Kluft; mag man auch die kriechende Schmeichelei, die Falschheit und Habgier des S. mit den Verhältnissen seiner Zeit u. seiner Person einigermaßen entschuldigen, so steht doch immerhin fest, daß er ein charakterloser u. zweideutiger Mann gewesen. Seine umfassendste Schrift sind die 124 „Epistolae ad Lucilium“; lieferte philosophische Abhandlungen über die Vorsehung, den Zorn, die Gemüthsruhe, über die Kürze des Lebens u. s. f., in dem Werke „Quaestionum naturalium libri VII“ aber die verständlichste Physik der Römer. Unter den erwiesen unächten Schriften des S. möge hier sein Briefwechsel mit dem Apostel Paulus genannt sein. Ob die 10 unter S.s Namen vorhandenen Trauerspiele dem Philosophen od. einem weiters unbekannten S. Tragicus angehören, ist unentschieden; wahrscheinlich stammen dieselben weder aus Einer Zeit noch von Einem Verfasser her und gewiß ist, daß es elende Machwerke sind und nicht werth, daß bedeutende Philologen dieselben bearbeiteten u. E. Sommer sie 1834 ins Deutsche übersetzte. – Erste Ausgabe der Opera des S. in Neapel 1475, mit Noten des Erasmus von Rotterdam in Basel 1515. jüngste von Fickert in Leipz. 1842–45, deutsch von Moser und Pauly.
Senecas (Sennikäs), Stamm der Irokesen, in seinen Resten nach dem Indian-Territory versetzt; von ihm ist im Staate Newyork die Grafschaft S., der S.see und der S.fluß benannt; letzterer heißt nach der Aufnahme des Oneida Oswego u. fällt in den Ontariosee.
Senefelder, Alois, geb. 1771 zu Prag, kam mit seinem Vater, einem Schauspieler, frühe nach München, studierte die Rechte, erfand von 1796–99 den Steindruck (s. d.) u. hatte trotz der erhaltenen Privilegien mit vielen Widerwärtigkeiten zu kämpfen, bis er 1806
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |