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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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commandirte 1812 das österr. Corps gegen Rußland zur größten Zufriedenheit Napoleons I. und wurde Feldmarschall. 1813 und 1814 leitete er als Oberbefehlshaber die Heeresmassen der Verbündeten, bewies sich nicht nur als umsichtigen Feldherrn, sondern auch als einen ruhigen, festen Charakter, was ihn befähigte, Uebereinstimmung in die Operationen der verschiedenen auf einander eifersüchtigen Feldherren, die alle nur ungern gehorchten, zu bringen, wodurch die Schlacht bei Leipzig gewonnen und endlich Paris erobert wurde. 1815 wurde er Präsident des Hofkriegsraths und st. 15. Oct. 1820 auf einer Badereife zu Leipzig. Zwei seiner Söhne, Karl u. Edmund, sind Feldmarschalllieutenants.


Schwarzenberg, Felix, geb. 2. Oct. 1800, Sohn des 1833 gest. Fürsten Joseph, eines Bruders des Feldmarschalls, diente zuerst als Soldat, seit 1834 als Diplomat an verschiedenen Höfen, 1846 bis 1848 in Neapel, trat 1848 wieder in das Heer ein, führte unter Radetzky eine Brigade, wurde, bei Goito verwundet, Feldmarschallieutenant, 22. Novbr. 1848 Ministerpräsident, leitete die Geschäfte mit glänzendem Erfolge, st. aber schon am 5. April 1852 in Folge eines Schlagflusses.


Schwarzer Prinz, s. Eduard.


Schwarzer Tod, contagiöse u. epidemische Seuche, welche, um die Mitte des 14. Jahrh., aus Asien in Mitteleuropa eindringend, in manchen Ländern die Hälfte der Einwohner, in andern noch mehr tödtete. Die Natur derselben ist nicht mehr genau zu bestimmen (Schwindel, Kopfschmerzen, Anschwellen der Drüsen in den Weichen und Achselgruben, Brandbeulen, Bluthusten und Blutbrechen, schwarze Farbe der Leichen). "Hecker, der s. T. im 14. Jahrh.", Berlin 1832.


Schwarzes Meer, bei den Alten Pontus Euxinus, 7860 #M. großes Becken zwischen Europa und Asien, ein innerer Theil des Mittelmeeres, mit dem es durch Bosporus, Marmorameer und Dardanellen in Verbindung steht, sowie es durch die Straße von Kertsch mit dem asow'schen Meere zusammenhängt. Es hat nur wenige und unbedeutende Inseln, nimmt sehr viele Flüsse (die größten sind: Donau, Dniepr, Dniestr, Kuban, Phasis, Halys, Sangaris) auf und hat daher weniger salziges Wasser als andere Meere. Es ist sehr fischreich, stürmisch, hat wenig sichere Häfen und Rheden, gehört deßwegen zu den gefährlichsten Meeren. Hauptplätze an demselben sind: Burgas, Varna, Odessa, Sebastopol, Anapa, Poti, Batum, Trebisonde, Sinope.


Schwarzkunst, s. Kupferstechkunst.


Schwarzwald (bei den Römern Silva marciana und Abnoba), Gebirge im südwestl. Deutschland (zu 2/3 badisch, 1/3 württemb.), beginnt bei der nördl. Wendung des Rheins, läuft den Vogesen parallel, ist 18 Ml. lang, durchschnittlich 6 Ml. breit, fällt gegen den Rhein schroff, gegen Osten sehr langsam ab, erreicht im Feldberg 4597', im Belchen 4313', im Kandel 3906', im Katzenkopf 3186' Höhe; die wichtigsten Pässe sind die Hölle (von Freiburg nach Donaueschingen) u. der Kniebis (s. d.). Der Kern des S. ist Granit und Gneuß, mit Auf- und Anlagerung von Sandstein, Thonschiefer, Muschelkalk; man baut auf Eisen, Blei, Kobalt, Silber u. Zink. Ein großer Theil der Oberfläche ist mit Nadelholz bedeckt. Die Bewohner des S.es sind kräftig, betreiben außer Land- und Waldwirthschaft Bergbau, Strohflechterei, Uhrenmacherei.


Schwarzwurzel (Scorzonera), Pflanzengattung aus der Familie der Compositae (s. d.); die Wurzel der wildwachsenden (S. humilis) ist officinell, die der in Gärten angebauten (S. hispanica) ein beliebtes Gemüse.


Schwatz, Marktflecken in Tyrol, am Inn, mit 4600 E., einigen Fabriken, Bergbau auf Gold, Silber, Kupfer, Eisen, aber nicht mehr von der Bedeutung wie früher.


Schweden, schwedisch Suerige, Königreich, die Osthälfte der skandinavischen Halbinsel, von Norwegen, Rußland, dem bottnischen Meerbusen, der Ostsee, dem Sund, Kattegat u. Skager-Rack begränzt, umfaßt 8004 #M. mit beinahe 31/2 Mill. Einw. S. bildet mit Norwegen ein natürliches Ganzes,

commandirte 1812 das österr. Corps gegen Rußland zur größten Zufriedenheit Napoleons I. und wurde Feldmarschall. 1813 und 1814 leitete er als Oberbefehlshaber die Heeresmassen der Verbündeten, bewies sich nicht nur als umsichtigen Feldherrn, sondern auch als einen ruhigen, festen Charakter, was ihn befähigte, Uebereinstimmung in die Operationen der verschiedenen auf einander eifersüchtigen Feldherren, die alle nur ungern gehorchten, zu bringen, wodurch die Schlacht bei Leipzig gewonnen und endlich Paris erobert wurde. 1815 wurde er Präsident des Hofkriegsraths und st. 15. Oct. 1820 auf einer Badereife zu Leipzig. Zwei seiner Söhne, Karl u. Edmund, sind Feldmarschalllieutenants.


Schwarzenberg, Felix, geb. 2. Oct. 1800, Sohn des 1833 gest. Fürsten Joseph, eines Bruders des Feldmarschalls, diente zuerst als Soldat, seit 1834 als Diplomat an verschiedenen Höfen, 1846 bis 1848 in Neapel, trat 1848 wieder in das Heer ein, führte unter Radetzky eine Brigade, wurde, bei Goito verwundet, Feldmarschallieutenant, 22. Novbr. 1848 Ministerpräsident, leitete die Geschäfte mit glänzendem Erfolge, st. aber schon am 5. April 1852 in Folge eines Schlagflusses.


Schwarzer Prinz, s. Eduard.


Schwarzer Tod, contagiöse u. epidemische Seuche, welche, um die Mitte des 14. Jahrh., aus Asien in Mitteleuropa eindringend, in manchen Ländern die Hälfte der Einwohner, in andern noch mehr tödtete. Die Natur derselben ist nicht mehr genau zu bestimmen (Schwindel, Kopfschmerzen, Anschwellen der Drüsen in den Weichen und Achselgruben, Brandbeulen, Bluthusten und Blutbrechen, schwarze Farbe der Leichen). „Hecker, der s. T. im 14. Jahrh.“, Berlin 1832.


Schwarzes Meer, bei den Alten Pontus Euxinus, 7860 □M. großes Becken zwischen Europa und Asien, ein innerer Theil des Mittelmeeres, mit dem es durch Bosporus, Marmorameer und Dardanellen in Verbindung steht, sowie es durch die Straße von Kertsch mit dem asow'schen Meere zusammenhängt. Es hat nur wenige und unbedeutende Inseln, nimmt sehr viele Flüsse (die größten sind: Donau, Dniepr, Dniestr, Kuban, Phasis, Halys, Sangaris) auf und hat daher weniger salziges Wasser als andere Meere. Es ist sehr fischreich, stürmisch, hat wenig sichere Häfen und Rheden, gehört deßwegen zu den gefährlichsten Meeren. Hauptplätze an demselben sind: Burgas, Varna, Odessa, Sebastopol, Anapa, Poti, Batum, Trebisonde, Sinope.


Schwarzkunst, s. Kupferstechkunst.


Schwarzwald (bei den Römern Silva marciana und Abnoba), Gebirge im südwestl. Deutschland (zu 2/3 badisch, 1/3 württemb.), beginnt bei der nördl. Wendung des Rheins, läuft den Vogesen parallel, ist 18 Ml. lang, durchschnittlich 6 Ml. breit, fällt gegen den Rhein schroff, gegen Osten sehr langsam ab, erreicht im Feldberg 4597', im Belchen 4313', im Kandel 3906', im Katzenkopf 3186' Höhe; die wichtigsten Pässe sind die Hölle (von Freiburg nach Donaueschingen) u. der Kniebis (s. d.). Der Kern des S. ist Granit und Gneuß, mit Auf- und Anlagerung von Sandstein, Thonschiefer, Muschelkalk; man baut auf Eisen, Blei, Kobalt, Silber u. Zink. Ein großer Theil der Oberfläche ist mit Nadelholz bedeckt. Die Bewohner des S.es sind kräftig, betreiben außer Land- und Waldwirthschaft Bergbau, Strohflechterei, Uhrenmacherei.


Schwarzwurzel (Scorzonera), Pflanzengattung aus der Familie der Compositae (s. d.); die Wurzel der wildwachsenden (S. humilis) ist officinell, die der in Gärten angebauten (S. hispanica) ein beliebtes Gemüse.


Schwatz, Marktflecken in Tyrol, am Inn, mit 4600 E., einigen Fabriken, Bergbau auf Gold, Silber, Kupfer, Eisen, aber nicht mehr von der Bedeutung wie früher.


Schweden, schwedisch Suerige, Königreich, die Osthälfte der skandinavischen Halbinsel, von Norwegen, Rußland, dem bottnischen Meerbusen, der Ostsee, dem Sund, Kattegat u. Skager-Rack begränzt, umfaßt 8004 □M. mit beinahe 31/2 Mill. Einw. S. bildet mit Norwegen ein natürliches Ganzes,

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[141/0142] commandirte 1812 das österr. Corps gegen Rußland zur größten Zufriedenheit Napoleons I. und wurde Feldmarschall. 1813 und 1814 leitete er als Oberbefehlshaber die Heeresmassen der Verbündeten, bewies sich nicht nur als umsichtigen Feldherrn, sondern auch als einen ruhigen, festen Charakter, was ihn befähigte, Uebereinstimmung in die Operationen der verschiedenen auf einander eifersüchtigen Feldherren, die alle nur ungern gehorchten, zu bringen, wodurch die Schlacht bei Leipzig gewonnen und endlich Paris erobert wurde. 1815 wurde er Präsident des Hofkriegsraths und st. 15. Oct. 1820 auf einer Badereife zu Leipzig. Zwei seiner Söhne, Karl u. Edmund, sind Feldmarschalllieutenants. Schwarzenberg, Felix, geb. 2. Oct. 1800, Sohn des 1833 gest. Fürsten Joseph, eines Bruders des Feldmarschalls, diente zuerst als Soldat, seit 1834 als Diplomat an verschiedenen Höfen, 1846 bis 1848 in Neapel, trat 1848 wieder in das Heer ein, führte unter Radetzky eine Brigade, wurde, bei Goito verwundet, Feldmarschallieutenant, 22. Novbr. 1848 Ministerpräsident, leitete die Geschäfte mit glänzendem Erfolge, st. aber schon am 5. April 1852 in Folge eines Schlagflusses. Schwarzer Prinz, s. Eduard. Schwarzer Tod, contagiöse u. epidemische Seuche, welche, um die Mitte des 14. Jahrh., aus Asien in Mitteleuropa eindringend, in manchen Ländern die Hälfte der Einwohner, in andern noch mehr tödtete. Die Natur derselben ist nicht mehr genau zu bestimmen (Schwindel, Kopfschmerzen, Anschwellen der Drüsen in den Weichen und Achselgruben, Brandbeulen, Bluthusten und Blutbrechen, schwarze Farbe der Leichen). „Hecker, der s. T. im 14. Jahrh.“, Berlin 1832. Schwarzes Meer, bei den Alten Pontus Euxinus, 7860 □M. großes Becken zwischen Europa und Asien, ein innerer Theil des Mittelmeeres, mit dem es durch Bosporus, Marmorameer und Dardanellen in Verbindung steht, sowie es durch die Straße von Kertsch mit dem asow'schen Meere zusammenhängt. Es hat nur wenige und unbedeutende Inseln, nimmt sehr viele Flüsse (die größten sind: Donau, Dniepr, Dniestr, Kuban, Phasis, Halys, Sangaris) auf und hat daher weniger salziges Wasser als andere Meere. Es ist sehr fischreich, stürmisch, hat wenig sichere Häfen und Rheden, gehört deßwegen zu den gefährlichsten Meeren. Hauptplätze an demselben sind: Burgas, Varna, Odessa, Sebastopol, Anapa, Poti, Batum, Trebisonde, Sinope. Schwarzkunst, s. Kupferstechkunst. Schwarzwald (bei den Römern Silva marciana und Abnoba), Gebirge im südwestl. Deutschland (zu 2/3 badisch, 1/3 württemb.), beginnt bei der nördl. Wendung des Rheins, läuft den Vogesen parallel, ist 18 Ml. lang, durchschnittlich 6 Ml. breit, fällt gegen den Rhein schroff, gegen Osten sehr langsam ab, erreicht im Feldberg 4597', im Belchen 4313', im Kandel 3906', im Katzenkopf 3186' Höhe; die wichtigsten Pässe sind die Hölle (von Freiburg nach Donaueschingen) u. der Kniebis (s. d.). Der Kern des S. ist Granit und Gneuß, mit Auf- und Anlagerung von Sandstein, Thonschiefer, Muschelkalk; man baut auf Eisen, Blei, Kobalt, Silber u. Zink. Ein großer Theil der Oberfläche ist mit Nadelholz bedeckt. Die Bewohner des S.es sind kräftig, betreiben außer Land- und Waldwirthschaft Bergbau, Strohflechterei, Uhrenmacherei. Schwarzwurzel (Scorzonera), Pflanzengattung aus der Familie der Compositae (s. d.); die Wurzel der wildwachsenden (S. humilis) ist officinell, die der in Gärten angebauten (S. hispanica) ein beliebtes Gemüse. Schwatz, Marktflecken in Tyrol, am Inn, mit 4600 E., einigen Fabriken, Bergbau auf Gold, Silber, Kupfer, Eisen, aber nicht mehr von der Bedeutung wie früher. Schweden, schwedisch Suerige, Königreich, die Osthälfte der skandinavischen Halbinsel, von Norwegen, Rußland, dem bottnischen Meerbusen, der Ostsee, dem Sund, Kattegat u. Skager-Rack begränzt, umfaßt 8004 □M. mit beinahe 31/2 Mill. Einw. S. bildet mit Norwegen ein natürliches Ganzes,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/142>, abgerufen am 21.11.2024.