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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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III. ein Ende machte; ist seit 1855 Akademiker.


Sadder, das hl. Buch der Parsen oder Gebern.


Sadducäismus, der Gegensatz zum Pharisäismus. diesem gegenüber ursprünglich wohl die Reinheit der Gesinnung und die freie sittliche That erhebend, seit der Zeit der Ptolemäer unter dem Einflusse griech. Bildung aber dem Epikuräismus und Materialismus sich zuneigend. Stifter der Sadducäer soll ein gewisser Saddok. Schüler des Antigonus von Socho, sein, der im 2. Jahrh. v. Chr. die Behauptung seines Lehrers: man müsse Gott ohne Rücksicht auf Belohnung dienen, dahin erweitert hatte, daß es keine Vergeltung im Jenseits und überhaupt kein Jenseits gebe. Gewiß ist, daß die Sadducäer zu Christi Zeit alle Tradition verwarfen, an Gott aber an keine Engel glaubten, die menschliche Seele für verfeinerte Materie u. für sterblich, die göttliche Gnade und Vorsehung für Irrthum erklärten. Daß bei solchen Ansichten der Streit, ob die Sadducäer der Bibel göttliches Ansehen beilegten oder nicht, ein sehr überflüssiger sei, leuchtet wohl ein. Zum S. hielt gerne die vornehme Welt, deßhalb kam er auch zu vorübergehendem Einfluß, aber im Volke selbst schlug er niemals Wurzel u. wurde mit der Zeit vom Judenthume ausgeschlossen. - Die im 8. Jahrh. n. Chr. auftauchenden Karäer (s. d.) haben mit dem S. fast nur die Verwerfung der Tradition gemeinsam.


Sa da Bandeira, Bernardo de, portug. General, geb. 1796, diente gegen die Franzosen 1808-1813, gehörte seit 1820 zu den portug. Constitutionellen, wurde von Dom Pedro zum Grafen Bandeira erhoben, war einigemal Kriegsminister, 1846 einer der ehrlosen Anführer der Militärrevolution.


Sade, Donatien Alphonse Francois, Marquis de, geb. 1740 aus dem alten provencalischen Geschlechte, dem Petrarcas Laura angehörte, wurde wegen Giftmischerei u. Sodomiterei 1777 in Vincennes eingesperrt und schrieb dort die abscheulichen Romane Justine, Aline et Valcourt, Juliette, welche in den ersten Jahren der Republik zu Paris herauskamen. Die Revolution befreite ihn, er wurde Jakobiner, aber schon 1801 auf Bonapartes Befehl als wahnsinnig in Charenton eingesperrt; st. 1814 im Hospiz der Unheilbaren zu Bicetre.


Sadebaum, in Süddeutschland Sevenbaum (Juniperus Sabina), s. Coniferae; die Blätter sind officinell, der Abguß davon ein oft verbrecherisch gebrauchtes Abortivmittel.


Sadelhöfe, Sedelhöfe, Sonderhöfe, vereinzelte, freie Bauernhöfe.


Sadeler, Kupferstecherfamilie. Johann S., der bedeutendste, geb. um 1550 zu Brüssel, hielt sich einige Zeit in Köln und Frankfurt auf und kam 1588 nach München in herzogl. Dienste, später nach Venedig, wo er im Anfang des 17. Jahrh. starb. - Rafael S., Bruder des Vorigen, geb. 1555 zu Brüssel, arbeitete mit seinem Bruder, bis er 1604 vom Kurfürsten Maximilian nach München berufen wurde, wo er die Bilder zu dem Werke "Bavaria pia et sancta" lieferte; starb 1628. - Egidius S., Neffe und Schüler der Vorigen, geb. 1570 zu Antwerpen, war hauptsächlich zu Prag thätig, wohin er von Kaiser Rudolf II. berufen wurde u. stach hauptsächlich Bildnisse und Landschaften; st. 1629.


Sa de Miranda, Francisco de, geb. um 1495 zu Coimbra, gest. 1558, Lyriker, Dramatiker u. Satiriker, dichtete in span. und portugies. Sprache, auch volksmäßige Lieder. (Werke, 2 Bde., Lissabon 1784; seine Komödien mit denen des Ant. Ferreira, Lissabon 1622.)


Sadoletti, lat. Sadoletus. Jacopo, Cardinal-Erzbischof von Carpentras, geb. 1477 zu Modena, bildete sich zum Theologen, Philosophen, Redner und Dichter aus und lernte ein ciceronisches Latein schreiben, wurde Sekretär des Papstes Leo X., 1536 Cardinal und Mitglied der Commission für Verbesserung der Kirchenzucht, st. 1547. Seine Opera (Erklärung des Römerbriefes, polemische und philosophisch-moralische Abhandlungen, zahlreiche Briefe u. dgl. m.) erschienen gesammelt zu Verona 1537 ff., 3 Bde.


Säbler (Recurvirostra), eine Gattung

III. ein Ende machte; ist seit 1855 Akademiker.


Sadder, das hl. Buch der Parsen oder Gebern.


Sadducäismus, der Gegensatz zum Pharisäismus. diesem gegenüber ursprünglich wohl die Reinheit der Gesinnung und die freie sittliche That erhebend, seit der Zeit der Ptolemäer unter dem Einflusse griech. Bildung aber dem Epikuräismus und Materialismus sich zuneigend. Stifter der Sadducäer soll ein gewisser Saddok. Schüler des Antigonus von Socho, sein, der im 2. Jahrh. v. Chr. die Behauptung seines Lehrers: man müsse Gott ohne Rücksicht auf Belohnung dienen, dahin erweitert hatte, daß es keine Vergeltung im Jenseits und überhaupt kein Jenseits gebe. Gewiß ist, daß die Sadducäer zu Christi Zeit alle Tradition verwarfen, an Gott aber an keine Engel glaubten, die menschliche Seele für verfeinerte Materie u. für sterblich, die göttliche Gnade und Vorsehung für Irrthum erklärten. Daß bei solchen Ansichten der Streit, ob die Sadducäer der Bibel göttliches Ansehen beilegten oder nicht, ein sehr überflüssiger sei, leuchtet wohl ein. Zum S. hielt gerne die vornehme Welt, deßhalb kam er auch zu vorübergehendem Einfluß, aber im Volke selbst schlug er niemals Wurzel u. wurde mit der Zeit vom Judenthume ausgeschlossen. – Die im 8. Jahrh. n. Chr. auftauchenden Karäer (s. d.) haben mit dem S. fast nur die Verwerfung der Tradition gemeinsam.


Sa da Bandeira, Bernardo de, portug. General, geb. 1796, diente gegen die Franzosen 1808–1813, gehörte seit 1820 zu den portug. Constitutionellen, wurde von Dom Pedro zum Grafen Bandeira erhoben, war einigemal Kriegsminister, 1846 einer der ehrlosen Anführer der Militärrevolution.


Sade, Donatien Alphonse François, Marquis de, geb. 1740 aus dem alten provençalischen Geschlechte, dem Petrarcas Laura angehörte, wurde wegen Giftmischerei u. Sodomiterei 1777 in Vincennes eingesperrt und schrieb dort die abscheulichen Romane Justine, Aline et Valcourt, Juliette, welche in den ersten Jahren der Republik zu Paris herauskamen. Die Revolution befreite ihn, er wurde Jakobiner, aber schon 1801 auf Bonapartes Befehl als wahnsinnig in Charenton eingesperrt; st. 1814 im Hospiz der Unheilbaren zu Bicêtre.


Sadebaum, in Süddeutschland Sevenbaum (Juniperus Sabina), s. Coniferae; die Blätter sind officinell, der Abguß davon ein oft verbrecherisch gebrauchtes Abortivmittel.


Sadelhöfe, Sedelhöfe, Sonderhöfe, vereinzelte, freie Bauernhöfe.


Sadeler, Kupferstecherfamilie. Johann S., der bedeutendste, geb. um 1550 zu Brüssel, hielt sich einige Zeit in Köln und Frankfurt auf und kam 1588 nach München in herzogl. Dienste, später nach Venedig, wo er im Anfang des 17. Jahrh. starb. – Rafael S., Bruder des Vorigen, geb. 1555 zu Brüssel, arbeitete mit seinem Bruder, bis er 1604 vom Kurfürsten Maximilian nach München berufen wurde, wo er die Bilder zu dem Werke „Bavaria pia et sancta“ lieferte; starb 1628. – Egidius S., Neffe und Schüler der Vorigen, geb. 1570 zu Antwerpen, war hauptsächlich zu Prag thätig, wohin er von Kaiser Rudolf II. berufen wurde u. stach hauptsächlich Bildnisse und Landschaften; st. 1629.


Sa de Miranda, Francisco de, geb. um 1495 zu Coimbra, gest. 1558, Lyriker, Dramatiker u. Satiriker, dichtete in span. und portugies. Sprache, auch volksmäßige Lieder. (Werke, 2 Bde., Lissabon 1784; seine Komödien mit denen des Ant. Ferreira, Lissabon 1622.)


Sadoletti, lat. Sadoletus. Jacopo, Cardinal-Erzbischof von Carpentras, geb. 1477 zu Modena, bildete sich zum Theologen, Philosophen, Redner und Dichter aus und lernte ein ciceronisches Latein schreiben, wurde Sekretär des Papstes Leo X., 1536 Cardinal und Mitglied der Commission für Verbesserung der Kirchenzucht, st. 1547. Seine Opera (Erklärung des Römerbriefes, polemische und philosophisch-moralische Abhandlungen, zahlreiche Briefe u. dgl. m.) erschienen gesammelt zu Verona 1537 ff., 3 Bde.


Säbler (Recurvirostra), eine Gattung

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[12/0013] III. ein Ende machte; ist seit 1855 Akademiker. Sadder, das hl. Buch der Parsen oder Gebern. Sadducäismus, der Gegensatz zum Pharisäismus. diesem gegenüber ursprünglich wohl die Reinheit der Gesinnung und die freie sittliche That erhebend, seit der Zeit der Ptolemäer unter dem Einflusse griech. Bildung aber dem Epikuräismus und Materialismus sich zuneigend. Stifter der Sadducäer soll ein gewisser Saddok. Schüler des Antigonus von Socho, sein, der im 2. Jahrh. v. Chr. die Behauptung seines Lehrers: man müsse Gott ohne Rücksicht auf Belohnung dienen, dahin erweitert hatte, daß es keine Vergeltung im Jenseits und überhaupt kein Jenseits gebe. Gewiß ist, daß die Sadducäer zu Christi Zeit alle Tradition verwarfen, an Gott aber an keine Engel glaubten, die menschliche Seele für verfeinerte Materie u. für sterblich, die göttliche Gnade und Vorsehung für Irrthum erklärten. Daß bei solchen Ansichten der Streit, ob die Sadducäer der Bibel göttliches Ansehen beilegten oder nicht, ein sehr überflüssiger sei, leuchtet wohl ein. Zum S. hielt gerne die vornehme Welt, deßhalb kam er auch zu vorübergehendem Einfluß, aber im Volke selbst schlug er niemals Wurzel u. wurde mit der Zeit vom Judenthume ausgeschlossen. – Die im 8. Jahrh. n. Chr. auftauchenden Karäer (s. d.) haben mit dem S. fast nur die Verwerfung der Tradition gemeinsam. Sa da Bandeira, Bernardo de, portug. General, geb. 1796, diente gegen die Franzosen 1808–1813, gehörte seit 1820 zu den portug. Constitutionellen, wurde von Dom Pedro zum Grafen Bandeira erhoben, war einigemal Kriegsminister, 1846 einer der ehrlosen Anführer der Militärrevolution. Sade, Donatien Alphonse François, Marquis de, geb. 1740 aus dem alten provençalischen Geschlechte, dem Petrarcas Laura angehörte, wurde wegen Giftmischerei u. Sodomiterei 1777 in Vincennes eingesperrt und schrieb dort die abscheulichen Romane Justine, Aline et Valcourt, Juliette, welche in den ersten Jahren der Republik zu Paris herauskamen. Die Revolution befreite ihn, er wurde Jakobiner, aber schon 1801 auf Bonapartes Befehl als wahnsinnig in Charenton eingesperrt; st. 1814 im Hospiz der Unheilbaren zu Bicêtre. Sadebaum, in Süddeutschland Sevenbaum (Juniperus Sabina), s. Coniferae; die Blätter sind officinell, der Abguß davon ein oft verbrecherisch gebrauchtes Abortivmittel. Sadelhöfe, Sedelhöfe, Sonderhöfe, vereinzelte, freie Bauernhöfe. Sadeler, Kupferstecherfamilie. Johann S., der bedeutendste, geb. um 1550 zu Brüssel, hielt sich einige Zeit in Köln und Frankfurt auf und kam 1588 nach München in herzogl. Dienste, später nach Venedig, wo er im Anfang des 17. Jahrh. starb. – Rafael S., Bruder des Vorigen, geb. 1555 zu Brüssel, arbeitete mit seinem Bruder, bis er 1604 vom Kurfürsten Maximilian nach München berufen wurde, wo er die Bilder zu dem Werke „Bavaria pia et sancta“ lieferte; starb 1628. – Egidius S., Neffe und Schüler der Vorigen, geb. 1570 zu Antwerpen, war hauptsächlich zu Prag thätig, wohin er von Kaiser Rudolf II. berufen wurde u. stach hauptsächlich Bildnisse und Landschaften; st. 1629. Sa de Miranda, Francisco de, geb. um 1495 zu Coimbra, gest. 1558, Lyriker, Dramatiker u. Satiriker, dichtete in span. und portugies. Sprache, auch volksmäßige Lieder. (Werke, 2 Bde., Lissabon 1784; seine Komödien mit denen des Ant. Ferreira, Lissabon 1622.) Sadoletti, lat. Sadoletus. Jacopo, Cardinal-Erzbischof von Carpentras, geb. 1477 zu Modena, bildete sich zum Theologen, Philosophen, Redner und Dichter aus und lernte ein ciceronisches Latein schreiben, wurde Sekretär des Papstes Leo X., 1536 Cardinal und Mitglied der Commission für Verbesserung der Kirchenzucht, st. 1547. Seine Opera (Erklärung des Römerbriefes, polemische und philosophisch-moralische Abhandlungen, zahlreiche Briefe u. dgl. m.) erschienen gesammelt zu Verona 1537 ff., 3 Bde. Säbler (Recurvirostra), eine Gattung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/13>, abgerufen am 21.11.2024.